Anfängerfrage zu Weichenproblematik

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Rhett27

Anfängerfrage zu Weichenproblematik

Beitrag von Rhett27 » Mittwoch 13. Oktober 2010, 10:54

bin kompletter Neueinsteiger mit Null – naja fast null – Vorkenntnissen.
Denke mal, dass ich bei euch Hilfe bekommen werde. Will mir eine H0 Gleichstrom Digital-Anlage bauen.
Es geht nun zu allererst um die Gleiswahl. Ich habe gehört, dass es bei den Weichen zu Problemen kommen kann. Bei Kehrschleifen ist mir das Polarisationsthema ein Begriff. Aber mit den Herzstücken…auf was muss man da achten?
Habe mir mal das Tillig Elite ins Auge gefasst. Wie ist es da mit den Weichen? Habe mal etwas gelesen, dass die neue Weichen herausgebracht haben.
Gibt es Weichen, bei denen es KEIN Problem gibt?
Ich hoffe, dass ich jetzt nicht allzu stümperhaft gefragt habe, aber nur durch Fragen lernt man…

Gruß
Rhett-Sunny

oligluck

Re: Anfängerfrage zu Weichenproblematik

Beitrag von oligluck » Mittwoch 13. Oktober 2010, 13:55

Moin,

was verstehst du unter Problemen?

die Herzstückpolarisierung übernimmt der Weichenantrieb, bei Tillig kann man es auch (nicht unbedingt kontaktsicher) über die Stellgleise machen.

Tillig-Gleis ist Code 83, hat also eine Höhe von 2,1mm. Alte Spurkränze können über die Kleineisen rattern.
Da du keinen Altbestand an Rollmaterial hast, betrifft dich das wohl nicht.

Kehrschleifen benötigen bei Zweileiterbetrieb eine Steuerung; diese kann man sich für wenig Geld selber zusammen löten. Gerade bei Digitalbetrieb ist so endlich eine Kehrschleife narrensicher :mrgreen:

Die "neuen" Tillig-Weichen haben ein paar kleine Veränderungen erfahren, sind im Prinzip aber nur aufgehübscht.

LG Oliver

P.S. vergiss´ den Begriff Gleichstrom: Digital ist Wechselstrom, der Unterschied besteht nur in der Stromzuführung, also Zweileiter wie in deinem Fall, im Gegensatz zu Dreileitergleisen (Märklin)

Rhett27

Re: Anfängerfrage zu Weichenproblematik

Beitrag von Rhett27 » Mittwoch 13. Oktober 2010, 14:10

Erstmal Dake für dein "PS".
Aber was genau ist die Herzstückpolarisation?
Ich spiele mit dem Gedanken, die Hoffmann-Weichenantriebe zu nehmen, zusammen mit dem ESU Switch-Pilot.
Auf was genau muss ich da achten?
Und was ist das mit dem "da muss man etwas durchtrennen an der Weiche..." (am Herzstück?)
Fragen über Fragen.
Kann sein, dass ich mich hier ein wenig blöd anstelle, aber ich kann ein Problem erst lösen, wenn ich das Problem kenne. Daher meine Fragen hier.

Danke und Gruß

Michael Sommer
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Re: Anfängerfrage zu Weichenproblematik

Beitrag von Michael Sommer » Mittwoch 13. Oktober 2010, 14:41

Hallo,
vielleicht hilft Dir Dier link weiter:
http://www.dcc-mueller.de/wire4dcc/weichen.htm
Gruß Michael
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Re: Anfängerfrage zu Weichenproblematik

Beitrag von HaNull » Mittwoch 13. Oktober 2010, 14:45

oligluck hat geschrieben:P.S. vergiss´ den Begriff Gleichstrom: Digital ist Wechselstrom, der Unterschied besteht nur in der Stromzuführung, also Zweileiter wie in deinem Fall, im Gegensatz zu Dreileitergleisen (Märklin)
Wenn schon, dann richtig: Märklin verwendet Zweileitergleise, aber in H0 nutzt Märklin das symmetrische Zweileitersystem, während andere Anbieter das asymmetrische Zweileitersystem verwenden.
Im symmetrischen Zweileitersystem sind Kehrschleifen kein Thema und Herzstücke müssen auch nicht polarisiert werden.
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Re: Anfängerfrage zu Weichenproblematik

Beitrag von HahNullMuehr » Mittwoch 13. Oktober 2010, 14:46

Hallo, Rhett-Sunny,

das Herzstück einer Weiche ist der keilförmige Teil, an dem sich die Außen-Schiene des abzweigenden Gleises und der gegenüberliegende, geradeaus führende Strang kreuzen.
Wären diese Herzstücke beim asymmetrischen Zweileiter-Betrieb (wie beim Original) fest verbunden, hätten wir einen Kurzschluss. Manche Hersteller lösen das Problem, indem die Herzstücke völlig von den stromführenden Schienen isoliert sind, z. B. aus Kunststoff gefertigt. Andere bauen einen Mechanismus in den Antrieb ein, der, je nach Weichenstellung, das Herzstück mit der "richtigen Seite" des Gleises verbindet.
Herzstück.JPG
Skizze: das Herzstück ist grau dargestellt
Herzstück.JPG (4.37 KiB) 4287 mal betrachtet
Gruß
Micha W. Muehr, Rösrath
Meine Bastelstunde gibt es auch auf YouTube.
Ich mach es lieber am Anfang exakt - und schluder später ein bisschen. Wenn ich schlampig anfange, krieg ich es am Ende nicht wieder genau.

