Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

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lennu42

Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von lennu42 » Freitag 17. August 2012, 21:47

Hallo zusammen,

ich habe vor einigen Monaten beschlossen, meine Freizeit zukünftig dem Thema Modelleisenbahn zu widmen (war tatsächlich ein nächtlicher Traum, der mich überzeugt hat :D ). Habe mich nach einigem Lesen im Internet für Märklin bzw. Wechselstrom mit Mittelleiter entschieden und mich daraufhin erst einmal bei einem nicht unbekannten Online-Auktionshaus mit Gleisen (Märklin K-Gleis), Loks und Waggons "grundversorgt".

Meine ersten Tests mit Analogsteuerung waren erfolgreich genug, um mich vor ein paar Tagen der als finale Lösung angedachten Computersteuerung zuzuwenden. Hatte mir neben einem Märklin Trafo noch einen Delta 6604 ersteigert und das Testoval gemäß Internet-Anleitung an einen PC angeschlossen, auf dem der DDW-Server installiert ist. Da mir die meisten Steuerungsprogramme (auch aufgrund der noch fehlenden Rückmelder) auf den ersten Blick für meine Tests zu umfangreich erschienen, habe ich mir aus einigen OpenSource Projekten die notwendigen Befehle herausgesucht und dann per Telnet an DDW geschickt.

Zuerst stand nur eine Märklin-Lok auf dem Oval und da ich die Adresse nicht wusste, habe ich einfach auf 1-250 Vollgas gegeben :D Das Licht an der Lok ist angegangen, sie bewegte sich aber nicht. Mein erster Gedanke war, dass ich halt etwas Defektes ersteigert hatte. Also die zweite Märklin-Lok drauf und das gleiche nochmal - Licht an, aber keine Bewegung. Aller guten Dinge sind drei, also den Piko ICE 3 aufs Gleis gestellt und wieder überall Vollgas gegeben - siehe da, Licht an UND Bewegung.

Habe dann noch ein bisschen rumprobiert und folgendes herausgefunden: Wenn eine der Märklin-Loks auf dem Oval steht und ich dann über DDW den Strom anschalte, geht das Licht der Lok an und sie ruckelt eventuell kurz. Hebe ich dann die Lok an der Stromabnehmerachse einmal kurz vom Gleis (nur so einen Zentimeter) und stelle sie dann wieder darauf, fährt die Lok los. Schalte ich den Strom ab und wieder an, passiert genau das Gleiche wieder.

Die Adressen hatte ich alle mit 14 Fahrstufen, Höchstgeschwindigkeit 200 und Motorola-Protokoll angelegt.

Hat jemand eine Idee, wo das Problem liegen könnte?

Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten.

Viele Grüße,
Lennu

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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von HDW » Sonntag 19. August 2012, 21:07

Hallo Lennu,

Wie hast Du denn die Anlage mit dem PC verbunden? Ich nehme an über USB.
Es gibt bekannte Einschränkungen beim MM-Protokoll über diese Anschlussart, zumal die Märklin-Loks vermutlich ùber das mfx-Protokoll verfügen. welches Protokoll hat denn der Decoder der Piko-Lok?

Ich fahre mit Rocrail und DDX (auch über einen Delta-Booster) und hatte bei einem Test mit einem Windows 7 Notebook ähnliche Probleme beim Versuch über einen USBtoRS232 Converter die Anlage anzusprechen. DCC-Loks fuhren, MM-Loks nicht! Mit echter serieller Schnittstelle und Win XP auf einem alten PC funktioniert es nämlich..

Hier kannst Du es nachlesen:

http://wiki.rocrail.net/doku.php?id=ddx ... eller_port

Ich weiß natürlich nicht genau, ob es für deine Konstellation auch gilt, klingt aber zumindest nach einem ähnlichen Problem.
Gruß aus Bensheim

Holger

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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von lennu42 » Montag 20. August 2012, 09:47

Hallo Holger,

danke für Deine Antwort. Ich habe Trafo bzw. Booster über ein serielles Kabel an meinen PC angebunden, auf dem Windows XP läuft (Win7 verkraftet die alte Kiste einfach nicht).

