Kabel für s88

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alterbahnfan

Kabel für s88

Beitrag von alterbahnfan » Dienstag 26. Februar 2013, 17:58

Hallo Moba-Experten,

derzeit betreibe ich meine H0-Anlage (Märklin K-Gleis ) mit neun (9) s88-Rückmeldedekodern ( Märklin 6088, Viessmann 5217 ), die mit Flachbandkabeln verbunden zum Interface (Märklin 6051) führen; eine zusätzliche Masseverbindung besteht nicht. Wegen der Störanfälligkeit will ich nun eine sichere Verbindung (Bus) installieren.

Ich steuere mit Soft-Lok in 2 Digitalsystemen ( 1. Fahren mit Intellibox; 2. Schalten und Rückmelden über Märklin CU 6021 und Interface ). - Eine Märklin CS 2 benutze ich unabhängig für Testfahrten auf C-Gleis.

Als Alternativen zu meinen Flachbandkabeln sehe ich mehrere Möglichkeiten:

a) Verbindungen mit verdrillten Kabeln von Littfinski mit original s88-Steckverbindern, die sofort in die Rückmeldemodule s88 und das Interface gesteckt werden können.
Es wäre zu klären, ob dies geschirmte Kabel sind und der Schirm an GND (Masse) angeschlossen ist. - Siehe hierzu Beitrag (PDF) von G.Boll in http://www.bmbtechnik.de

b) Geschirmte Rundkabel GRK von Gerd Boll www.bmbtechnik.de, die ebenfalls sofort an die Module und das Interface angeschlossen werden.

c) Adapter-Buchsen (Rechts- u. Links- Anschlüsse unterschiedlich) von Tams, die eine Verbindung zwischen den s88-Rückmeldemodulen und zum Interface mit Patchkabeln ermöglichen.
Wobei zu klären ist, ob eine Verbindung mit Patchkabeln ( CAT5 ? ) über Adapter für meine "alten" Märklin und Viessmann s88 ( Märklin 6088, Viessmann 5217 ) überhaupt möglich ist.

d) Sollte man zusätzlich den ersten s88-Rückmelder ( hinter dem Interface ) mit der Masseleitung des 2. Digitalsystems verbinden ? Auf meiner Anlage sind die Massen der Trafos aller Booster mit der Trafo-Masse der CU6021 ( mein 2. Digitalsystem ) verbunden.

Welche Kabel-Verbindung a) Littfinski b) Gerd Boll oder c) Tams-Adapter-Patchkabel bietet die optimale, sichere - am wenigsten störanfällige - Übertragung der Rückmeldesignale ? Oder gibt es bessere Vorschläge ?
Ich warte auf Eure Erfahrungen und Meinungen.

Mit besten Grüßen
Manfred

wzimmermann
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Re: Kabel für s88

Beitrag von wzimmermann » Mittwoch 27. Februar 2013, 22:41

Hallo Kollege,
wenn man bedenkt, was man an Daten über ein Patch-Kabel jagen kann, dann ist das eigentlich das richtige Kabel für den S88-Bus, obwohl das ja kein richtiger Bus ist. Also Vorschlag c und vom ersten Modul zur CU halt ein kurzes konventionelles Kabel oder man halbiert ein Patch-Kabel und an das offene Ende schiesst man so einen S88-Stecker auf. Da braucht man aber ein LSA-Werkzeug sonst wird das nichts. Oder es gibt Übergangskabel. Da musst Du nochmal schauen.
Mit den Massen würde ich so verfahren, dass man alle Massen verbindet. Weil die CU6021 arbeitet ja genauso wie die IB elektrisch nach dem gleichen Prinzip. Wenn die S88-Module an der CU angeschlossen sind, dann musst Du sogar alles verbinden wenn Du mit Kontaktstrecken arbeitest. Wenn Du mit potentialfreien Kontakten meldest, dann muss so eine Verbindung nicht sein.
Die B-Anschlüsse beider Zentralen dürfen auf keinen Fall verbunden werden, da die Geräte jeweils sehr empfindlich auf Fremdspannung reagieren!
Gruß
Wolfgang Z.

