Sind Märklin Metall-Weichen auf andere Antriebsart umrüstbar

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Gast

Sind Märklin Metall-Weichen auf andere Antriebsart umrüstbar

Beitrag von Gast » Montag 27. November 2006, 22:57

Nach über 20 Jahren möchte ich mein altes Märklin Material wieder hervorholen und endlich eine Anlage planen und bauen. Meine Vorstellung geht sehr wohl in Richtung digital mit PC-Steuerung. Aber ich bin z.Zt. noch in der Informationsphase, so dass ich nicht abschätzen kann, ob mein Material, insbesondere die ca. 40 Paar Metallweichen überhaupt eine digitale Steuerung zulassen. Unter www.mdvr.de fand ich einen Artikel von Peter Plappert " Selectrix auf Märklin H0 Anlagen ?". Hier wird behauptet, dass die ganz alten Antriebe, die nur eine Magnetspule haben, generell für Digitalanlagen absolut und ausnahmslos ungeeignet sind.
Da ich die vorhandenen Weichen gerne verbauen möchte, suche ich nach Möglichkeiten, andere digital-steuerbare Antriebe einzubauen. Welcher Modellbahner hat mit dem Umbau von M-Weichen seine Erfahrung gemacht und ist gewillt, mir einige Informationen zu geben.
Ebenso suche ich nach einer Bauanleitung zur Anfertigung von Kontaktgleisen für Metallgleise.
Für jede Anregung bin ich sehr dankbar.

Viele Grüße

dampf

claus
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Beitrag von claus » Dienstag 28. November 2006, 00:29

Der o.G. Text ist ein Rautenhaus Propagandatext ohne objektivität.

Zum Thema Weichenantriebe.
Mir sind keine Antriebe mit nur einer Magnetspule bekannt. Ich habe noch alte Märklin M-Gleisweichen und Gleise mit durchgehendem Mittelleiter also noch aus der Vor Punktkontakt Zeit.
Auch diese haben Doppelspulenantriebe.
Mir ist nicht bekannt, daß es jemals Antriebe mit nur einer Spule gab.

Die Doppelspulenantriebe von M-Gleisweichen sind wie alle anderen Doppelspulensntriebe auch Digital Steuerbar.
Der einzige Unterschied ist die Rückmeldung bei Antriben mit und ohne Endabschaltung.
Ich vermute mal die Aussage in dem Text bezieht sich auf Antriebe ohne Endabschaltung. Auch weil in dem Text mehrfach erwähnt wird, das die Schalter vom SX system nicht beschädigt werden sollen.
Man kann auch die Lage von Nichtendabgeschalteten Antrieben Auswerten, nur können das vermutlich die SX System Rückmelder nicht.
Meiner Meinung nach spricht nichts gegen die alten Antriebe, die sind jedenfalls robuster als mache neue.
Ich habe glaube ich hier im Forum mal was gelesen, daß im MiWuLA teilweise die Endabschaltungen aus Antrieben Ausgebaut wurden, weil es Probleme gab. Die alten Antriebe haben keine Fehleranfälligen Schalter. Man muß nur dafür sorgen, das der Stellstrom abgeschaltet wird. Gute Magnetartikeldekoder können das auch Automatisch falls die Abschaltinformation verloren geht.

Gruß
Claus

ccs800

Beitrag von ccs800 » Mittwoch 29. November 2006, 22:21

Hallo!
Mir ist nicht bekannt, daß es jemals Antriebe mit nur einer Spule gab.
Bis ca. 1950 hatten die Weichen nur eine Spule. :wink:

Die normalen Märklin-M-Weichen kann man wie gesagt mit jedem normalen Weichendekoder (wie K83 von Märklin) digital schalten. Es gab für M-Weichen auch mal Einbaudigitaldekoder.

Gruß Christopher :)

Gast

Beitrag von Gast » Donnerstag 30. November 2006, 03:44

Hallo Claus,
hallo Christopher.

Vielen Dank für Eure Hinweise.

Der Autor des Selectrix Berichtes hat in dem Miba Sonderheft Herbst 2006 "Modellbahn digital" zum gleichen Thema geschrieben. Man konnte aus dem Text inzident entnehmen, dass sein Märklin Material ca. 30 Jahre alt war, also etwa wie meine Teile. Ich hatte deshalb den Fehlschluss gezogen, dass vielleicht alle M-Weichen nicht digital-tauglich sind. Bin über Eure Richtigstellung sehr dankbar.

Ich möchte aber noch eine andere Frage loswerden. Aus Deiner Anmerkung, Claus, entnehme ich, dass das SX-Bus System nicht unbedingt Dein Favorit zum Schalten und Melden ist. Da ich überhaupt noch keine Digitalerfahrung habe, würde mich interessieren, mit welchem System Du gute Erfahrungen gemacht hast.

