Motor fest nach x Jahren

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Bochumer
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Motor fest nach x Jahren

Beitrag von Bochumer » Montag 4. November 2019, 20:00

Hallo zusammen,
mein Name ist Jan und ich komme aus dem schönen Ruhrgebiet wie man vielleicht auch an meinem Benutzernamen erkennen kann. Ich bin mittlerweile 37 Jahre alt. So, das zu meiner Person, ich hoffe es reicht als kurzes Hallo.

Ich hatte mit ca 16 Jahren, also mitte der 90er Jahre eine Eisenbahn von Märklin der Spur H0. Wie es so ist, irgendwann kam das Teil auf den Dachboden, wo es jetzt mein Sohn entdeckt hat, also soll die Anlage wiederbelebt werden.

Schienen frei fahren ist erledigt und 2 meiner Loks fahren sogar noch. Und dann habe ich noch einen Schienenbus, der sich leider keinen Meter bewegt. LIcht geht an, aber er fährt nicht.

Also habe ich ihn zerlegt, Motor geöffnet und der Rotor war so fest, das er sich nicht einfach entfernen ließ. Mit etwas wackeln, ziehen, hebeln war der dann irgendwann draußen und ich habe die "Lager" gereinigt. Das Getriebe an sich dreht sich noch, es hat aber auch einen tropfen Öl (Nähmaschinenöl, hoffe es war nicht ganz falasch) bekommen.

Jetzt lässt sich der Motor drehen, wenn das Gehäuse halbiert ist. Sowohl in der einen als auch in der anderen Hälfte läuft der Rotor einwandfrei.

Baue ich aber den Motor wieder ganz zusammen, so ist er wieder fest.

Hat jmd ne Idee wo mein Fehler liegen könnte?

Meine zweite Frage wäre, wo beschafft ihr euch Ersatzteile? Am liebsten wäre mir ein Händler vor Ort, dem ich auch mal dumme Fragen stellen kann.

Lg und schönen Abend, Jan

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Stephan Hertz
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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von Stephan Hertz » Dienstag 5. November 2019, 10:14

Moin Jan, ich würde es hier probieren:

Modellbahn Raschka
Modelleisenbahngeschäft in Bochum, Deutschland
Adresse: Dorstener Str. 215-217, 44809 Bochum
Telefon: 0234 520505
Stephan
Miniatur Wunderland

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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von Bochumer » Mittwoch 6. November 2019, 11:10

Danke für den Tipp. Gibts noch eine Idee wo mein Fehler beim Motor liegen könnte?

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HahNullMuehr
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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von HahNullMuehr » Donnerstag 7. November 2019, 22:14

Moin Jan,

muss mal rückfragen:
Ist es ein Trommel-Kollektor-Motor (mit den rechteckigen Graphit-Bürsten) oder
ist es ein Scheiben-Kollektor-Motor ( zwei runde Bürsten, eine aus Kupferdrahtgewebe).

Wie auch immer: Hattest u die Bürsten vor dem Zusammenbau rausgenommen? Hat sich da vielleicht eine Bürste oder ein Bruchstück einer solchen verklemmt?

Im Prinzip immer so vorgehen:
Drehende Teile locker zusammensetzen, freie Drehung prüfen.
Motorschild aufsetzten, Schreuben locker eindrehen, freie Drehung prüfen.
Schrauben gleichmäßig anziehenm, und? Richtig, freie Drehung prüfen.
Dann erst, als letztes, die Bürsten wieder einsetzen.

Gruß in'n Pott
Micha W. Muehr, Rösrath
Meine Bastelstunde gibt es auch auf YouTube.
Ich mach es lieber am Anfang exakt - und schluder später ein bisschen. Wenn ich schlampig anfange, krieg ich es am Ende nicht wieder genau.

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franpierre
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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von franpierre » Freitag 8. November 2019, 13:16

NÄHMASCHINENÖL ?