alterbahnfan

Re: Kabel für s88

Beitrag von alterbahnfan » Donnerstag 28. Februar 2013, 12:07

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für deine kompetente Antwort - die Antwort eines Fachmanns.
Das Montieren mit einem LSA-Werkzeug werde ich wohl nicht schaffen, dazu fehlen mir Werkzeug und Kenntnisse.Vielleicht gibt es Patchkabel als Übergangskabel zu kaufen. Ansonsten tut es die Konstruktion von Tams.
Gibt es Argumente, die direkt an die Decoder und das Interface anzuschließenden Kabel - geschirmte Kabel GRK von Gerd Boll (bmbtechnik) mit den für s88 geeigneten Steckern ( wie diese an den Flachbandkabeln sind )- nicht zu verwenden ?
Sind Patchkabel der Dimension CAT5 ( mit 100 MHz ) ausreichend ? Oder wären CAT 6 oder 7 besser ?

Nun zur Masse-Verbindung: über das Märklin-Interface sind meine Decoder an die CU 6021 angeschlossen. Bei meinen Gleisen habe ich mit der Trennscheibe jeweils an einer Schiene einen potentialfreien Schienenabschnitt hergestellt. - Ich nehme an, daß Du dies mit potentialfreien Kontakten meinst. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, muß in dieser Konstellation die durchgehende Masseverbindung nicht sein.

Vielleicht findest Du Zeit und Lust, mir nochmal zu antworten.

Mit besten Grüßen aus Aachen
Manfred

wzimmermann
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Re: Kabel für s88

Beitrag von wzimmermann » Donnerstag 28. Februar 2013, 21:20

Hallo Manfred,
hast Du denn schon mal Probleme mit dem S88 gehabt? Also wenn man ein paar grundlegende Regeln beachtet, dann läuft er recht zuverlässig. Er ist halt sehr günstig und man kann auch ein paar Anwendungen selber machen, da das Prinzip nur ein langes Schieberegister ist. Ich habe mir z.B. selber eine Weiche für den S88 entwickelt und sie funktioniert heute noch auf meiner Anlage. Diese Weiche wurde in einem MIBA-Digital Spezialheft 2006 vorgestellt. Wenn man ein wenig mit Gattern bzw. Mikrocontrollern umgehen kann, kann man sich da auch selber was schaffen.
Der S88 hat an sich keine so hohen Taktraten. CAT5 reicht hier dicke! Wichtig ist hier das TP (Twisted pair) also verdrillte Adern und geschirmt sollte das Kabel auch sein. Der Schirm liegt auf Masse. Wenn man dann noch das Kabel nicht parallel zu Fahrstromleitungen oder gar Netzleitungen legt, dann kann nicht viel passieren. Cat6-Kabel sind ja schon für Gigabit-Datentraffic ausgelegt und da sind wir beim S88 meilenweit entfernt.
So ein LSA-Werkzeug geht bei ca. 20 Euronen los, das wird auch bei der Verkabelung von Netzwerkdosen verwendet oder auch in der Fernmeldetechnik. LSA heißt "Lötfrei, Schraubfrei und Abisolierfrei", weil man einfach die Adern auf so ein gabelförmigen Messerkontakt drückt und bei diesem dann der Kontakt durch die Isolierung schneidet. Gibt es auch schon bei der Energietechnik (Phoenix Contact) zum Schnellverbinden von Steckverbindern.
Das erste Stück von der CU zum ersten S88-Modul kann man mit einem normalen Kabel wie es bei den Litfinski-Bausätzen beiliegt bewältigen und von da kann man dann mit Patchkabel weitergehen. Die Litfinski-S88-Module haben beidseitig die 6polige Pfostenkontakte und zusätzlich die RJ45-Buchse für den Anschluß von Patchkabel. Schau mal auf die Seite von Litfinski, da gibt es auch die günstigen Bausätze.
Mit potentialfrei meint man Kontakte, die keinerlei Verbindung zu einem (fremden) potential haben also Schutzgasrohrkontakte (SRKs), Taster und Schalter, Relaiskontakte und die Transistorseite von Optokopplern. Das wäre eine saubere Trennung gegenüber dem S88-Bus mit seinen 5V, die ja doch recht empfindlich sind, da der Störabstand nur knapp über 2 V liegt. Das ist der Abstand, zwischen dem Pegel eines Eingangs, wo der IC ein Low oder High erkennt.
Das mit der abgetrennten Schiene ist beim Märklin-System eine gängige Praxis, aber ist nicht potentialfrei. Da gibt es aber noch einen Trick mit einer zusätzlichen Diode. Da musst Du noch mal Tante Google fragen oder es ist da bei Litfinski bzw. Boll beschrieben.
Aber wie ich bereits letztes Mal geschrieben habe, es kommt darauf an, wo die S88 dran hängen. Wenn sie an der CU6021 hängen, dann kommt das Massepotential auch von dieser und ist gleich mit 0V von der CU6021. Wenn jetzt im Fahrbetrieb, der mit der Intellibox gesteuert wird, eine Lok oder Wagen so ein isoliertes Stück im K-Gleis überbrückt, dann zieht die Wagenachse den S88-Eingang auf Masse. Das ist aber nicht die Masse der CU. Somit dürfte die Belegtmeldung so nicht funktionieren. Erst wenn Du die beiden Massen verbindest, dann geht diese Belegtmeldung.
Du kannst das ja erst mal mit einem kleinen Abschnitt ausprobieren. Auf dem Küchentisch sozusagen bevor Du das auf die ganze Anlage anwendest.
Es gibt auch S88-Module, die als Stromfühler arbeiten, aber das ist mehr für die 2L-Fraktion von Interesse.
Wenn noch Fragen, dann einfach fragen.
Gruß aus München
Wolfgang Z.

