Warnung: Brennende Lipos!

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Airbus

Warnung: Brennende Lipos!

Beitrag von Airbus » Sonntag 3. Juni 2007, 12:23

Hallo an alle!!!

Ich habe mich vor einigen Tagen mit einem Modellbauer aus der Kategorie Modellflug gesprochen und er hat mir für den Einsatz in Car System Autos Lipo Akkus empfohlen, hat mich jedoch auch davor gewarnt, das diese Akkus sich sehr leicht entflammen, bei falschem Laden. Nun ist meine Frage, wie hoch ist die wahrscheinlichkeit, das so etwas passiert. Wie sind dabei eure Erfahrungen?
Er hatte mir zudem gesagt, das die Akkus bei ihm im Modellflugclub immer in einer seperaten Box geladen werden, damit in so einem Falle (Brand) nicht das ganze Modellflugzeug in Flammen auf geht.

Was soll ich machen? Lipos oder NiMh?
:?: :?: :?:

Viele Grüße, Sven.

BR 403

Beitrag von BR 403 » Sonntag 3. Juni 2007, 13:24

Bei meinem Rc Feuerwehr Auto benutze ich auch ne LIPO Zelle. Du musst darauf achten das du alles richtig anschließt, und einen speziellen Lipo Lader benutzt.

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Harry
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Re: Warnung: Brennende Lipos!

Beitrag von Harry » Sonntag 3. Juni 2007, 16:23

Airbus hat geschrieben:...
Er hatte mir zudem gesagt, das die Akkus bei ihm im Modellflugclub immer in einer seperaten Box geladen werden, damit in so einem Falle (Brand) nicht das ganze Modellflugzeug in Flammen auf geht....
Frage ihn bitte auch einmal, ob denn in seinem Club auch schon Akkus in Flammen aufgegangen sind.

Wahrscheinlich wird er mit "nein" antworten und es damit begründen, dass dort die richtigen Ladegeräte im Einsatz sind. Und damit hat er dann seine eigenen Aussagen relativiert: es kommt eben darauf an, das richtige Ladegerät zu verwenden und es richtig einzustellen.

Viele Grüße
Harry

2-45-3

Beitrag von 2-45-3 » Sonntag 3. Juni 2007, 19:09

Hallo!

Also ich lese auch immer und überall die Warnungen hinsichtlich explodierender oder in Flammen aufgehender LiPos aber muss gestehen...Ich hatte hier noch kein Tischfeuerwerk...
Also wird das wohl nur passieren, wenn du mit nem normalen Ladegerät ohne Lipo-Elektronik lädst...
Aber mit z.B. den Ladeplatinen für LiPos gehst du in dieser Hinsicht, denke ich mal, kein Risiko ein...
Gruß
Jonathan

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Gerrit Braun
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Beitrag von Gerrit Braun » Montag 4. Juni 2007, 09:18

Also, wir hatten einen "Beinahe-Brand". Der Akku hatte sich schon auf das 2-Fache seiner Dicke aufgebläht.
Mit Lipo-Lader geladen und bis heute (Vorfall war vor 3 Monaten) keine Ursache oder logische Begründung gefunden. Es ist ziemlich sicher, dass es sich um einen Produktionsfehler handelte. Mag sein, dass es äußerst selten ist und wir mal wieder Herren Murphey hier im Hause hatten. Aber:
Daher muß für uns leider weiter gelten: Im Miniatur-Wunderland wird diese Technik aus Sicherheitsgründen nicht eingesetzt. Für Projekte außerhalb setzen wir sie jedoch auch ein.

Viele Grüße

Gerrit

2-45-3

Beitrag von 2-45-3 » Montag 4. Juni 2007, 10:05

Achsoooo...

Ich hatte mich schon gewundert, wieso in den ganzen CS-Autos immer nur NiCd Akkus verbaut sind...

