DC Kehrschleife - Lok umpolen!?

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Hans Dampf

DC Kehrschleife - Lok umpolen!?

Beitrag von Hans Dampf » Montag 5. Oktober 2015, 23:04

Hi!
Unsere "Familienbahn" hing nun ca25 Jahre mehr oder weniger ungespielt beim Opa an der Decke. Angestachelt durch das MiWuLand und die Existenz meines Sohnes ist Papa nun der Meinung die Anlage endlich mal wieder weiter voranzutreiben ;-)
Mangels Erfahrung was heute alles technisch Möglich ist, bzw. was es auf dem Markt gibt (oder doch nicht), gehe ich mal ganz unbedarft an die Fragestellung heran:

Es handelt sich um eine Fleischmann Zweileiter Bahn, welche analog UND mit der alten FMZ-Steuerung digital befahren wird.
Auf der Platte befinden sich zwei Kehrschleifen die mein Vater damals nicht gelöst hatte (er baute die Anlage).
So, Kehrschleife!
Genau genommen handelt es sich wohl eher um Gleisdreiecke, da für jede Schleife zwei Weichen zum Einsatz kommen; an jedem Ende eine, die wieder auf das Hauptgleis führen.
Ich habe mir mal ein paar Gedanken zur Lösung gemacht. Und da ich mich mit Kompromissen (erstmal) schlecht abfinden kann, sehe ich nur die Lösung der Gleisumpolung mit gleichzeitig gekoppelter Umpolung der Lok in der Schleife. Denn schließlich haben wir nur einen analogen Trafo, aber noch weitere Züge auf dem Hauptgleis am fahren ;-)

Da ich zu dieser Lösungsidee nach recht langem Googeln und Forensuchen nochnichteinmal ansatzweise was finden konnte, frage ich mich, ob die Idee heutzutage wirklich noch so obskur und unrealistisch ist? Oder habe ich einen viel einfacheren Aspekt übersehen?

Die Züge sollen in der Schleife natürlich nicht anhalten müssen. Ein manuelles umpolen von irgendwas ist tabu. Der Zug soll einfach weiterfahren, auch unabhängig von irgendwelchen Weichenstellungen.
Da die Schleifen sehr kurz sind, sollen keine Waggongs mit weiteren Verbrauchern darüber fahren (1. Kompromiss).

Zur groben Idee der Realisierung:
Vor jedem Schleifeneingang soll über einen Kontakt (mechanisch, Magnet, Laserdiode) die Polung der Schleife auf die entsprechende Richtung gestellt werden, so dass die Lok ungehindert auf die Schleife fahren kann. In der Schleife befindet sich ein weiterer Kontakt, der dafür sorgt, dass die Polung der Schleife UND der Lok gleichzeitig invertiert wird. Die Lok ruckelt vielleicht kurz, kann aber ungehindert wieder auf das Hauptgleis fahren.
Irgendwelche Einwände bisher?

Das größte Problem dürfte wohl die Kommunikation zur Lok darstellen. Vielleicht könnte man dies durch einen, oder mehrere (Digital-) Impulse lösen, was allerdings möglicherweise zur Störung von FMZ-Loks führen könnte, wenn diese den Kontakt in der Schleife überfahren, auch wenn sie selbst nicht zwingend umgepolt werden müssen. Eine andere Variante wäre vielleicht, wenn man diese Kommunikation getrennt vom Gleis realisieren könnte. Z.B. über Funk. RFID...? Dabei sollte die Reichweite natürlich nur ein paar Zentimeter betragen, so dass andere Loks auf der Anlage nicht auf den Umpol-Befehl reagieren.

Die Steuerung zu dem Ganzen könnte man möglicherweise mit einem Arduino Board realisiern.

Was meinen die Spezialisten dazu?
Tolle Idee? Total Banane? Viel Spass damit? Ich weiss da was???

LG Mark

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günni
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Re: DC Kehrschleife - Lok umpolen!?

Beitrag von günni » Dienstag 6. Oktober 2015, 08:26

Moin,
hier sind Infos zur Realisierung: Kehrschleife1 und Kehrschleife2.

Hans Dampf

Re: DC Kehrschleife - Lok umpolen!?

Beitrag von Hans Dampf » Dienstag 6. Oktober 2015, 20:53

Ja danke Günni für die Hinweise. Nur ist in beiden Fällen eine Umpolung des Hauptgleises (der Zufahrt) nötig. Und das geht leider gar nicht :-)

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Re: DC Kehrschleife - Lok umpolen!?

Beitrag von wzimmermann » Donnerstag 8. Oktober 2015, 20:23

Hallo Mark,
was ist das nun für eine Steuerung? Analog oder digital? Wie groß ist die Anlage und um wie viele Loks geht es da? Es wäre gleich vernünftiger gleich eine vernünftige Digitalzentrale anzuschaffen und die Loks nach und nach umzurüsten. Dann entschärft sich auch das Problem mit der Kehrschleife. Ich schalte meine Kehrschleifen mit Lichtschranken und bistabilen Relais. Das klappt sehr gut und braucht sonst keinerlei Controller.
Das FMZ ist auch schon überholt! In der Lok könnte man höchstens mit einem oder zwei Reedkontakten unter der Lok umpolen, die intern ein bistabiles Relais schalten. Die Magnete wären in diesem Fall im Gleis. Aber die Umpolerei müsste zeitgleich im Gleis und in der Lok stattfinden, sonst gibt es auch bei der 2L-Anlage einen Bocksprung. Das wird sehr schwierig bis unmöglich!
Ich würde Dir zu einer Digitalisierung raten, da haste mehr davon. Man muss da nicht gleich in die Vollen gehen. Eventuell schaust Du in der Bucht nach einer gebrauchten (DCC-) Zentrale. Dekoder gibt es ab 20 Euronen.
Gruß
Wolfgang Z.