Viele Grüße

dampf

claus
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Beitrag von claus » Sonntag 3. Dezember 2006, 23:21

Ich habe für einen Bekannten einieg Rückmeldemodule für den S88 Bus gebaut. Der Vorteil beim S88 ist die einfache Technik, der Dadurch wesenlich niedrigere PReis und möglichkeit des relativ einfachen Selbstbaus.

EIn ordentlich Ausgebauter S88 Bus funktioniert genausogut wie ein SX-Bus kostst aber wesentlich weniger und die Geschwinigkeit des S(( Systems ist schneller als die der meißten Zentralen und der Weiterleitung zum Rechner.

Meiner Meinung nach stimmt beim SX System einfach das Preisleitungsverhältniss nicht.

Zu den Weichenantrieben mit einer Spule.
Wie haben die dann funktioniert?
Mit Gleichstrom, wie ein Monostabiles Relias oder wie ein Schrittrelais?

Gruß
Claus

dr.alzheimer
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Beitrag von dr.alzheimer » Montag 4. Dezember 2006, 00:03

Hallo zusammen
EIn ordentlich Ausgebauter S88 Bus funktioniert genausogut wie ein SX-Bus kostst aber wesentlich weniger und die Geschwinigkeit des S(( Systems ist schneller als die der meißten Zentralen und der Weiterleitung zum Rechner.
Das zeigt, daß Claus ein ordentlicher Mensch ist.
Denn die meisten bekommen die Teile nicht ordentlich zusammengelötet oder aber auch nicht ordentlich verdrahtet.
Für kleine Anlagen ist S88 auch schnell und übersichtlich genug.
Es gibt da eine Faustformel:
Jede Weiche zieht eine gewisse Menge an Rückmeldern mit sich.
Bei mehr als 50 Weichen wird S88 zu langsam.
Meiner Meinung nach stimmt beim SX System einfach das Preisleitungsverhältniss nicht.
Das Verhältnis stimmt schon. SX ist das schnellste und sicherste System und bietet Dinge die andere ( noch ) nicht haben.
Zu den Weichenantrieben mit einer Spule.
Wie haben die dann funktioniert?
So wie ein Murksklin mechanischer ( Wippen- ) Fahrtrichtungsumschalter.
Mit jedem Stromstoss wurde die Weichenlage geändert.
( Habe so etwas noch bei uralten Spur 0 Weichen )

Alois

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Zermalmer
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Frage zu der Bemerkung

Beitrag von Zermalmer » Montag 4. Dezember 2006, 00:51

dr.alzheimer hat geschrieben:Für kleine Anlagen ist S88 auch schnell und übersichtlich genug.
Es gibt da eine Faustformel:
Jede Weiche zieht eine gewisse Menge an Rückmeldern mit sich.
Bei mehr als 50 Weichen wird S88 zu langsam.
Ich bin mir noch nicht sicher ob ich digital schalten/steuern will.
Eine Zählung hat ergeben, das ich ~50-60 Weichen habe + 10 im Schattenbahnhof.

Welche Technik wäre denn in der Größenordnung noch Praktikabel, oder geht die Menge noch durch?
Also nach dem motto das man das ggf. segementieren sollte und immernoch gute Ergebnisse erzielt?

Grüße
Andreas

Jan aus Hannover

Kontaktgleisabschnitte für Metallgleis

Beitrag von Jan aus Hannover » Freitag 8. Dezember 2006, 23:01

Anonymous hat geschrieben:Ebenso suche ich nach einer Bauanleitung zur Anfertigung von Kontaktgleisen für Metallgleise.
Hallo,

um ebenfalls meine M-Gleis-Bestände zu nutzen, habe ich diese in den Schattenbahnhof eingebaut. Dabei ist die Rückmeldung natürlich auch ein Thema.

Ich habe mir keine Kontaktgleise gebastelt, sondern jeweils 2 Märklin-Übergangsgleise von C auf M (Artikel 24951) pro Kontakt eingebaut (M-Anschlüsse nach außen, C-Anschlüsse innen, Verbindungslaschen zwischen den Schienenprofilen getrennt und eines der Schienenprofile jeweils in der Nähe des Übergangs zum M-Gleis mit Dremel und Diamantscheibe durchgesägt). Die Übergangsgleise passen aufgrund der Länge von 180mm exakt ins M-Gleis-Raster. Ist leider nicht die billigste Variante, funktioniert jedoch zuverlässig.

Gruß
Jan aus Hannover

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