Digitale Block-Schaltung für Spur Z

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mk

Digitale Block-Schaltung für Spur Z

Beitrag von mk » Sonntag 2. August 2009, 15:04

Hallo erstmal!

Ich würde meine Spur Z Bahn gerne digitalisieren und hirne schon seit Monaten über die beste Methode, wäre über weitere Tips und Ratschläge aber sehr dankbar.

Ganz kurze Vorgeschichte: eigentlich hatte es vor ein paar Monaten harmlos mit einem Spur Z BR89 Starter-Kit bei mir angefangen. Gerade mal 1 Monat später besass ich dann zum Schrecken meiner Freundin 12 Loks und jede Menge Gleismaterial. Ein Ende ist (noch) nicht abzusehen, es stellt sich allerdings immer mehr die Frage wie man das ganze sinnvoll und vor allem günstig aufbaut. Ein Umbau komplett auf digitalisierte Loks wäre technisch am coolsten, bei rund 40EUR pro Lok Kosten und teilweise "einscheidenden" Umbauarbeiten habe ich diese Methode aber erstmal wieder verworfen.

Nächste Idee wäre also der Block-Betrieb. Ich bin Software-Entwickler von Beruf und weiß auch auf welcher Seite ein Lötkolben warm wird, bin allerdings kein Held wenn es um analoge Schaltungen geht. Die Idee war für jeden Block eine Microcontroller gesteuerte PWM Schaltung zu basteln. Vorteil: Software und Protokolle kann ich massgeschneidert komplett selbst entwickeln, Gleisbelegt-Meldung über Open-Load Detection möglich, Preis <10 EUR pro block. Nachteil: Statt statisches PWM wäre mir eine Lastregelung (Back EMF) noch lieber, dafür habe ich aber keine Beispiel-Schaltungen gefunden.

Daraus resultierte die nächste Idee: die Blocks über günstige Lok-Dekoder ansteuern. Der TAMS LD-G-32 fiel mir dabei besonders ins Auge. 15 EUR pro Stück, Last-Regelung und allem PiPaPo. Irgendwelche Kommentare dazu? Ist dieser für Z überhaupt geeignet? Falls ja wäre dann auch die System-Frage wohl entschieden: DCC.

Keine neue Lösung ohne neue Probleme: jetzt bräuchte ich eine komplette DCC Infrastruktur, und zwar möglichst günstig. Steuerung soll später über den PC erfolgen, brauche also wohl "nur" einen DCC-Encoder inklusive Booster, der für Spur Z geeignet ist. Der Uhlenbrock IB-COM hört sich ganz gut an, ist preislich aber schon grenzwertig und der eingebaute Booster ist so wie ich das sehe für Z nicht geeignet. OpenDCC hört sich auch sehr interessant an und ist mit Gesamtkosten von rund 70 EUR auch sehr günstig. Spur Z Eignung wird zwar nirgends erwähnt, seh im Schaltplan spontan aber derzeit kein Problem.

Nun, soweit bin ich bisher, nach tagelangem Googlen und lesen. Da ich aber keinerlei persönliche Erfahrung habe leide ich so langsam unter Information-Overflow. Hat jemand von euch vielleicht noch hilfreiche Tips, Ratschläge oder Kommentare?

Danke schonmal und viele Grüße, Marcel

gauner
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Gratuliere

Beitrag von gauner » Sonntag 2. August 2009, 17:27

Hallo!
Vielleicht findest Du unter http://www.rocrail.net einiges an Selbstbau-Hardware. Oder schau mal unter http://www.digital-bahn.de/home.htm.
Mit freundlichen Grüßen, Josef

limmat

Beitrag von limmat » Sonntag 2. August 2009, 21:16

Hallo,

Auch in Spur Z Digital fast alles möglich. Das habe ich an 2 Ausstellungen gesehen am Beispiel einer wunderschönen Z-Anlage.

Der Anlagebauer ist ein in der Schweiz lebender Deutscher der Z-Kenntnisse hat wie kaum ein anderer! Darum hier der Link: http://www.zettzeit.ch/.

Auf meiner WebSite sind auch Bilder der genannten Anlage, hier der Link: http://www.gab.li/2006_10_28_Chur_Model ... oto013.htm.

Ich hoffe, der erste Link kann Dir helfen und sonst kannst Du ja ein Mail an den Z-"Guru" senden.

Gruss

Gian

mk

Beitrag von mk » Montag 3. August 2009, 21:38

Hallöchen!

Danke euch Beiden auf jeden Fall schonmal für die Antworten. Da es kaum eine Z Seite gibt, die ich am WE nicht besucht habe, kannte ich das größtenteils leider schon. :wink: Aber gerade zettzeit.ch ist wirklich interessant und Jens anzuschreiben ist sicher eine gute Option, aber vielleicht hat ja sonst noch jemand Erfahrungen hier.

