Geometrieproblem bei Profigleis-Bogenweichen?
Geometrieproblem bei Profigleis-Bogenweichen?
Hallo Modellbahner,
bin neu im Forum und im Prinzip auch neu im Modellbahnbau. Ich habe vor ein paar Tagen angefangen, mir erstmal grundsätzlich über einfache, kleine Gleispläne Gedanken zu machen, um einen Einstieg zu finden.
Da ich aus Kindertagen noch einen Berg Fleischmann Profigleis habe und die in den nächsten Tagen aus dem Keller meiner Altvorderen herauskramen werde, wollte ich grundsätzlich erstmal damit Basteln. Dabei ist mir gleich etwas in Bezug auf die Gleisgeometrie aufgefallen, wo ich trotz Suche im Internet nicht schlau geworden bin.
Ich habe testweise mit Winrail und Wintrack gearbeitet, parallel dazu einen Katalog von Fleischmann vorliegen. Bei den Bogenweichen sehe ich drei mal unterschiedliche Geometrie:
Fleischmann: http://www.imgbox.de/?img=b34847f38.jpg
Winrail: http://www.imgbox.de/?img=e21930i38.jpg
Wintrack: http://www.imgbox.de/?img=x29208a38.jpg
Deshalb hier die Frage an die Profis. Welche Geometrie ist nun wirklich richtig und gibt es noch andere bekannte Abweichungen?
Danke für eure Hilfe!
Gruß
der Knochenmann
bin neu im Forum und im Prinzip auch neu im Modellbahnbau. Ich habe vor ein paar Tagen angefangen, mir erstmal grundsätzlich über einfache, kleine Gleispläne Gedanken zu machen, um einen Einstieg zu finden.
Da ich aus Kindertagen noch einen Berg Fleischmann Profigleis habe und die in den nächsten Tagen aus dem Keller meiner Altvorderen herauskramen werde, wollte ich grundsätzlich erstmal damit Basteln. Dabei ist mir gleich etwas in Bezug auf die Gleisgeometrie aufgefallen, wo ich trotz Suche im Internet nicht schlau geworden bin.
Ich habe testweise mit Winrail und Wintrack gearbeitet, parallel dazu einen Katalog von Fleischmann vorliegen. Bei den Bogenweichen sehe ich drei mal unterschiedliche Geometrie:
Fleischmann: http://www.imgbox.de/?img=b34847f38.jpg
Winrail: http://www.imgbox.de/?img=e21930i38.jpg
Wintrack: http://www.imgbox.de/?img=x29208a38.jpg
Deshalb hier die Frage an die Profis. Welche Geometrie ist nun wirklich richtig und gibt es noch andere bekannte Abweichungen?
Danke für eure Hilfe!
Gruß
der Knochenmann
- Marsupilami
- Forumane
- Beiträge: 1785
- Registriert: Samstag 10. Januar 2004, 01:14
- Wohnort: Am Harz...
Hallo Marsupilami,
hab die Schienen derzeit leider nicht greifbar. Werde erst in zwei Wochen die ganzen verpackten Reste meines Vaters "erben". Die wohnen leider nicht um die Ecke.
Ich verstehe, dass Bogenweichen recht komplex sind von der Geometrie, aber dann kann ich mich bei den Planprogrammen doch nie drauf verlassen, dass mein Plan am Ende auch zusammenpasst!? Oder gleicht man sowas im realen Leben eh alles mit Flexgleisen aus?
hab die Schienen derzeit leider nicht greifbar. Werde erst in zwei Wochen die ganzen verpackten Reste meines Vaters "erben". Die wohnen leider nicht um die Ecke.
Ich verstehe, dass Bogenweichen recht komplex sind von der Geometrie, aber dann kann ich mich bei den Planprogrammen doch nie drauf verlassen, dass mein Plan am Ende auch zusammenpasst!? Oder gleicht man sowas im realen Leben eh alles mit Flexgleisen aus?
Re: Geometrieproblem bei Profigleis-Bogenweichen?
Hallo,
die Zeichnung von Winrail ist richtig. Bogenweichen bestehen aus einem R1-Bogen 6120 sowie einem Außenbogen, der in etwa zuerst 1 Parallelgleisabstand lang ist und dann in einen R1-Bogen 6120 mündet - nur eben als Korbbogen ausgeführt. Deshalb funktioniert die "Bahnhofseinfahrt" genannte Verzweigung einer eingleisigen Strecke in zwei Bahnhofsgleise über einen Viertelkreis. Wenn du jetzt in den äußeren Strang ein 6120 durch eine Bogenweiche ersetzt (den Viertelkreis zweigleisig werden lässt), ist deren Ende auf gleicher Höhe wie das der ersten Bogenweiche. Fleischmann will dir jetzt weismachen, dass hier genau ein Parallelgleisabstand herrscht, was aber nicht stimmt. Denn dann müssten die beiden Gleisenden einer Bogenweiche - geradeaus weitergeführt - genau den halben Parallelgleisabstand haben. Haben Sie aber nicht, wie folgende Rechnung zeigt: Der normale Parallelgleisabstand (der nach der Weiterführung als Viertelkreis erreicht wird) und der halbe Parallelgleisabstand (gemessen als Lot zur gedachten Geradeausweiterführung) bilden ein rechtwinkliges Dreieck mit dem Winkel der Bögen der Bogenweiche, genauer gesagt ist sin(Weichenwinkel) = 1/2 Gl.abst. durch 1 Gl.abst. Wie wir alle aus der Schule wissen, ist nur sin(30°) = 1/2, Fleischmann vertreibt seine Bogenweichen jedoch nur als 36°-Weichen.
