Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

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raiberlin

Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von raiberlin » Donnerstag 16. September 2010, 18:13

Hallo liebe Tippgeber!

Wir besitzen nun inzwischen mehrere Lok's und leider macht nur eine das was sie soll. Wir fahren mit Roco digital, geschaltet und gesteuert wird jedoch analog (ich finde es für die Kinder einfach besser und man lernt ja auch jede Menge dazu - Relais, Reed-Kontakte etc.)! Im Bahnhofsbereich haben wir vor dem Signal einen klassischen "Stromlosabschnitt" welcher per bistabilem Relais in Kombination mit dem Signal geschaltet wird.

Hier nun das Phänomen... Einzig die aus dem Startset erworbene Roco Lok bremst im Stromlosabschnitt "relativ" sanft ab. Alle anderen Lok's bleiben wie im klassischen Analaog-Szenario SOFORT stehen. Die Loks sind mit unterschiedlichen Decodern ausgestattet: Lenz silver+, ESU Basic, ESU V3 usw.... Ich habe bereits mit meinem leihenhaften Halbwissen in diversen CV Werten herumexperimentiert, nichts hilft. Auch mein MoBa-Händler kann mir leider nicht helfen... Okay, was ich hier mache mit stromlos etc. ist ja auch eine alte Methode aus dem analogen Bereich, dennoch habe ich jetzt natürlich Gefallen an dem Verhalten der einen Lok gefunden. Meiner Meinung nach wird doch wohl bei einem Startset in der Lok nicht der High-End-Decoder schlecht hin eingebaut, demnach wird sich diese Funktionalität doch hoffentlich auch bei den anderen Lok's realisieren lassen. Auf Bremssysteme wie Lenz ABC per Dioden wollte ich am liebsten verzichten, da ja wie gesagt unterschiedlichste Decoder verbaut sind...

Nun, meine letzte Hoffnung seid Ihr...

Besten Dank und viele Grüße
René

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Martin D.
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Re: Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von Martin D. » Donnerstag 16. September 2010, 18:33

Hast du bei den CV's schon einen CV gefunden mit dem man die Bremsverzögerung einstellen kann?
Zumindest bei den Fleischmann Decodern gibt es das.

Martin
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Re: Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von HaNull » Donnerstag 16. September 2010, 18:58

Martin D. hat geschrieben:Hast du bei den CV's schon einen CV gefunden mit dem man die Bremsverzögerung einstellen kann?
Wenn der Strom weg ist, kann man da nicht mehr viel einstellen.

Loks mit Schwungmasse haben einen langen Auslauf.

Evtl. kann man den Auslauf mit Kondensatoren verlängern.
In der ESU-Anleitung zum LokPiloten ist beschrieben, wie man Stützkondensatoren (Pufferkondensatoren) anschließen kann.
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Re: Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von Martin D. » Donnerstag 16. September 2010, 19:04

Meine 03 läuft auch ohne Strom aus.
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Re: Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von HaNull » Donnerstag 16. September 2010, 19:10

Martin D. hat geschrieben:Meine 03 läuft auch ohne Strom aus.
Prima. Dann kannst Du ja ausprobieren, ob Du mit CV 4 den Auslaufweg verlängern oder verkürzen kannst.
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Re: Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von raiberlin » Donnerstag 16. September 2010, 19:12

Okay... Interessant. Demnach hat genau nur diese ein Lok eine "Schwungmasse"?!? Und die anderen überhaupt keine? Wenn dem so sein sollte... Sch.....ade! Es sieht schon gut aus wenn die eine Lok ein wenig ausrollt und nicht gleich sofort stehen bleibt. Aber welche Alternativen habe ich denn noch? Gibt es denn vielleicht eine Bremsmethode mit der "alle" meine Decoder klar kommen? Ich habe ja noch nicht so viele aber bei allen aktuellen Investitionen versucht man natürlich immer den kostengünstigsten/effektivsten Weg zu finden...

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Re: Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von HaNull » Donnerstag 16. September 2010, 19:41

Es gibt Bremsmodule von verschiedenen Anbietern.

