Lötprobleme mit SMD-LEDs

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MiWuLa-Freak 1956

Lötprobleme mit SMD-LEDs

Beitrag von MiWuLa-Freak 1956 » Freitag 13. Juni 2003, 06:51

Verehrte Miwula-Fans,

wer kann mir bitte helfen?
Im MiWuLa wurde ich hinsichtlich der Leuchtdioden und elektronischen Zubehörteile an die Fa. Mayerhofer in Bayern verwiesen, die auch etliche (Stand-) Fertigmodelle anbietet, so auch das blinkende Polizeimotorrad des Bauabschnitts 1.
Leider kann man sich bei der Firma nicht auf Lieferzusagen verlassen; ich warte bereits seit 1 1/2 Jahren auf die Zusendung. So wollte ich versuchen, mir das Mottorrad selbst zu bauen und habe dazu versucht, SMD-LEDs und Kupferlackdraht haarfein mit feinem Lötzinn bei 400°C zueinander zu bringen, was einfach nicht gelingen will. Ich habe mir kürzlich einen ADAC-Hubschrauber mit Mini-LEDs und Blinkschaltung und einem Handy-Vibrationsmotor als Rotorantrieb ausgestattet und mir dabei bei dem Kupferlackdraht beinahe "die Ohren gebrochen", weil dieser sich so schwer anlöten läßt. Bei den SMD-LEDs habe ich mit Feinlitze keine Lötprobleme, die Leitungen sind mir aber nicht fein genug und würden am Motorrad zu sehr auftragen. Wer kann mir bitte einen Tipp geben, wie ich den Kupferlackdraht richtigerweise an den SMD-LEDs anlöte, oder wer hat einen besseren Vorschlag?
Vielen Dank im Voraus.

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martin
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Beitrag von martin » Freitag 13. Juni 2003, 07:39

Vermutlich liegen deine Probleme am verwendeten Lötzinn oder der nach meiner Erfahrung zu hohen Löttemperatur.

Ich nutze 0,20 mm² Kupferlackdraht, einen Microlötkolben (6-8 W) und Lötzinn mit Silberanteil. Löttemperatur aber nur 280° - 320°.
Erst die Enden des Lackdrahts ordentlich verzinnen und dann ohne zusätzlichen Lötzinn an die SMD's.
Martin (der Z-Bahner) Moderator am Stammtisch und in den Foto-Foren

Kai Eichstädt

Beitrag von Kai Eichstädt » Freitag 13. Juni 2003, 12:31

Moin,

wichtig ist natürlich auch, den Lack vom Kupferlackdraht zu entfernen (etwa mit Schleifpapier), bevor man lötet. Sonst kann das nichts werden!

Gruß
Kai
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Maxifranz

Beitrag von Maxifranz » Freitag 13. Juni 2003, 12:40

Hallo,

@Kai:
oder kurz in eine Flame halten. dann tropft der Lack vom Draht.

Greez
Maxifranz

sebi

Beitrag von sebi » Freitag 13. Juni 2003, 13:00

oder man nimmt zum entlacken einfach den Lötkolben selber. Ein bisschen Zinn dabei und schon passt das.
Ich verwende zusätzlich eine Unterlage aus doppelseitigem Klebeband. Die schmilzt zwar, wenn man mit dem Lötkolben daran kommt, verhindert aber das "Weghüpfen" der LED.
Wenn man den Draht erst verzinnt hab ich auch mit nemm recht großen Lötkolben keine Probleme ( ich benutze einen mit 40 W)

Jörg G
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Beitrag von Jörg G » Freitag 13. Juni 2003, 16:33

400° erscheinen mir aber auch etwas fett. Da kannst Du Pech haben, das da vorher was drauf geht. Zum Auslöten mag das ja noch gehen.
Aber ich löte auch erst die Drahtenden einzeln und dann die Teile zusammen. Das ergibt wirklich bessere Ergebnisse.

Arne H.
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Beitrag von Arne H. » Freitag 13. Juni 2003, 16:54

Die Beste Methode ist bei dünnem Lackdraht Schleifpapier.
Mit der Flamme oder mit dem Lötkolben hats bei mir nicht funktioniert, aber Schmirgeln geht super! :wink:

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Gerrit Braun
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Beitrag von Gerrit Braun » Samstag 14. Juni 2003, 00:12

Ich finde es klappt mir heißen Lötzinn (430 Grad) am besten. Dann bei ca. 350 Lötzinn auf die Elektroden tupfen und bei gleicher Hitze den abisolierten (und dabei automatisch verzinnten) Lackdraht anlöten. Tipp für das Motorrad: Das Herpa-Polizeimotorrad läßt sich zerlegen. Die Löcher für die Lichter so bohren, dass sie alle Richtung Motorblock laufen. Den Motorblock dann mit einem größeren Bohrer durchbohren und die Kabel nach unten legen. Bauzeit ca. 1 Std.

Viele Spaß

Gerrit

P.S. Freut mich, dass Meierhofer anscheinend das nicht so schnell hinbekommt. Es hatte mich nämlich ein wenig geärgert, dass das Motorrad ein paar Monate nachdem er bei uns war, in seinem Katalog auftauchte... Ansonsten kann ich aber Meierhofer massiv empfehlen. Echt tolle und innovative Angebote.

MiWuLa-Freak 1956

Lötprobleme mit SMD-LEDs

Beitrag von MiWuLa-Freak 1956 » Samstag 14. Juni 2003, 09:09

Liebe Leute,

ich bin überwältigt von dem Echo auf meinen Hilferuf.
Ich möchte mich bei Allen herzlich für die netten und umfangreichen Tipps bedanken und freue mich besonders, dass auch Gerrit sich meiner Frage angenommen hat.