Bei Wintrack scheint man den Korbbogen falsch einprogrammiert zu haben. Seltsam ist allerdings, dass dort das "andere Ende" des zweigleisigen Viertelkreises passt.
Trotzdem handelt es sich um eine Abweichung im Millimeterbereich. Ich empfehle, mit der Herstellerangabe zu planen, da es eigentlich trotzdem passt.
die Zeichnung von Winrail ist richtig. Bogenweichen bestehen aus einem R1-Bogen 6120 sowie einem Außenbogen, der in etwa zuerst 1 Parallelgleisabstand lang ist und dann in einen R1-Bogen 6120 mündet - nur eben als Korbbogen ausgeführt. Deshalb funktioniert die "Bahnhofseinfahrt" genannte Verzweigung einer eingleisigen Strecke in zwei Bahnhofsgleise über einen Viertelkreis. Wenn du jetzt in den äußeren Strang ein 6120 durch eine Bogenweiche ersetzt (den Viertelkreis zweigleisig werden lässt), ist deren Ende auf gleicher Höhe wie das der ersten Bogenweiche. Fleischmann will dir jetzt weismachen, dass hier genau ein Parallelgleisabstand herrscht, was aber nicht stimmt. Denn dann müssten die beiden Gleisenden einer Bogenweiche - geradeaus weitergeführt - genau den halben Parallelgleisabstand haben. Haben Sie aber nicht, wie folgende Rechnung zeigt: Der normale Parallelgleisabstand (der nach der Weiterführung als Viertelkreis erreicht wird) und der halbe Parallelgleisabstand (gemessen als Lot zur gedachten Geradeausweiterführung) bilden ein rechtwinkliges Dreieck mit dem Winkel der Bögen der Bogenweiche, genauer gesagt ist sin(Weichenwinkel) = 1/2 Gl.abst. durch 1 Gl.abst. Wie wir alle aus der Schule wissen, ist nur sin(30°) = 1/2, Fleischmann vertreibt seine Bogenweichen jedoch nur als 36°-Weichen.
Bei Wintrack scheint man den Korbbogen falsch einprogrammiert zu haben. Seltsam ist allerdings, dass dort das "andere Ende" des zweigleisigen Viertelkreises passt.
Trotzdem handelt es sich um eine Abweichung im Millimeterbereich. Ich empfehle, mit der Herstellerangabe zu planen, da es eigentlich trotzdem passt.
Re: Geometrieproblem bei Profigleis-Bogenweichen?
Ich habe ebenfalls das Profi-Gleis und meine Erfahrung mit den Bogenweichen ist, dass man etweder sich beim Planen vertant hat (was dir nicht zutrift ) oder man hat irgendwo die Graden oder Kurven nicht richtig verlegt. Wenns dann immer noch nicht passt, einfach mal ein bisschen drücken und ziehen
- Jörg Spitz
- Forumane
- Beiträge: 2068
- Registriert: Freitag 15. Dezember 2006, 07:41
- Wohnort: Zell im Wiesental (LÖ)
- Kontaktdaten:
Re: Geometrieproblem bei Profigleis-Bogenweichen?
Hallo LINT
Das manchmal die Gleisgeometrie gegenüber Planungsprogrammen nicht aufgeht, liegt fast immer an den "Fertigungstoleranzen" bei der Gleisherstellung.
Diese können sich dann gerne mal je nach verlegter Gleislänge und Geometrie bis zu 5-10mm Positiv wie Negativ aufsummieren.
Das manchmal die Gleisgeometrie gegenüber Planungsprogrammen nicht aufgeht, liegt fast immer an den "Fertigungstoleranzen" bei der Gleisherstellung.
Diese können sich dann gerne mal je nach verlegter Gleislänge und Geometrie bis zu 5-10mm Positiv wie Negativ aufsummieren.
Viele Grüße aus dem Südschwarzwald
Jörg
Teilnehmer am 6., 7., 8. und 10. Jubi MFM
Jörg
Teilnehmer am 6., 7., 8. und 10. Jubi MFM
Re: Geometrieproblem bei Profigleis-Bogenweichen?
Da hast du Recht, schlimmer kann es dann manchmal nur noch kommen, wenn man gebrauchte älter Gleise benutzt.