Schienenzeppelin richtig verkabeln

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skarabejus

Schienenzeppelin richtig verkabeln

Beitrag von skarabejus » Mittwoch 7. Januar 2015, 09:39

Es handelt sich um das Modell 3077 von Märklin.

Liebe Modellbauer,
ich habe ihn erstanden, der Propeller dreht ordentlich, aber er fuhr nicht. Das in Fahrtrichtung linke Kabel am vorderen Motor war fast ab. Hielt man es an die Lötstelle, fuhr er los. Da es sehr kurz war, wollte ich es ersetzen - und nun fährt er immerhin, aber das nur rückwärts!

Ist es richtig, dass ich keinen Strom über das Kabel bekomme? Falsch gelötet? Falsches Kabel? Zur besseren Übersicht habe ich ein weißes verwendet.
Und wo muss es am Umschalter dran? So, wie auf den Fotos?

Über Hilfe wäre ich sehr dankbar. Baue seit kanpp 2 Monaten an einer Anlage für meinen 8-Jährigen Sohn, die Technik überfordert mich noch etwas...

Danke und Gruß, Antje
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umschalter2.jpg
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Motor
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Umschalter

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Re: Schienenzeppelin richtig verkabeln

Beitrag von HahNullMuehr » Mittwoch 7. Januar 2015, 13:31

Moin, Antje,

zunächst mal herzlich willkommen im Forum.

Unter diesem LINK findest Du die Einzelteile-Zeichnung und das Schaltbild des Zeppelin (3077). DIe Schaltbilder sind leider immer etwas klein und recht unscharf.

Aber ich habe zuhause eine Diesellok V200 (3021), da wurde ganau der selbe Fahrtrichtungsschalter verbaut. Das schau ich mir heute abend mal an und kann dann ein paar Fotos zeigen, welcher Draht von wo nach wo zu verlegen ist.

Bis später also.
Micha W. Muehr, Rösrath
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Ich mach es lieber am Anfang exakt - und schluder später ein bisschen. Wenn ich schlampig anfange, krieg ich es am Ende nicht wieder genau.

skarabejus

Re: Schienenzeppelin richtig verkabeln

Beitrag von skarabejus » Mittwoch 7. Januar 2015, 14:06

Hallo Micha,
das ist schon ganz toll!
So etwas habe ich verzweifelt gesucht, auch auf der Märklinwebsite... vielen Dank!

Gruß aus Hamburg,
Antje

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Re: Schienenzeppelin richtig verkabeln

Beitrag von Stephan D. » Mittwoch 7. Januar 2015, 14:28

Hallo Antje!

Auch von mir zuerst mal ein

Herzlich willkommen

Nun zu Deinem Problem. Zuerst mal die Feststellung daß Du als Ersatz für das ursprüngliche Kabel einen starren Draht verwendet hast. Das ist schlecht da das Drehgestell (wie der Name schon andeutet) beweglich = drehbar gelagert ist und sich bei Kurvenfahrten bewegt. Ein starrer Draht be-/verhindert jedoch diese Drehbewegung was zum Entgleisen führt/führten kann. Als erstes solltest Du daher den weißen Draht entfernen und gegen eine flexible Litze tauschen. Dann sieht es auf den Fotos so aus als hätten die beiden Kontakte am Umschalter eine Verbindung und es sieht auch so aus als hättest Du an der rechten Kontaktfahne beim Anlöten des weißen Drahtes zu lange den Lötkolben dran gehalten. Die von der Kontaktfahne weitergeleitete Wärme hat den Kunststoff weich werden lassen und die Kontaktfahne hat sich mit dem darunter liegenden Kontaktpunkt schräg gestellt. Wenn dem so ist dürfte dies die Ursache dafür sein daß der Schienenzepp nur noch in eine Richtung fährt, denn für die andere Richtung kommt der Schaltarm nicht mehr an den Kontaktpunkt der Lötfahne. Der Umschalter ist dann leider hinüber und muß ersetzt werden. Ich würde dann aber gleich einen elektronischen Umschalter einbauen (z.B. Uhlenbrock Art.Nr. 55700, € 38,90 UVP). Das hätte drei Vorteile: der "Bocksprung" beim Umschalten ist weg, man kann einen Lichtwechsel realisieren und er kostet weniger als der Umschalter (Art.Nr. 208240, € 45,- UVP).

