Digital-Neuling mit vielen Fragen...

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Mario_F

Digital-Neuling mit vielen Fragen...

Beitrag von Mario_F » Donnerstag 8. November 2007, 21:27

Hallo zusammen!

Ich bin neu hier im Forum. Ich heisse Mario, und komme aus Bremen.

Ich spiele seit Monaten mit dem Gedanken eine komplett neue Anlage aufzubauen.
Also ab auf den Dachboden und die alten Märklinsachen rausgekramt. Jetzt soll´s auch endlich losgehen mit dem Neuaufbau. Daher habe ich einige Fragen, die euch sicher zum Lachen bringen, aber von dem "Digitalzeugs" hab ich null Ahnung. Meine Loks sind alle noch analog, sollen in Zunkunft aber digital fahren.

1. Frage:
Ich könnte von einem Bekannten einige teilweise noch unbenutze Decoder bekommen. Den Märklin 6080. Das der nicht mehr Stand der Technik ist, und es deutlich bessere gibt weiss ich. Aber da der ganze Neubau schon teuer genug wird, sollen die 6080 erstmal reichen. Vor allem weil ich sie für kleines Geld kriegen kann. Zum Einstieg in die Digital-Welt reicht mir das erstmal. "Richtig" umbauen kann ich dann immernoch. Wenn das bei diesen alten Loks überhaupt möglich ist...

Kann ich meine alten Loks mit diesem Decoder umrüsten, so dass die alten Motoren in den Loks bleiben können?

Um diese Loks geht´s:
3037 - E41
3003 - BR24
3000 - BR89

Ist die Art des Motors wichtig? Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es ja Trommelkollektor- und Scheibenkollektermotoren. Wo liegt der Unterschied, und wie erkennt man um welche Art Motor es sich handelt? Bei meiner E41 kommen seitlich am Motorschild 2 Kohlebürsten rein. Bei den beiden anderen Loks jeweils eine Kohlebürste und ein "goldenes Ding" anstatt der Kohle.

2. Frage
Ich könnte von meinem Bekannten auch die CU 6021 bekommen. Ich habe gelesen, dass es Decoder gibt die kein Mäuseklavier zur Adressierung haben. Funktioniert das mit der 6021, oder steh ich dann vor unlösbaren Problemen?

3. Frage
Was kann der 6080? Er sollte wenigstens das Spitzensignal bei der E41 fahrtrichtungsabhängig schalten, und die Beleuchtung der Lok sollte sich über die CU ein- und ausschalten lassen. Die alten Loks haben ja eh keine Sonderfunktionen. Kann der Decoder das was ich mir vorstelle?

So, das war´s erstmal. Ich hoffe ihr fallt bei diesen Fragen nicht vor Lachen vom Stuhl... :D

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir helfen könnt!

Gruß
Mario

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kiruna
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Beitrag von kiruna » Donnerstag 8. November 2007, 23:15

Hallo Mario,

zu Punkt 1: alle Märklin-Loks mit der Katalognummer 30XX sind Loks mit Allstrommotor. Das vorhandene Relais, bzw. die Umschalteplatine (bei neueren Loks) ausbauen und durch den Decoder 6080 ersetzen. Drahtfarben: braun=Masse (Lokrahmen), rot=Schleifer, blau(2x)=Feldspule, gelb & grau=Licht vorne/hinten (oder umgekehrt).
Achtung: nach längerer Zeit ohne Stromzufuhr geht der Decoder 6080 in eine Grundfahrtrichtung. Bitte beim Einbau darauf achten, daß diese immer 'vorwärts' ist. Sonst fährt deine Zuggarnitur beim ersten Start am nächsten Tag eventuell rückwärts los.

zu Punkt 2: Die CU 6021 ist ein Märklin-Produkt, ebenso wie der Decoder 6080. Ich kenne die CU 6021 nicht, aber es dürfte keine Probleme geben.

zu Punkt 3: Der Decoder 6080 hat 14 Fahrstufen,keine Lastregelung und keine Anfahr-/Bremsverzögerung. Mit der Zusatzfunktion kann das Licht richtungsabhängig geschaltet werden.

