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von wzimmermann » Samstag 23. September 2017, 18:28
Hallo Kollege,
eine Digitalzentrale kann max. x Ampere Strom liefern. Das reicht für sagen wir mal 3 Züge. Wenn man auf seiner Anlage nur 3 Loks bzw. Züge hat, dann reicht es auf jeden Fall. Wenn man aber noch mehr Loks und Züge hat und diese auch beleuchtet sind, dann wird es mit dem Strom allmählich knapp. Die Zentrale schaltet dann ab, damit nichts kaputt geht. Ist erst mal nichts Schlimmes .
Dann muss man einen Abschnitt der Anlage isolieren (meist einseitig) und mit einem Booster versorgen. Der bekommt die digitalen Signale der Zentrale und liefert dann soundsoviel Ampere, das wieder für 3 oder 4 oder 5 Fahrzeuge in diesem Abschnitt reicht.
Die Abschnitte kann man schon beim Bau einplanen und diese erst mal aus der Zentrale versorgen. Also z.B. Schattenbahnhof und eine Nebenbahn, Hauptbahnhof etc. Wird es dann irgendwann mal der Zentrale zu viel, dann kann man einen Abschnitt von der Zentrale weg nehmen und diesen mit dem Booster speisen. Das kann man soweit treiben bis man ausreichend die Anlage versorgt hat.
Stromeinspeisungen sind nicht zu verwechseln mit Abschnitten! Die Stromeinspeisungen sind unbedingt abhängig vom Gleissystem so alle 2m anzulegen. Das heisst, ich habe einen Abschnitt Schattenbahnhof, den ich aber vielleicht 5 mal über einen großzügigen Querschnitt einspeise. Der Querschnitt sollte so bei gut 1,0 oder 1,5 qmm sein. Also mit einer Einspeisung geht es nur bei kleinen Kofferanlagen und selbst da sollte man (meist) den Kreis einmal vorne und einmal hinten einspeisen.
Zu beachten ist, dass Digitalloks auch im Stand den Stromkreis (leicht) belasten. Beleuchtete Züge fallen nicht mehr so ins Gewicht wie früher falls sie mit LEDs beleuchtet sind.
Bei der Z21 wird es genau gleich sein. Zum Anschluß: RTFM (Read the ** FSK 18 ** manual). Da müsste es beschrieben sein. Wie gesagt, der Booster wird entweder aus einem separaten Trafo oder mit einem Steckernetzteil versorgt und dann braucht er noch eine Verbindung, damit er die Digitalsignale von der Zentrale bekommt und diese dann am Gleis exakt synchron sind. Sonst würde es Kurzschlüsse geben wenn man von einem Abschnitt in den anderen fährt.
Also erster Schritt ist die Anlage vernünftig einteilen, dann ausreichend Einspeisungen einplanen und das erst mal mit der Zentrale versorgen. Dann probe fahren und wenn es knapp wird, dann halt einen Booster für einen Abschnitt vorsehen.
Was auch wichtig ist, dass man den Fahrstrom am Gleis nur für die Fahrzeuge nimmt. Auf keinen Fall da noch was anderes dranhängen wie z.B. Hausbeleuchtungen. Das muss alles separat versorgt werden am besten mit einem 12V Steckernetzteil (1A) und Abschnitten von LED-Stripes. Da kann man für wenig Geld viel erreichen oder man verwendet günstige Weihnachtslichterketten aus dem Baumarkt. Aber nur die mit Steckernetzteil verwenden!
Auch Weichendekoder sollten separat mit Digitalstrom mit einer extra Leitung versorgt werden und später falls man mit einer Computersteuerung fährt auch noch mit einer extra Zentrale.
Hintergrund ist der, dass auf dem Gleis es immer zu ganz kurzen Kurzschlüssen (hängt vom Gleissystem und Spurweite ab) kommt, bei denen die Zentrale nicht abschaltet, aber die Digitalimpulse verloren gehen können. Da der Computer den Stellbefehl für einen Weiche aber nur einmal aussendet, geht dieser in dem Moment verloren und die Weiche wird eben nicht gestellt. Der Mensch drückt halt so oft, bis die Weiche da steht wo er sie haben möchte. Darum ist es besser dann es so zu machen.
Also es gibt viel zu tun, fang schon mal an!
Gruß
Wolfgang Z.