Probleme mit Märklin C-Gleis

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VoBo

Probleme mit Märklin C-Gleis

Beitrag von VoBo » Dienstag 25. Februar 2003, 07:42

Hallo Märklin Freunde,
Ich fahre seit etwa 4 Jahren auf dem Märklin C-Gleis.
Da ich meine Anlage neu gestalten will, habe ich die Gleise
vor etwa 2 Wochen abgebaut und dabei leider festgestellt,
daß der Kunststoff der Gleise ziemlich versprödet ist und sehr
leicht bricht.
Das betrifft hauptsächlich die Kupplungslaschen, die trotz
aller Vorsicht beim Zusammenstecken oder Trennen der
Gleistücke wegbrechen.
Daraufhin habe ich versuchsweise mal ein Gleis leicht verdreht,
worauf es gleich zerbrach.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ich überlege ob ich meine C-Gleise verkaufe und auf K-Gleis umstelle.
Volker

Kruno Schmidt

Probleme mit C-Gleisen

Beitrag von Kruno Schmidt » Dienstag 25. Februar 2003, 09:38

Hallo Volker,

auch ich habe festgestellt, dass die angeblich so "unkaputtbaren" C-Gleise auch nur aus recht sprödem Kunststoff gefertigt sind.

Ich verwende in meiner Anlage eine Kombination aus C- und K-Gleisen, wobei ich die C-Gleise nur im unsichtbaren Bereich (Schattenbahnhof) einsetze und die K-Gleise halt da, wo man die Trasse sieht.

Und wie alles andere haben auch Gleissysteme ihre Vor- und Nachteile.

Das C-Gleis ist richtig eingebaut sicherlich das betriebssicherste Gleissystem, dass Märklin bisher entwickelt hat, sieht aber sehr, sehr mäßig aus. Aber die Kontaktsicherheit der Gleisverbindungen ist sehr hoch und die Spannungeinspeisung lässt sich sehr leicht an beliebigen Punkten realisieren.

Das K-Gleis sieht gut eingeschottert relativ vernünftig aus, ist aber in seinen Verbindungspunkt extrem kontaktschwach. Ebenfalls lässt sich die Spannungseinspeisung, die hier in viel geringeren Abständen notwendig wird (ca. 1 mal pro lfd. Meter), nur mit viel Aufwand vernünftig ausführen (außer man verwendet die 'hübschen' Anschlussgleise).

Und wenn man K-Gleis mehrfach verwenden möchte, muss man vor jeder neuen Montage erst einmal alle Gleisverbindungsschuhe wieder zusammenbiegen und die meist oxidierten Mittelkontakte reinigen.

Ich denke diese "leidvollen" Erfahrungen hat wohl jeder "Märklinist" schon gemacht.

Du siehst, wo Licht ist, ist auch Schatten.

Leider fertigt weder PECO noch ein anderer Fremdhersteller entsprechendes Gleismaterial, und so "müssen" wir uns mit dem begnügen, was die alte Tante "M" fertigt!

Also lass den Kopf nicht hängen - es gibt nun mal leider noch keine Alternative.

Gruß Kruno

P.S. Ich habe zu diesem Themenkomplex hier im Forum schon einige meiner Erfahrungen niedergeschrieben.

Gast

Beitrag von Gast » Dienstag 25. Februar 2003, 11:08

Hallo Kruno,
Vielen Dank für Deine schnelle Stellungnahme.
Wie ich aus Deiner Antwort entnehme hat das K-Gleis auch seine Mankos.
Ich werde dann doch beim C-Gleis bleiben, obwohl ein saurer Nachgeschmack bleiben wird.

Gruß
Volker

Kruno Schmidt

Beitrag von Kruno Schmidt » Dienstag 25. Februar 2003, 12:26

Hallo Volker,

noch mal kurz zusammengefasst:

Die Nachteile des K-Gleises liegen nach meinen und den Erfahrungen anderer (mit denen in sprach) vor allem im Bereich der Kontaktsicherheit der Gleise untereinander - und speziell dann, wenn man die Gleise "nass" einschottert.