Gruß
Jonathan

Airbus

Beitrag von Airbus » Montag 4. Juni 2007, 12:58

Hallo,

erst mal danke für eure Antworten, ihr habt mir z.T. "die Angst" vor den Akkus genommen, jedoch werde ich denke ich auch weiterhin die NiMh Akkus verwenden, auch wenn sie recht schwer sind. Aber ich kann das Sicherheitsrisiko einfach nicht eingehen. Jetzt frage ich mich jedoch: Kann so etwas nicht auch mit den NiCd Akkus passieren, die in den CS Fahrzeugen aus dem Miniatur Wunderland verwendet werden? Die CS Datenbank zeigt ja ein Feuerwehrfahrzeug, das ein derartiges oder ähnliches Schicksal ereilte. Ich hoffe, das ich dies nun richtig innterpretiert habe.

Viele Grüße, Sven.

Gast

feuer feuer

Beitrag von Gast » Montag 4. Juni 2007, 15:05

kann dir mit allen Akkus so gehn muß nur lange genung am ladegerät lassen dann geht jeder akku hoch (feuerio)es sei denn das ladegerät weis wann es den ladestrom abschalter muß

mc_oyzo

Beitrag von mc_oyzo » Montag 4. Juni 2007, 15:25

http://www.s4a.ch/eflight/lipofire.htm
http://rc-portal.com/RC-Portal/index.ph ... id=34&cid=

Ich setze seit 2 Jahren LiPo's ein, ohne jeden Zwischenfall. Beim verpolen werden die dinger allerdings verdammt heiß, habs bislang aber immer schnell gemerkt, das Ladegerät kann dann nämlich keine Spannung erkennen.
Gruß
Markus

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Beitrag von VT_340 » Montag 4. Juni 2007, 18:43

Moin,
Wer im groben Maße falsch mit Lipos umgeht muss sich über eventuelle
"heiße" Folgen nicht wundern. Wer sie kurzschließt: Selber schuld!
Das gilt nicht nur für Lipo Zellen, sondern für alle anderen Akku-Zellen auch!
Was passiert wenn man EINE Nimh Zelle mit ca. 1000mah kurzschließt? Es fließen sehr hohe Ströme, die Kabel fangen an zu Glühen, der Schrumpfschlauch des Akkus schmilzt usw.
Auch solche Akkus koennen Explodieren, aus welche (Anwedungs) Fehlern auch immer.

Schaut mal in den CS-Schrottplatz in der Bildergallerie, die Drehleiter ist auch ziemlich weggebrutzelt, ganz ohne eine gemeingefährlichenLipo Zelle.

Im Modellflugsport ist das auch wiederum en andere Liga, da dort riesige Akkupacks mit mehreren Ampere ge- und vor allem Entladen werden.
Bei kleinen 300er Zellen oder weiß der Geier was, passiert so schnell nichts wie bei einem 4000er Akku wo richtig "Druck" drauf ist.

Noch was aus dem Alltag: 99% aller Handys haben Lipo Zellen. Müssen diese in Spezial Koffern geladen werden?

Gruss

Alex
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Beitrag von Dankwardt » Montag 4. Juni 2007, 22:23

Auch bei uns sind NiMH trotz besserem Lader heiß geworden und ein Bus geschmolzen.
Wenn eine Akkuzelle einen Kurzschluss hat geht alles nun mal durcheinander.

Deshalb haben aufwendigere Lader zusätzlich eine Temperaturkontrolle.
Nur wer Bau einen Temperaturfühler ins Auto ein?

Die Gefahr eines Brandes kommt weniger vom Akku selber, sonder von der Verkabelung im Fahrzeug. Wenn die Drahtstärken nicht den Stromstärken angepasst sind kann es sehr leicht zum Brand kommen.
Je größer die Kapazität ist desto großer die Gefahr.

Kupferlackdrähte als Akkuanschluss zu nehmen ist ideal, wenn man einen echten Feuerwehreinsatz sehen möchte.
Gruß Siegmund
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Beitrag von VT_340 » Montag 4. Juni 2007, 22:49

@Dankwardt
Selbst der kleinste Kupferlackdraht hält den Strömen die in einem Car System Auto aufreten doch sicherlich stand?
Wenns ein Kurzschluss gibt brennt ein dünner Draht ganz flott durch, ein dicker Draht/Kabel glüht viel länger und kann dadurch mehr Material in brand setzten.