Moin Jan

Nicht dass Nähmaschinenöl schlecht wäre. Könnte aber das Getriebefett "ausspülen".
Meiner Ansicht wären das Fett (kleinste Tube) und das etwas dickere Öl von TRIX (Fläschchen)
eine passendere Wahl. Wenn nicht mehr vorhanden: Heute bieten fast alle Modellhersteller
ähnlich gute Schmiermittel "für den sparsamen Einsatz". Unter Qualitätsprodukten ist somit
weniger ein Mehr, der Preis angesichts der Langzeit-Anschaffung irrelevant.
Auch <BALLISTOL>, ein Waffen-Öl für den universellen Gebrauch (giftfrei, hautfreundlich)
ist in der Werkstatt gut aufgehoben.

Tipp für die Gemeinschaft: Ganz falsch wäre ein Versuch mit Graphitfett:
Kohle ist auch im Öl-/Fettgemisch leitend! :wink:

Freundliche Grüsse

François

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günni
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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von günni » Samstag 9. November 2019, 19:14

franpierre hat geschrieben:
Freitag 8. November 2019, 13:16
Nicht dass Nähmaschinenöl schlecht wäre. Könnte aber das Getriebefett "ausspülen".
Moin,
überdenke bitte diese Aussage.

Öl, gerade (auch) für den Modellbau, muss harz- und säurefrei sein! Trifft dieses Leistungsmerkmal auf das Nähmaschinenöl zu, ist es ok.

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franpierre
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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von franpierre » Samstag 9. November 2019, 20:46

Moin Günni

Danke für Deine kurzen Zeilen. Sicher, die Merkmale, die Du hervorhebst, gelten generell im Umfeld
der Mechanik. Ich glaube sogar, dass manche -auch wertvolle Weissblech- Spielsachen im Salatöl
untergehen mussten, weil das nötige Wissen fehlte.

Die Schmiermittel, die man heute in Spielwarenboutiquen (nun seltener) erhält, sind dickflüssiger
als -eben- Nähmaschinenöl, das hell, glasklar und somit wenig fleckend erscheint.
Ich würde dieses Produkt zum Beispiel nie an Fahrrad- und Töff-Ketten oder gar in einem Getriebe
verwenden: wegen der folgenden Verdünnung der dort eingesetzten Fette. Zum Beispiel... in Loks.

Wertvoll ist in feinmechanischen Angelegenheiten eben das <Ballistoll>-Öl: kein "Salatöl",
obschon aus pflanzlicher Gewinnung. Es ist sicher auch "rostfrei", glaube mir.

Nun ist's überdacht genug. Gerne würde ich an dieser Stelle Hinweise auf noch bessere
Schmiermittel zu lesen bekommen. Und sollte ich im Grundsatz irren, höre ich immer
wohlwollend auf Verbesserungsvorschläge vom Könner.

Freundliche Grüsse aus dem Alpenraum CH

franpierre

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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von piefke53 » Samstag 9. November 2019, 21:44

Ich stelle mir vor der zu verwendenden Ölart (mein Favorit wäre ebenfalls Ballistol gewesen) die Frage, wie Jan hier vorgegangen ist:
Also habe ich ihn zerlegt, Motor geöffnet und der Rotor war so fest, das er sich nicht einfach entfernen ließ. Mit etwas wackeln, ziehen, hebeln war der dann irgendwann draußen und ich habe die "Lager" gereinigt. Das Getriebe an sich dreht sich noch, es hat aber auch einen tropfen Öl (Nähmaschinenöl, hoffe es war nicht ganz falasch) bekommen.
Nach rund 20 Jahren auf dem sicher nicht staubfreien Dachboden samt der thermischen Belastungen über die lange Zeit sehe ich in der Art der Reinigung der Lager schon einen Knackpunkt. Wenn man beispielsweise mit Wasch- und Reinigungbenzin oder Verdünnung die "alte Pampe" samt der Reste von Schmierstoffen auswäscht, kann ein Tropfen auch des besten Öls hier keine Wunder bewirken.

