Wer hat bereits Erfahrung mit LocoNet gesammelt?

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frickler

Wer hat bereits Erfahrung mit LocoNet gesammelt?

Beitrag von frickler » Samstag 29. September 2007, 16:26

Ich mache mal zu dem Thema einen neuen Beitrag auf. Die Frage ging im alten Beitrag unter...

Besonders würde mich mich interessieren wie das System zusammen mit derIB funktioniert.
Lokonet kann doch auch zur Steuerung der Loks verwendet werden!? Die Fremo-digital-Menschen machen das glaube ich. Wie und ob funktioniert das zusammen mit den Märklin-Lokdekodern? 0der brauch man ganz was anderes (vermutlich). Wie zuverlässig ist das Ganze?

Je mehr sich melden desto besser!
;-)

MfG

zurich

Beitrag von zurich » Samstag 29. September 2007, 17:08

Hallo,

Ich war mit dem Loconet-BUS an der IB seinerzeit sehr zufrieden, leider mit den IB's nicht (Reset's usw.). Ich verwendete die Loconet-Rückmelder von Blücher Berlin.

Als Nachteil vom Loconetbus betrachte ich, dass von den bekannten europäischen Herstellern nur Uhlenbrock eine Lizenz bekommen hat und der US-Patentinhaber heute keine Lizenzen mehr erteilt. So ist man von Uhlenbrock und Digitrax abhängig.

Vor dem IB-Einsatz (ca. 2002) bin ich seit 1995 Original-Trix SX gefahren, wechselte aber wegen den überteuerten Besetztmeldern und Weichendecoder dann zur IB und seit Januar 2005 fahre ich wieder mit Selectrix, aber nun von Rautenhaus.

Das zwischen den Zeilen lesen überlasse ich aber gerne Dir selber ;).

mit freundlichen Grüssen

Gian

frickler

Beitrag von frickler » Samstag 29. September 2007, 18:36

Ist das Reset-Problem noch nicht gefixt? Bei Uhlenbrock steht nichts und Beiträge zu dem Thaema die ich im Netz gefunden habe sind alle älter ale ein Jahr! Oder sollte ich meine Suche verändern? ;-)

Meines Wissen trat das Problem doch nur in Verbindung mit einem PC auf. Oder?
Ich hatte jedenfalls nie vor meine Anlage via PC zu steuern. Nimmt mir irgendwie den Spass am spielen. Ich stehe er auf das reale Stellwerkpult.

zurich

Beitrag von zurich » Samstag 29. September 2007, 21:01

Hallo,
frickler hat geschrieben:Ist das Reset-Problem noch nicht gefixt?
Nein, leider nicht. Es gibt aber immer weniger, die sich daran stören, weil sie auf andere Zentralen gewechselt haben, wie ich auch Anf. 2005.
frickler hat geschrieben:Meines Wissen trat das Problem doch nur in Verbindung mit einem PC auf. Oder?
Auch das stimmt nicht! Ich hatte 2 IB's, die eine nur in der Wohnung zum testen und programmieren von Lok's und Decodern. Ohne angeschlossenen PC. Auch diese IB hatte gelegentlich einen Reset. Es ist jedoch so, dass nicht PC-Fahrer von dem weniger mitbekommen, weil die IB nach einem Reset wieder hochfährt. Ein angeschlossener PC mit Steuerprogramm merkt und meldet das jedoch.

Es waren wirklich nur gelegentliche Reset's, aber die nervten vor allem beim PC-Betrieb. Ja und dann soll es auch IB's geben, die nicht Resetten. Glücklich der, der eine solche besitzt :).

frickler hat geschrieben:Ich hatte jedenfalls nie vor meine Anlage via PC zu steuern. Nimmt mir irgendwie den Spass am spielen. Ich stehe er auf das reale Stellwerkpult.
Ich natürlich auch :). Mein Stellpult hat sich einfach auf den Bildschirm verlagert. Leider wird PC immer mit Vollautomatik gleichgesetzt, was aber, zumindest bei mir, nicht der Fall ist. Ich betreibe ja auch nicht ein MIWULA ;). Vor dem PC-Stellput hatte ich mindestens 4 mechanische Stellpulte gebaut und wieder abgebrochen, weil ich Aenderungen an der Gleisanlage vornahm. Das geht bei einem PC-Gleisbild doch einiges einfacher. Auf dem Bild siehst Du mein "Kommandopult" mit 2 x 4 Reglern (je 4 für H0 und H0m) und Handreglern zum fahren und Gleisbild zum Stellen von Fahrstrassen usw. (Spur H0)