Oder möchtest du Kabel einsetzen die bei einem Kurzschluss halten? Viel Vergnügen mit 4mm Kabeln :-)

Gruss

Alex
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Beitrag von Dankwardt » Dienstag 5. Juni 2007, 00:15

Theoretisch richtig!

Der ganz dünne Lackdraht wirkt wie eine Sicherung.
Es wäre alles geschützt. ABER!

Ich hatte einen Brandschaden bekommen, der mit Lackdraht ausgerüstet war.
Der Draht lag wohl über den Akkuzellen und hat den Schrupfschluch abgebrannt.
Damit kamen die Akkuzellen aneinander und so dass es dann rirchtig heiß wurde.

Mit einem richtig isoliertem und dickerem Draht wäre das sicher nicht passiert.
Bild
Diese 160 mA/h Zelle hätte mit einem dickeren Draht die Temperatur nicht erreicht.
Die Karosserie ist reichlich verformt.
Zu einem offenen Brand ist es nicht gekommen, aber dieser Krankenwagen ist so nicht mehr ansehnlich.
Gruß Siegmund
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Beitrag von Gerrit Braun » Dienstag 5. Juni 2007, 09:53

Ich habe da eine andere Meinung, muß aber nicht die richtige sein:

Wir setzen bei den Fahrzeugen nur Kupferlackdraht ein. Wir hatten bei 160 Fahrzeuge und ca. 250000 Ladungen bislang nie einen Kurzschluss im Fahrzeug mit Konsequenzen und erst drei "heiße" Akkus mit Schmelzfolgen. In allen Fällen war das Problem im Akku intern. Wir setzen an einer Stelle im fahrzeug sogar extradünnen Lackdraht als Sicherung ein. Dieses Sicherungen haben wir schon X-Mal erneuert und zu 70% fanden wir dann auch eine Ursache.
Lipoakkus haben da bei uns eine dramatisch schlechtere Quote, kann aber wie gesagt auch Zufall sein.

Airbus

Beitrag von Airbus » Dienstag 5. Juni 2007, 11:48

Hallo erstmal,

wenn ich so die Beiträge lese und mir auch die Videos anschaue, dann dreht sich bei mir der Magen um. Ich würde wirklich gerne in Zukunft Fahrzeuge mit Akkus umbauen ( eins hab ich schon umgebaut ), aber das Laden macht mit doch echt Angst. Ich hatte bisher schon zwei Brände, einer durch Eigenverschulden und ein dritter muss echt nicht sein. :oops: (schäm)...
Wie könnte man also das Laden allgemein von Akkus sicherer machen, damit ich als "Akkudepp" dies auch verwenden könnte. Okay, die richtige Polung etc. als Vorraussetzung. Oder am besten Fahrzeuge bauen, bei denen die Akkus dann AAA Zellen sind und die dann extern in einem "normalen handelsüblichen Akkuladegerät" geladen werden?!.
Danke auch für eure bisherigen Antworten und die Geduld zurück zu schreiben bei einem im wahrsten Sinne des Wortes "heißen Thema".

Roter Pfeil

Beitrag von Roter Pfeil » Dienstag 5. Juni 2007, 21:01

Bis jetzt benutze ich nur AAA Akkus die man an einem externen Ladegerät laden kann. Für den Niederflur Gelenkbus muss ich mir aber was anderes einfallen lassen. Wäre es möglich einen Akku aus einem Handy zu verwenden? Der einzige Platz für den Akku ist unter der Decke, ein Handy Akku wäre genug flach. Für das laden könnte ich ihn ja wieder in das Handy legen und dort aufladen. Was meint ihr dazu?

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Beitrag von Dankwardt » Dienstag 5. Juni 2007, 23:31

Nicht das es von mir falsch rübergekommen ist.
Ich versuch es noch einmal anders.

Ein dünner Lackdraht, der nirgends dran kommt und einen Schaden anrichten kann, ist eine sehr gute Sicherung.
Man kann aber bei den großen Autos eine richtige Sicherung installieren.