alterbahnfan

Re: Kabel für s88

Beitrag von alterbahnfan » Freitag 1. März 2013, 12:41

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für deine ausführliche Darstellung.

Zur Verbindung der beiden Massen ( IB und CU6021 )kann ich anmerken, daß die Trafomassen der Booster (6017)für den Fahrbetrieb und die Trafomasse der Cu 6021 verbunden sind. So stellen die Schienen meine Masse dar, die mit der Masse der CU fürs Schalten der Magnetartikel und Rückmelden verbunden ist.

Ich komme nochmal auf die GRK Verbindungskabel von G.Boll zurück; diese bieten die einfachste Lösung mit ihren 6-poligen Steckern; beschrieben sind sie in www.bmbtechnik.de (die Internetseite von Gerd Boll). Ich hänge mal die Meinung von Gerd Boll ( die man auf die Lösung mit Adaptern von Tams beziehen könnte )als Zitat an:

"Nun findet man am Markt vermehrt die Rückmeldemodule mit RJ45 Buchsen, mit dem

Hinweis man (können) könnte Billigkabel aus dem PC-Bereich verwenden. Dies mag auch gehen,

allerdings sind diese Kabel nicht für die Stromversorgung größerer Rückmeldesysteme

ausgelegt. Der Aderquerschnitt liegt meist unter 0,1mm², und die Adern sind paarweise

verdrillt, was nicht der Konzeption im s88-Bus entspricht. Dies ist rein auf den LAN-Bus im

PC-Verbund ausgelegt.

Wer also mein(e)t s88 -> RJ45 Umsetzer an seinen Rückmeldemodulen einsetzen zu müssen,

setzt aufs falsche Pferd, da diese durch viele zusätzliche Steckverbindungen das

Gesamtsystem keinesfalls sicherer machen."

Wie denkst Du über die von G.Boll angebotenen Verbindungskabel mit den 6-poligen Sterckern ? Zusätzlich wird von G.Boll ein s88-refresh angeboten.

Zu den zusätzlichen Dioden hatte ich dchon einmel einen Internet-Eintrag gefunden, da werde ich nochmal suchen.