Rhett27

Re: Anfängerfrage zu Weichenproblematik

Beitrag von Rhett27 » Mittwoch 13. Oktober 2010, 14:54

Danke für die Antworten.
Und auf was muss ich jetzt genau achten, wenn ich z.B. die Tillig Elite einsetzen möchte?

oligluck

Re: Anfängerfrage zu Weichenproblematik

Beitrag von oligluck » Mittwoch 13. Oktober 2010, 14:56

Moin,
du stellst dich nicht blöd an.

Was das Herzstück ist, hat ja Micha gerade erklärt.
Bei Tillig-Weichen ist es stromlos, muss also irgendwoher Kontakt bekommen.
Das geht zum einen über die Stellschienen, die ja entweder auf der einen oder anderen Seite anliegen, zum anderen hat der Weichenantrieb einen Stromanschluss, der je nach Weichenstellung umgeschaltet wird.
Deine Tillig-Weichen haben zu diesem Zweck Kontaktlaschen, an die das Kabel gelötet wird.

Es gibt (von anderen Herstellern) Weichen, bei denen eine Drahtbrücke eingesetzt ist, die zu diesem Zweck entfernt werden muss. Vielleicht ist das gemeint mit dem "da muss man etwas durchtrennen an der Weiche..."???
Da ich deine Quelle nicht kenne, kann ich über das, was irgendwer meinen könnte, nur mutmaßen.

LG Oliver

P.S. es stimmt, auch Märklin hat nur 2 Leiter, logisch.
Benutzt jedoch drei stromführende Gleisteile (die Gleise und die wahnsinnig originalgetreu wirkenden Pickel in der Mitte...)

oligluck

Re: Anfängerfrage zu Weichenproblematik

Beitrag von oligluck » Mittwoch 13. Oktober 2010, 14:58

Rhett27 hat geschrieben:Danke für die Antworten.
Und auf was muss ich jetzt genau achten, wenn ich z.B. die Tillig Elite einsetzen möchte?
Nur darauf, dass dein Weichenantrieb einen Anschluss für das Herzstück hat.

Die Variante, über die Stellgleise Kontakt herzustellen, wäre mir zu unsicher.


LG Oliver

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Re: Anfängerfrage zu Weichenproblematik

Beitrag von HaNull » Mittwoch 13. Oktober 2010, 15:15

oligluck hat geschrieben:P.S. es stimmt, auch Märklin hat nur 2 Leiter, logisch.
Benutzt jedoch drei stromführende Gleisteile (die Gleise und die wahnsinnig originalgetreu wirkenden Pickel in der Mitte...)
Beim M-Gleis gibt es nur zwei stromführende Gleisteile.
Aber bei der Einspeisung gibt es dann 28 stromführende Kabelteile ...
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Rhett27

Re: Anfängerfrage zu Weichenproblematik

Beitrag von Rhett27 » Mittwoch 13. Oktober 2010, 16:14

D.h. so wie ich es gelesen habe funktioniert das mit dem Hoffmann-Antrieb?!

Nochmal zum Gleishersteller.
Gibt es bessere Möglichkeiten oder Verarbeitungen als Tillig?
Da ich noch gar nichts habe, bin ich für jeden Tipp dankbar. Kann auch anderes Gleissystem nehmen, wo die Weichen schon von Natur aus ein stromführendes Herzstück haben?

Gruß und Danke schonmal...Einiges ist mir jetzt doch schon klarer geworden :jump:

oligluck

Re: Anfängerfrage zu Weichenproblematik

Beitrag von oligluck » Mittwoch 13. Oktober 2010, 16:48

Moin,
klar gibt es bessere Gleise, nämlich immer die, die der hat, der sie empfiehlt... :mrgreen:

Was die Weichengeometrie angeht, wäre Peco noch eine Option. Ansonsten hast du dir mit Tillig Elite schon ein sehr flexibles System ausgesucht.
Ob du die Möglichkeiten ausnutzen kannst, hängt aber auch von deinem Platzangebot ab: Lange Weichen brauchen vieeeel Platz, um zu wirken.
Und, oben vergessen: durch die Weichenzungen ohne Gelenk brauchst du einen starken Weichenantrieb.
Für mich (persönlich!) ist der Königsweg die Verwendung von Servos, denn dann ist das Umschalten angenehm langsam.



Mach´ dir zu diesem Zeitpunkt mal noch keinen Kopf wegen der Herzstücke, sondern mache dich auf in den nächsten, gut sortierten Laden und schaue dir mal verschiedene Gleise an.
Nur aus dem Prospekt oder von Fotos wird das nichts.

Ein "schlechtes" Gleissystem gibt es eigentlich nicht.
Und, das gebe ich neidlos zu, bei Märklin ist die Verdrahtung simpel.
Ob dort jedoch andere Unwägbarkeiten lauern, können dir die Märklinistas besser sagen :wink:


LG Oliver (mittlerweile auf Tillig festgelegt)

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