Gruß, Thomas
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Mario_F

Beitrag von Mario_F » Donnerstag 8. November 2007, 23:40

Hallo Thomas!

Vielen Dank für deine Antwort! Da hast du mir schon ein ganzes Stück weiter geholfen!

Neuere Märklin-Decoder funktionieren aber nicht mit diesen Motoren, richtig?
zu Punkt 3: Der Decoder 6080 hat 14 Fahrstufen,keine Lastregelung und keine Anfahr-/Bremsverzögerung. Mit der Zusatzfunktion kann das Licht richtungsabhängig geschaltet werden.
14 Fahrstufen? Bedeutet das, dass der Regelbereich von Stillstand der Lok bis Höchstgeschwindigkeit in 14 "Teile" aufgeteilt ist, die Lok also ingesamt 14 Geschwindigkeiten hat? Also von 0 bis Vollgas?

Kannst du mir das mit dem Licht über die Zusatzfunktion zu schalten genauer erklären? Heisst das, ich muss das Licht je nach Fahrtrichtung manuell umschalten, oder passiert das automatisch beim Fahrtrichtungswechsel?
Kann ich das Licht der Lok abschalten wenn ich sie z.B. in einen Lokschuppen fahre und das Licht nicht mehr eingeschaltet sein soll?

Den ersten "Digital-Kontakt" hatte ich bei der Anlage meines Bekannten von dem ich die Decoder bekommen könnte. Dort schalten die Loks das Licht automatisch beim Fahrtrichtungswechsel um. Das sind allerdings alles nagelneue Loks mit entsprechend neuen Decodern. Oder macht der 6080 das auch?

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kiruna
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Beitrag von kiruna » Freitag 9. November 2007, 00:02

Hallo Mario,
das Licht wird mit der Funktionstaste als Zusatzfunktion ein-,bzw. ausgeschaltet. Mit wechselnder Fahrtrichtung schaltet der Decoder jeweils die in Fahrtrichtung liegende Lampe.
Im Gegensatz zu den neueren Decodern gibt es zur Fahrstufe keine Richtungsinformation. Das heißt, die Lok muß nach einem Umschaltebefehl erst etwas 'Zwischengas' bekommen, bevor die Fahrtrichtung erneut geändert werden kann. Bei mehreren Umschaltebefehlen im Stand (Fahrstufe 0) wird nur der erste ausgeführt. Fahrstufe 14 = Vollgas.
Hinweis: Die Digitalspannung ist höher, als im normalen Analogbetrieb. Die Lämpchen in den Loks sollten ausgetauscht werden, damit sich die Lichtleiter (Kunststoff) im Gehäuse nicht wegen erhöhter Erwärmung verformen. Für die älteren Loks mit Bajonett-Sockel gibt es Umbauhalterungen für Lämpchen mit Steckanschlüssen.

Gruß, Thomas
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Mario_F

Beitrag von Mario_F » Freitag 9. November 2007, 17:14

Wo kann man diese Umbausockel denn bekommen? Gibt es die direkt von Märklin?
Da kann ich sowas nämlich nicht finden. Alles was ich gefunden habe ist, dass diese Sockel bei einigen Digital-Umrüstsets dabei sind.

Gibt´s die auch einzeln?

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kiruna
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Beitrag von kiruna » Freitag 9. November 2007, 17:43

Sehr oft findet man solche 'Kleinigkeiten' auf Modellbahnbörsen und Messen. Ich habe meine Sockel bei meinem nicht mehr existierenden Fachhändler gekauft. :cry:

Gruß, Thomas
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Re: Digital-Neuling mit vielen Fragen...

Beitrag von HaNull » Freitag 9. November 2007, 21:14

Hallo!
Mario_F hat geschrieben:1. Frage:
Kann ich meine alten Loks mit diesem Decoder umrüsten, so dass die alten Motoren in den Loks bleiben können?
Für meine ersten Umbauten habe ich Delta- und TAMS-Decoder verwendet (der 66032 ist angeblich ein vollwertiger Ersatz für den 6080 (wobei der 66032 sogar 27 Fahrstufen hat)).