Viele Grüße, Marcel

jelly109

Beitrag von jelly109 » Montag 10. August 2009, 16:54

Hallo, Marcel, Deine Geschichte hört sich genauso wie meine an! Auch ich wollte schon seit ich Kind war eine kleine Z-Bahn, aber erst vor 3 Jahren hat mir meine Frau mit einer kleinen Startpackung die Freude gemacht. Inzwischen hat sich auch bei mir so einiges Material angesammelt. Ich hatte mich schon damals umgesehen, was es für miniclub an digitalen Steuerungen gibt. Die Digital-Decoder habe ich schnell ausgeschlossen, da jede neue Lok umgerüstet werden müsste, bei den kleinen BR89 und V260 bin ich nicht sicher, dass man das wirklich selber machen kann, oder aber jeder Block einen benötigt. Also musste etwas anderes her. Schnell wurde ich bei einigen Seiten im Internet fündig: PWM-Steuerungen mit integrierten Belegtmeldern über Stromdetektion. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Dazu wollte ich ein Gleisbild auf dem Bildschirm, das die Belegungen mit Zügen und die Weichen-/Signalstellungen zeigt, nur zwei konnten das bieten. Die Entscheidung fiel auf die IMO, eine von einer Ex-Zeitschrift/Modellbauclub entwickelte Steuerung aus den 80er Jahren, mit einem handgestrickten Pascal Programm auf DOS Basis. Du findest einige Details auf der Modellelektronik Webseite: Leerplatinen müssen selbst bestückt werden und werden über einen VME-Euro-Bus zusammengeschalten. Das Prinzip ist simpel. Ich habe mich darangemacht, das Programm auf Delphi und Windows Vista zu portieren, habe eine USB-Schnittstelle entwickelt und bin nun dabei, meine ersten Fahrversuche auf einer kleinen Anlage zu machen. Schreib doch, wenn Du Interesse hast.

Gruß,
jelly109

mk

Beitrag von mk » Donnerstag 13. August 2009, 00:28

Hallo jelly.

Erstmal vielen Dank für den Link, die Seite habe ich trotz meines schwarzen Gürtels in Google-Fu nicht gefunden gehabt!

Mein Fuhrpark dürfte diese Woche noch auf 16 Lokomotiven anwachsen (April hatte ich noch keine, macht also grob eine neue Lok pro Woche. Sollte mich wohl so langsam mal wieder bremsen :P ), von daher wird der direkte Dekoder-Einbau immer noch unwahrscheinlicher als er ohnehin schon war.

Also das IMO Kit ist an sich interessant und erinnert stark an die Gahler&Ringstmeister Lösung. Für meine Zwecke scheinen aber alleine die Leer-Platinen mit 140 EUR zu Buche zu schlagen. Sehr viele Details gibt's auf der Seite auch nicht, weißt Du etwas mehr über die Art und Weise wie die Fahrregler-Platinen funktionieren? Machen die PWM? Mit welcher Frequenz? Wie bist mit dem Fahrverhalten im unteren Bereich zufrieden?

Viele Grüße, Marcel

jelly109

Beitrag von jelly109 » Donnerstag 13. August 2009, 08:14

Ja, das gleiche Prinzip, aber günstiger als G/R. Ich habe gerade entdeckt, dass G/R nun auch eine graphische Darstellung von Stellwerken/Gleisbildern als Erweiterungssoftwarepaket anbietet. Das sieht sehr professionell aus, aber dementsprechend ist auch die Preisgestaltung...

Die IMO Schaltungen machen Standard-PWM mit 15 Stufen, die durch Alternieren zweier benachbarter Stufen auf quasi 30 Fahrstufen aufgebort werden. Dadurch hat man schon sehr gutes lineares Anfahren. Anfahr-, Brems-, Halteverzögerung und viele andere Parameter lassen sich auf Loks und Blöcke anwenden, z.B. Kaltzustand-Fahrstufenerhöhung (Höhe in Prozent und Zeit), Steigungen, Lokverhalten, usw. Das Langsamverhalten ist natürlich von Lok zu Lok unterschiedlich, aber mein Rekord, eine E111 mit 3-pol Motor, schafft maßstabsgerecht umgerechnet, 4km/h flüssig ohne zu ruckeln oder stehenzubleiben. Die Frequenz der PWM kann auf den Platinen in großen Grenzen durch ein Poti eingestellt werden, bei mir hat sich das beste Verhalten um die 100Hz ergeben. Zunächst hatte ich Bedenken bzgl. Erwärmung der kleinen Motoren, aber die Befürchtung hat sich nicht bestätigt, sie werden nicht merkbar wärmer als im Gleichstrombetrieb, ich fahre seit ca. 1 Jahr ohne Probleme.

Die Fahrregler sind nur für eine Richtung ausgelegt. Standardmäßig fahren Anwender mit Zwei-Richtungs-Anlagen mit Relais-Umschaltung, natürlich programm-gesteuert. Ich möchte den Relais-Kabelsalat vermeiden und habe mir einen Zwei-Richtungs-Fahrregler mit MOS-FETs selbst gebaut, ist aber noch im Experimentierzustand.

Die Ansteuerung der IMO-Platinen über den Parallel-Port hat bei meinem Rechner nicht zuverlässig geklappt, vermutlich keine Umschaltung auf Standard-Parallel-Port-Modus möglich, nur EPP, daher die Entwicklung des USB-Interfaces.

Zum Verwechseln ähnliches Prinzip verwendet Groupie MEB Tron, ich vermute hier gibt es gleiche Wurzeln, jedoch unterschiedliche Busbelegung/Adressen.... Alle Infos können direkt von der Webseite geladen werden, auch Platinenlayouts, etc. Leider hat die Software kein Gleisbild und ist sonst von den Funktionen her relativ einfach gehalten. Theoretisch könnte man Win-IMO mit kleinen Änderungen mit Groupie Platinen verwenden....

Also zusammengefaßt: Die Platinen sind vom Preis her ok, ich denke, dass man nur bei größerer Anzahl durch Selbstätzen sparen kann, durch die Eigenbestückung liegt man nochmal günstiger, die Softwareupdates sind umsonst, wenn Du Clubmitglied wirst, eine Zeitschrift mit Anwenderberichten, News, 3-4mal im Jahr, ist dabei, und man kann selbst Erweiterungen programmieren. Ich bin mit dem Paket zufrieden, günstiger kommt man nicht zu einer Digitalsteuerung.

Gruß,
jelly109

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