Railware und Lenzrückmeldeproblem?

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burki
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Railware und Lenzrückmeldeproblem?

Beitrag von burki » Montag 12. Januar 2009, 12:36

hallo

http://www.florianrheinard.de/index.php?id=73

"Aus unserer Sicht die wichtigste Erfahrung, die wir für uns festgestellt haben, war der Einsatz einer zweiten Zentrale. Mit nur einer Zentrale hatten wir ab einer gewissen Anzahl gleichzeitig fahrender Züge (in unserem Falle ab 5-6) immer wieder das Problem, dass Weichen nicht richtig gestellt wurden; dies wurde auch von der Weichenlagerückmeldung nicht immer sauber erkannt; mit entsprechenden Folgen (Zug fuhr in falsches Gleis etc.).

War Railware in diesen Fällen überlastet oder die Lenzzentrale? Wir testeten hierzu verschiedene Einstellungen in Interface und Com-Schnittstelle (FIFO-Buffer usw.). Das Problem trat aber immer wieder auf.

Die Lösung des Problems erzielten wir dann aber mit dem Einsatz einer zweiten Zentrale:
Die erste Zentrale ist jetzt für Fahren und Melden zuständig, die zweite nur für das Schalten.

Der Betrieb ist jetzt absolut sicher geworden, wir können jetzt 10 Züge problemlos gleichzeitig fahren lassen (mehr Züge gleichzeitig sind auf unserer Anlage im Moment eh nicht sinnvoll).

Auch hatten wir direkt nach Programmstart eine endlose Liste von Meldungen im Logbuch, wo Railware so gut wie jede unserer Weichen mit “Keine Rückmeldung von Weiche x; wird gesperrt.” angab. Diese Meldung ist bei einem Digitalsystem darauf zurückzuführen, dass Lenz die Rückmeldung von Weichen simuliert. Railware kommt mit dieser Simulation nicht zurecht, da es einmal über den RS-Bus den Simulierten Weichenlagebefehl empfängt und zum anderen den Weichelagebefehl vom Weichendekoder. Da sich diese Meldungen überlagern geht Railware von einer fehlerhaften Weichenlage aus und sperrt die Weiche. Die Lösung besteht darin, zwei Lenz-Digitalsysteme einzusetzen, wobei Schalten und Rückmelden umbedingt voneinander getrennt sein müssen. Dies führt zwar zu einer etwas ungünstigeren Lastverteilung der Digitalsysteme, ist aber bei Weichenlagerückmeldung über den RS-Bus unbedingt notwendig."


ist das bei railware6 auch noch so, railware läuft ja im Wunderland, ist hier fahren und schalten auch getrennt?

In der Railware 6 Demo kann ich 2 Lenz Zentralen (mit Kommentar) wählen. Eine fürs Fahren und die andere für die Rückmeldungen. Läuft dies auch in der Praxis.
Gruss Burki

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Maik Costard
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Beitrag von Maik Costard » Dienstag 13. Januar 2009, 00:48

Bei uns gibt es drei Zentralen pro Bahn, jeweils für Fahren, Schalten und Rückmelden.
Schönen Gruß
Maik
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Achim
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Beitrag von Achim » Dienstag 13. Januar 2009, 12:44

Wow Interessant!
Mit nur einer Zentrale hatten wir ab einer gewissen Anzahl gleichzeitig fahrender Züge (in unserem Falle ab 5-6) immer wieder das Problem, dass Weichen nicht richtig gestellt wurden; dies wurde auch von der Weichenlagerückmeldung nicht immer sauber erkannt; mit entsprechenden Folgen (Zug fuhr in falsches Gleis etc.).

Gibt es hier DCC User mit anderen Zentralen mit denen das funktioniert - mehr als 6 Züge gleichzeitig fahren lassen, Weichen schalten - rückmelden, oder ist das tatsächlich schon allgemein die Grenze des DCC Systems?
Ich war bisher von 15 gleichzeitig fahrenden - steuerbaren (Beschleunigen - Abbremsen) Zügen ausgegangen.
Oder ist dies die Grenze beim Einsatz einer reinen "Fahrzentrale" und weiteren Schalt- Rückmeldezentralen?

Ab wann treten Probleme wirklich Probleme auf mit Zügen die zu weit fahren, Weichenlagerückmeldungen etc.?
Es gibt eine Menge Leute die das mal gerne erfahren würden. :wink:
ohne es gleich selbst ausprobieren zu müssen. :lol:

Ich hoffe Maik plaudert mal aus dem Nähkästchen.
Mit den drei Zentralen pro Bahn scheint die Sache ja im Dauerbetrieb gut zu funktionieren, ihr erweckt jedenfalls den Eindruck :lol:
Da wird man doch die Grenzen, wo es mit ein oder zwei Zentralen nicht mehr ausreichend funktioniert - funktionieren würde, sicher ausgetestet haben.
Leider findet man sowenig objektive Informationen zu diesem Thema.
Und auf das Gerede der Glaubenskrieger gebe ich nix.

