Kurzschlüsse (?) an Märklin C-Gleis

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jande
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Kurzschlüsse (?) an Märklin C-Gleis

Beitrag von jande » Sonntag 18. Januar 2009, 16:45

Hallo,

es tut mir leid, aber ich brauche mal Eure Hilfe: Ich habe mir vor etwa sechs Wochen die Märklin-Startpackung "Reisezug" mit C-Gleis, Mobile Station und einer mfx-Lok gekauft (vgl. http://maerklin.de/de/produkte/detailsh ... ungen.html). Grundlage ist eine furnierte Spanplatte (war übrig), auf die ich eine 2 cm dicke Styroporschicht Stoß an Stoß gelegt und mit Sprühkleber verklebt habe. Die Gleise liegen bislang noch direkt auf dem Styropor, den ich weiter modellieren möchte.

Von Anfang an hatte ich das Problem, dass ich beim Schalten der Handweichen oder dem Aufsetzen von Waggons auf das Gleis einen kleinen Stromschlag bekam. Nicht schlimm, aber doch ausreichend unangenehm. (Die Lok selbst habe ich immer bei abgeschaltetem Gleis aufgesetzt.)

Da zumindest das Schalten der Handweichen auch bei Lokbetrieb erfolgt, reagierte die Lok in solchen Fällen recht zickig: Immer mal wieder musste ich die Anlage vom Stromnetz trennen und ihr eine Verschnaufpause gönnen. Sie reagierte nicht mehr auf die Mobile Station. Nach Neueinstecken war aber alles wieder okay.

Sonntag vor einer Woche hat die Lok (oder die Mobile Station) dann offensichtlich vollständig den Geist aufgegeben. Die Tempoanzeige der Mobile Station blinkte dauerhaft, die Lok ließ sich aber noch mitsamt ihren Funktionen ansprechen. Offensichtlich war der mfx-Dekoder defekt. Lok und Mobile Station wurden vom Verkäufer anstandslos auf Garantie getauscht.

Doch erledigt hat sich das Problem bislang nicht. Am Freitag habe ich Lok und Mobile Station zurückerhalten, angeschlossen -- und wieder Probleme: die Lok bleibt stehen, die Mobile Station zeigt alle anzeigefähigen Symbole auf einmal an (Christbaum). Nach ein bis zwei Minuten kann ich die Anlage bislang jedoch immer wieder in Betrieb nehmen.

Jetzt rätsel ich: Was kann die Ursache dieser Störungen sein? Ein defekter Trafo, ein defektes Anschlussgleis, ein Kurzschluss in den Gleisen oder der verwendete Styropor?

Könnt Ihr mir vielleicht helfen? Ich wäre wirklich sehr dankbar!

Viele Grüße,

Jan

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Marsupilami
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Beitrag von Marsupilami » Sonntag 18. Januar 2009, 16:51

Statische Aufladung - da kommen schnell mal 4-stellige Spannungen zusammen.

Das Styropor als Isolator wird damit was zu tun haben, aber auch mit welchen Schuhsohlen und auf was für einem Boden Du vor Deiner MoBa rumläufst.

Du solltest auf jeden Fall erst die Ursache für die statische Aufladung beseitigen - sonst grillst Du Dir immer wieder die Elektronik.

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jande
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Beitrag von jande » Sonntag 18. Januar 2009, 17:47

Hallo,

hab ich auch zunächst vermutet. Ich habe mich deshalb heute nachmittag damit beschäftigt, das Styropor zu entfernen. Ich habe die Spanplatte zudem umgedreht und die Anlage auf der noch frisch furnierten Seite wieder aufgebaut.

Die Lok lief ca. 10 Minuten / eine Viertelstunde, danach stand sie wieder. Ich hatte nur über die Mobile Station Kontakt zur Bahn, habe weder Anlage noch Platte berührt. Ich wüsste deshalb nicht, woher elektrostatische Aufladungen hergekommen sein sollten: Anlage auf Holzplatte auf Holzböcken auf Holzboden ohne Berührung durch mich-- viel antistatischer geht es doch eigentlich nicht mehr, oder?

