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von Harald 2 » Sonntag 10. August 2003, 16:09
Hallo Ludger,
hier im Forum (suche auch im alten Forum !!) ist schon Einiges zu diesem Thema veröffentlicht worden, benutz doch mal die Suchfunktion. Es gibt viele Meinungen zu diesem Thema, ich habe vor einigen Monaten auch vor der Wahl gestanden, welche Software ich mir zulegen sollte.
Ich persönlich habe mich für Softlok entschieden, obwohl Softlok noch ein DOS Programm ist (mit Vor- und Nachteilen). Die Einschränkungen durch DOS (begrenzte Zahl von möglichen Schrittketten dürften für eine normale Heimanlage keine große Rolle spielen).
Ich habe damals mit einer Reihe von Softlok-Anwendern gesprochen, die allesamt sehr zufrieden mit dem Programm waren.
Am Anfang steht man wahrscheinlich bei jedem Programm ziemlich blöd da und wird von dem Handbuch bzw. dem Umfang des Programmes erschlagen. Nachdem ich im Urlaub mehrmals das Softlok-Handbuch gelesen hatte, bin ich daran gegangen meinen Gleisplan in eine stilisierte Zeichnung umzuwandeln (ich denken, das man in jedem Programm tun vor derEingabe in den Computer). Dies ging mit Fleiß und Ausdauer dann auch ganz gut. In diese Zeichnung werden bei Softlok sogenannte Blöcke eingetragen, d.h. Du teils Deine Anlage praktisch wie ein Schachbrett auf: pro Feld darf sich nur eine Figur (ein Eisenbahnzug) aufhalten. Das Ganze wird von Softlok überwacht.
Die Einteilung in Blöcke war für mich anfangs etwas schwierig. Unter der Mithilfe von Herrn Schapals stellte sich die Sache jedoch dann als relativ simpel dar. In die Zeichnung werden nur Sicherungsblöcke und Streckenblöcke eingetragen. Sicherungsblöcke sind: 1.alle Kreuzungen, 2. alle Doppelkreuzungsweichen (DKW) und 3. zwei Weichen die spitz gegeneinander stoßen (diese entsprechen dann einer DKW). Normale Weichen sind grundsätzlich keine Blöcke. Die Streckenblöcke liegen jeweils zwischen den Weichen.
Wenn man dieses Wissen anwendet hat man die Blockeinteilung schnell erledigt.
Der nächste Schritt ist das Programmieren der sogenannten Schrittketten, hier sagt man der Lokomotive wie und wohin sie fahren soll. In der neuen Softlok Version 8.0 wurde das Programmieren der Schrittketten deutlich vereinfacht. Die Durchführung einer z.B. einer Pendelzugsteuerung ist so problemlos möglich.
Ich habe mich aus folgenden Gründen für Softlok entschieden:
Es funktioniert !!!
Die Loks lassen sich cm-genau stoppen (dies ist auf einer kleinen Anlage sehr wichtig).
Der Support von Herrn Schapals ist wirklich ausgezeichnet !
Ich würde an Deiner Stelle folgendermaßen vorgehen: Demos ausprobieren ! Alle Softwareprogramme haben eine Homepage, hier kann man alles Wesentliche nachlesen ! Alle wichtigen Programme haben auch ein Forum, hier bekommst Du einen guten Eindruck welche Probleme bei den einzelnen Programmen auftreten !!!
Ich besuche regelmäßig die Seiten (Foren) von Softlok, Railware, Railroad & Co und Windigipet. Man kann überall etwas lernen !!
Sprich die Leute aus den Foren per E-mail an und frage Sie nach Ihren Erfahrungen !!! Frage Sie auch nach der „Hardware“ (Rechner, Decoder etc.).
Und dann mußt Du Deine Entscheidung treffen................
Viel Glück dabei
Harald
Hier noch ein Statement von Gerit Braun aus dem alten Forum:
Also, Soft-Lok ist ein äußerst sicher laufendes Programm. Es ist vermutlich das betriebssicherste Programm auf dem Markt. Für den Heimgebrauch lassen sich mit Soft-Lok absolut perfekte Abläufe erzeugen. Die Anfahrt- und Bremsvorgänge sich kaum besser zu finden. Aber: Für Soft-Lok ist unsere Anlage einfach zu groß. Soft-Lok ist in den Funktionen ein wenig begrenzt (Betonung: für unsere Anforderungen). Wir möchten z.B. auch 20-Gleisige Bahnhöfe realistisch anfahren können. Wir möchten einen Zug aus den USA bis in die Werkstatt, die hinter den Alpen liegt, fahren können (Bei Railware kann ein Zug beliebig von einem Rechner zum Anderen über Netzwerk übergeben werden, bei Soft-lok ist nur die Verbindung von 2 Rechnern möglich, wir werden aber insgesamt ca. 10 Rechner für die einzelnen Abschnitte einsetzen). Ein weiteres Kriterium ist, dass bei Soft-Lok jeder einzelne Zug für seine (starre) Zugfahrt programmiert werden muß. Dauer bei unseren Streckenlängen mit Testfahrten und optimierungen: ca. 2 volle Tage. Bei Railware definiert man vereinfacht gesagt einmal möglichst exakt die Strecke und kann dann mit relativ wenigen einzugebenden Parametern beliebig viele neue Zug auf die Strecke stellen, während Softlok die Strecke an sich z.B. gar nicht kennt. Des weiteren bietet Railware einen fast unendlichen Funktionsumfang: wir möchten schließlich irgendwann mal, dass die Knuffinger Feuerwehr einen brennenden ICE-Triebkopf löscht und dabei vom Tunnelrettungszug der DB unterstützt wird. Im Prinzip kann Softlok dies alles auch, aber: nur für maximal ein bis zwei Scenarien, danach sind die Speichermöglichkeiten erschöpft. Zu guter Letzt ist für uns noch entscheidend, dass die eingesetzte Software aufgetretene Fahrfehler der Züge identifiziert und schnellstmöglich und zuverlässig meldet, damit wir nicht ständig 3-4 Personen zur reinen Beobachtung der Bildschirme, ob sich auch alles noch bewegt, einsetzen müssen. Dieses ist auch für den Heimgebrauch nicht unbedingt erforderlich, bei unserer Größe aber unentbehrlich. Für unsere Anforderung ein absoluter Pluspunkt für Railware. Fazit, beides sind mit Sicherheit excellente Programme, für unsere (außergewöhnlichen) Anforderungen, scheint aber Railware nach ersten Tests geeigneter, da der Ablauf nicht starr ist und sich mit Railware sich die Zugfrequenz ca. verdoppeln läßt.