Nach Umbau fährt Lok nicht mehr so schön - Normal ?

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Rundflieger

Nach Umbau fährt Lok nicht mehr so schön - Normal ?

Beitrag von Rundflieger » Sonntag 2. März 2008, 17:50

Hallo,

habe heute eine meiner alten - aber sehr gut erhaltenen - analogen Dampfloks (Märklin 3093 ca. 30 Jahre alt) mit dem Märklin Decoder 66032 ausgerüstet. Jetzt fallen mir zwei Dinge unangenehm auf (der Motor hat einen Scheibenkollektor):

1. Die Lok fuhr analog schöner: Hatte ein angenehmeres Fahrgeräusch, die Geschwindigkeit lies sich besser einregeln, das Anfahrverhalten war viel besser. Bei Langsamfahrt gibt es irgendeine Resonanz, da "knurrt" die Lok und will in der Geschwindigkeit weiterfahren. Wenn man stetig mehr Gas gibt, dann rennt sie irgendwann schlagartig los. Ist das normal so ?

2. Die Lok fährt rückwärts ein wenig schneller als vorwärts. Da ich analog wenig mit der Lok gefahren bin, weiss ich nicht, ob das vorher auch schon so war. Möglicherweise ist die Motorwicklung nicht exakt symetrisch aufgebaut. Ob ich mal die beiden Anschlussdrähte zur Wicklung tausche ?

Wollte eigentlich noch meine ganz grosse Dampflok (3085) und meine schwere 6-achsige E-Lok (3357) ebenfalls umrüsten - aber nach der Erfahrung ... :cry:
Die beiden Loks laufen analog wirklich traumhaft !

Gruss Günter

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HaNull
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Beitrag von HaNull » Sonntag 2. März 2008, 20:41

Hallo!

Analog fährt die Lok mit dem 66032 wahrscheinlich immer noch prima.

Deine Schilderung gilt wahrscheinlich für den Digital-Betrieb.
Und da ist der 66032 mit das Schlechteste, was man einbauen kann.

Es fehlen Lastregelung, einstellbare Höchstgeschwindigkeit und Anfahr- und Bremsverzögerung.

Für nur ein paar Euro mehr hätte es einen ESU-Decoder und einen HAMO-Magneten gegeben ...
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Rundflieger

Beitrag von Rundflieger » Montag 3. März 2008, 02:17

h-zero hat geschrieben:Deine Schilderung gilt wahrscheinlich für den Digital-Betrieb.
Richtig! Hab ich wohl vergessen zu erwähnen. Wenn schon Decoder, dann will ich auch digital fahren.

> Und da ist der 66032 mit das Schlechteste, was man einbauen kann.
Na ja - man liest im Netz so alles mögliche. Und mir reicht die mangelhafte Informationspolitik eines Herstellers, da brauche ich nicht noch einen zweiten, um vom hundertsten ins tausendste zu kommen ...

> Es fehlen Lastregelung, einstellbare Höchstgeschwindigkeit und Anfahr- und Bremsverzögerung.
Auf diese Features lege ich jetzt nicht unbedingt Wert. Zumal ich dann noch den halben Motor austauschen kann.

> Für nur ein paar Euro mehr hätte es einen ESU-Decoder und einen HAMO-Magneten gegeben ...
Auch hier liest man unter anderem: Finger weg von HAMO-Magneten ...
Ich bin es einfach leid, mich hier und da durch einen Informations-Wust durchzubeissen. Nach Stunden des hin und her weiss ich meist weniger als vorher.

Und ich vermisse eine Liste, wo geschrieben steht, welche Lok sich mit welchem Decoder/Magneten/Motorschild umrüsten lässt - und zwar ohne dass ich die halbe Lok zerspanen muss. Z.B. glaube ich nicht, dass ESU/HAMO und ein 30 Jahre alter Motor mit Scheibenkollektor zusammenpasst. Beim 66032 ist die Wahrscheinlichkeit am grössten, dass es tut - wenn auch eingeschränkt ...

Und was mir hier nicht ins Haus kommt, sind Decoder ohne 8-fach Mauseklavier. Ausserdem ist mir die Schaltung und die verwendeten Bauteile des 66032 bekannt. Das ist mir mehr wert als irgendwelche einstellbare Anfahrverzögerung ...

Gruss Günter

PS: Übrigens habe ich die beiden Kabel der Motorspule mal vertauscht. Die Dampflok fährt weiterhin etwas schneller rückwärts als vorwärts. Scheint wohl am Getriebe zu liegen, oder der Scheibenkollektor hat an der Bürste/Kohle in der einen Richtung einen geringeren Widerstand.

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butz
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Beitrag von butz » Montag 3. März 2008, 06:59

Bei DCC ist das so, dass teurere Decoder viel mehr Fahrstufen haben (die Geschwindigkeit lässt sich sehr genau regeln) und auch viel höhere Frequenzen verwenden (man hört kaum noch was vom Motor). Ich nehme an, dass das bei MM nicht viel anders sein wird.