Die Schuhsohlen sind in der Tat aus Gummi. Aber ich habe, wie gesagt, keinen "gewischt" bekommen. Die Anlage blieb einfach so stehen.

Ich würde sagen, Styropor und statische Aufladung können wir damit wohl ausschließen, oder? Wenn ja: Was bliebe?

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günni
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Beitrag von günni » Sonntag 18. Januar 2009, 19:01

Moin,
dass Du einen elektrischen Schlag bekommen hast, kann mit Deiner statischen Aufladung zu tun haben. Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Z.B. Kleidung, Fußboden, Luftfeuchtigkeit... Man kann sich durchaus bis zu 25kV aufladen. Das haben wir, dienstlich, vor vielen Jahren gemessen. Viele elektronische Bauteile geben nach solch einer Entladung den Geist auf. Es gibt im Handel Entladevorrichtungen die dieses Problem beseitigen. Dass es am Styropoor auf der Anlage liegt, glaube ich nicht, denn ich habe selber, auf dem Testbrett, dieses Material zur Dämmung verwendet und das Problem mit der stat. Auf-/Entladung, noch nicht gehabt.

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Beitrag von jande » Sonntag 18. Januar 2009, 23:29

Ich danke Euch ganz herzlich für Eure Hilfe! Es ist wirklich nicht ganz so einfach, Ursachenforschung zu betreiben, wenn man gerade erst einsteigt... ;)

Das mit der elektrostatischen Entladung habe ich inzwischen wohl im Griff, nachdem ich den Teppich aus dem Zimmer verbannt habe und mich an der Heizung erde, bevor ich Lok oder Waggons anpacke. Dass ich beim Griff an die Heizung keinen mehr "gewischt" bekomme, ist ja vielleicht ein gutes Indiz dafür, dass es möglicherweise am Teppich lag.

Aber was ist mit dem Problem, dass die Lok plötzlich stehen bleibt und das Display der MS verrückt spielt? Manchmal besteht die Displayanzeige nur noch aus kleinen Klötzchen. Und in solchen Situationen, die etwa alle 20 Minuten auftreten, hab ich die Bahn wirklich nicht angepackt.

Woran kann das liegen? Kann das ein Defekt des Trafos oder der Gleise sein?

zurich

Beitrag von zurich » Montag 19. Januar 2009, 07:56

Hallo,
jande hat geschrieben:Das mit der elektrostatischen Entladung habe ich inzwischen wohl im Griff, nachdem ich den Teppich aus dem Zimmer verbannt habe und mich an der Heizung erde, bevor ich Lok oder Waggons anpacke. Dass ich beim Griff an die Heizung keinen mehr "gewischt" bekomme, ist ja vielleicht ein gutes Indiz dafür, dass es möglicherweise am Teppich lag.
Das glaube ich nicht. Solche elektrostatischen Entladungen können für elektronische Schaltungen und Bauteile (z.B. ICs) in uneingebautem Zustand ein Problem sein. Nach über 40 Jahren selber löten mit elektronischen Bauteilen habe ich aber dies noch nie erlebt, halte mich aber am Werkbank auch an die gängigen Regeln. Vor dem "Anpacken" einer Lok oder Wagen sind solche Massnahmen aber überflüssig.
jande hat geschrieben:Aber was ist mit dem Problem, dass die Lok plötzlich stehen bleibt und das Display der MS verrückt spielt?
Da kann ich leider nicht helfen, weil ich u.a. nur die Trix-MS habe, die diese Macken nicht hat.

Gruss

Gian

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Beitrag von günni » Montag 19. Januar 2009, 16:48

zurich hat geschrieben: Das glaube ich nicht. Solche elektrostatischen Entladungen können für elektronische Schaltungen und Bauteile (z.B. ICs) in uneingebautem Zustand ein Problem sein.


Moin,
diese Aussage ist falsch. Auch bei Geräten tritt dieses Problem auf. Eines der vielen Beispiele war der Fernschreiber LO3000.

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