Bei den Delta-Decodern kann man Anfahr- und Höchstgeschwindigkeit nicht einstellen; es kann sein, dass die Lok bei den Stufen 1 und 2 steht und nur brummt, während bei den Stufen 10 bis 14 kein Unterschied mehr zu erkennen ist. Womöglich ist bereits bei Stufe 7 oder 8 die Vorbildgeschwindigkeit erreicht.
Man kann also z. T. nur 6 bis 7 Fahrstufen sinnvoll nutzen (und die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den Stufen sind z. T. recht groß).

Bei neueren TAMS-Decodern kann man die Anfahr- und Höchstgeschwindigkeit einstellen, so dass die Lok bei Stufe 1 gleichmäßig und bei Stufe 14 vorbildgerecht fährt.
So kann man alle 14 (bzw. 27) Fahrstufen ausnutzen.

TAMS-Decoder gibt's bei C* schon für 13,50 Euro. Die wären mir lieber als geschenkte 6080-Decoder.

Heutzutage würde ich bei einem Umbau auf jeden Fall eine Lösung mit Lastregelung wählen (doch dann wird's auch etwas teurer).
(Nachdem ich meine erste 37xxx-Lok hatte, fand ich Delta-Loks mit mehr befriedigend.)
████████   Gruß aus NRW
████████   Thomas
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Stephan D.
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Re: Digital-Neuling mit vielen Fragen...

Beitrag von Stephan D. » Sonntag 11. November 2007, 12:03

Mario_F hat geschrieben:....
1. Frage:
Ich könnte von einem Bekannten einige teilweise noch unbenutze Decoder bekommen. Den Märklin 6080. Das der nicht mehr Stand der Technik ist, und es deutlich bessere gibt weiss ich. Aber da der ganze Neubau schon teuer genug wird, sollen die 6080 erstmal reichen. Vor allem weil ich sie für kleines Geld kriegen kann. Zum Einstieg in die Digital-Welt reicht mir das erstmal. Richtig" umbauen kann ich dann immernoch. Wenn das bei diesen alten Loks überhaupt möglich ist...

Kann ich meine alten Loks mit diesem Decoder umrüsten, so dass die alten Motoren in den Loks bleiben können?

Um diese Loks geht´s:
3037 - E41
3003 - BR24
3000 - BR89

Ist die Art des Motors wichtig? Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es ja Trommelkollektor- und Scheibenkollektermotoren. Wo liegt der Unterschied, und wie erkennt man um welche Art Motor es sich handelt? Bei meiner E41 kommen seitlich am Motorschild 2 Kohlebürsten rein. Bei den beiden anderen Loks jeweils eine Kohlebürste und ein "goldenes Ding" anstatt der Kohle.
Hallo Mario!

Zuerst mal:
Willkommen im Forum!