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Beitrag von Lokomopfeife » Montag 3. März 2008, 19:01

Rundflieger .. ganz einfach .. der Motor ist für den digital Betrieb zu alt ..
diese Problem hatte ich auch öfter mit den alten Lok`s ... es hilft nur ein neuer Motor
Rundflieger hat geschrieben: Hab ich wohl vergessen zu erwähnen. Wenn schon Decoder, dann will ich auch digital fahren.
wenn schon Decoder dann vernünftige Decoder

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HaNull
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Beitrag von HaNull » Montag 3. März 2008, 23:49

Rundflieger hat geschrieben:Und was mir hier nicht ins Haus kommt, sind Decoder ohne 8-fach Mauseklavier.
Von M* gab es dafür 60901, 60903 und 60904 - dies gibt es allerdings nur noch bei Händlern, die sie entsprechend teuer anbieten (bei günstigen Händlern sind sie ausverkauft).

Falls Dir der ESU-HAMO-Magnet suspekt ist, dann kannst Du die entsprechenden Motorteile aus den 6090x-Sets als Ersatzteile bei M* oder Händlern mit Ersatzteilservice bestellen.
Den Decoder gibt's bei ebay z. T. auch gebraucht - von Leuten, die auf mfx umsteigen ...

Ich bin mit den 6090x-Decodern sehr zufrieden - sind leider recht teuer.
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Stephan D.
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Beitrag von Stephan D. » Donnerstag 6. März 2008, 14:18

Noch eine Anmerkung:

Die Zeiten der "Mäuseklavierdecoder" dürfte auch nicht mehr sehr lange andauern.
Solche Decoderarten aus der Urzeit der digitalen Steuerung werden bald ausgestorben
sein. Decoder zu programmiern ohne dabei jedesmal die Lok öffen zu müssen sind
nun mal Standard. Wenn ein MoBahner nur diese Art Decoder einsetzen will, wird er
früher oder später das Hobby aufgeben müssen wenn es diese Decoder nicht mehr gibt.

Gruß
Stephan

Rundflieger

Beitrag von Rundflieger » Donnerstag 6. März 2008, 22:31

Stephan D. hat geschrieben:Decoder zu programmiern ohne dabei jedesmal die Lok öffen zu müssen ...
Hi Stephan,

ich weiss nur nicht, wieso ich für die Programmierung des Decoders ständig die Lok öffnen muss ...

Das mache ich mit meinen "Urzeit-Decodern" nur einmal: Da gibt es Lötbrücken zur einmaligen Konfiguration und eben dieses wunderbare Mäuseklavier, um einmal die Adresse einzustellen. Und zwar so, dass ich keine Bedienungsanleitung brauche.

Und das Argument, dass man heutzutage die Loks nicht mehr öffnen will, können sich nur die Marketing-Strategen der Hersteller ausgedacht haben: Wie bekommen denn die Loks den berühmten "Tropfen" Öl? Wahrscheinlich durch den Schornstein ...

Irgendwie wird aus der guten alten und wunderschönen Modelleisenbahn ein elender Computersch ... - so mit Setup, Flash-Technoloie für Loksoftware-Update. Das nächste wird die online-Programmierung über's Internet sein ... Schön für Leute, die alles was neu ist, gedankenlos gut finden. Ich finde es einfach nur eine extrem ungute Entwicklung ...

Eisenbahn sollte Eisenbahn sein und bleiben (zumindest meine).

Gruss Günter
Zuletzt geändert von Rundflieger am Freitag 7. März 2008, 13:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Stephan D.
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Beitrag von Stephan D. » Freitag 7. März 2008, 12:35

Hallo Günter!

Natürlich hast Du recht. Es sollte ja auch keine Negativaussage gegen Dich sein, sondern nur die Feststellung,
daß eben solche Decoder (welche ja nur noch von Märklin als Delta-Modul 66032 angeboten werden) nicht mehr lange
erhältlich sein werden. Wie Du ja selbst weist, ist selbst Märklin bei den anderen angebotenen Decodern vom
Mäuseklavier weggegangen. Ob dies nun nach Deinem persönlichen Geschmack ist steht auf einem anderen Blatt.
Nur wirst auch Du früher oder später nicht darum herum kommen Decoder ohne Mäuseklavier zu verwenden.
Eben spätestens dann, wenn es keine Anderen mehr gibt.

Also nix für ungut.

Gruß
Stephan

Rundflieger

Beitrag von Rundflieger » Freitag 7. März 2008, 13:38

Stephan D. hat geschrieben:Also nix für ungut.
Hi Stephan,

klar - ist schon OK. Irgendwie sind doch viele meiner Ansicht, machen aber jedoch alles mit. Finde ich schon bischen komisch ... Ich persönlich habe mir zwei 5er-Packungen 66032 auf "Lager" gelegt. Die werden bis an mein Lebensende halten.