Ein schönes Wochenende und viele Grüße aus Aachen
Manfred

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Re: Kabel für s88

Beitrag von wzimmermann » Freitag 1. März 2013, 19:50

Hallo Manfred,
Du hast meine Frage noch nicht beantwortet: Hast Du schon Probleme mit dem S88-Bus und welche Ausdehnung soll der mal haben. Meine Anlage ist 9m lang und ich habe die Zentrale in der Mitte. Von der IB2 geht es auf 2 Module und dann auf meine Weiche wo nach rechts 4 Module und links 5 Module weiter führen. Ich habe normale paarweise verdrillte Kabel verlegt und habe keinerlei Probleme.
Man kann auch Probleme herbeireden und einen Haufen Geräte einbauen, die einen eine gewisse Sicherheit vorgaukeln, die aber im konkreten Fall nicht notwendig sind.
Die IC's auf den S88-Modulen sind CMOS-IC's, da nimmt jeder IC ein paar Nanoampere auf. Also der Strom ist bestimmt nicht das Problem.
Klar ist auch, dass die verdrillten Adern auf bipolare Signale ausgelegt sind wie CAN-Bus, RS485 und eben Ethernet. Da geht man auch davon aus, dass Störungen auf beide Leitungen wirken und sich eben durch das Verdrillen aufheben sollen. Dass der S88-Bus keine bipolaren Signale hat ist auch klar und das Verdrillen hier nicht der Bringer ist. Aber es sind Standardkabel und auf den neuen Standard S88N haben sich auch mehrere Hersteller geeinigt.
Das sind etablierte Steckverbindungen, die milliardenfach auf der Welt eingesetzt werden und ohne Steckverbindungen kommst Du auch beim klassisch verkabelten S88 nicht aus, außer man verlötet alles. Wenn man die Sache nicht in einem Fahrzeug einsetzt, dann kann bei sauberer Verlegung eigentlich nichts passieren. Billigkabel sind das ja nicht im Sinne von minderwertig, sondern weil sie halt millionenfach produziert werden. Was unabdingbar ist, ist die Schirmung.
Die Taktraten auf dem S88 sind wirklich peanuts im Vergleich zu anderen Taktraten bei CAN oder sogar I2C. Schau mal im Netz, da müsste was zu finden sein. Oder ich messe das mal mit dem Oszilloskop aus. Da ist der Takt, der die Bits Richtung Zentrale schiebt. Da sind also maximal 16 (Eingänge) x31 (Module) nötig, um die Daten in die Zentrale zu bekommen und das ein paar mal in der Sekunde. Da ist im Vergleich zu anderen Übertragungen nicht so viel.
Viel problematischer ist da die Verbindung mit der Gleisanlage bei den Belegtabschnitten. Da können schon Störungen auftreten, weil der Fahrstrom eben relativ versaut ist. Da muss man aufpassen und wo möglich auf eben potentialfreie Meldungen setzen.
Ich würde an Deiner Stelle das Pferd vorne aufzäumen und einen klaren Plan entwerfe, wo auch die Längen drin sind und dann die Module an ein günstiges Plätzchen setzen und bei der Kabelführung auf die entsprechenden Hinweise achten. Wenn Probleme auftreten, dann muss man das eben analysieren und entsprechend was machen. So eine Großanlage wirst Du wohl nicht bauen oder doch?
Wenn ich noch Zeit finde - bin im März wieder beruflich weg - dann suche ich noch nach ein paar Daten über den S88.
Gruß
Wolfgang Z.

alterbahnfan

Re: Kabel für s88

Beitrag von alterbahnfan » Samstag 2. März 2013, 12:20

Hallo Wolfgang,

zunächst vielen Dank für Deine umgehende `Bearbeitung`. Meine Anlage ist `fertig` gebaut; - mit dem Bauen habe ich nach meiner Pensionierung 1997 angefangen. Auf einer Fläche von nur 8,5 qm habe ich ca. 170 m Gleise verlegt; es ist eine Kompaktanlage über 5 Niveaus mit zwei Wendeln. -- Die extreme Länge der Gleise ist einem Spieldefizit aus Kindertagen geschuldet, als es im Krieg keine Schienen mehr für meine Märklin Spur 0 zu kaufen gab. --

Installiert sind 9 Rückmeldedecoder s88 ( Märklin u. Viessmann ); davon sind 123 Eingänge belegt. Die Decoder sind dezentral eingebaut und zum Interface (Märklin)in einem Strang mit 10,5 m Flachbandkabel verbunden.
Ich fahre die Anlage mit Soft-Lok und habe, wie dies in Soft-Lok beschrieben ist, "potentialfreie" (ich weiß von Dir, daß dies so nicht richtig ist) Schienenabschnitte mit der Trennscheibe hergestellt. Dies läßt sich bei 123 Eingängen nun nicht mehr ändern. Unterbrechungen der Schienenmasse ( wegen der Trennungen ) habe ich durch Überleitungen der Masse von der parallelen Schiene `behoben`.