Habe gestern Abend nochmal alles neu verkabelt und auch die Gleise überprüft - das Ergebnis bleibt identisch. In beiden Märklin-Loks ist der Dekoder 610761 verbaut, der eigentlich mit den Steuerbefehlen klarkommen sollte (wenn ich das richtig nachgelesen habe). Welcher Dekoder im ICE von Piko steckt, kann ich Dir nicht sagen (müsste ich nachschauen).

Ich werde heute mal zum Fachhändler meines Vertrauens gehen und ihn bitten, die beiden Loks auf seiner Teststrecke fahren zu lassen. Habe die Vermutung, dass die Dekoder nicht mehr einwandfrei sind (vielleicht haben die wenigen Fahrten im Analogbetrieb dazu beigetragen).

Habe mich gedanklich schon fast damit angefreundet, LokPilot-Dekoder einzubauen (wenn schon Modellbahnneuling, dann auch bitte gleich alles auf einmal :D ). Reicht da der "kleine" Dekoder (v1), oder sollte es schon v3 oder v4 sein?

Viele Grüße,
Lennu

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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von HDW » Montag 20. August 2012, 11:18

Hallo Lennu,
Lennu hat geschrieben:Reicht da der "kleine" Dekoder (v1), oder sollte es schon v3 oder v4 sein?
Reichen tut er wahrscheinlich, aber ich hatte mit dem Basic V1.0 so meine Probleme mit der Softwarezentrale DDX von Rocrail. Auf dem Programmiergleis mit dem ESU LokProgrammer hat er wunderbar funktioniert, auf der Anlage mit DDX nicht! Also ich würde Dir den V3.0 empfehlen. ESU vertreibt den aber nicht mehr, nur noch in der M4 (mfx) Variante. Gebraucht oder am Markt selbst wirst Du ihn noch bekommen, ansonsten bleibt nur der V4.0.

Hast Du dann auch vor den ESU LokProgrammer zu erwerben? Kann man eigentlich nur empfehlen wenn man auf ESU setzt! Kostet ein bißchen, lohnt sich aber!

Möglicherweise kannst Du ihn auch mit einem MoBa-Kollegen teilen, man braucht ihn ja nicht laufend, eigentlich nur bei Neuanschaffungen und Optimierungen am Anfang. Wo wohnst Du denn ungefähr?
Gruß aus Bensheim

Holger

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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von Stephan D. » Montag 20. August 2012, 13:10

lennu42 hat geschrieben:.....
Welcher Dekoder im ICE von Piko steckt, kann ich Dir nicht sagen (müsste ich nachschauen).
.....
Hallo!

Piko verwendet Uhlenbrockdecoder.

Gruß
Stephan
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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von HDW » Montag 20. August 2012, 13:16

Hallo Lennu,

Dank an Stephan für die Info!

und Uhlenbrock ist DCC! Habe ich mir schon gedacht. Davon habe ich auch einen in einer BRAWA-Lok.
Also ich denke das Problem liegt bei den mfx-Decodern und die sind wahrscheinlich auch nicht defekt!

Das heißt dein Ansatz auf ESU zu gehen und rein DCC zu fahren ist absolut der richtige Weg!
Die neuen Märklin-Decoder können auch DCC, damit habe ich aber noch keine Erfahrung.
Gruß aus Bensheim

Holger

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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von HaNull » Montag 20. August 2012, 13:40

Moin!
HDW hat geschrieben:Uhlenbrock ist DCC!
Also ich denke das Problem liegt bei den mfx-Decodern und die sind wahrscheinlich auch nicht defekt!
Nicht alle Uhlenbrock-Decoder können DCC - aber der Decoder aus dem ICE sollte DCC können und sollte mit DCC getestet werden.

Nicht alle Märklin-Loks können mfx. Der Decoder 610761 kann nur MM-Protokoll.
Und bislang kann wohl keine Märklin-H0-Lok ab Werk DCC.