Bild

Hier noch die eine Hälfte des Stellpultes anno 1984 ;), die andere Hälfte wurde nicht mehr gebaut (Spur N).
Bild

mit freundlichen Grüssen

Gian

frickler

Beitrag von frickler » Samstag 29. September 2007, 23:07

ich werd weich.
Sche**e!

Dann bin ich also genau so schlau wie am Anfang. Märklin wollte ich nicht. - zu teuer, zu proprietär und zu begrenzt. Ob die Central Station wirklich eine Alternative ist?
Loconet wäre für mich ideal gewesen. Allerdings wie würde sich das mit der Central Station vertragen? Ich muß mit absoluter Sicherheit wieder Zusatzgeräte kaufen um den ganzen Kram irgendwie zusammen zu frickeln. Und ich glaube mal gelesen zu haben das Uhlenbrock der einzige Lizenznehmer für Lokonet in Deutschland ist.

Was ist mit den anderen Herstellern von Zentralen? Ich würd ja auch was anderes kaufen. Ich habe aber bei den merkwürdigen Anforderungen die ich habe Schiss das ich für viele hundert Euronen Lehrgeld bezahlen muss.


Sicher ist mir zB. der Name Selectrix geläufig. Aber von "rautenhaus digital" habe ich mein Lebtag noch nichts gehört. Fleischmann macht auch wieder was völlig anderes obwohl die TWIN-CENTER optisch wie ein Nachbau der IB wirkt.
Der eine macht Motorola der andere DCC der nächste open irgendwas. Und keiner macht irgendwas mit dem anderen.
Die Herstellerseiten sind ebenfalls alles andere als ergiebig. Im Grunde stehen bei jedem Hersteller nur Schachtelsätze und am Schluß: "wir sind die Besten".

Kann mir am Ende der Sätze von euch noch jemand sagen was am Anfang stand? Und was wollte mir der Fleischmann-Dichter wohl damit sagen?

" ...gleichzeitige Betrieb von FMZ-Loks bzw. digitalen Loks mit eingebautem TWIN-DECODER und konven- tionellen Gleichstromfahrzeugen ist möglich, wenn der konventionelle Gleichstrom-Trafo über einen FMZ-Koppler 6806 angeschlossen wird. In diesem Fall dürfen keine DCC-Loks eingesetzt werden. Sie können aber auch FMZ und DCC-Lokomotiven nach NMRA-Norm gleichzeitig auf einem Gleis betreiben - dann jedoch ohne konven- tionelle Gleichstrom-Loks und -Trafos. "


Echt gefrustet und mächtig genervt

euer Frickler

Nachtrag( einige Zeit und viel Lesestoff später):
Seh ich das richtig. Das Fleischmann "TWIN-CENTER" und die Intellibox von Uhlenbrock sind quasi identisch?( http://www.uli-johann.homepage.t-online ... index2.htm) Nur das Fleischmann nicht das Motorola-Format unterstützt und die Reset-Problematik nicht hat? (Ansatz zur Fehlerkorrektur bei IB???) Ansonsten geht wohl fast alles. Man kann sogar die Uhlenbrockschen Loconet-Produkte (auf die ich so scharf war) verbauen. Ich muss dann halt nur mt DCC fahren. Die Lokdekoder kostet aber auch nicht die Welt. Das könnte die Lösung sein.

