ROCO - Entkupplungsgleis mit Digitaldecoder

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Rocoman1

ROCO - Entkupplungsgleis mit Digitaldecoder

Beitrag von Rocoman1 » Montag 24. September 2007, 21:08

Hallo Forum,

als Neuling stehe ich auf dem Schlauch.

Wir haben unserem Sohn vor wenigen Wochen ein ROCO Digitalset (2 Züge) geschenkt und die Freunde/Verwandte haben noch kräftig Weichenmotoren/Decoder und die Gleisesetz B/C/D geschenkt, so dass die gesamte Anlage nun komplett digital läuft.

Am Wochenende nun habe ich ein elektrisches Entkupplungsgleis mit einem Decoder gekauft, so dass auch hier kein Handbetrieb nötig war - dachte ich zumindest.

Das Gleis lässt sich prima ansteuern und der "Entkuppler" bleibt auch ca. 2 Sekunden oben - allerdings nur, wenn kein Zug in der Nähe ist :-(

Kein Scherz, sobald ein Zug (BR 142) mit den Anhängern darüber steht, kommt nicht einmal ein Zucken aus dem Gleis. Wenn der Zug 5-6 cm. entfernt ist, funktioniert es wieder!


Was ist das??? Der Händler meinte nur, dass ich einen Booster brauche.
Wozu - bei 2 Zügen???

HILFE - mein Sohnemann und ich werden ganz kribbelig...



Beste Grüße - Rocoman1

zurich

Re: ROCO - Entkupplungsgleis mit Digitaldecoder

Beitrag von zurich » Dienstag 25. September 2007, 12:22

Hallo,
Rocoman1 hat geschrieben:Das Gleis lässt sich prima ansteuern und der "Entkuppler" bleibt auch ca. 2 Sekunden oben - allerdings nur, wenn kein Zug in der Nähe ist :-(

Kein Scherz, sobald ein Zug (BR 142) mit den Anhängern darüber steht, kommt nicht einmal ein Zucken aus dem Gleis. Wenn der Zug 5-6 cm. entfernt ist, funktioniert es wieder!

Was ist das??? Der Händler meinte nur, dass ich einen Booster brauche.
Wozu - bei 2 Zügen???
Bei 2 Zügen braucht es keinen Booster. Die geschilderte Situation gibt es aber bei längeren Gleisen mit nur einer Einspeisung. Bei jeder Gleisverbindung geht etwas Kraft verloren bis die Lok still steht oder ein Magnetartikel wie Entkuppler oder Weiche nicht mehr anspricht, zusammen mit der Lok.

Darum gilt als Regel, dass mindestens alle 1 - 2 Meter eine Stromeinspeisung am Gleis nötig ist um den Spannungsabfall zu vermeiden. Die bessere Lösung ist aber, wenn Magnetartikel ihren Strom nicht vom Gleis beziehen sondern von einem sep. Kabel mit Digitalstrom.

mit freundlichen Grüssen

Gian

Rocoman1

Beitrag von Rocoman1 » Dienstag 25. September 2007, 12:51

Hallo Gian,

vielen Dank für die Info.
Kann ich diese Kabel (oder gibt es spezielle Schienen) von ROCO beziehen und brauche ich dazu wieder einen Extra Trafo (evtl. pro Einspeisung)?

Eine Antwort wäre wieder klasse.

Beste Grüße - Michael

zurich

Beitrag von zurich » Dienstag 25. September 2007, 16:40

Hallo Michael,

Ich nehme an, dass es sich um das Roco-GeoLine-Gleis handelt. Ich nutze das Roco-Line-Gleis auf der Anlage und für mobile Zwecke das Trix-C-Gleis.

Im neuen Roco-Katalog bin ich aber für das GeoLine Gleis fündig geworden auf Seite 230 oben. Art. Nr.61190 Einspeisungselement ohne Entstörkondensator(Wichtig für Digital!). Dieses Element kann unter jedes Gleis montiert werden. Wichtig ist, dass die Anschlussdrähte gleich an den Gleisausgang an der Zentrale angeschlossen wird, damit es nicht zum Kurzschluss kommt. Ich würde dieses Ding in der Nähe des Entkupplungsdecoders anschliessen. Für die Verlängerung der Anschlusskabel gibt es von Roco ein nicht ganz billiges Verdrahtungssystem, wenn man diese Kabel nicht selber machen will.

Für diese "Mehrfacheinspeisung" braucht es keinen zusätzlichen Trafo wie bei einem Booster. Es braucht nur zweipolige Kabel vom Gleisanschluss der Zentrale bis zur Einspeisung. Mit einer üblichen 3A-Ausgangsleistung können 3-4 Züge ohne Probleme gesteuert werden. Erst bei grösseren Anlagen mit vielen Weichen- und Entkupplungsdecodern, die ihren Saft vom Fahrstrom (Gleis) beziehen, ist die Anlage auf mehrere Boosterkreise aufzuteilen. Persönlich bin ich aber kein Freund von am Fahrstrom angeschlossenen Weichendecodern, wie es Roco anbietet. Das ist auf den ersten Blick sympathisch, im Betrieb aber weniger zuverlässig als unabängige Melde- und Schaltbusse, wie es z.B. beim Rautenhaus-System der Fall ist. Da ist der Gleisanschluss nur zum Fahren zuständig. Weichen werden mit Decodern angesteuert, die nicht in der Weiche sitzen und die Informationen von der Zentrale über einen separaten BUS bekommen. Auch haben die Decoder einen sep. Stromanschluss für den Schaltstrom der Weichen. Solche Decoder mit sep. Stromeinspeisung werden auch für die üblichen DCC und MM Zentralen empfohlen.