Gruß
Stephan
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Re: Schienenzeppelin richtig verkabeln

Beitrag von HahNullMuehr » Mittwoch 7. Januar 2015, 14:36

Stephan D. hat geschrieben:[...] man kann einen Lichtwechsel realisieren [...]
Schöne Idee, Stephan,

nur leider hat der Zeppelin hinten kein Licht, sondern einen Propeller. :D
SCNR

Gruß
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Re: Schienenzeppelin richtig verkabeln

Beitrag von skarabejus » Mittwoch 7. Januar 2015, 14:39

Hallo Stephan,
vermutlich schuldig in allen Anklagepunkten. Ich werde mir anschauen, ob noch was zu retten ist.
Und da sag noch einer, die Männer wären die Grobmotoriker...

Danke,
Antje

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Re: Schienenzeppelin richtig verkabeln

Beitrag von HahNullMuehr » Mittwoch 7. Januar 2015, 22:24

So, da wären wir wieder.

Die 3021 aus meines Vaters Jugendjahren war dann doch nicht die richtige, da ist ein noch älterer FUS verbaut. Aber in einer 3034 habe ich den richtigen gefunden. Hätten wir doch von allem so viel, wie von den guten alten 208240...
3021_ 3034.jpg
Innenleben der 3021 (1950er Jahre, hinten)) und einer 3034
Ich habe bei dem Kabelsalat mal ein paar Stränge farblich hervorgehoben.
Bei diesem Modell ist im Hintergrund der Umschalter für Ober-/Unter-Leitung zu sehen, da verteilt sich die Stromzuführung auf diverse Abgänge. Die zwei gelben lassen wir außer acht, die führen direkt vom Schleifer zu den Glühlampen (beim Zeppelin nur eine, vorne). Eine rote Leitung führt in die Spule des FUS und ist am anderen Ende da angelötet, wo ich den blauen Punkt gemacht habe, neben der Befestigungsschraube.
208240_Schaltbild.jpg
Die andere rote Leitung geht durch die Drossel an den Motorschild, von da orange an die Motorspule und kommt in zwei Enden heraus: Grün und violett. Diese beiden führen an die zwei Kontakt-Blechlein am FUS. Dort werden sie vorsichtig angelötet (dafür ist eine feine Litze besser als ein dicker Draht). An der Unterseite der Lötfahnen sitzen nämlich zwei Kontakte, und der Finger im FUS springt immer hin und her um wechselweise die verschiedenen Fahrtrichtungen einzustellen.

Wenn nun, wie Stephan gesehen hat, der Kunststoffrahmen an der Stelle verbogen/verschmolzen ist, kann sich der Finger eventuell nicht mehr frei bewegen, also nicht umschalten. Wenn das noch einwandfrei geht, dann muss der FUS auch nicht getauscht werden.

Gruß
Micha W. Muehr, Rösrath
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Re: Schienenzeppelin richtig verkabeln

Beitrag von skarabejus » Donnerstag 8. Januar 2015, 13:10

Lieber Micha, lieber Stephan,
er fährt!!!

Ich bin total begeistert. Tasächlich hatte ich beide Kontakte einfach zusammengelötet...
Dank der ganzen Infos habe ich verstanden, wie die einzelnen Bauteile zusammenhängen und konnte trotz null Ahnung alles richten.

Lediglich beim Umschalten von Rückwärts auf Vorwärts hakt der Umschalter, und der Silberpfeil schießt einen halben Meter rückwärts (und meist von den Schienen). Ist die Federspannung zu hoch oder zu niedrig?
Der Umschalter selbst ist in Ordnung, er war nur voller Lötzinn. Viel hilft eben nicht viel.

Ich möchte mich bei Euch Beiden ganz herzlich für die investierte Zeit und Hilfe bedanken!