zurich

Beitrag von zurich » Sonntag 30. September 2007, 08:09

Hallo,
frickler hat geschrieben:Sicher ist mir zB. der Name Selectrix geläufig. Aber von "rautenhaus digital" habe ich mein Lebtag noch nichts gehört.
Dem kann natürlich nachgeholfen werden unter dem Link und für günstige, profesionelle Bausätze (GBM's, Booster, Weichendekoder (Funktionsdecoder usw.) dieser Link. Besonders erwähnenswert das kurzschlussfreie Kehrschleifenmodul für alle Nichtmärklin-Fahrer und alle bei letzterem!
frickler hat geschrieben:Der eine macht Motorola der andere DCC der nächste open irgendwas. Und keiner macht irgendwas mit dem anderen. Die Herstellerseiten sind ebenfalls alles andere als ergiebig. Im Grunde stehen bei jedem Hersteller nur Schachtelsätze und am Schluß: "wir sind die Besten".
Das ist leider bei den im sog. "Fachhandel" erhältlichen Systemen so. Nicht aber bei dem in den NEM genormten Selectrixformat. Da passen alle Teile von allen Herstellern (Rautenhaus, Müt, Stärz, MTTM, usw. usw.) zusammen, auch die Original-Trixteile ab 1995. Einer der Hauptgründe, dass ich Anf. 2005 wieder zu SX gewechselt habe, weil es Ende 2004 nur noch 2 Varianten für mich gab:
1. Digital vergessen und wieder voll auf Analog zu setzen.
2. Alles Digitale (mit Ausnahme der vorhandenen Original Trix-Teile) entsorgen und komplett wieder auf Selectrix zu setzen. Letzteres habe ich getan und das bezahlte Lehrgeld als Lehrgeld abgeschrieben. So bin ich seit bald 3 Jahren wieder glücklicher digitaler Modellbahner ohne jegliche Probleme, so wie es die grossen Hersteller versprechen aber nicht halten (können).

Eigentlich ist nur Märklin auf dem richtigen Weg mit MFX für Märklinfahrer und Selectrix/DCC von der Märklintochter TRIX für den Rest. Nur muss man auf Trix nicht warten, da es bereits viele Anbieter gibt und alle Wünsche abgedeckt werden.

Grundsätzlich lohnt sich für Dich, das Digital-Sonderheft vom Eisenbahn-Kurier zu kaufen. Dort werden alle Systeme sehr neutral vorgestellt.
frickler hat geschrieben:Echt gefrustet und mächtig genervt
Volles Verständnis. Leider machen es die Hersteller dem Anfänger nicht gerade leicht, die richtige Entscheidung zu treffen. Jedes verspricht die grössten Luftschlösser bis die Luft draussen ist, wenn viele wichtige Teile noch nicht lieferbar oder fehlerhaft und störanfällig sind. Ich kenne nur einen Hersteller, der ein detailliertes Ringbuch anbietet, wo alles detailliert und verständlich beschrieben wird und welches auch von Zeit zu Zeit im Abonnement aktualisiert wird. Der gleiche Anbieter macht auch persönliche Beratung (ohne Kosten) bei sich. Ich habe diese nicht genutzt, kenne aber einige Modellbahner die das sehr schätzen (Link ist oben).
frickler hat geschrieben:Seh ich das richtig. Das Fleischmann "TWIN-CENTER" und die Intellibox von Uhlenbrock sind quasi identisch?
Ja, kommt ja auch von Uhlenbrock/modeltreno. Die IB wurde bekanntlich in Italien entwickelt. Das Twincenter hat einfach anstelle von MM das eigene, alte Format eingebaut. Auch das Twincenter unterstützt das Selectrix-Fahrformat, auch wenn es offiziell nicht erwähnt wird ;). Da MM nicht vorhanden ist, könnte es auch weitgehend Resetfrei sein, jedenfalls liest man nichts davon.