Hierbei fließt zwangsläufig Leim zwischen die kleinen Kontaktflächen des Mittelleiters und korrodiert diese. Man kann hier so sorgfältig arbeiten wie man will, der verdünnte Lein zieht durch eine Art von Kapilarwirkung gerade in eben diese Bereiche. Hier ist selbst die neuste Version der Gleise nur unwesentlich besser, als alle vorhergehenden Ausführungen mit blanken Kupferkontakten bzw. der vernickelten Version, da der Leim selbst eine dünne isolierende Schicht bildet.

Ebenfalls ist es sehr wichtig das K-Gleis sehr plan zu verlegen, denn gerade in den beschriebenen Anschlussbereichen nimmt einem dieses System auch die kleinsten Knicke sehr übel. Es ensteht hier leicht eine klein "Sprungschanze", die sogar zur Abkopplung einzelner Waggons führen kann.

Wie gesagt - alles eigene Erfahrungen (die teilweise nicht gerade billig waren).

Gruß Kruno

Peter
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Beitrag von Peter » Dienstag 25. Februar 2003, 12:44

Na da bleibe ich doch bei meinen guten, alten M-Gleisen! Da bricht mit Sicherheit nichts, und viel schäbiger als die C-Gleise sind sie auch nicht!
Ich war auch schon dran alles rauszureissen und mit C- oder K-Gleisen neu aufzubauen, aber irgendwie bin ich doch immer bei meinen alten Dingern geblieben, von den Kosten mal ganz zu schweigen! :lol:

Peter

Andi
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Beitrag von Andi » Dienstag 25. Februar 2003, 14:26

Naja Peter, du willst doch wohl nicht sagen, dass das M-Gleis gut und schön ist - oder :?: :!: :?:

Ich finde einfach, dass das K-Gleis die beste Lösung ist. Es sieht gut aus und wenn man es einigermaßen "vernünftig" behandelt, ist es auch im Vergleich zu anderen Gleissystemen recht ordentlich. Mann muss halt in verschiedenen Bereichen abwägen welche Vor- bzw. Nachteile für wen eine Rolle spielen.
Sicherlich sollte man das K-Gleis nicht unbedingt naß einschottern, ist ja eigentlich logisch und kein Wunder, dass dabei die Gleise den Kontakt verlieren,... und dadurch beschädigt werden. Genauso mit der zu steilen Auf- bzw. Abfahrt, das machst du ja mit anderen Gleisen auch nicht und der Kupplungshaken bleibt dann halt mal am Mittelleiter hängen und der Wagen kuppelt ab. :roll:

Nun ja aber dies sind doch alles keine wirklichen Fehler oder Mängel am Gleis, das liegt doch dann eigentlich an dem jenigen, der das Gleis so verbaut :!: :wink:
Gruß Andi

Kruno Schmidt

Beitrag von Kruno Schmidt » Dienstag 25. Februar 2003, 15:18

Hallo Andi,

der von mir beschriebene "Sprungschanzen-Effekt" ist beim K-Gleis schon sehr viel deutlicher zu erkennen, als bei fast allen anderen "Nichtbettungsgleisen".

Die Begründung ist ganz einfach - sie liegt in der massiven Konstruktion des Mittelleiters, der nun einmal mit einem zusätzlichen Blech hinterlegt ist. Dadurch ist es einfach nicht möglich diese Gleis so fein 'auszurunden' wie z.B. ein hochwertiges Gleichstromgleis.

Und zum "nass einschottern" möchte ich bemerken, dass dies nach wie vor die einzige Methode ist, die ein wirklich authenisches Gleisbild ergibt.

Also haben die von mir beschriebenen Erfahrungen nichts mit "zwei linken Händen" zu tun - es sind die Einschränkungen, mit denen wir leben müssen.

Gruß Kruno

Peter
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Beitrag von Peter » Dienstag 25. Februar 2003, 16:29

@Andi:
Na beim C-Gleis von schön zu sprechen ist sicherlich auch fehl am Platz!
Und der Tausch von M- auf C-Gleis ist für mich rausgeschmissenes Geld, ohne eine große optische Verbesserung! :smash:

Peter

Peter Heß

Beitrag von Peter Heß » Dienstag 25. Februar 2003, 22:28

Ich hatte auch Probleme mit nass eingeschottertem K-Gleis. Nachdem ich nun aber eine Möglichkeit gefunden habe, auch nachträglich den Kontakt wieder herzustellen (trotz der bombenhart getrockneten Bettung), bin ich aufgrund der besseren Optik mit dem K-Gleis hochzufrieden.