Der Strom bleibt am Gleis, die Lok bremst mit der am Decoder eingestellten Verzögerung.
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Re: Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von David » Sonntag 19. September 2010, 12:25

Meine Vermutung: Vielleicht hat besagte Lok auch ein Stirnradgetriebe. Die laufen viel länger aus als die Loks mit Schneckenantrieb. Aber eigentlich halte ich das für unwahrscheinlich, heutzutage ist sowas nicht mehr so häufig, gerade nicht im Zweileiterbereich.
Ich frage mich auch, ob eine Schwungmasse so viel Wirkung erzielen würde. Ich sage nur: Märklin-Ludmilla... (Ist ja auch eine verdammt kleine Schwungmasse)

Grüße,
David

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Re: Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von Siegfried » Sonntag 19. September 2010, 17:07

Hallo Renê
für Haltestellen gibt es bei Roco das hier

http://www.roco.cc/fileadmin/downloads/ ... lmodul.pdf

Gruß Siegfried
Zuletzt geändert von Siegfried am Sonntag 19. September 2010, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
Wer immer versucht alles richtig zu machen,
verpasst vielleicht den schönsten Fehler seines Lebens.

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Re: Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von HaNull » Sonntag 19. September 2010, 17:22

ZGB hat geschrieben:Ich frage mich auch, ob eine Schwungmasse so viel Wirkung erzielen würde.
Bei einer Schwungscheibe ist der Durchmesser wichtiger als die Dicke. Und je schneller der Motor läuft, desto mehr bewirkt die Schwungscheibe.

In den Katalogen steht nur "mit Schwungscheibe" - über die Qualität sagt das nichts.

Der MEB schreibt über den neuen TGV von Märklin: "Erst nach knapp 60 Zentimetern kommt der Zug aus voller Fahrt zum Stehen."
Und "volle Fahrt" fällt bei diesem Zug eher peinlich aus: umgerechnet 181 km/h bei 16 V AC hat der MEB ermittelt.
Der Zug hat vier recht dicke Schwungscheiben.
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Re: Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von ozoffi » Montag 20. September 2010, 10:10

Hallo!
Das "Bremsverhalten" einer Lok ist einerseits von der Mechanik (Schwungmasse/Getriebe), andererseits vom verwendeten Decoder abhängig.
Dabei ist es wichtig ob und wie der Decoder einen Pufferelko "verträgt" und welche digitale-Bremsmethode er versteht.

Da gibt es die "Gleichstrombremse" (wie im weiter oben erwähnten Bremsmodul beschrieben), dann das "ABC" Bremsen (siehe Infos dazu auf der LENZ Homepage) und das von ZIMO bekannte HLU (das auch TRAN und ESU Decoder verstehen).
Nicht zuletzt gibt es auch noch sogenannte Bremsgeneratoren, die im Grunde nichts anderes wie ein Booster sind, der auf allen Digitaladressen in diesem Abschnitt Fahstufe 0 aussenden. Womit ein Decoder mit der eingestellten Verzögerungszeit (CV3/4) anhält/anfährt.

Die einfachste und kostengünstigste Methode ist das "ABC"-Bremsen, oder das "Gleichstrombremsen". Dazu muss man aber die Bedienungsanleitungs des Decoders studieren, ob er diese Bremsmethode auch versteht und wie er gegebenenfalls einzustellen ist.

Eine Schwungmasse, die groß genug ist auch mehrere cm stromlose Abschnitte zu überbrücken, kann u.U. in bestimmten Fällen Contraproduktiv sein - ist also nicht immer der Weisheit letzter Schluss. Dann schon eher einen Pufferalko - allerdings kann auch das je nach Decoder nicht immer zum erwarteten Ergebnis führen!
Manchen Decoder ist es egal, ob sie Spannung bekommen - wenn das Digitalsignal fehlt, wird die Lok angehalten.... muss man also ausprobieren!