Ich bekomme häufig Autos mit einem Drahtverhau auf den Tisch, so das man nicht mehr weis, was ist Beleuchtung oder was ist Versorgung.

Alex, es ist richtig, ein Lackdraht hält die normalen Ströme problemlos aus.

Wenn aber z.B. die Leitung Ladebuchse <->Akku ein dünner Draht ist, das muss noch nicht einmal Lackdraht sein, kann ein "Powerlader" oder ein Kurzschluss, sowie eine Verpolung, den Draht erwärmen.
Ist die Isolierung geschmolzen kann es bei verdrillten Kabeln einen weiteren Kurzschluss im Fahrzeug geben. Der ist der Regel nicht so schnell zu entfernen.

Ist nun am Akku ein sehr dünner Draht, brennt der schnell durch.
Das Auto, bzw. die "Sicherung", muss nun repariert werden.
Es ist aber kein großer Schaden entstanden.

Verwendet man aber dicke Drähte könnte ein höher Strom fließen.
Doch dazu muss der Akku in der Lage sein, den zu liefern.
Die kleinen Akkus erreichen den Strom nicht.
Hochgerüstete Akku sowie mit Lipozellen sind durchaus in der Lage einen hohen Strom zu liefern.

Ich habe gerade wieder so einen Fall auf dem Tisch wie Gerrit ihn beschreibt.
Eine Akkuzellen 1,55 Volt, die andere 0 Volt.
Mit dem Faller-Lader wird das kein Problem darstellen. Der liefert nur 50 mA. Aber andere Lader versuchen 2,9 Volt, da rein zu drücken.
Folglich fließt ein hoher Strom. Das erwärmt die Zelle und dünne Kabel.

Ist das Kabel Plus und Minus verdrillt, kann es nach dem Schmelzen der Isolierung zu einem internen Kurzschluss kommen.
Nun muss man schnell das Auto auseinander bekommen um einen Brand zu unterbinden.

Bleiben die Drähte ganz und das Ladegerät schaltet nicht ab, platzt der Schrumpfschlauch der 1,5V Akkuzelle.
Kommen dann die Gehäuse aneinander, erhöht sich der Strom.
Die gute Akkuzelle zeigt nun was sie drauf hat.

Fazit:
Die Gefahr kommt fast immer von Außen.
Die Gefahr ist geringer, wenn die Kabel ordentlich verlegt sind.
Dicke Drähte von der Ladebuchse zum Akku verringern einen Kabelbrand.
Erhöhen aber die Gefahr einer Akkuüberhitzung.
Dünne Drähte von der Ladebuchse zum Akku können als Sicherung dienen, müssen aber nach dem Auslösen erneuert werden.
Das ist zu empfehlen, wenn man die Tätigkeit selber ausführen kann.
Wenn das Auto erst um die halbe Welt geschickt werden muss, ist das nicht so praktikabel.

Gerrit, ich bin auch kein Freund von Lipo.
In kurzer Zeit mussten bei meinen Vorführfahrzeuge die Lipozellen gewechelt werden. Sie waren dopplet so dick und hatten nur noch halbe Leistung.

Vielleicht habe ich auf eins nicht richtig geachtet.
LIPO-Zellen dürfen niemals ganz leer gefahren werden.
Wenn nach einer Ausstellung das Auto nicht ausgeschaltet wurde ist es am nächsten morgen garantiert tiefentladen.

LIPO-Zellen in den SIKU-Modellen und in den Modellen von RC-Minimodell haben eine Abschaltung.
Es macht sich bemerkbar, wenn ein Sattelung mit schwerer Beladung ein Steigung fahren soll. Dann bleibt er einfach stehen. Bei Überlastung schalten die LIPO-Zelle einfach ab.
Ausschalten, Einschalten, geht wieder.
Gruß Siegmund
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Airbus

Beitrag von Airbus » Freitag 8. Juni 2007, 09:55

Vielen Dank für deine/eure z.T. ausführlichen Antworten. Ich denke, ihr habt mir dabei jetzt ein paar Anregungen gegeben, sodass ich nun weis, wie ich einen Akkubrand, etc. verhindern kann.

Viele Grüße, Sven.

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