Ich bitte jedoch um Nachsicht, wenn ich aus Verständnisgründen noch einmal "nachhake":
Ich verwende eine Voltcraft Lötstation LS 50 mit langer feiner Spitze und dazu Lötzinn S-Sn 60 Pb 38 Cu 2, 0,5 mm.
Mit der Feinlitze von Mayerhofer und Conrad gibt es -wie geschildert- dabei kein Problem.
Beim Kupferlackdraht brenne ich den Schutzlack kurz mit einer Feuerzeugflamme ab und achte dabei darauf, dass der Draht nicht ausglüht (und später an dieser Stelle schneller bricht; ist schon schwierig genug). Noch schwieriger, bzw. bisher für mich unmöglich, ist das Vorverzinnen des Lackdrahtes, daran will einfach kein Lötzinn haften.
Was mache ich bloß falsch?
Vielen Dank für die hoffentlich wieder zahlreichen netten Tipps im Voraus sendet Euer Berliner MiWuLa-Freak 1956.

sebi

Beitrag von sebi » Samstag 14. Juni 2003, 10:02

Die Lösung lautet warten ! :?

Denn solange noch Lack am Draht ist haftet eben der Lötzinn nicht. Sollte mal langsam was verkohlen, einfach neuen Zinn zuführen. Und immer daran denken: die LED sind hitzeempfindlich, nicht der Draht :lol:

Ich würd mir nebenbei das "abfackeln" des Drahtes mit Feuerzeug schenken.

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Gerrit Braun
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Beitrag von Gerrit Braun » Samstag 14. Juni 2003, 11:55

Ich benutze exakt das gleiche Lötzinn. Wichtig ist, dass der Lötkolben heiß ist. Dann einen größzügigen Tropfen Lötzinn auf den Lötkolben geben. Dann nach ca. 2 Sekunden die Spitze des Kupferlackdrahtes im 90 Grad Winkel zum Lötkoblen in den nun mindestens 400 Grad heißen Tropfen führen. Klappt eigentlich immer. Sollte das Lötzinn bereits verbrannt sein (schrumpelig geworden sein), einen neuen Tropfen herstellen. Verbranntes Lötzinn führt fast nie zu einem Erfolg, sowie es häufig nicht klappt, wenn man das Lötzinn wärend des Abisolierens zuführt, da es erstmal die Hitze annehmen muß. Erst danach bei weniger Temperatur den Lackdraht an die zuvor verzinnte LED löten.

Gerrit

P.S. Der oder das Lötzinn ?

Kai Eichstädt

Re: Lötprobleme mit SMD-LEDs

Beitrag von Kai Eichstädt » Samstag 14. Juni 2003, 12:43

MiWuLa-Freak 1956 hat geschrieben:...
Beim Kupferlackdraht brenne ich den Schutzlack kurz mit einer Feuerzeugflamme ab und achte dabei darauf, dass der Draht nicht ausglüht (und später an dieser Stelle schneller bricht; ist schon schwierig genug). Noch schwieriger, bzw. bisher für mich unmöglich, ist das Vorverzinnen des Lackdrahtes, daran will einfach kein Lötzinn haften.
Was mache ich bloß falsch?...
Moin,

kann es sein, daß auf dem Draht nach dem Abbrennen noch eine dünne Oxid-Schicht ist? Dann dürfte das wirklich nicht gehen. Das Lötzinn soll sich schließlich mit dem Kupfer und nicht mit Kupferoxid verbinden.

Gruß
Kai
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Michel P.
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Beitrag von Michel P. » Samstag 14. Juni 2003, 14:03

@Gerrit
Es heisst das Lötzinn und wenn es nicht mehr funktioniert ( das Zinn nicht mehr richtig läuft ) dann kommt es daher daß das im Zinn enthaltene Flußmittel verbraucht ist. Also das alte Zinn abstreifen und neues nehmen.
Hin und wieder die Spitze des Lötkolbens reinigen soll auch Wunder wirken.

Michel P.
Michel P.

Grüsse vom Deich

sebi

Beitrag von sebi » Sonntag 15. Juni 2003, 17:30

Die Sache mit dem Kupferoxid macht irgendwie sinn, denn ein Verbrennungsvorgang is ja eine Oxidation. Zwar soll nur der Lack verbrannt werden, aber wer arbeitet schon so genau. Und Kupferoxid leitet eben nicht. :cry:
Man müsste den Draht wenn schon noch abschmirgeln.

Aber wenn man den Lack mit dem Lötkolben wegkriegt, verbrennt er nicht direkt an der Lötstelle, sondern schmilzt und fließt beiseite, sodass das Zinn direkt auf den Draht kann. Schließlich brennt der Lack nur in einer wirklichen Flamme und die hat schon ihre 800-1000 Grad :wink:

Sven Löffler
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Beitrag von Sven Löffler » Sonntag 15. Juni 2003, 20:13

Um an den SMD LED´s den Kupferlackdreht anzulöten, mache ich ein Stück doppelseitiges Klebeband auf einen kleinen Schraubstock ( geht aber auch eine andere Unterlage, die fest liegt ). Dann lege ich die LED´s mit der Pinzette auf das Klebeband. Danach verzinne ich die beiden Lötstellen. Vorher bereite ich den Lackdraht wie Gerrit vor. Dann braucht man nur noch kurz den Draht und die LED´s zusammen halten, mit dem Lötkolben dran - fertig. :D

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