Umbau Märklin-Krokodil 3556 auf Delta

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Hubert_13

Umbau Märklin-Krokodil 3556 auf Delta

Beitrag von Hubert_13 » Donnerstag 8. Dezember 2011, 13:01

Guten Tag an das Forum,

ich habe mich angemeldet, um (hoffentlich) eine Lösung für mein kleines Problem zu erhalten - im www habe ich zwar jede Menge Hinweise und Tipps gefunden, aber nichts "passt" 100%ig und vieles ist für mich als Technik-Laie einfach unverständlich. Vielleicht ist das ja auch von übergeordnetem Interesse ...

Also zur Frage:

Mein Sohn hat eine kleine Märklin-Anlage mit Delta-Technik und kürzlich ein altes, sehr gut erhaltenes Märklin-Krokodil 3556 mit analoger Elektronik geschenkt bekommen. Mein erster Ggedanke war, einen Uhlenbrock AnDi 75000 Digitaldecoder einzulöten, wie ich es auch bei mehreren alten Märklinloks erfolgreich getan habe. Das Ergebnis ist leider enttäuschend, die Lok fährt nicht, obwohl sie Strom aufnimmt (Lichtwechsel erfolgt, allerdings werden die Lämpchen sehr heiß).

Hat jemand eine Lösung parat? Die meisten Tipps im Netz gehen dahin, den Trommelkollektor auf HLA umzurüsten - obwohl es andererseits auch etliche Hinweise gibt, dass das gar nicht notwendig sei, da der AnDi 75000 mit Allstrommotoren zurecht kommt (wie z.B. bei den alten Scheibenkollektoren).

Wir warten gespannt auf nützliche (und den Geldbeutel schonende ...) Empfehlungen,

Hubert_13

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Stephan D.
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Re: Umbau Märklin-Krokodil 3556 auf Delta

Beitrag von Stephan D. » Donnerstag 8. Dezember 2011, 22:35

Hallo Hubert!

Der Motor mit dem 5-poligen Anker der Loks der 35xx-Serie ist so nicht für Digitalbetrieb geeignet. Auch bei den Birnchen muß man aufpassen.
Zuerst zu Motor. Es gibt zwei Möglichkeiten:
1) den 5-poligen Anker durch den 3-poligen Anker 231440 ersetzen (schlechtere Variante)
2) den kompletten Motor (wie Du schon mehrfach gelesen hast) gegen den HLA zu tauschen (bessere Variante)
Nun noch zu den Birnchen. Eine Zeit lang wurden bei den analogen Loks mit Elektronik 1,5V-Birnchen verwendet um schon bei langsamer Fahrt eine helle Beleuchtung zu haben. Vielleicht ist da bei dem Krokodil auch so. Falls ja müssten die Birnchen gegen digitaltaugliche Birnchen ausgetauscht werden.
Jetzt mal noch eine Frage aus reiner Neugier: Warum nimmst Du den grottenschlechten AnDi? Das Ding taugt zu nichts. Selbst Piko, welche den zu Anfang in den AC-Hobbyloks drin hatten, sind davon abgegangen weil es nur Reklamationen gab. Wenn schon unbedingt ein Uhlenbrockdecoder dann doch wenigstens den 76200. Aber der AnDi ist wirklich das "Allerletzte".

Gruß
Stephan
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Hubert_13

Re: Umbau Märklin-Krokodil 3556 auf Delta

Beitrag von Hubert_13 » Freitag 9. Dezember 2011, 18:58

Hallo Stephan,

danke für die Antwort! Was mich dann noch interessieren würde: Wie äußert sich das "schlechter" beim Einbau des 3-poligen Ankers?

Wieso der 75000? Naja, zunächst ist das Ding mal kostengünstig und bei unseren Ansprüchen an eine "Spiel-Delta-Anlage" auch völlig ausreichend. Sämtliche Decoder verrichten bei uns klaglos ihren Dienst, die alten Analogloks laufen damit bei kompletter Handregelung ausgezeichnet. Wir sind sozusagen "Second-Hand-Modellbahner" - auch ab und zu eine Herausforderung ...

Also nochmal danke und viele Grüße,

Hubert

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Stephan D.
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Re: Umbau Märklin-Krokodil 3556 auf Delta

Beitrag von Stephan D. » Samstag 10. Dezember 2011, 07:53

Hallo Hubert!

"Schlechter" ist folgendes: der dreipolige Standardanker hat ein höheres Rastmoment als der fünfpolige Anker des HLA (oder auch des 5*****-Antriebs so wie er in der Lok verbaut ist) da die einzelnen "Arme" des Ankers weiter auseinander liegen. Darum läuft der fünfpolige Anker auch "runder" (gleichmäßiger) als der 3-polige Anker. Alle damit zusammenhängenden Faktoren werden davon beeinflusst: Motorregelung, Anfahren, Abbremsen. Beim dreipoligen Anker sind ggf. auch Geschwindigkeitssprüche zwischen den einzelnen Fahrstufen zu sehen was beim fünfpoligen Anker kaum bis gar nicht sichtbar ist. Auch besitzt der fünfpolige Anker ein höheres Drehmoment als der dreipolige Anker.

Noch eine Denkanregung zu den Decodern:
Warum sich mit etwas Schlechterem zufrieden geben, wenn man für ein wenig mehr Geld etwas weitaus Besseres bekommen kann? Vielleicht bist Du / seid ihr jetzt noch mit den AnDi´s zufrieden. Wenn der Spaß an der Modellbahn auch weiterhin erhalten bleibt, so werden mit Sicherheit auch die Ansprüche steigen. Das Delta-System mit den maximal 4 (5 mit externem Regler) Lokadressen ist dann irgendwann mal ausgereizt. Wenn man mehr Loks hat muß man eine (oder mehrere) Adresse(n) doppelt oder mehrfach vergeben was dann schnell zu Frust führt da man dann diese Loks nicht zusammen einsetzten kann. Dann steigt ihr auf die Mobile Station, Central Station oder eine andere Digitalzentrale um. Spätestens wenn dann noch Digitalloks mit geregeltem HLA dazu kommen werdet ihr euch ärgern, daß ihr heute so sparsam gewesen seid und nicht gleich einen besseren Decoder eingebaut habt. Irgendwann wird das Ärgernis vielleicht so groß, daß ihr die AnDi´s raus werft und bessere Decoder einbaut. Gerade bei den Decoder sollte man nicht am falschen Ende sparen und nur das Einfachste / Günstigste einbauen. Du weist ja: das Bessere ist des Guten Feind! Aber es ist letztendlich Deine Entscheidung welche Decoder Du nimmst.

Viel Spaß mit eurer Bahn.

Gruß
Stephan
H0: Wechselstrom + Gleichstrom
G: nur US (D&RGW)

Hubert_13

Re: Umbau Märklin-Krokodil 3556 auf Delta

Beitrag von Hubert_13 » Samstag 10. Dezember 2011, 13:11

Hallo Stephen,

neuerlichen Dank für die Infos - ich werde dann mal auf die Suche nach einem Umrüstsatz gehen. Bzgl. der Decoder hast Du aus Deiner Sicht uneingeschränkt Recht, doch mag nicht jeder "expandieren" und immer das technisch machbare haben wollen. So ist es bei uns gut, wie es eben ist.

Viele Grüße,

Hubert

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