Dass Nähmaschinenöl nicht die beste Wahl war, wurde ja bereits erwähnt.
Freundliche Grüße aus Niederösterreich
Fred


Jede Bewegung, die nicht der Fortpflanzung oder Nahrungsaufnahme dient, ist unnötig und hat daher zu unterbleiben.

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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von franpierre » Sonntag 10. November 2019, 13:06

Moin Fred

Nun, mal sachte...

Günni warnte soeben vor Gebrauch von säure- u/o harzhaltigen Ölen.
Hätte er gleich vor Putz- Potz- und Blitzcreme gewarnt! Abwarten :wink:

Du erwähnst den Einsatz von Produkten aus der Erdölindustrie: sie können "reinigen", aber
auch ätzen, ablaugen usw. Sie müssen NACH der Prozedur selbst restlos weggereinigt werden
und so weiter... weiter.
Kunststoffe werden in Gebrauchsanweisungen selten differenziert angerufen.
KÖNNTE deshalb gerade zwecks einer Reinigung das bewährte Nähmaschinenöl helfen?
Und ein kleiner -nicht haarenden- Qualitätspinsel dazu ist sicher OK.
Schmirgelstoffe überlasse man einem versierten Feinbastler, besser noch einer Rep.-Werkstatt.

Einen schönen Sonn-Tag wünscht

franpierre

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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von piefke53 » Sonntag 10. November 2019, 14:50

Hmmh ...

https://ballistol.de/produkte/mensch/ba ... aloel?c=87
Ballistol Universalöl wurde bereits 1904 entwickelt und wird seither nach unveränderter Rezeptur in Deutschland hergestellt. Alle in Ballistol Universalöl enthaltenen Wirkstoffe sind besonders rein, biologischer Herkunft und vollständig abbaubar. Das Basisöl für Ballistol Universalöl ist von medizinischer Reinheit, frei von chlorierten Kohlenwasserstoffen und enthält keinerlei Stoffe tierischer Herkunft.

Zudem ist Ballistol Universalöl silikon-, PTFE-, säure- sowie harzfrei und unbedenklich im Sinne der §§ 30,31 Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetz (LFGB) sowie Verordnung (EG) Nr. 1935/2004. Daher ist Ballistol Universalöl zur Pflege und Wartung von Maschinen und Geräten geeignet, die in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie verwendet werden und bei denen es zu Produktberührung kommen kann.
Freundliche Grüße aus Niederösterreich
Fred


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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von günni » Sonntag 10. November 2019, 19:22

Moin,
ja, Ballistol habe ich vor Jahrzehnten schon verwendet. Es wurde zum Reinigen der Waffe dienstlich geliefert. Da kann man Harze und Säuren jedenfalls nicht gebrauchen.

Edit:
Ballistol gibt es auch bei Reichelt
Punktöler
Spray

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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von franpierre » Montag 11. November 2019, 15:44

Einen Dank an Fred und Günni
Genau auf so eine Art Dissertation in Öle hatte ich gehofft.

Der Hinweis auf die Waffenpflege mittels Ballistol (v. Günni) lässt an "Die Zeit der Karabiner"
denken: Da gab es so ein Produkt in Fett-Form, das u.a. zur Bräunung (miss-)braucht wurde.
Schadlos! Von Dem hab ich noch 2-3 Dosen für die Getriebe in Lok Modellen "konserviert"... :dr.smile:

Mit der Einführung der automatischen Faust- und Schnellfeuer-Waffen musste das hitzebeständige
Graphitfett eingeführt werden: eine Höchst unbekömmliche, auch für die Haut schädliche Sache.
Man verzichte im häuslichen Gebrauch besser auch auf den Gebrauch von :skull: -Hydrauliköle.

Nun denke ich auch, dass wir uns vom Thema etwas abgewichen sind, nicht ganz unnötig.
Mechanisch kann man noch die, eben zum Reinigen der Waffenläufe gebräuchlichen (weichen)
Kupferdrahtbürsten. wichtig ist: ohne Kratzer zu arbeiten, da sonst Schmutz anhaften kann. :dropdown:

Happy End

franpierre

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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von piefke53 » Montag 11. November 2019, 17:01

François, zur Laufreinigung sehr beliebt und bewährt ist ein mit Ballistol benetzter Nylonstrumpf (die Dame sollte vorher "aussteigen"!) ...

