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von Stephan D. » Donnerstag 18. April 2013, 05:55
Hallo Olli (?!)!
Zuerst mal
Herzlich willkommen!
Die Frage Analog oder Digital haben sich schon viele (Neu-) Einsteiger gestellt und Du wirst auch nicht der letzte sein. Ein eindeutigen "nimm dies" gibt es nicht. Frage 10 Leute und Du erhältst 11 Meinungen.
Auch heute wird noch immer viel analog gefahren und im =-Bereich werden die meisten Loks in analoger Ausführung angeboten. So hat der Modellbahner die Möglichkeit sich auch später für Digital zu entscheiden und kann erst mal seine Bahn analog betreiben. Digitalbetrieb hat seine Vorteile, aber auch Nachteile. Die muß jeder für sich abwägen und entscheiden was man will. Vor allen Dingen sollte man sich nicht das Märchen glauben, daß bei Digital generell nur 2 Kabel für den Betrieb der ganzen Anlage reichen. Das ist nur unter bestimmten Bedinungen der Fall: nämlich wenn man keine all zu große Anlage hat und da nur die Zugsteuerung digital umsetzt, die Weichen aber per Hand stellt. Spätestens wenn man elektrisch schaltbare Weichen verwendet sind genausoviele Leitungen nötig wie sonst auch. Wird die Anlage dann auch noch (teil-) automatisiert dann werden es sehr schnell noch viel mehr Kabel.
Der große Vorteil einer digital gesteuerten Bahn liegt darin alle Loks durch die eingebauten Decoder unabhängig voneinander auf ein und demselben Gleis fahren zu können, daß (je nach Ausstattung) durch die Decoder in Loks bzw. Wagen verschiedene Funktionen (Z.B. Licht, Geräusche) jederzeit ausgelöst werden können und man immer die volle Spannung am Gleis hat (z.B. Licht leuchtet immer hell, Rauch funktioniert immer gleich stark).
Der größte Nachteil dürfte sicher in den Kosten liegen. Digitalkomponenten (Zentrale, Netzteil, Verstärker, Decoder, usw.) kosten Geld. Auch wenn man mit einem Digitalstartset beginnt (die meist in der Summe günstiger sind als beim Einzelkauf der Komponenten) und man so eine Digitallok, eine Zentrale (je nach Hersteller mit eingebautem oder externem Verstärker) und ein Netzteil hat, so muß man zu jeder neuen Lok (falls es keine Digitallok ist) noch einen Decoder kaufen. Auch zum digitalen Steuern von Weichen, Signalen, Beleuchtungen oder Licht in Wagen sind entsprechende Decoder notwendig. Rückmeldungen von Zügen (z.B. Gleisbelegung oder Auslösen von Schaltvorgängen) erfordern entsprechende Bausteine. Man kann aber die Digitalisierung einer Anlage auch nach und nach in Angriff nehmen. Man fängt mit dem reine Fahrbetrieb an und die digitale Steuerung von Weichen, Signalen usw. bzw. die Rückmeldung kommt später. Wenn man das so machen will sollte man dies allerdings bei der Planung und dem Bau schon entsprechend berücksichtigen (Trennstellen, Schaltkontakte, usw.).
Bevor man also die Entscheidung trifft pro oder kontra Digital sollte man sich etwas Zeit nehmen um eine Liste zu erstellen in welcher man seine Wünsche und Vorstellungen auflistet. Dann sollte man sich umsehen was die Realisierung dieser Wünsche kostet und in wie weit man bereit ist diese Kosten aus einmal, Schritt für Schritt oder auch gar nicht aufzubringen. Je nachdem zu welchem Ergebnis man gekommen ist geht man dann die Digitalisierung / den Bau einer digitalen Anlage an (oder eben auch nicht).
Gruß
Stephan
H0: Wechselstrom + Gleichstrom
G: nur US (D&RGW)