Umbau von Analog- auf Digitalbetrieb

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Silentor

Umbau von Analog- auf Digitalbetrieb

Beitrag von Silentor » Sonntag 7. Februar 2010, 10:41

Hallo,

ich möchte in den kommenden Wochen meine Anlage auf kompletten Digitalbetrieb umbauen. Hierzu habe ich im Internet etwas informiert, jedoch bestehen noch einige Fragen/Unklarheiten, die mir kompetente sicherlich Forenmitglieder beantworten könnten.

Zuerst stelle ich meine Anlage kurz vor: Grundfläche beträgt zwei Schenkel á ca.7,5m*2,5m. Spurweite H0 Märklin K-Gleis. Die Anlage ist in drei Ebenen eingeteilt. Davon sind 2 Ebenen für Schattenbahnhöfe reserviert, die jeweils über einen Gleiswendel an die eigentliche Spielebene angeschlossenen sind. Beide Schattenbahnhöfe bieten Platz für 9 Züge. Insgesamt sind in der Anlage ca. 55 Weichen und 27 Signale verbaut. Momentan betreibe ich die Anlage in einem Mischbetrieb, d.h. die Loks werden digital von einer alten Märklin Control Unit (6021), 2 Boostern und zwei weiteren Keyboards (80f) gesteuert. Signale, Weichen und sonstigen Magnetartikel sind analog per Schalter/Taster von Hand zu bedienen.
Da mir der Aufwand, die ganze Anlage während des Betriebs im Auge zu behalten, möchte ich gerne mir eine "Unterstützung" kaufen.

Zuerst habe ich an eine reine Schattenbahnhofsteuerung gedacht. Nach der Zusammenstellung der benötigten Komponenten für ein solches System und den daraus resultierenden Kosten, habe ich Zweifel an der Umsetzung bekommen.

Wäre es vielleicht nicht sinnvoller, wenn man die Anlage über eine Schnittstelle mit dem PC verbinden würde,um somit eine PC-Steuerung zu realisieren? Mir ist klar, dass der Aufwand wahrscheinlich etwas höher ist, als bei der Installation einer reinen Schattenbahnhofsteuerung. Aber ist es nicht sinnvoller?
Zur PC-Steuerung habe ich folgende Fragen:
1. Ist denn eine PC-Steuerung in der Lage z.B. nur die Überwachung der Schattenbahnhöfe (SBe) zu übernehmen? D.h., dass ich z.B. einen Zug manuell in den SB einfahren lasse und dieser vom PC übernommen und ein freies Gleis zugewiesen bekommt?
Muß hierzu die komplette Anlage vom PC überwachbar sein oder reicht es aus, wenn ich vorerst nur die SBe auf PC-Steuerung umstelle?

2. Ich habe noch Probleme, dass richtig Interface auszuwählen. Mein Fuhrpark besteht, wie man fälschlicherweise vermuten könnte, nicht ausschließlich aus Märklin-Loks. Es befinden sich auch einige Brawa und ROCO-Lokomotiven auf den Gleisen. Wenn ich es richtig verstanden habe, verwendet die Control Unit das MM-Format zum Steuern der Züge, was heutzutage nicht mehr unbedingt als optimal bezeichnet werden kann. Daher möchte ich unbedingt eine Interface einsetzen, dass Multi-Protokoll fähig ist. Sind meine Überlegungen überhaupt richtig.
Welches Interface ist empfehlenswert?

3. Ansteuerung der Signale: Momentan unterbrechen die Signale die Stromführung des Mittelleiters, um den Zug vor dem Signal zum Halten zu bringen. Dies ist doch im Digitalbetrieb über PC nicht mehr von Nöten, oder? Muß ich alle Signale überbrücken oder ist es sinnvoll diese Funktion auch im PC-Betrieb mitzubenutzen? Es wäre unglaublich schön, wenn die Züge automatisch vor Signalen ihre Geschwindigkeit verringern würden, ohne das Zutun des Bedieners. Hierzu sind nach meinen Recherchen sog. Rückmeldemodule notwendig. Aber bei dieser Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten ist es für einen Neuling wie mich sehr schwierig, die richtige Wahl zu treffen. Vor allem macht mich die Auswahl des richtigen Buses schier wahnsinnig. Vielleicht könnte man hier mir auch weiterhelfen?
Um den momentanen Aufenthaltsort eines Zuges bestimmen zu können, braucht der PC eine Rückmeldung, ob der Block belegt ist. Hierzu werden Stromfühler-Module (?) verwendet. Da jedoch bei meiner Anlage die Gleise schon größtenteils eingeschottert sind, komme ich an den Mittelleiter nur schwer heran. Funktioniert eine solche Besetzt-Meldung auch über die Anschluss des Massegleises? Der Strom läuft ja vom Mitteleiter durch die Lok auf das Massegleis (physikalisch anders herum, aber egal...).