Hans Dampf

Re: DC Kehrschleife - Lok umpolen!?

Beitrag von Hans Dampf » Donnerstag 8. Oktober 2015, 22:55

Hi Wolfgang,
es ist keine große Anlage. Hier ein Foto von 1988...
Das Gleisbild war damals gerade fertig. Rechts des Fotos wäre dann noch der Bahnhof und unterhalb der Rest des ebenerdigen Doppelgleises und der Bergfahrt in die zweite Ebene(die Acht). Realistisch gesehen könnten da wohl max. 4 Züge gleichzeitig fahren (plus eine Rangierfahrt).
Modellbahn 09_3.jpg
Zwei Loks fahren im Moment analog und 3 Loks mit der FMZ Digital Steuerung. Das funktioniert hier gleichzeitig. Geht das mit DCC eigentlich auch? Naja, wie auch immer, die FMZ ist wenig benutzt und funktioniert tadellos. Immerhin können so vier Leute jew. ihren eigenen Zug steuern; :devil: - der 5te Mann immer am Notstop :lol:
Irgendwann sind wahrscheinlich die Decoder durchgebrutzelt; dann gibt´s bestimmt was Neues. Generell finde ich an analog toll, dass es auch in 30, 40, 100 Jahren noch genauso funktioniert. Und so wie das in der digitalen Welt heutzutage generell aussieht, steht man hierfür immer im Zugzwang der Neuanschaffung, bzw bei Modellbahnloks auch des Umbaus. Das ist eigentlich in erster Linie der Grund der Idee für Analogbetrieb umzupolen. Die doppelte Umpolung von Gleis UND Lok erscheint mir zumindest als die einzige, optimale Lösung.
Das mag für den erfahrenen, besser wissenden Modellbauer vielleicht alles naiv klingen, aber es macht mir einfach Spass Lösungswege zu suchen ;-)

Was mich noch interessieren würde:
Wie reagieren denn fahrende DCC Loks auf die Umpolung des Gleises?

Grüße, Mark
Zuletzt geändert von Hans Dampf am Donnerstag 8. Oktober 2015, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.

Hans Dampf

Re: DC Kehrschleife - Lok umpolen!?

Beitrag von Hans Dampf » Donnerstag 8. Oktober 2015, 23:18

noch eine Frage an den Wolfgang:
Wie schaltest du denn deine Kehrschleife?
Ich nehme an, du polst sie richtig, bevor die Lok einfährt und invertierst die Polung, wenn sich die Lok in der Kehrschleife befindet. Also so oder so ähnlich wie in Günni´s Link "Kehrschleife2" (s.o.)?

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Re: DC Kehrschleife - Lok umpolen!?

Beitrag von wzimmermann » Freitag 9. Oktober 2015, 16:43

Hallo Mark,
ich schrieb doch, dass ich mit einem instabilen Relais und zweier Lichtschranken, die KS umpole.
Der Digitallok ist das egal.
Es geht darum, das das FMZ nicht mehr weiter entwickelt wird und es gab in diesem System keine Rückmelder. DCC ist weltweit verbreitet und Zubehör wird von vielen Herstellern produziert.
Das Umpolen in der Lok wirft auch Platzprobleme auf. Du musst ein bistabiles Relaiß mit 2 Um Schaltkontakten in der Lok unterbringen und unter der Lok Reedkontakte oder Hallsensoren.
Das lässt sich bei kleinen Loks kaum unterbringen.
Gruß
Wolfgang Z.

Hans Dampf

Re: DC Kehrschleife - Lok umpolen!?

Beitrag von Hans Dampf » Sonntag 11. Oktober 2015, 19:57

OK, ihr habt mich überzeugt!
Es wird nur noch rein digital gefahren!
Vielen Dank nochmal für eure Überzeugungsarbeit :pray:

Gruß, Mark

Hans Dampf

Re: DC Kehrschleife - Lok umpolen!?

Beitrag von Hans Dampf » Mittwoch 6. Januar 2016, 00:12

Hi,
kurze Rückmeldung:
ich konnte noch ein paar FMZ Dekoder und noch die eine oder andere Lok bei Ebay ergattern. Dass das Gefriemel mit dem Dekodereinbau mir so viel Spass macht hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Die Kehrschleifen habe ich mit Herrn Stärz´s Modul gelöst.
Saaaaaahne, sag ich nur! Toll!!!
Bleibt jetzt nur noch der Wermutstropfen der Langsamfahreigenschaften der FMZ-Loks gegenüber analog (oder DCC????)...
FMZ geregelte Motoren bekommen zu wenig Saft bei Langsamfahrt.
Wobei, die Gützold/Piko BR 106 fährt mit FMZ tatsächlich rein digital: 0 oder 1 - mehr scheint sie nicht zu kennen. Der Regelweg ist auf schnell bis noch etwas schneller beeschränkt. Hier hilft ein Widerstand vor dem Motor, aber das Gelbe vom Ei ist es auch nicht da Zugkraft verloren geht.

Vielen Dank nochmal an euch für die Tips!

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