Zumindestens meiner früheren 1911 A1 tat dieser Ratschlag eines älteren Schützenbruders immer gut.

Um die Dame sollte man sich gegebenenfalls ohne Ballistol kümmern ... *flööööt*
Freundliche Grüße aus Niederösterreich
Fred


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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von franpierre » Montag 11. November 2019, 20:36

Alles OK, Fred,
keine Bange:
Hab' noch nie DIE Frau im Lauf angetroffen... :hm?:

Zurück zur Mechanik...
Ferndienst ist nicht der Hit. Aus der Erfahrung lassen sich aber ein Paar Tipps und Tricks gewinnen.
Alles Banalitäten, an die man jedoch nicht gleich erinnert wird. Z.B.

1. Beim Wiedereinbau der Zahn- u/o Schneckenräder kommt es vor, dass wohl die Abfolge stimmt,
nicht aber jedes mal die Seite. D.h. die Abnützung an den Kannten des einen Ritzels findet nicht
den gegengleichen "Partner" wieder. Die überzähligen Zehntel am einen Umfang blockieren dann
erst beim festschrauben der Gehäuseflanschen.
2. Der Schmutz, resp. der metallische Staub aus dem Abrieb funktionierte als Schmiere. Nach dem
Wegwaschen entstehen Lücken, minime, aber oft in den Wellenlagern. Die Zähne greifen nimmer
oder werden in die "Ecke" getrieben.
3. Die Flanschen sind enger aneinander gepresst als original. Vielleicht, da eine Welle seitenverdreht
steckt. Die Trockenübungen, wie Du sie Anfangs geschildert hattest, sind dann der Weg. Schwierig ist
es, die vielen Kombinationen zu vermerken.
4. Oft gehen feinste U-Scheiben verloren, die vor der Reinigung im Carter ungesehen kleben blieben.
Deshalb: Defekte Uhren, Fotoapparate usw. vor der Entsorgung stets demontieren und "ausrauben". :wink:
(Auch Platinen und Festplatten bieten interessante Miniaturteile).
5. Plastik und Kunststoff tendieren dahin, sich infolge einer Erwärmung zu verformen. In der Reinigung
fallen Formteile -an sogenannten "Zahnräder" oft- ab. Dazu gibt's meistens kein Happy End mehr. Leider.

Nun, denke ich, ist an dieser Stelle das Meiste gesagt worden.

Gerne würde ich noch eine kleine Lektion in Sachen Reinigungsmittel und Verdünner lesen:
Das wäre schon sehr schön. Gerade in der Verwendung zusammen mit Kunststoffen.
Ja, aber mit welchen denn? :hm?:

Tschüss Fred
Grüsse für Alle

François

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Re: Motor fest nach x Jahren

Beitrag von Bochumer » Dienstag 12. November 2019, 12:29

Uh, hat sich ja schon wieder einiges ergeben. Ich habe am We den Motor (übrigens der mit einer Kohle und einem Metallgeflecht) noch einmal zerlegt und mit einer Dentalbürste die „Lager“ gereinigt.
Da war wie eine kleine Öffnung von ober, dort saß auch einiger Öliger Dreck drin.

Als alles raus war und immer noch nicht laufen wollte, habe ich den Motor einfach mal zerlegt hin und her geschoben und dann schrittweise wieder zusammen gebaut. Und immer wieder schieben. Irgendwann lief er so leicht, das ich zufrieden war und ihn auf der Bahn getestet habe.

-> er läuft jetzt.

Dafür hat die nächste Lok mit Aussetzern aufgegeben. Aber das We kommt bestimmt...

Was das Nähmaschinenöl nun für Eigenschaften hat, keine Ahnung. Steht halt nix drauf. Aber irgendwo müsste ich auch Balistol haben.

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