Ich hoffe, dass meine Fragen nicht allzu primitiv und nervend sind. Aber es ist, wie schon "gesagt", nicht einfach für einen Anfänger in der Digitaltechnik das passende System auszuwählen.

Ich bedanke mich für Eure Antworten schon im voraus.

Gruß
Jens

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Re: Umbau von Analog- auf Digitalbetrieb

Beitrag von HaNull » Sonntag 7. Februar 2010, 11:47

Hallo, Jens!
Silentor hat geschrieben:2. Ich habe noch Probleme, dass richtig Interface auszuwählen.
Das Interface (engl. Schnittstelle) ist nur die Schnittstelle zur Zentrale.
Deine Zentrale CU 6021 kann nur MM. Möchtest Du weitere Protokolle, brauchst Du eine neue Zentrale (Central Station, ECoS, Tams, ...) - und da ist heutzutage das Interface meist schon drin.
Für die 6021 bräuchtest Du ein 6050/6051 als Interface.

Zu 3: es gibt Signalbremsbausteine (geht ohne PC-Unterstützung). Mit Rückmeldung und PC-Steuerung ist es auch machbar.
████████   Gruß aus NRW
████████   Thomas
████████   Multi-MISTler: 1. Siegburg (RSK) - 2. Köln rrh. - 3. Rheinbreitbach

Silentor

Re: Umbau von Analog- auf Digitalbetrieb

Beitrag von Silentor » Sonntag 7. Februar 2010, 16:14

Lohnt sich die Investition in das Märklin Interface noch?
Muß ich irgendwelche Abstriche bei der PC-Steuerung machen, wenn ich dieses Interface nutze?

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Re: Umbau von Analog- auf Digitalbetrieb

Beitrag von Lellomann2308 » Sonntag 7. Februar 2010, 18:17

Hi,
meiner Ansicht nach - NEIN Das ist nicht wirklich schnell, selten geworden und dazu bist du dann imeernoch an das eine Format gebunden: Kurz gesagt:
Ich würde mir gedanken über eine Tams MC, ECoS, CS1 (vielleicht mit Update) oder CS 2 machen.

Gruß Max
Gruß
Max

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Re: Umbau von Analog- auf Digitalbetrieb

Beitrag von Ferenc » Freitag 12. Februar 2010, 11:24

Hi,
was vielleicht noch zu sagen ist das wenn du z.B. die Ecos nimmst du die 6021 und deine 80f weiter am sog. Sniffereingang betreiben kannst. Kannst also an einem Ende die Ecos aufbauen und am anderen Ende kannst du die 6021 zum steuern verwenden.

Ferenc

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Re: Umbau von Analog- auf Digitalbetrieb

Beitrag von Lokomopfeife » Freitag 12. Februar 2010, 12:09

Silentor hat geschrieben:Ich hoffe, dass meine Fragen nicht allzu primitiv und nervend sind. Aber es ist, wie schon "gesagt", nicht einfach für einen Anfänger in der Digitaltechnik das passende System auszuwählen.
nein .. warum auch .. doch von mir einen wirklich guten Rat , denn ich hatte das gleiche Problem wie du , du musst lesen , lesen , lesen , und lernen , lernen , lernen , und zwar erst die grundsaetzlichen Themen, dann geht man in die Detaile .... du solltest dich also mal erst mit der Frage beschaeftigen .. welches System und warum und weshalb .. zum Bleistift : Uhlenbrock Intellibox mit Booster und Decoder von Tams , einen Computer mit einer entsprechenden Software auszusuchen ist auch sehr entscheidend und glaube mir , es ist eine Arbeit die wohl einige Jahre in Anspruch nimmt bis alles funtioniert .. also so einfach ist es nicht alles wirklich perfect zu installieren und anzuschliessen ..
also studiere mal die Seiten von Tams und Uhlenbrock oder aehnliche .. lass dir Informationsmaterail schicken .. dann erst solltest du mit Detailfragen kommen ..
wenn du wirklich dieses Hobby mit viel Spass und Enthusiasmus betreiben willst , dann beherzige es ..
es gibt auch viele gute Hefte von MIBA ueber digitale Anlagen ..

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