Solange ich die programmierten Schrittketten immer einzeln getestet habe, war dies kein Problem; wenn ich nun aber 3 oder 4 Züge gemeinsam mit ihren programmierten Schrittketten fahren lasse, tritt das Phänomen der "Lichtorgel" auf, d.h. die Eingängen blinken in den Gleisbildern auf dem Monitor unkontrolliert und die in den Schrittketten programmierten Eingänge reagieren nicht programmgemäß. Die Züge fahren unkontrolliert weiter.

Deshalb will ich die Flachbandkabel auswechseln. Unabdingbar ist die Schirmung. Die Schirmung ist bei den Kabeln von G.Boll garantiert und diese haben die 6-poligen Stecker der Flachbandkabel, wobei der "Schirm an GND (Masse) angeschlossen" ist. Verdrillte Kabel von Littfinski haben auch diese Stecker, aber ich weiß nicht wie es mit der Schirmung ist.
Tams arbeitet mit Adaptern und Patchkabeln (ich nehme an, daß diese geschirmt sind).

Es wäre schön, wenn Du noch Zeit fändest, Erfahrungen - vielleicht von befreundeten Kollegen - bezüglich der s88 und deren Verkabelung zu sammeln und mir diese, so wie es Deine beruflichen Tätigkeiten erlauben, mitzuteilen.

Mit den besten Grüßen
Manfred

wzimmermann
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Re: Kabel für s88

Beitrag von wzimmermann » Samstag 2. März 2013, 19:14

Hallo Manfred,
jetzt ist das schon klarer! Also die Flachkabel sind Mist, die müssen raus! Da fängt man sich auf dieser Länge immer was ein. Ich würde auch mit den Kabeln von G.Boll anfangen, aber trotzdem auf die Verlegung achten. Das müsste das Problem schon lösen.
Falls nicht, dann würde ich sogar die Belegtabschnitte so umbauen, dass der Kontaktabschnitt ein kleines Relais schaltet und dessen Kontakt dann auf den S88 geht.
Ist zwar eine gewisse Arbeit, aber einen Kreis würde ich mal so umbauen und nur mit ein paar Modulen testen. Ich bin überzeugt, dass das bei so problemlos funktioniert, weil ich den S88 sauber getrennt vom Fahrstrom habe. Da gehen nur Optokoppler und Kontakte ran.
Noch eine Möglichkeit wäre an günstiger Stelle eine Weiche zu setzen, dann vermeidet man lange Wege, wenn man irgendwo links hin muss und dann wieder ganz rechts. Litfinsi hat die im Programm.Oder man nimmt das HSI von Litfinski, das hat drei Sränge S88 und man kann damit auf kurzen Wegen die S88-Module erreichen. Ob das Softlok mit dem HSI kann, musst Du mal schauen.
Aber zuerst die Kabel! Ob G.Boll oder Patch ist erstmal ein Glaubenskrieg. Hauptsache Schirmung.
Berichte mir über Erfolge!
Gruß
Wolfgang Z.

alterbahnfan

Re: Kabel für s88

Beitrag von alterbahnfan » Sonntag 3. März 2013, 17:28

Hallo Wolfgang,

die Flachbandkabel werde ich durch geschirmte Kabel ersetzen.
Das HSI-88 von Littfinski verträgt sich nicht mit dem Soft-Lok Programm - W.Schapals (Soft-Lok) bietet dazu PC-I/O Karte für ISA- oder PCI-Steckplatz im PC an, an die Optokopplerkarten angeschlossen werden; diese würden die s88-Rückmeldedecoder ersetzen. Dadurch würden Meldungen zum Stellen der Magnetartikel von der CU6021 aus und Rückmeldungen auf getrennten Wegen zum PC gelangen und so das System beschleunigen.
Der Einbau einer DSW 88-Datenweiche ( mit 6-poligen Buchsen oder/und RJ-45 Steckern ) wäre möglich.
Unter Beibehaltung meines jetzigen Rückmeldesystems mit s88, ist dein Vorschlag interessant, daß der Kontaktabschnitt ein Relais schaltet, dessen Kabel an den s88 geht, womit eine saubere Trennung vom Fahrstrom stattfindet.

