Woher weiß die Software wann ein Zug angehalten werden muss?

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AnderlSp

Woher weiß die Software wann ein Zug angehalten werden muss?

Beitrag von AnderlSp » Sonntag 14. Oktober 2007, 07:45

Hallo zusammen,

ich baue gerade meinen ersten digitalen Schattenbahnhof. Die einzelnen Gleise haben Rückmelder, d.h. das komplette 2.5m lange Gleise ist über den Rückmelder angeschlossen. Ich frage mich nun, woher später die Software wissen kann, wann der Zug vorne steht und angehalten werden muss?
Mache ich hier noch was falsch, oder sehe ich die Lösung einfach nicht?
Danke

Gruß
Andreas

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Flashbanger
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Beitrag von Flashbanger » Sonntag 14. Oktober 2007, 10:38

Es gibt mehrere Möglichkeiten

z.B

durch zusätzliche momentkontakte, z.B schaltgleis

oder

durch errechnen. Dazu braucht der PC eine Geschwindigkeitskurve. Die kann man entweder auf einer Teststrecke erstellen lassen oder manuell eingeben.

mehr möglichkeiten fallen mir gerade auch nicht ein.

Ach ja beim errechnen braucht der PC auch die länge des abschnittes.
MfG Flashbanger
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AnderlSp

Beitrag von AnderlSp » Sonntag 14. Oktober 2007, 10:50

Hallo,

danke für die Antwort. Funktioniert ads Berechnen denn zuverlässig? Bei einem 2m od. 3m Bahnhofsgleis kann ich mir das noch vorstellen, aber bei 10m Strecke vor dem Einfahrtssignal?
Bei Schaltgleisen bin ich immer etwas zurückhaltend, denn die haben bei mir in der analogen Zeit schon immer Probleme gemacht. Da würde ich gerne ohne auskommen.

Danke...

Gruß
Andreas

DocJones

Beitrag von DocJones » Sonntag 14. Oktober 2007, 10:58

Also bei mir funktioniert die Bremswegberechnung auf den cm genau! Habe allerdings auch nur max. 2m Bremsweg im Schattenbahnhof. Meine Erfahrung: je KÜRZER der Bremsweg, desto schlechter die Berechnung.

Gruß,
DocJones.

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Beitrag von Flashbanger » Sonntag 14. Oktober 2007, 10:59

Das ist von programm zu Programm unterschiedlich. Manche programme sind milimeter genau andere nur cm genau. Ein problem hat dieses pure errechnen. ein schwerer Zug beschleunigt anders als ein leichter. Desshalb muss der PC zu seiner Geschwindigkeitskurve noch wissen wie schwer der zug ist. du kannst die beiden Systeme aber auch kombinieren. an manchen stellen ist ein realer Kontakt wichtig, z.B bei Weichen. Bei signalen aber ist es nur ein optischer verlust, wenn eine Lok mal ein paar cm hinter einem Signal zum stehen kommt.


Das problem des errechnens ist auch, dass wenn du eine lok bei ausgeschalltetem PC manuell fährst, dass der PC dann beim Systemstart mit falschen ortsangaben der Lok rechnet.

es gibt viele sichere Schalter. Aber um so sicherer es wird um so teurer. (Lichtschranken sind z.B sehr sicher aber auch sehr teuer, Reedkontakte sind sehr billig aber auch recht unsicher)

Aber prizipiell kannst du bei einem schattenbahn hof auch mir errechneten werten arbeiten, da kommts ja nicht so drauf an ob der zug schön mittig geparkt ist.
MfG Flashbanger
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zurich

Beitrag von zurich » Sonntag 14. Oktober 2007, 12:50

Hallo,

Mit virtuellen Kontakten war ich nie zufrieden, obwohl die Lokomotiven peinlich genau eingemessen wurden. Ein virtueller Kontakt kann leider nicht wissen, wenn eine Lok warm oder kalt ist, das Getriebe shwergängig geworden ist oder der Kollektor im Kohlenstaub erstickt (seit dem Messvorgang kann das schnell<ändern!)!
Darum besteht bei mir aufgrund dieser negativen Erfahrungen jedes beidseitig befahrbare Bahnhofsgleis aus mindestens 4 Meldestrecken (Stopp ca. 40 cm, 2x Bremsen ca. 100 cm, Stopp ca. 40 cm und falls das Bahnhofsgleis (z.B. Schattenbahnhof) länger ist, noch aus einem mittlern Meldegleis in x-beliebiger Länge. Damit bin ich sowohl mit Railware, TrainController und WinDigipet (aktuell) immer sehr gut gefahren!

mit freundlichen Grüssen

Gian

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Beitrag von Stephan D. » Sonntag 14. Oktober 2007, 13:03

Hallo!