Du weist dass der 6080 veraltet ist und kannst einige dieser Decoder für "kleines Geld" bekommen. Was sollen sie denn kosten?
Ggf. ist ein neuer Decoder gar nicht so viel teurer als die 6080 Decoder.
Grundsätzlich kann man alle Loks umrüsten. Die Frage ist nur was man an Komfort und Funktionalität möchte.
Auch sollte man gleich von Anfang an nicht am falschen Ende sparen und sich später dann ärgern weil man
nochmals Geld investieren muß.
Der Unterschied zwischen Trommel- und Scheibenkollektormotor ist folgender:
Beim Trommelkollektormotor kommen zwei rechteckige Kohlen zum Einsatz welche seitlich in das Motorschild
eingeschoben werden. Die Lauffläche der Kohlen ist wie eine Trommel geformt (daher der Name).
Beim Scheibenkollektormotor dagegen verwendet man eine Kohle und eine Kupferbürste. Diese werden von vorne
in das Motorschild eingesetzt. Die Lauffläche ist eine Scheibe.
Die Motorart (Trommel- oder Scheibenkollektor) ist bei Verwendung eines Decoders für Allstrommotore nicht
von Bedeutung.
.....
2. Frage
Ich könnte von meinem Bekannten auch die CU 6021 bekommen. Ich habe gelesen, dass es Decoder gibt die kein Mäuseklavier zur Adressierung haben. Funktioniert das mit der 6021, oder steh ich dann vor unlösbaren Problemen?
.....
Richtig, neue Decoder haben das "Mäuseklavier" nicht mehr. Sie werden über die Digitalzentrale programmiert.
Das ist auch mit der 6021 möglich. Jedoch können damit nur Zahlenwerte bis 79 eingegeben werden.
.....
3. Frage
Was kann der 6080? Er sollte wenigstens das Spitzensignal bei der E41 fahrtrichtungsabhängig schalten, und die Beleuchtung der Lok sollte sich über die CU ein- und ausschalten lassen. Die alten Loks haben ja eh keine Sonderfunktionen. Kann der Decoder das was ich mir vorstelle?
.....
Ja das ist mit dem 6080 möglich. Die Glühbirnchen müssen bei diesem Decoder jedoch nicht unbedingt gewechselt
werden, da dieser noch kein Anschlußkabel für die Rückleitung (Decoderplus) besitzt und die Lämpchen
gegen Masse (Lokchassis) geschaltet werden. Dadurch ist die Spannung an den Lämpchen geringer als bei
der Schaltung der Lämpchen gegen Decoderplus. Würdest Du die Lämpchen gegen Steckbirnchen (mit der
entsprechenden Fassung) tauschen, so müsste der zweite Anschluß der Birnchen auch mit Masse verbunden werden.
Das Ergebnis wäre das Gleiche wie ohne Birnchenwechsel.
.....
So, das war´s erstmal. Ich hoffe ihr fallt bei diesen Fragen nicht vor Lachen vom Stuhl... :D
Warum sollten wir Lachen?! Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten.

Gruß
Stephan

Mario_F

Beitrag von Mario_F » Sonntag 11. November 2007, 23:34

Hallo!

Danke für eure Antworten!

Ich habe mich hier im Forum mal umgesehen, welche Decoderhersteller es überhaupt so gibt. Ich bin jetzt auf den Uhlenbrock 76200 gestoßen. Der scheint mir deutlich besser zu sein als der 6080. Kostet zwar etwas mehr (die von meinem Bekannten sollten 5€/Stk kosten), hat aber alles was der 6080 nicht hat. Also Anfahr- und Bremsverzögerung, einsellbare Höchstgeschwindigkeit und Lastregelung. Ausserdem gibt es da die Möglichkeit die Beleuchtung an Decoderplus anzuschliessen, damit die Beleuchtung nicht flackert. Soll ja -wie ich mittlerweile erfahren habe- beim 6080 der Fall sein.

Was haltet ihr von diesem Decoder?

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HaNull
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Beitrag von HaNull » Montag 12. November 2007, 00:35

Mario_F hat geschrieben:Ich bin jetzt auf den Uhlenbrock 76200 gestoßen. [...] Was haltet ihr von diesem Decoder?
Ich kenne diesen Decoder nicht, aber ...
... Lastregelung ohne Motoraustausch soll gar nicht mal so gut sein (ich habe einen entsprechenden TAMS-Decoder in der Schublade liegen (bin noch nicht zum Umbau gekommen und kann deshalb kein Urteil abgeben)).
Bei dem Preis wäre der 60760 von Märklin mit Austauschmotor auch noch im Rennen - oder ein anderer Decoder plus HAMO-Magnet.

Lastregelung ohne Motorumtausch geht m. W. nur mit hohem Stromverbrauch (ständiger Stromfluß in der Spule als Ersatz für einen Permanentmagneten).

Zum Umbau der 3000: für unter 60 Euro gibt es die 30000 mit Hochleistungsantrieb (da habe ich mir den Umbau meiner alten, bespielten 3000 erspart; Achtung: manche Händler haben evtl. noch alte Modelle mit Delta-Decoder auf Lager ...).
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████████   Thomas
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Mario_F

Beitrag von Mario_F » Montag 12. November 2007, 01:38

h-zero hat geschrieben: ... Lastregelung ohne Motoraustausch soll gar nicht mal so gut sein...
Was heisst "gar nicht mal so gut"? Kann da was kaputt gehen?

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