Ich hatte vor Jahren DDW mit MM-Protokoll im Einsatz. Damals musste ein Treiber GiveIO eingerichtet sein, damit DDW funktionierte. Den Decoder 610761 gab es damals noch nicht, aber die Märklin-Loks mit Mäuseklavierdecodern fuhren alle.
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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von HDW » Montag 20. August 2012, 13:46

Hallo Thomas,
Thomas hat geschrieben:Damals musste ein Treiber GiveIO eingerichtet sein
Stimmt! Steht auch so in der Rocrail-Wiki und den habe ich auch installiert bei mir.
Schon etwas her, daher hatte ich es schon wieder vergessen :oops:

http://wiki.rocrail.net/doku.php?id=ddx ... raenkungen
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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von Stephan D. » Dienstag 21. August 2012, 05:36

HDW hat geschrieben:.....
Uhlenbrock ist DCC!
.....
Hallo!

Das ist so nicht ganz korrekt. Außer dem AnDi (Art.Nr. 75000, nur Motorola) verstehen alle anderen aktuellen Uhlenbrockdecoder DCC und Motorola, sind also Multiprotokolldecoder.

Daß man dann einem Märklinbahner DCC empfiehlt muß man nicht verstehen, oder?

Gruß
Stephan
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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von HDW » Dienstag 21. August 2012, 06:42

Hallo Stephan,

Man antwortet mal:

OK und Entschuldigung: Du hast natürlich recht! Ich hätte natürlich MM und/oder DCC schreiben müssen. Setze ich ja selbst auch so ein, von daher war die Aussage ein bisschen daneben. Manchmal schreibt man etwas schnell nebenbei ohne zu überlegen, tut mir leid!

Ich hatte das auch nur für meine und seine (Lennu's) Umgebung gemeint DDW/DDX. Da er keine Zentrale des Marktführers einsetzt hätte er mit mfx eher Probleme in dieser Umgebung. Die hatte ich auch, daher meine Aussage. Guckst Du hier:

http://m.youtube.com/watch?v=8x4knB-c650

Ich selbst bin trotz allem noch großer Märklin-Fan (und auch Insider) und habe zahlreiche Loks bei mir auf der Anlage mit Original Märklin-Decodern (fx). Nur mit mfx hatte ich so meine Probleme und andere wohl auch, wie es zahlreiche Beiträge hier und in anderen Foren bestätigen.

Ich würde auch gerne mal die neue Generation der Märklin-Decoder testen, traue mich aber nicht wegen dieser Probleme die Investition zu tätigen, um dann wieder den Decoder tauschen zu müssen. Vielleicht hast Du eine Idee, bzw. einen Vorschlag dazu aus deiner Erfahrung heraus.

Also nochmals, verzeihe mir bitte den kleinen Ausrutscher, Stephan.
Gruß aus Bensheim

Holger

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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von Stephan D. » Dienstag 21. August 2012, 14:26

Hallo Holger!

Sorry wenn Du meinen Hinweis bzw. die Frage als Angriff verstanden hast. Ich wollte nur klarstellen, daß Uhlenbrock fast nur Multiprotolldecoder anbietet. Ich persönlich halte DCC für das bessere Digitalsystem und habe bisher auch nie verstanden warum man im Hause Märklin nicht den Schritt zu DCC gegangen ist und statt dessen ein neues Digitalsytem hat entwickeln lassen. Das mfx nicht das "Gelbe vom Ei" ist weis ich auch gut und ich bin froh über jede Märklinlok die keinen mfx-Decoder hat. Wie die neuen Decoder von Märklin einzuschätzen sind kann ich (derzeit noch) schwer beurteilen, da ich erst einen Sounddecoder für einen Bekannten eingebaut habe. Jedoch habe ich auch hier den Sinn einer unbedingt notwendigen Eigenentwicklung noch nicht gesehen. Es gibt doch inzwischen einige gut eingeführte Decoderhersteller am Markt. Meine persönlichenr Favoriten bei Decodern für H0-Loks ist schon lange ESU und bei Spur G (noch) Uhlenbrock. Aber das ist meine Ansicht und wenn man einen anderen Digitalbahner fragt so nennt dieser vielleicht Zimo, Tran oder Tams.
Wir wollen nun aber den Thread von Lennu nicht zu "verwässern" und uns wieder auf seine Fragen konzentrienen.