Ich würde auch sagen, dass die zuverlässigste Methode der Software mitzuteilen wo sich der Zug befindet,
stationäre Schaltkontakte (egal welcher Art) sind. Denn so spielt es keine Rolle ob die Lok warm oder
kalt, leicht- oder schwergängig, der Zug schwer oder leicht, usw. ist.

Gruß
Stephan

AnderlSp

Wie und wo die Schaltgleise anschliesse`?

Beitrag von AnderlSp » Sonntag 14. Oktober 2007, 17:00

Hallo nochmals,

wie und wo würde man denn die Schaltgleise eigentlich anschliessen?
Braucht man da noch ein spezielle s88 Modul?

Gruß
Andreas

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Beitrag von Stephan D. » Sonntag 14. Oktober 2007, 17:27

Hallo Andreas!

Kommt darauf an mit welcher Konfiguration Du die Anlage betreibst.
Z.B. mit 6021 und 6051? Dann ja. Mit 60212? Dann auch ja. Direktsteuerung via PC? Dann nicht unbedingt.

Gruß
Stephan

AnderlSp

Beitrag von AnderlSp » Sonntag 14. Oktober 2007, 17:30

Hallo Stephan,

ich habe die Intellibox, und möchte später mal mit dem Traincontroller die Anlage steuern.

Wie läuft's denn da mit dem Schaltgleis...

Danke.
Andreas

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Beitrag von Stephan D. » Sonntag 14. Oktober 2007, 17:38

Hallo Andreas!

Bei der IB brauchst Du auch den s88 Rückmeldecoder.
Welche Gleise hast Du Andreas?

Gruß
Stephan

AnderlSp

Beitrag von AnderlSp » Sonntag 14. Oktober 2007, 17:58

Hallo Stephan,

ist das der gleiche Rückmelder, der mir auch die Dauerkontakte macht?
Dann lohnt sich wohl ein Schaltgleise nicht, dann mach ich doch lieber noch einen Block oder?
Ich habe M-Gleise...

Danke.

Gruß
Andreas

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Beitrag von Stephan D. » Sonntag 14. Oktober 2007, 18:13

Hallo Andreas!

Der s88 kann sowohl Moment- als auch Dauerkontakte verarbeiten.
Die M-Schaltgleise sind echt nicht das "Gelbe vom Ei", die bleiben gern hängen
und dann ist die ganze Rückmeldung für´n A....
Da sollte man ggf. besser auf Reed´s oder sonstigen Schaltkontakte zurück greifen.

Gruß
Stephan

AnderlSp

Beitrag von AnderlSp » Sonntag 14. Oktober 2007, 18:53

Hallo nochmals,

Wenn ich aber ein s88 Rückmeldemodul brauche, dann kommt mir ja ein Dauerkontakt mit dem Rückmeldemodul günstiger und ist auch besser, oder sehe ich da was falsch?

Ich denke, ich werde wohl in den Bahnhöfen auf's berechnen setzen und bei den Einfahrtssignalen zwischen Vorsignal und Hauptsignal noch einen zusätzlichen Block mit Dauerkontakt machen. Was halten ihr davon?

Gruß
Andreas

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Beitrag von kiruna » Sonntag 14. Oktober 2007, 19:38

Das Anhalten des Zuges anhand der Zuglänge und der Bremsverzögerung ist für den PC doch nur eine Rechengröße. Was passiert, wenn bei einer Kontaktstörung der Zug auf halbem Weg stehen bleibt?

Sicherheitstechnisch ist es auf jeden Fall besser, durch schließen eines Kontaktes (Gleis oder Lichtschranke) die Zugeinfahrt zu melden, und erst nach öffnen des selben Kontaktes (Zugende) die Lok zu stoppen.