WO so ein Pufferelko anzuschließen ist, ist hoffentlich bekannt (nicht parallel zu Schiene!)?! Bitte auch da die Bedienungsanleitung des Decoders studieren!
lg
Oliver

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Re: Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von HaNull » Montag 20. September 2010, 15:16

Hallo!
ozoffi hat geschrieben:Das "Bremsverhalten" einer Lok ist einerseits von der Mechanik (Schwungmasse/Getriebe), andererseits vom verwendeten Decoder abhängig.
Dabei ist es wichtig ob und wie der Decoder einen Pufferelko "verträgt" und welche digitale-Bremsmethode er versteht.
In diesem Thread geht es um die analoge Bremsmethode "Strom aus" - die versteht jeder Decoder.
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Re: Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von ozoffi » Dienstag 21. September 2010, 10:32

In diesem Threat wurde alles angesprochen - vorallem das Verhalten bei "Strom aus" und weshalb das so ist, bzw. welche Möglichkeiten es gibt, dies zu ändern (war u.a. die Eingangsfrage!).
Dazu ist es imho wichtig zu wissen welche Bremsmethoden es gibt und welche davon die verbauten Decoder verstehen.

Und wenn sich am Ende herausstellt, dass nur "Strom aus" funktioniert, dann wird man wohl mit dem eingangs beschriebenen Verhalten leben müssen, so man nicht Schwungmassen einbauen will. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass ein "Bremsgenerator" (alle Adressen Fahrstufe 0), den es in der Form ja schon "ewig" gibt, nicht funktionieren sollte.
Genau damit könnte man das apruppte Anhalten/Anfahren eliminieren UND die Fahrzeuge bekämen auch vor dem roten Signal Strom, womit Licht, Rauch, Sound erhalten bleibt.
Ist allerdings eine doch eher teure Methode, im Vergleich zb. zu ABC oder der "Gleichstrombremse".

Egal - es liegt jetzt am Fragesteller mit den hier erhaltenen Infos zu entscheiden, wie er weiter vorgeht...
- mit dem von ihm beschriebenen Verhalten leben (unschön, aber kostet nix)
- alle Loks mit Schwungmassen nachrüsten (aufwändiger mechanischer Umbau, sicher auch teuer)
- versuchsweise Pufferelkos einbauen (so die Decoder das nutzen können - wäre relativ einfach und günstig)
- alle Decoder wenn nötig austauschen, um eine günstige Bremsmethode
(ABC, Gleichstrom, etc.) nutzen zu können (teuer ..) - aber LENZ sowieso und ESU imho auch, können ABC! Halt einmal die Bedienungsnaleitung studieren, was die Decoder können - vielleicht ist das Problem dann ja keines mehr!
- Einsatz eines "Bremsgenerators" (auch teuer, dafür kein Eingriff bei Fahrzeugen nötig ...)

Eine Computersteuerung erwähne ich nicht, die scheint ja keine Option zu sein.

raiberlin

Re: Stromloser Abschnitt - Nur eine Lok rollt aus...

Beitrag von raiberlin » Mittwoch 22. September 2010, 17:04

Hallo zusammen!

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich persönlich "glaube" zwar nicht ganz im Falle dieser einen Lok an das Schwungmasseverhalten, werde aber wohl auf die ABC Methode setzen... Wir sind ja noch absolute Anfänger und haben daher nur eine kleine Anzahl an Lok's, nämlich vier... Nur eine davon ist mit einem ESU Basic ausgestattet, diesen gilt es dann wohl auszutauschen. Die anderen (ESU 3.5 und Lenz Silver+) unterstützen dies ja. Demnach wäre dies wohl aus meiner Sicht der geeignete Weg um hier zunächst kostengünstig (mittels Eigenbau mit einfachen Dioden) davon zu kommen. Eine PC-Steuerung werde ich mir sicherlich später noch überlegen, ich finde es nach wie vor mit einer "teil-analogen" Steuerung (Magnetartikel etc.) nach wie vor interessanter... Meine Meinung kann und wird sich bestimmt mit wachsenden Anforderungen noch ändern...

Nochmals Besten Dank und viele Grüße
René

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