Ich bin folgendermaßen vorgegangen: An dem Gleis, wo der Kontakt unterbrochen war, habe ich einen Teil einer Schwelle zwischen Punktkontakt und Schienenstrang weg"gedremelt" (Mini-Schleifscheibe), so dass die unter dem Kunststoffgleis laufende Mittelkontakt"leiter" von oben zugänglich ist.
Anschließend ein Kabel von untern durchbohren und oben auf die freigelegte Mittelkontakt"leiter" auflöten.

Aus einem nicht benutzten Gleisstück eine Ersatzschwelle zurechtschneiden, fixiren, neu einschottern - fertig! Und niemand sieht's! Und: man kann es so oft wie nötig wiederholen (wobei an der Stelle erfahrungsgemäß kein Problem mehr auftritt!)

Viel Spaß beim Nachmachen :D :D

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Hannes
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Re: Probleme mit C-Gleisen

Beitrag von Hannes » Donnerstag 26. Juni 2003, 15:17

Kruno Schmidt hat geschrieben: Leider fertigt weder PECO noch ein anderer Fremdhersteller entsprechendes Gleismaterial, und so "müssen" wir uns mit dem begnügen, was die alte Tante "M" fertigt!
@Kruno: Es gibt von Peco ein Mittelleiternachrüstset.
Das mit dem Abbrechen von Kontaktschuhen geht bei mir auch schon los. Meine ältesten Gleise sind jetzt ca. 6 Jahre alt.

CK

Beitrag von CK » Samstag 28. Juni 2003, 20:37

Als ich dieses Jahr nach langer Pause mir den neuen Katalog von Märklin geholt habe, bin ich fast umgefallen. Der Händler sagte mir, dass es schon lange kein M-Gleis mehr gibt. Inpunkto C-Gleis bin ich der Ansicht, dass es sehr instabil ausschaut.

Da bleib ich lieber bei meinen Gleisen.

John

Beitrag von John » Sonntag 6. Juli 2003, 10:33

Moin moin zusammen,

die negativen Erfahrungen mit dem C-Gleis kann ich so nicht teilen. Bislang traten in Punkto Haltbarkeit keine Probleme auf, sie sind auch nicht spröde oder rissig geworden
.
Ich habe mich damals auch wegen der sehr einfachen Geometrie und der großen Radien dafür entschieden, obwohl es ziemlich teuer ist. Aber darauf laufen auch Roco- und Fleischmann-Wagen ohne Tauschradsätze und es ist wirklich sehr kontaksicher.

Über die Optik lässt sich sicher prima streiten, aber wenn man das Gleis auch "einschottert" und farbig nachbehandelt, ist das okay. Auf jeden Fall gibt es nicht die Kontaktprobleme wie beim K-Gleis. Das hatte ich vorher und hab's wegen seiner vielen Mankos letzlich rausgeschnissen.

Übigens: Eine Alternative zu den Märklin Pickel-Gleisen ist das Roco-Material, (Profi-Line), man kann dort die Mittelleiterkontakte mit kleinen Stiften selbst einsetzten und die beiden Gleisstränge parallel als Masse schalten. Das hat ein freund von mir bei einber kleinen Anlage gemacht - sieht saugut aus, kostet aber viel viel Arbeit...

Gruß,
John 8)

US-Bahner

Beitrag von US-Bahner » Montag 7. Juli 2003, 10:00

Moin,

vor dem Zusammenstecken der Gleise einfach mit einem ölgetränkten Pinsel die Kontakte benetzen, dann kann kein Kleber reinkriechen.
Allerdings sollte man nicht Monate warten mit dem Schottern, da auch Öl Wasser enthält was verdunstet.
Mache dies schon seit Jahren bei Gelenkzungen (Roco-Line), einfaches Motorenöl von der Tanke reicht aus.

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