An alle: Mein Beitrag widerspiegelt allein meine Erfahrungen mit Digitalsystemen (Arnold Digital, SX, IB), dient also nicht für Diskussionen für und gegen andere Systeme gegenüber SX. Ich bleibe beim "verkannten" Genie weil es ein "frustfreies" System ist. Die Modellbahn soll ja der Erholung dienen - den Frust lasse ich gerne anderswo :).

mit freundlichen Grüssen

Gian

frickler

Beitrag von frickler » Sonntag 30. September 2007, 11:08

Hallo zurich,

ja ich habe mich auch ein wenig über Selectrix informiert

Ich sehe dort folgendes Problem(e)
-Zwar bieten wohl fast alle Hersteller einen sehr guten Service aber es sind alles kleine bis mittelständische Frickelbuden (das war nicht abwertend gemeint. Oft kommen die besten Innovationen aus diesen Betrieben). Aber was mache ich wenn der in 2 Jahren pleite ist oder einfach an einen grossen verkauft weil er (der Eigentümer) keine Lust mehr hat... - zB. Märklin (um nur einen der Grossen zu nennen) lief vor 40 Jahren läuft heute noch und wird auch noch laufen wenn ich in 30 Jahren meine Rente eingereicht habe.
- Selectrix ist einfach zu teuer. Die Decoderpreise sind etwa 3 mal so teuer wie bei den anderen Herstellern!
Es ist wie mit allen Formaten. Irgendwann setzen sich ein oder zwei Formate durch(Und nicht immer die besten Denk mal an VHS und Video 2000). Der Rest ist dann sündhaft teurer Elektronikschrott- Leider!



Außerdem möchte ich keine Booster selber bauen.
Abgesehen davon ist Verwendung von Märklin K-Gleisen für mich ein absolutes Muss. Ich will mir nämlich eben nicht über kurzschlussfreie Kehrschleifen Gedanken machen sondern sie einfach bauen können!


Ich komme aber meiner pers. Lösung mit jedem Beitrag und mit jedm Abend vorm Rechner ein kleines Stückchen näher.
;-)

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Kai Eichstädt
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Beitrag von Kai Eichstädt » Montag 1. Oktober 2007, 06:04

Moin,

mit was für einem Digitalsystem man glücklich wird, muß jeder selber herausfinden, aber:
frickler hat geschrieben:Die Decoderpreise sind etwa 3 mal so teuer wie bei den anderen Herstellern!
:shock:
nenn mir doch bitte mal die Quelle dieser Behauptung!

Gruß
Kai

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Beitrag von funcar » Montag 1. Oktober 2007, 12:36

frickler hat geschrieben:Selectrix
-Zwar bieten wohl fast alle Hersteller einen sehr guten Service aber es sind alles kleine bis mittelständische Frickelbuden (das war nicht abwertend gemeint. Oft kommen die besten Innovationen aus diesen Betrieben). Aber was mache ich wenn der in 2 Jahren pleite ist oder einfach an einen grossen verkauft weil er (der Eigentümer) keine Lust mehr hat... - zB. Märklin (um nur einen der Grossen zu nennen) lief vor 40 Jahren läuft heute noch und wird auch noch laufen wenn ich in 30 Jahren meine Rente eingereicht habe.
Die Garantie gibt dir heute keiner mehr, daß es eine Firma in 30 Jahren noch gibt :!:

Gekauft oder geschenkt werden die bekannten Marken (siehe VHS) und die wirklich guten bleiben mit
den Stückzahlen zurück und müssen deshalb höhere Preise verlangen.
Die IB ist ein gutes System, ich verstehe aber nicht, warum Uhlenbrock den RESET Fehler nicht beseitigt.
Ich bin wahrscheinlich einer der wenigen, der eine IB hat, die keinen RESET macht,
oder ich habe es noch nicht gemerkt. Fahre aber mit PC-Steuerung.
Einen Tipp gegen die Resets habe ich im Railware Forum gelesen:
Zwischen Steckdose und IB eine Kabeltrommel einsetzen :idea:

Es gibt nicht "das" Digitalsystem.
Wenn du 10 Leute fragst, bekommst du 10 Meinungen.
Das ist wie beim Autokauf... Jeder schwört auf seine Marke.
Kein Händler wird sagen, kaufe das Produkt vom Konkurrenten, das ist besser als meines.

Ich habe mein Digital-System nach dem Kriterium "Wer kann dir helfen, wenn was nicht geht?" ausgesucht.
Das heisst, welche Kumpels/Modellbahnclubs/Händler hast du in der Nähe die du fragen kannst, wenn was nicht funktioniert.
Nach einiger Zeit und mehr Erfahrung kann man mit seinem Wissen dann anderen helfen.