Gruß Achim
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Maik Costard
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Beitrag von Maik Costard » Mittwoch 14. Januar 2009, 01:02

Das ist ganz einfach. Zuerst gab es auch bei uns Motorola. Da gibt es ja nur wenige Adressen. Deshalb wurde gleich mit drei Zentralen pro Bahn angefangen. Auch bei DCC stoßen wir bei einigen Bahnen an die Adressbegrenzung. Deshalb fahren wir auch bei DCC mit drei Zentralen. Die Grenze so zwischen 6-10 Züge für zwei Zentralen halte ich auch für realistisch. Man sollte nicht unterschätzen, was für eine Datenmenge dabei über die Zentralen läuft. Ich würde die Verkabelung immer so planen, das die einzelnen Systeme getrennt zur Zentrale kommen. Stellt man dann Probleme bei der Datenverarbeitung (Stichwort zu spät schaltende Weichen) fest, kann man immer noch eine zweite Zentrale einbauen. Wichtig ist immer, das man auch für die Zukunft plant. Gerade bei der Elektrik sollte man immer Reserven mit einplanen, man weiß nie, was man noch alles mit einbauen will :wink: .
Schönen Gruß
Maik
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dr.alzheimer
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Beitrag von dr.alzheimer » Mittwoch 14. Januar 2009, 02:42

Gute Nacht zusammen,

ich fahre zwar nicht mit RW sondern mit dem Produkt eines Mitbewerbers und wollte vor Weihnachten mal die Leistungsfähigkeit des Rechners testen. An den Test der Digitalzentrale habe ich in dem Moment gar nicht gedacht, da ich stillschweigend davon ausging, daß die Lenz das könnte.
Ich habe die Züge so abgestellt, daß sie jeweils einen freien Block vor sich hatten und habe die Fahrten durch ein Makro gestartet um ohne viel Zeitverlust alle Zugfahrten starten zu können.
Aufgrund der Baulichkeiten der Anlage waren allerdings nicht mehr als 10 gleichzeitige Zugfahrten möglich. Die Züge beschleunigten alle gleichzeitig. Dadurch, daß die Züge aber nur einen freien Block vor sich hatten mussten sie im nächsten Block wieder anhalten, was widerum in einem Zeitfenster von ca. 6-8 sec. erfolgte. Durch die langen Bremsrampen waren bestimmt 6-8 Züge gleichzeitig am Bremsen.

Ich habe keine ( durchs Auge ) erkennbaren Bremswegverlängerungen gesehen.
Die Lenz Zentrale kann also ohne Probleme 10 Züge gleichzeitig verarbeiten.
Allerdings wurden während dieses Versuches auch keine Weichen gestellt, da die Züge ja für diesen Versuch in bestimmten Stellungen standen und die Weichen schon vorher richtig standen.
Ich werden den Versuch aber demnächst noch mal unter erschwerten Bedingungen widerholen ( mit Weichenstellen )

Alois

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Achim
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Beitrag von Achim » Mittwoch 14. Januar 2009, 13:20

Hallo Maik!

Du hast geschrieben
Auch bei DCC stoßen wir bei einigen Bahnen an die Adressbegrenzung.
Hm .. ich dachte ihr hättet die Lenz Zentralen mit ihren 1024 Addressen und das reicht gerade aus bei manchen Bahnen?

Gruß Achim
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Beitrag von Maik Costard » Donnerstag 15. Januar 2009, 02:27

Bei einer entsprechenden Bahn sind auch 1024 Adressen schnell zu Ende :wink: .
Schönen Gruß
Maik
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kufer

DCC und Anzahl fahrender Loks

Beitrag von kufer » Freitag 6. Februar 2009, 08:40

Hallo,

ich habe mich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und auch entsprechende Untersuchungen und Analysen an Zentralen vorgenommen. Ergebnis: Es gibt da durchaus Unterschiede und leider auch jede Menge "Implementierungsschwächen".

Wenn man DCC vernünftig implementiert, kann man durchaus mehr weit als 6-10 Loks fahren (wobei das gar nicht der kritische Fall ist). Interessant ist das gleichzeitige Bremsen und Beschleunigen mehrerer Loks und da muß man die etwa 90-120 Befehle/sek., die unter DCC zur Verfügung stehen, sinnvoll einsetzen, dann sind auch für diesen kritischen Fall auch auf einer größeren Anlage keine Engpässe da.

Aufgrund dieser Untersuchungen ist eine eigene Zentrale und ein Echtzeit DCC Datenlogger entstanden.
Maik Costard hat geschrieben:Bei einer entsprechenden Bahn sind auch 1024 Adressen schnell zu Ende :wink: Maik
Nun, DCC hat 2040 verfügbare Accessory Adressen, darüber hinaus kann man da auch auf einer Adresse mehrbegriffige Dekoder platzieren.
mfg Kufer
www.opendcc.de

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