Gruß
Stephan
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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von HDW » Dienstag 21. August 2012, 14:35

Hallo Stephan,

alles klar - ich denke wir stimmen komplett überein und Entschuldigung angenommen.
Stephan D. hat geschrieben:Wir wollen nun aber den Thread von Lennu nicht zu "verwässern" und uns wieder auf seine Fragen konzentrienen.
Genau - da bin ich schon ganz gespannt, ob der Treiber GiveIO.sys sein Problem löst. Nach allem Ermessen nach müsste das die Lösung für seine MM-Loks sein ("mfx" ausdrücklich ausgeklammert).
Gruß aus Bensheim

Holger

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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von lennu42 » Mittwoch 22. August 2012, 21:39

Hallo,

ist ja ganz schon was los hier - eines ist mir bei eurem Gesprächswechsel klar geworden: Für mich als Neuling/Laien gibt es noch sehr viel zu lernen! Aber es ist ja bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut...

Bevor ich auf eure Diskussion und Hinweise eingehe, erst einmal ein Update zum eigentlichen Problem: Ich bin vor einigen Tagen zum nächstliegenden Modellbahnladen gefahren (in der Nähe von Bonn) und habe den Besitzer um Hilfe gebeten. Er hat die beiden Loks auf seine Teststrecke gestellt und dort sind sie direkt mit Vollgas losgefahren. Daher meinte er zuerst, dass es sich um reine Analogloks handeln müsste, da dies das normale Verhalten auf einer Digitalstrecke sei. Als er die Loks dann aufgeschraubt hatte, war er ziemlich verwundert, da sie ja einen Digitaldekoder enthalten. Also hat er kurzerhand mit seiner Konsole (6021, meine ich gesehen zu haben) die Loks neu programmiert und siehe da - sie haben sich wie gewünscht verhalten. Er konnte sich das zwar nicht erklären, aber mit Digitalsteuerung und Computer hat er es meinem Eindruck nach auch nicht so. Mir war es jedenfalls egal, da die Loks auf seiner Strecke schlussendlich funktioniert haben. Zurück an meiner kleinen Anlage habe ich dann noch einmal alle Kabel- und Gleisverbindungen überprüft, das Anschlussgleis an eine andere Stelle platziert und siehe da - die Steuerung mittels DDW und den eingestellten Adressen funktioniert nun auch bei mir. Insofern ist das Problem gelöst, auch wenn die Ursache nicht einhundertprozentig klar ist...

Nun zu den Fragen, die sich mir bei Eurer Diskussion gestellt haben: Meine zwei Märklin-Loks und der Piko ICE werden ja über das "alte" Märklin-Motorola-Format gesteuert. Mit DCC habe ich mich noch nicht beschäftigt (wollte erstmal die Loks nur fahren sehen), frage mich aber, ob der Name mit dem verwendeten Stromsystem zusammenhängt, bzw. ob man DCC auch über AC verwenden kann. Vielleicht könnt ihr mich ja kurz aufklären. MFX ist nach meinen bisherigen Recherchen nicht von Interesse, da es (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) von DDW bzw. DDL nicht unterstützt wird. Welches Format verwenden die ESU Dekoder (DCC)? Und kann ich die Dekoder (egal ob Lok- oder Sound-Dekoder) nur mit dem Lokpiloten programmieren?

Ich denke, das sind erst einmal genug Fragen - daher freue ich mich schon auf eure Antworten...

Viele Grüße,
Lennu

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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von HDW » Donnerstag 23. August 2012, 04:38

Hallo Lennu,
lennu42 hat geschrieben:MFX ist nach meinen bisherigen Recherchen nicht von Interesse, da es (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) von DDW bzw. DDL nicht unterstützt wird. Welches Format verwenden die ESU Dekoder (DCC)? Und kann ich die Dekoder (egal ob Lok- oder Sound-Dekoder) nur mit dem Lokpiloten programmieren?
mfx ist für deine Umgebung nicht anwendbar.
ESU-Decoder können vieles je nach Modell (DCC, Motorola, Selectrix), der M4 sogar mfx.