Lassen sich diese Relais auch kurz vor dem S88 in die Leitung, die vom Kontaktabschnitt kommt, einbauen ?
Welche Relais müssen das sein und wo kann man diese kaufen ?

Ich hoffe, du findest noch Zeit, meine beiden Fragen zu beantworten.
Über weitere Schritte werde ich informieren.
Mit vielen Grüßen
Manfred

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Re: Kabel für s88

Beitrag von wzimmermann » Sonntag 3. März 2013, 19:56

Hallo Manfred,
ja das ist gut, wenn man das Relais möglicht nah an das S88 setzt.
Beim Relais bin ich noch am Grübeln. Ich bin eher für einen Optokoppler, der ist billig und ich habe auch viele Eingänge bei mir mit einem Optokoppler entkoppelt.
Der ist gut:
http://www.conrad.de/ce/de/product/153979/ Allerdings ist der SMD, aber bedrahtet gibt es sowas auch.
Ich kenne Deine Lötkenntnisse nicht, aber damit liesse sich schnell und preiswert was aufbauen.
Auf jeden Fall muss da noch ein 2,2kOhm Widerstand davor und die Transistorseite zeigt Richtung S88-Modul. Der Kollektor geht an den Eingang des S88-Moduls und der Emitter muss mit der gemeinsamen Masse verbunden werden.
Man kann auch mit einer zusätzlichen Gleichspannung arbeiten, die z.B. 12V liefert und deren Masse mit der Fahrstrommasse verbunden ist. Das geht, Stichwort gemeinsamer Rückleiter, das schon die alten Hasen kannten.
Nur musst Du mir mitteilen, wie weit Deine Elektronikkenntnisse reichen sonst müsste ich weiter ausholen.
Ich bin ab morgen beruflich in Südtirol und muss erst schauen, ob ich da Internet habe, sonst musst Du Dich gedulden bis zum Wochenende. Die bist ja erst mal mit dem Kabeltausch beschäftigt.
Gruß
Wolfgang Z.

alterbahnfan

Re: Kabel für s88

Beitrag von alterbahnfan » Montag 4. März 2013, 16:55

Hallo wolfgang,

den Optokoppler habe ich mir bei Conrad `angeschaut`; ist das richtig, daß ich an dem Optokoppler 4 Zugänge erkenne? Wie würde ich meine Drähte, die von den Kontaktstellen zum s88 führen, daran befestigen?
Also deine Darlegungen übersteigen meine Elektronik-Kenntnisse; zum Anlöten von Drähten reichts gerade.
Zunächst wünsche ich Dir einen schönen Aufenthalt - wenn auch beruflich - in Südtirol.

Viele Grüße
Manfred

wzimmermann
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Re: Kabel für s88