Matze
Dem Regen entfliehen, in den Süden ziehen...

Bogol

Beitrag von Bogol » Montag 1. Oktober 2007, 12:47

frickler hat geschrieben:Loconet wäre für mich ideal gewesen. Allerdings wie würde sich das mit der Central Station vertragen?
Gar nicht, die CS unterstützt kein LocoNet. Sicher kann man sich da wohl irgendwelche intelligenten Schnittstellen basteln, aber das dürfte sehr tiefe Kenntnisse der Digitalformate und Elektronik allgemein voraussetzen.
Und was wollte mir der Fleischmann-Dichter wohl damit sagen?

" ...gleichzeitige Betrieb von FMZ-Loks bzw. digitalen Loks mit eingebautem TWIN-DECODER und konven- tionellen Gleichstromfahrzeugen ist möglich, wenn der konventionelle Gleichstrom-Trafo über einen FMZ-Koppler 6806 angeschlossen wird. In diesem Fall dürfen keine DCC-Loks eingesetzt werden. Sie können aber auch FMZ und DCC-Lokomotiven nach NMRA-Norm gleichzeitig auf einem Gleis betreiben - dann jedoch ohne konven- tionelle Gleichstrom-Loks und -Trafos. "
TWIN-Decoder sind Multiprotokoll-Decoder von Fleischmann, die sowohl das DCC- wie auch das FMZ-Format verstehen. Was Fleischmann damit sagen will: Du kannst analoge Loks und FMZ-Loks mischen, wenn Du Dir das Gerät 6806 kaufst. Läßt Du dagegen FMZ- und DCC-Loks miteinander fahren, dann können gleichzeitig keine analogen Fahrzeuge eingesetzt werden. Wobei ich es grundsätzlich für keine so gute Idee halte, analoge Loks im Digitalbetrieb mitfahren zu lassen.
Seh ich das richtig. Das Fleischmann "TWIN-CENTER" und die Intellibox von Uhlenbrock sind quasi identisch?
Nicht nur das, auch die Digi-Power-Box von PIKO ist im Kern eine Intellibox, aber ohne MM und FMZ (ob die PIKO das Selectrix-Fahrformat hat, weiß ich nicht).
frickler hat geschrieben:Ich sehe dort folgendes Problem(e)
-Zwar bieten wohl fast alle Hersteller einen sehr guten Service aber es sind alles kleine bis mittelständische Frickelbuden (das war nicht abwertend gemeint. Oft kommen die besten Innovationen aus diesen Betrieben). Aber was mache ich wenn der in 2 Jahren pleite ist oder einfach an einen grossen verkauft weil er (der Eigentümer) keine Lust mehr hat... - zB. Märklin (um nur einen der Grossen zu nennen) lief vor 40 Jahren läuft heute noch und wird auch noch laufen wenn ich in 30 Jahren meine Rente eingereicht habe.
Deine Befürchtungen kann ich nicht teilen, eher ist das umgekehrt. Vor 40 Jahren gab es bei Märklin auch noch gar nix Digitales. Erst 1985 würde MM1 eingeführt. Das wurde inzwischen von MM2 und dann mfx abgelöst, für MM bekommst Du bei Märklin nicht mehr viel. Ein anderer Großer, Fleischmann, hat 1987 FMZ eingeführt. Auch hier ist mittlerweile - bis auf eine abwärtskompatible Zentrale - Sense. Selectrix ist dagegen das älteste Digitalsystem, seit 1983 auf dem Markt, beinahe 25 Jahre also. Es gibt mehrere Hersteller, die aktuelle Geräte für alle Anwendungsbereiche im Angebot haben und 2008 werden zwei neue Zentralen erscheinen. Und was Du vor 25 Jahren für Selectrix gekauft hast, kannst Du heute noch mit den allerneuesten Geräten verwenden. Aber wer hat die Unterstützung dafür einschlafen lassen? Trix bzw. Märklin. Daß Selectrix noch quicklebendig ist und stets weiterentwickelt wird, ist allein den Kleinen zu verdanken und dabei auch dem Umstand, daß es in den NEM komplett (und offen!) standardisiert ist. D.h. aber auch, solange es nachgefragt wird, wird sich immer ein Hersteller finden, ganz anders als bei den proprietären Systemen. Selbst Trix scheint sich besonnen zu haben, die neue Central Station wird Selectrix wohl wieder voll unterstützen. Den Sx-Bus halte ich daher für sehr zukunftssicher. Bei den anderen Digitalsystemen herrscht im Bus-Bereich dagegen der reinste Wirrwarr, fast jeder setzt auf eigene Lösungen und nicht jede ist frei zugänglich (so wie auch LocoNet).
- Selectrix ist einfach zu teuer. Die Decoderpreise sind etwa 3 mal so teuer wie bei den anderen Herstellern!
Natürlich ist Selectrix kein Billigsystem wie z.B. der s88-Bus (und das auch nur, wenn man nicht bei Märklin kauft), aber eine so allgemeine Aussage wie "Decoderpreise sind etwa 3 mal so teuer" ist schlicht falsch. Für Lokdecoder stimmt es schon gar nicht.
Es ist wie mit allen Formaten. Irgendwann setzen sich ein oder zwei Formate durch(Und nicht immer die besten Denk mal an VHS und Video 2000). Der Rest ist dann sündhaft teurer Elektronikschrott- Leider!
Selectrix ist nach MM/mfx und DCC sicher nur die Nummer Drei, aber anders als z.B. im Videobereich ist hier kein Aussterben zu erwarten. Nicht zuletzt deswegen, weil MM und DCC-Fahrer häufig Selectrix zum Schalten und Melden verwenden. Und wie gesagt: die längste durchgehende Marktpräsenz hat Selectrix aufzuweisen.
Außerdem möchte ich keine Booster selber bauen.
Abgesehen davon ist Verwendung von Märklin K-Gleisen für mich ein absolutes Muss.
Für Selectrix-Betrieb mußt Du weder Booster selber bauen noch auf K-Gleise verzichten. Warum auch?