Gruß, Thomas
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AnderlSp

Beitrag von AnderlSp » Sonntag 14. Oktober 2007, 19:45

Hallo nochmals,

ich versteh nun die Vorteile dieser Momentkontakte nicht mehr, wenn ich zum Steuern, dann eh einen Rückmelder brauche. Dann kann ich doch gleich den Belegtmelder benutzen und die sind sicher.
Oder sehe ich den Vorteil einfach nicht?

Gruß
Andreas

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Beitrag von claus » Montag 15. Oktober 2007, 02:33

Ich würde das Gleis in Belgmelderabschnitte einteilen. Bremsstrecke und Halteabschnitt. Das ist von der Funktion her besser als einzelne Kontakte.
Ausserdem hast Du dann nur ein System.

zurich

Beitrag von zurich » Montag 15. Oktober 2007, 06:47

Hallo,
claus hat geschrieben:Ich würde das Gleis in Belgmelderabschnitte einteilen. Bremsstrecke und Halteabschnitt. Das ist von der Funktion her besser als einzelne Kontakte. Ausserdem hast Du dann nur ein System.
Belegtmelder sind bei digitalen Steuerungen den Momentkontakten vorzuziehen. Eine Bremsstrecke und eine Stoppstrecke ist immer ideal. Da, gerade bei Märklin Kontaktstrecken, alle Achsen melden (sofern es keine DC-Achsen sind) ist auch ein kurzer Stromunterbruch durch Schmutz usw. kein Problem. Bei meiner Anlage habe ich bei allen Meldestrecken eine Abfallverzögerung von 1 Sekunde programmiert so dass auch Microunterbrüche ausgeschlossen sind, bei den s88 geht das leider nicht.

Ein Reedkontakt eingebaut in eine Drehscheibenbühne (Mitte) kann aber sinnvoll sein, so dass jede Dampflok mit mittig montiertem Magneten genau in der Mitte der Drehbühne stoppt (ein Kollege hat das mit Erfolg so gelöst). Aber auf Strecken und in Bahnhöfen sind meiner Meinung nach echte Meldestrecken nur von Vorteil.

Wenn mit der IB gefahren wird, würde ich auch die Loconet-Besetztmelder von Uhlenbrock in Betracht ziehen, da sie wesentlich weniger heikel auf Fremdeinflüsse sind als die s88 Module. Mit der IB habe ich auch mit s88 begonnen aber dann relativ schnell auf den Loconet-BUS gewechselt.

Leider ist man aber im Moment beim Loconetbus auf Uhlenbrock angewiesen, weil der amerikanische Hersteller (Digitrax) heute keine Lizenzen mehr an andere Hersteller abgibt. So war ich Anf. 2005 gezwungen, auch alle Loconetmelder mit dem Systemwechsel zusammen zu wechseln, weil meine beiden IB's leider das Resetproblem hatten und dies für eine PC-Steuerung nicht zu gebrauchen ist.

Bei strikter räumlicher Trennung des S88-BUS von anderen Sromkreisen und mit sehr kurzen s88-BUS Kabelverbindungen sollten die Störprobleme aber auch da in den Griff zu bekommen sein, z.B. mit abgeschirmten S88-BUS Kabeln.

Eine weitere Möglichkeit zum melden und Schalten wäre aber auch die, mit der IB nur zu fahren und das Melden und Schalten mit dem Rautenhaus-Interface SLX852, das als reine Schalt- und Meldezentrale dient, zu machen. Traincontroller und WinDigipet unterstützen auch mehrere Zentralen gleichzeitig. Ich kenne Modellbahner, die sogar je eine Zentrale für das Fahren, Schalten und Melden einsetzen. Mit den Besetztmeldern für das Märklin-System der Firma Stärz für den SX-BUS (auch als Bausatz erhältlich) ist das Melden auch unter SX keine Preisfrage mehr (ca. 30€ für 8 Meldestrecken), dito auch das Schalten der Weichen.

Welches System man letztendlich verwendet, muss jeder selber entscheiden. Ich kann nur bestätigen, dass für mich digitale Probleme seit Anf. 2005 nicht mehr existieren.

mit freundlichen Grüssen

Gian

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