Beitrag von wzimmermann » Freitag 8. März 2013, 21:19

Hallo Manfred,
ich habe gerade einen schönen Plan gepinselt und wollte ihn als PDF hochladen, dabei hat es eine Fehlermeldung gegeben, dass PDF nicht erlaubt ist. Ich habe es noch als Jpeg probiert, aber das ist ihm zu breit und zu hoch.
Schicke mir eine PN mit Deiner Mailadresse, dann kann ich Dir die Datei schicken. Als PDF ist sie doch schöner auszudrucken als wie in einem anderen Format.
Du brauchst nur eine geglättete Gleichspannung mit ca. 12V und ca. 1A. Für die ersten Versuche reicht auch eine 9V-Batterie. Den Minus dieser GS-Quelle musst Du mit der Digitalmasse (braun) verbinden.
Den Plus der GS-Quelle darfst Du unter keinen Umständen mit der Digitalspannung (rot) verbinden, das wäre Fremdspannung und kann die Zentrale schädigen!
Der Optokoppler hat auf der Eingangsseite eine Infrarotleuchtdiode, die wenn sie leuchtet, den Transistor auf der Ausgangsseite zum Leiten bringt. Davon sieht man nichts, weil es erstens IR-Licht ist und dann das Ganze in einem Gehäuse eingebaut ist. Die Leuchtdiode ist über einen lichtleitfähigen Kunststoff optisch mit dem Transistor verbunden, damit man eine bestimmte Isolationsspannung (meist 2500V) erreicht. Aber das ist für unseren Fall nicht so wichtig, wir wollen nur elektrische Störungen von der Ausgangsseite fernhalten.
Die Funktion ist also folgende: Wenn eine Achse die Masse auf die Kontaktstrecke durchverbindet, dann leuchtet im Innnern des Optokopplers die IR-LED und in Reihe dazu die "sichtbare" außerhalb plazierte rote LED auf. Im Innern des Optos wird dadurch der Transistor leitend. Dieser lässt jetzt einen Stromfluss in Pfeilrichtung zu. Das bedeutet, der Eingang des S88 wird auf die Masse des S88 gezogen, die auch die gemeinsame Masse des gesamten Digitalsystems ist.
Die Schaltung kostet pro Kanal ca. einen Oiro und ist schnell auf einer Lochrasterplatine aufgebaut.
Die roten LEDs geben Überblick über die besetzten Abschnitte und helfen bei der Fehlersuche.
Ich würde das mal an einem einfachen Kreis auf dem Küchentisch ausprobieren. Du hast auf jeden Fall den empfindlichen CMOS-Eingang mit seinen 5V wirksam von der Anlage entkoppelt. Wenn Du die Schaltung nahe des S88 platzierst, dann sind die Wege des S88-Eingangs recht kurz.
Eventuell kann man noch jeweils zur Dämpfung einen kleinen Elko (47uF, 16V) zwischen die 12V und der Kontaktstrecke vorsehen.
Achtung die LED's und Elektrolytkondensatoren sind gepolte Bauteile. Elko können sogar platzen, wenn sie falsch angeschlossen werden!
Statt des Optokopplers ginge auch ein Relais, das aber eins für Kleinsignale sein muss, weil so ein CMOS-Eingang nur gaanz wenig Strom zieht (Mikroampere) und das gehen nur Goldkontakte.
Ich habe unterwegs im Hotel (langsames) Internet und kann Dir gerne noch Fragen beantworten.
Gruß
Wolfgang Z.

alterbahnfan

Re: Kabel für s88

Beitrag von alterbahnfan » Sonntag 10. März 2013, 16:39

Hallo Wolfgang,
danke für die Erklärung des Optokopplers. Ich nehme an, daß die Optokoppler auf eine Lochrasterplatine aufgelötet werden; vielleicht verwendet man je s88-Rückmeldedecoder zwei Platinen je für Eingänge 1-8 und 9-16.
Bei `Conrad` finde ich Optokoppler ab einem Preis von 0,41 Euro; auf 26 Seiten sind hier 308 verschiedene Optokoppler gelistet. Welchen Typ Optokoppler müßte ich kaufen ?
Wo kauft man günstig Optokoppler und Elkos ? Bei den Elkos, falls man diese einbauen sollte, müßte ich auch den Typ wissen.
Ich nehme an, man kann bei den s88-Decodern auch gemischt fahren; d.h. manche Eingänge mit Optokoppler und andere - am selben Decoder ? - ohne Optos.- Je nach Streckenverlauf bzw. Fahrkreis auf der Anlage.
Was passiert bei einem Versuchsaufbau mit dem plus-Pol der Batterie ? Ich nehme an, dieser wird nicht benutzt.
Ich wünsche noch einen schönen Sonntag
Viele Grüße
Manfred

teddych

Re: Kabel für s88

Beitrag von teddych » Mittwoch 10. Juli 2013, 12:13

alterbahnfan hat geschrieben:Sind Patchkabel der Dimension CAT5 ( mit 100 MHz ) ausreichend ? Oder wären CAT 6 oder 7 besser ?
Hallo Manfred

Meine Erfahrung zu diesem Thema: S88-N-Kabel

Gruss
Teddy

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