Guckst Du hier:
http://www.esu.eu/startseite/

Der LokProgrammer ist der ideale Assistent für ESU-Decoder, die Anschaffung lohnt sich. Ob diese mit anderen Tools ansprechbar sind, gilt es zu probieren.

Der DecoderProgrammer von Henning Voosen kann da einiges:
http://www.henningvoosen.de/Site/Downlo ... nloads.htm

Aber lt. eigener Beschreibung nur mit Hardware-Zentralen. Vielleicht hat jemand anderes mehr Erfahrung hier.
Gruß aus Bensheim

Holger

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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von HaNull » Donnerstag 23. August 2012, 07:10

Moin!
lennu42 hat geschrieben:Mit DCC habe ich mich noch nicht beschäftigt (wollte erstmal die Loks nur fahren sehen), frage mich aber, ob der Name mit dem verwendeten Stromsystem zusammenhängt, bzw. ob man DCC auch über AC verwenden kann.
Digital ist weder AC noch DC, digital ist "Digitalstrom". Ob die Gleise Mittelleiter haben oder nicht, spielt da keine Rolle; es werden auch dieselben Decoder verwendet.

DCC steht für Digital Command Control und hat nichts mit Gleichstrom zu tun.
MM kennt 14 Fahrstufen und 5 Funktionen pro Lok, DCC kennt 126 Fahrstufen und über 16000 Funktionen pro Lok.

Wenn Du eine digitale Lok mit Mittelschleifer kaufst, erstmal DCC probieren - die meisten Loks können das.
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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von Stephan D. » Donnerstag 23. August 2012, 07:16

Hallo Lennu!

Holger hat Dir hat schon einige wertvolle Links bzw. Tipps gegeben und ich möchte noch ein paar Dinge ergänzen.

- Das Digitalformat (DCC, Motorola, mfx, SX, usw.) hat nichts mit dem (analogen) Stromsystem zu tun (und diesen auch nichts mit dem verwendeten Gleis bzw. der Strumzuführung). Man kann auf jedem Gleissystem mit jeder Stromzuführungsart mit jeder analogen wie auch digitalen "Stromform" fahren. Das hat weder etwas mit dem Gleis noch mit dem Hersteller zu tun.

- Unterschiedliche Digitalformate gleichzeitig verwenden (z.B. DCC und Motorola) ist zwar durchaus möglich und wird manchmal auch praktiziert, allerdings ist es besser sich auf ein Digitalformat zu beschränken, da diese untereinander doch teilweise recht große Unterschiede aufweisen und sich im schlechtesten Fall gegenseitig stören können was dann zu unkontolliertem Verhalten der Loks führen kann.

- Alle ESU-Decoder "verstehen" DCC, viele Motorola und SX und nur ein paar mfx. Wie Holger schon geschrieben hat findest Du die Angaben dazu auf der ESU-HP bei den jeweiligen Decodern.

- Der LokPilot (LoPi) ist der Name des normalen Lokdecoders, was Du wohl meinst ist der LokProgrammer. Die ESU-Decoder der aktuellen (und kommenden) Generation(en) lassen sich zwar auch ohne der LokProgrammer programmieren, jedoch ist dies auf Grund der immer komplexer werdenden Firmwarestruktur immer schwieriger, besonders wenn es um die Konfiguration der Funktionsausgänge oder der Fahreigenschaften geht. Dafür sollte man den LokProgrammer benutzen, denn dieser führt die entsprechenden Änderungen der betreffenden CV´s unsichtbar mit einem Mausklick aus. Manuell (also ohne LokProgrammer) sind dann oft mehrere CV´s in der richtigen Reihenfolge zu ändern, was wegen der genannten Komplexität in der Decoderanleitung leider nicht immer genau beschrieben bzw. zu verstehen ist. Der LokProgrammer ist nicht gerade preiswert und man kann sich auch mal umsehen/umhören ob nicht ein anderer Modellbahner aus der Umgebung, ein Modellbahnverein oder ein Händler einen hat und man das Gerät mal zum Programmieren seiner Loks ausleihen kann bzw. sie zum Programmieren dort hin bringen kann. Mit dem LokProgrammer können auch Decoder anderer Hersteller programmiert werden, jedoch ist es dann nur möglich die CV´s einzeln durch Eingabe des gewünschten Wertes zu ändern. Die komfortable Programmierstruktur für die ESU-Decoder steht dann nicht zur Verfügung.