Als Märklin-Fahrer scheint mir für Dich diese Lösung ideal: MM zum Fahren, Selectrix zum Melden und Schalten. Schau mal hier: http://www.mdvr.de/download/selectrix_a ... nlagen.pdf

zurich

Beitrag von zurich » Montag 1. Oktober 2007, 22:14

Hallo "frickler"
frickler hat geschrieben:Aber was mache ich wenn der in 2 Jahren pleite ist oder einfach an einen grossen verkauft weil er (der Eigentümer) keine Lust mehr hat... - zB. Märklin (um nur einen der Grossen zu nennen) lief vor 40 Jahren läuft heute noch und wird auch noch laufen wenn ich in 30 Jahren meine Rente eingereicht habe.
Da wär ich mir aber nicht so sicher ;). In zwei Jahren wird keiner der Selectrixhersteller pleite sein, da bin ich mir sicher, genau so wenig wie die früheren ewigen Gerüchte, von den "grossen" Herstellern gerne verbreitet, dass Selectrix sterben werde, eingetroffen sind. Im Gegenteil, Selectrix hat sich explosionsartig verbreitet - unbemerkt von den Händlern (das wenigste wird ja über diese verkauft). Ich fahre seit 1995 Selectrix-Digital, mit kurzem Unterbruch, weil mir seinerzeit die Trix-GBM's und Funktionsdecoder schlicht zu teuer waren, Trix das SX nur halbherzig Vertrieb und ich auf die viel günstigeren DCC-Teile "schwach" wurde. Da kam natürlich nur die IB in Frage wegen den vielen bereits vorhandenen SX-Lokdecodern. Ja, und dann begann das kostspielige Abenteuer, über das zu Berichten ich schlicht keine Lust mehr habe. Ob Du in 30 Jahren noch eine Rente bekommst, die das Modellbahnhobby noch zulassen wird, ist eine andere Frage. Meinerseits nehme ich einmal an, dass es mit meiner Rente in 3 Jahren noch gehen wird :). In 30 Jahren habe ich vermutlich andere Interessen und Betätigungen als die MOBA ;), vielleicht als Heizer beim Teufel oder als Gehilfe bei den Engeln ;).