Die ultraneuen Sachen reissen mich nicht wirklich vom Hocker. Denn alles hat eben zwei Seiten. Als Kind habe ich meine Loks immer selber repariert. Heute bin ich Techniker (und nicht erst seit gestern) und soll mein Spielzeug zur Reparatur einschicken. Das kann's nicht sein ...

Deshalb gilt für mich: Weniger ist mehr ...

Gruss Günter

wzimmermann
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Beitrag von wzimmermann » Samstag 8. März 2008, 21:37

Hallo Kollege,
es ist schon ein Fortschritt, dass man die Parameter auf dem Programmiergleis einstellen kann. Wenn die Lok zu schnell ist, dann wird halt kurz zum PG gefahren und das CV5 angepasst. Wird eine Lok aufgegleist, die die selbe Adresse hat, wie eine andere, so wird halt schnell mal eine andere Adresse eingestellt. Da jedes mal die Lok öffnen zu müssen, halte ich für überholt. Ausserdem brauchen Klaviere und Potis zuviel Platz, den kleinere Loks nicht haben. Miniaturdekoder sind so nicht zu realisieren. Wenn man nicht mehr die Adresse der Lok weiß, dann braucht man nur das CV1 (bzw.17/18) auszulesen und dann ist wieder alles klar. In Deinem Fall muss man wieder zum Schraubenzieher greifen.
Und das Mäuseklavier stammt noch aus den Zeiten, wo es nur 81 bzw. 255 Adresen gegeben hat. Bei 10000 Lokadressen wäre das Klavier schon 14 Schalter lang und so nur noch mit Tabellen einzustellen, von der Größe mal ganz zu schweigen.
Es gibt auch sehr komfortable Software zum Dekoderprogrammieren. Dies funktioniert auch nur, wenn sich die Parameter über die Zentrale ändern lassen.
Gruß
Wolfgang Z.

Rundflieger

Beitrag von Rundflieger » Samstag 8. März 2008, 22:56

Auch Hallo Kollege,

ist ja alles gut und schön. Und natürlich finde ich auch schön, wenn eine Lok ganz langsam und realistisch anfahren kann und sich stufenlos in der Geschwindigkeit regeln lässt. An einer Steigung nicht stehen bleibt und das Gefälle nicht hinunterrast, um in der anschliessenden Kurve zu entgleisen.

Aber es ist eben eine zweite Seite mit dabei, die mir ganz und gar nicht gefallen will: Die Schnellebigkeit, mit Softwareupdate usw. Heute gekauft, morgen schon überholt und übermorgen ein alter Hut. Und das Elektronikzeugs gibt es heute und in einem Jahr schon nicht mehr.

Alles galoppiert - genau das gefällt mir eben nicht.

Gruss Günter

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Kai Eichstädt
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Beitrag von Kai Eichstädt » Sonntag 9. März 2008, 16:05

Moin,
Rundflieger hat geschrieben:Heute gekauft, morgen schon überholt und übermorgen ein alter Hut. Und das Elektronikzeugs gibt es heute und in einem Jahr schon nicht mehr.
ja und? Man kann heute ein Radio bauen, daß kleiner ist als der Drehknopf eines alten Röhrenradios mit magischem Auge. Toll, aber radiohören kann man mit beidem.

Gruß
Kai

wzimmermann
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Beitrag von wzimmermann » Sonntag 9. März 2008, 18:48

Hallo Kollegen,
mit der ganzen Digitalisierung springst Du sozusagen auf einen Schnellzug auf. Du musst nur aufpassen, dass im nächsten Bahnhof nicht Endstation ist. Elektronik ist nun mal schnelllebig und man muss sich ein offenes System aussuchen, wo das Format noch in ein paar Jahen noch Gültigkeit hat. Also z.B. DCC oder Selectrix und nicht wie das Fleischmann FMZ. Das nimmt immer krassere Züge an, da gebe ich Dir recht. Auch aus Sicht des Umweltschutzes und des Resourchenverbrauchs wird das nicht immer so weitergehen. Aber das sind grundsätzliche Diskussionen.
Gruß
Wolfgang Z.

Rundflieger

Beitrag von Rundflieger » Sonntag 9. März 2008, 19:30

wzimmermann hat geschrieben:mit der ganzen Digitalisierung springst Du sozusagen auf einen Schnellzug auf ...
Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Und ich habe immer mehr Zweifel, ob es richtig war, auf diesen Zug aufzuspringen. Denn wenn man hier A sagt, muss man auch B sagen - und dann C und D ...

> Auch aus Sicht des Umweltschutzes und des Resourchenverbrauchs wird das nicht immer so weitergehen.
Das glaube ich weniger. Weil die Leute, die was zu Entscheiden haben, eben der Meinung sind, dass sich das Rad immer schneller drehen muss - sonst geht es unter.

Aber das ist tatsächlich ein anderes und grundsätzliches Thema ...

Gruss Günter

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