- Du kannst selbstverständlich, wie ich oben schon geschrieben habe, Deine Mittelleiterfahrzeuge auch mit DCC betreiben. Nur würdest Du spätestens dann ein Problem haben wenn Du Dir eine Märklinlok mit werksseitig verbautem Decoder kaufst (neu oder gebraucht), denn diese beherrschen das DCC-Format nicht. So müsstest Du dann den Decoder austauschen, was nicht bei allen Märklinloks ganz unproblematisch ist (Sinusmotore). Gerade bei Soundloks käme dann nämlich neben dem Preis für die Lok noch der (recht hohe) Preis für den Sounddecoder (um € 120,-) hinzu.

Gruß
Stephan
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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von HaNull » Donnerstag 23. August 2012, 07:28

Moin!
Stephan D. hat geschrieben:- Unterschiedliche Digitalformate gleichzeitig verwenden (z.B. DCC und Motorola) ist zwar durchaus möglich und wird manchmal auch praktiziert, allerdings ist es besser sich auf ein Digitalformat zu beschränken, da diese untereinander doch teilweise recht große Unterschiede aufweisen und sich im schlechtesten Fall gegenseitig stören können was dann zu unkontolliertem Verhalten der Loks führen kann.
Nach meiner Einschätzung wird Multiprotokollbetrieb sehr häufig verwendet und führt nur bei wenigen Loks zu Problemen (bei Uhlenbrock-Decodern müssen ein paar CVs umprogrammiert werden, falls auch mfx verwendet wird).
Ich fahre seit 2004 mit MM und DCC, seit 2009 mit MM, DCC und mfx - Loks, die kein DCC können, fahren halt mit MM oder mfx.
Eine Roco-Lok steht in der Vitrine, weil der Lenzdecoder bei DCC oder mfx ausflippt (eingelötet), ein weiterer Lenzdecoder (gesteckt) wurde durch ESU ersetzt - andere Problemfälle hatte ich nicht.
Stephan D. hat geschrieben:- Alle ESU-Decoder "verstehen" DCC
ESU-Decoder, die nur MM verstehen, gab es in Roco- und in Märklin-Loks.
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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von HDW » Donnerstag 23. August 2012, 08:14

Hallo Lennu.

dem oben geschriebenen ist nichts mehr hinzuzufügen, die Kollegen haben alles gesagt.

Ich hatte ja auch schon angeboten:
Holger hat geschrieben:Möglicherweise kannst Du ihn [den LokProgrammer] auch mit einem MoBa-Kollegen teilen, man braucht ihn ja nicht laufend, eigentlich nur bei Neuanschaffungen und Optimierungen am Anfang. Wo wohnst Du denn ungefähr?
Ich glaube Du hast etwas von Bonn geschrieben, das ist leider etwas weit von Bensheim :(
Aber ich bin beruflich doch mal öfters in deiner Nähe (Wuppertal/Ratingen/Düsseldorf/Köln). Also ruhig mal durchklingeln (mailen).
Gruß aus Bensheim

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Re: Problem mit Digitalsteuerung von Märklin-Loks

Beitrag von HaNull » Donnerstag 23. August 2012, 17:01

Moin!
lennu42 hat geschrieben:Ich bin vor einigen Tagen zum nächstliegenden Modellbahnladen gefahren (in der Nähe von Bonn)
Schäl Sick?
Da gibt es einen in N., einen in S., einen in T.

Einzelne Loks programmieren ist bei einem Modellbahnstammtisch (z. B. in Siegburg, Rheinbreitbach oder Köln) kein Problem. Wenn man's vorher weiß, kann dann auch ein LokProgrammer vor Ort sein.
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