Ich will niemand zu seinem Glück zwingen, schliesslich darf jeder seine eigenen Erfahrungen machen ;).

Tatsache ist, dass ich seit Anfang 2005 (wieder mit SX) weniger Geld in die Digitalsache gesteckt habe als die paar Jahre zwischen Trix-SX und Rautenhaus-SX, dank mittlerweile lebhafter SX-Szene und gesunder Konkurrenz mit preiswerten Preisen.

Deine Behauptung "- Selectrix ist einfach zu teuer. Die Decoderpreise sind etwa 3 mal so teuer wie bei den anderen Herstellern!" stimmt schlicht nicht!
So sind die Bausätze von Stärz nicht teurer als die Bausätze von Littfinski, haben aber ein professionelles Layout. Die D&H Decoder (=Rautenhaus usw.) sind minimal teurer als die ebenfalls guten Lopi3 Decoder, die auch Selectrix verstehen (habe etwa 5 Loks mit Lopi in Betrieb). Von den Billigdecodern die du vermutlich meinst, spreche ich lieber nicht (habe die auch getestet und dann umweltfreundlich entsorgt :().

Alle Digitalsysteme sind keine billigen Vergnügen, vor allem wenn man auf Qualität setzt - und da gehört nun einmal auch die Beratung dazu. Du rechnest beim Autofahren ja auch nicht nur mit den Benzinkosten sondern mit den tatsächlichen Kosten (Amortisation, Service, Raparaturen usw.). Genau so halte ich es mit allem, auch mit der digitalen Modellbahn. Nicht das Billigste ist im Normalfall das Günstigste - so gesehen ist Selectrix sehr günstig!
frickler hat geschrieben:Es ist wie mit allen Formaten. Irgendwann setzen sich ein oder zwei Formate durch(Und nicht immer die besten Denk mal an VHS und Video 2000). Der Rest ist dann sündhaft teurer Elektronikschrott- Leider!
Diese Garantie gibt Dir niemand, auf keinem Gebiet, dass Du in 10-20 Jahren Dein System noch brauchen kannst, Selectrix feiert aber dieses Jahr immerhin den 25 Geburtstag, im besten Alter, Kerngesund und sehr Erwachsen geworden.
Ich habe das seinerzeit beste Format (Betamax von Sony) noch in guter Erinnerung, aber auch der VHS-Recorder wurde vor wenigen Jahren zum Schrott, genau wie Video-8. Nur meine DAT-Recorder haben die "Bandepoche" überlebt, weil besonders mein DAT-Walkman unschlagbar ist für Live-HiFi-Aufnahmen. Mit Deiner Einstellung bleibt eigentlich nur die eine Wahl, nichts zu kaufen.
frickler hat geschrieben:Außerdem möchte ich keine Booster selber bauen.
Abgesehen davon ist Verwendung von Märklin K-Gleisen für mich ein absolutes Muss. Ich will mir nämlich eben nicht über kurzschlussfreie Kehrschleifen Gedanken machen sondern sie einfach bauen können!
Das ist Deine Entscheidung, da mische ich mich sicher auch nicht ein! Aber über Kehrschleifen mache ich mir schon viele Jahre keine Gedanken mehr, die funktionieren so einfach wie mit Pukogleisen, vollautomatisch, mit Gleisrückmeldung - was will man eigentlich mehr?

Wenn man Geld sparen will und Elektronikinteresse besteht, dann ist das selber zusammenbauen doch kein Problem und macht erst noch viel Spass. Du kannst aber auch alle Module fertig kaufen.

Ich wünsche Dir auf alle Fälle viel Spass mit einem "Billigsystem", vielleicht denkst Du in ein paar Jahren einmal an mich und meine Hinweise, wenn ich immer noch zufrieden mit Selectrix fahre (Markennamen lasse ich einmal weg), das alle Modellbahnerwünsche dank modernen Innovationen erfüllt, während andere MOBAner auf Hochglanzprospekte starren und darauf warten, dass vor Jahren versprochene, abgebildete und beworbene Teil auch irgendwann einmal lieferbar wird.

mit freundlichen Grüssen

Gian

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