Wir haben eine angefangene Anlage, zwei Kartons M-Gleise und alte Züge zusammengekauft und unserem bahnverrückten Sohn zum 8. Geburtstag geschenkt. Das war Mitte Dezember und seitdem bauen und lernen wir.
https://www.youtube.com/watch?v=7gtTLuv89s8

Den Schienenzeppelin hat er gerade selbst vom Taschengeld erstanden (ein echter Herzenswunsch) und ich freue mich schon auf seine Luftsprünge, wenn er ihn heute Abend zum ersten Mal fahren sieht.

Viele Grüße aus Hamburg,
Antje

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Re: Schienenzeppelin richtig verkabeln

Beitrag von günni » Donnerstag 8. Januar 2015, 13:41

Moin Antje,
für die Einstellung des Fahrtrichtungumschalters schaue bitte hier.

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Re: Schienenzeppelin richtig verkabeln

Beitrag von HahNullMuehr » Donnerstag 8. Januar 2015, 14:00

Moin Antje,

gerne geschehen.
Wenn der Zeppelin nicht schalten will, aber einen Bocksrpung macht, ist die Federspannung zu hoch, die Spule kann die Kraft der Feder nicht überwinden.

Bevor Du aber an dem zierlichen Haltehaken für die Feder herumbiegst, prüfe, ob die Schienen einigermaßen sauber sind. Auch verschmutzte Gleise können verhindern, dass der Umschaltimpuls in ausreichender Stärke beim FUS ankommt!

Dass die Federspannung zu niederig ist, merkt man so: Bei hoher Geschwindigkeit (= hohe Fahrspannung am Gleis) spricht der Umschalter plötzlich an. Dann bleibt das Fahrzeug mit brummendem FUS (und aufgeblendeten Scheinwerfern!) stehen.

Gruß
Micha W. Muehr, Rösrath
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skarabejus

Re: Schienenzeppelin richtig verkabeln

Beitrag von skarabejus » Freitag 9. Januar 2015, 08:27

Guten Morgen liebe Modellbahner,
das mit der Federspannung habt Ihr mir so gut erklärt, dass ich nun verstanden habe, in welche Richtung ich den Haken biegen muss. (So konnte ich mal eben die gelbe Arbeitslok gleich mit von ihrem Hopser befreien.) Zudem musste ich die dem Zeppelin gegönte neue Feder einmal ordentlich lang ziehen, nun fährt er vorschriftsmäßig. Lediglich im Vorwärtsbetrieb könnte der Propeller eher anspringen. Er fährt erst und dreht dann. Rückwärts ist es aber sehr nett anzusehen, wie zunächst der Propeller auf Touren kommt, bevor er loslegt.

Nun muss ich ihn "nur" noch über die gesamte Anlage bekommen. Er zeigt mir gnadenlos, wo es hakt. Ich hab eben schon überlegt, ob ich ihm vor das Chassis etwas auffeile, um dem Drehgestell auf den Industiekurven mehr Platz zu geben...

Tja, so schnell kann man zu einem neuen Hobby kommen.
Aber ich gestehe: es macht einen Riesenspaß und ich bin heilfroh, nicht einfach ein digitales Starterset gekauft zu haben.

Beim nächsten Problem werde ich es wieder hier probieren,
Antje

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Re: Schienenzeppelin richtig verkabeln

Beitrag von HahNullMuehr » Freitag 9. Januar 2015, 08:35

Moin Antje,

schönen Dank für die Rückmeldung. Wir freuen uns hier auch immer, wenn wir erfahren, dass unsere Tipps richtig waren und geholfen haben.

Zur Kurvengängigkeit: da wäre ich nicht sicher ob Auffeilen etwas nützt. Je nachdem, wie die Drehgestelle gelagert sind, fallen diese aus dem Rahmen, wenn sie zu viel Spiel haben. Der Zeppelin ist wahrscheinlich für den Mindestradius von 360 mm (sog. Radius 1) konstruiert. Sieht auch eleganter aus, wenn er sich nicht durch die ganz engen Kurven zwängen muss.

Gruß
Micha W. Muehr, Rösrath
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