Der Roco-Katalog ist übrigens beim Händler gratis zu beziehen und beinhaltet auch viele Seiten mit nützlichem Zubehör, Ersatzteillisten usw..

mit freundlichen Grüssen

Gian

Rocoman1

Beitrag von Rocoman1 » Dienstag 25. September 2007, 16:55

Hallo Gian,

das nenne ich ich eine klasse Antwort - vielen Dank.
Werde ich direkt besorgen und einbauen und den Katalog nehme ich auch mit - darf bloß mein Sohn nicht sehen :-)

... und ich dachte schon, dass wir noch mehr Booster und Trafos brauchen.

Dein System hört sich nach PROFI an, wir sind ja noch Anfänger.

Viele Grüße

Michael

Qrt
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Wohnort: Schweden

Beitrag von Qrt » Dienstag 25. September 2007, 20:09

Hallo Gian
Für mich als Roco DCC Fahrer sehr interresant und informativ.:)
zurich hat geschrieben:Persönlich bin ich aber kein Freund von am Fahrstrom angeschlossenen Weichendecodern, wie es Roco anbietet. Das ist auf den ersten Blick sympathisch, im Betrieb aber weniger zuverlässig....
Mag sein, Jedoch gibt es dafür ein Absatzgebiet, nähmlich alle Teppichfahrer und andere welche wirklich mit die versprochene "nur 2 Leiter" fahren möchten um das ewige ab und zurückbauen zu erleichtern. Deswegen habe ich lange auf ein Entkupplungsgleis mit eingebauter Decoder erwartet. Eine dicke (zweileiter) Ringleitung kann ich wohl ertragen aber nicht eine Menge Decoder und dazu Leitungen hin und her.
Somit ergibt sich folgende Zusatzfrage:
- Es war wohl manche N-Bahner bekannt das die Arnold Gleise höherem Widerstand als andere Gleise aufweisen.
- Gibt es markante Unterschiedlichkeiten auch zwischen die verschiedene H0 Fabrikate ?
- Leitet das eine Gleissystem besser als die andere ?
Mit freundlichen Grüßen - Qrt
"Wenigstens einmal muss es vorgekommen sein"
PS:Das Q ist der 17. Buchstabe des lateinischen Alphabets.
http://www.decodeunicode.org/de/u+0051

zurich

Beitrag von zurich » Freitag 28. September 2007, 15:17

Hallo Qrt,
Qrt hat geschrieben:
zurich hat geschrieben:Persönlich bin ich aber kein Freund von am Fahrstrom angeschlossenen Weichendecodern, wie es Roco anbietet. Das ist auf den ersten Blick sympathisch, im Betrieb aber weniger zuverlässig....
Mag sein, Jedoch gibt es dafür ein Absatzgebiet, nähmlich alle Teppichfahrer
Einverstanden. Darum habe ich ja auch nur geschrieben dass ich kein Freund davon bin, bin ja auch kein Teppichbahner ;). Michael habe ich deshalb die separaten Kabel zu den Gleisbettdecodern empfohlen, was man auch "Ringleitung" nennen könnte.

Qrt hat geschrieben:Somit ergibt sich folgende Zusatzfrage:
- Es war wohl manche N-Bahner bekannt das die Arnold Gleise höherem Widerstand als andere Gleise aufweisen.
Bei Arnoldgleisen war vor allem die gerundete Profiloberfläche (genannt automatische Reinigung) das Kontakt-Problem und die extrem schlechte Weichenzungenkonstruktion. Ja, und an die Stahlprofile liessen sich Kabel auch nicht einfach so anlöten wie bei Neusilbergleis.
Qrt hat geschrieben:- Gibt es markante Unterschiedlichkeiten auch zwischen die verschiedene H0 Fabrikate ?
- Leitet das eine Gleissystem besser als die andere ?
Ich selber baue mit Roco-Line ohne Bettung. Diese Gleise leiten sehr gut und auch die Schienenverbindungslaschen genügen für Einmalgebrauch = für Temporäre Anlagen schlecht geeignet. Leider funktionieren die Roco Geo-Line Gleise auch mit Schienenverbindungslaschen, mit dem gleichen Nachteil wie beim Geoline o.B. Gleis. Deshalb finde ich die Trix-C Gleise für Teppich- und temporäre Anlagen wesentlich besser, weil die Verbindung der Schienen im Gleiskörper wie beim Märklin-C Gleis erfolgt. So habe ich auch nach dem x-ten Zusammenstecken und Auseinandernehmen absolut keine Verbindungsprobleme oder Spannungsabfall durch ausgeleierte Schienenverbinder. Nicht die Schienenprofile aus Neusilber sind das Problem sondern die Schienenverbinder, was dann zum Nichtschalten von Weichen usw. führt wenn nochmals ein Stromverbraucher (Lok) in der nähe der Weiche ist.

Bei einer früheren Anlage in Spur N (vor langer Zeit abgebrochen) habe ich das Peco-Gleis verwendet. Da habe ich sämtliche Schienenstösse mit den Verbindungslaschen verlötet. Bei dieser Anlage konnte ich damals keine Spannungsabfälle registrieren. Das verlöten der Stösse ist auch heute immer noch die beste Möglichkeit Problemen vorzubeugen. Nur sind dann die Gleise für die Weiterverwendung bei einem Neubau so gut wie nicht mehr brauchbar. Alles hat halt zwei Seiten ;).

mit freundlichen Grüssen

Gian

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