Drehscheibe

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Gast

Drehscheibe

Beitrag von Gast » Sonntag 18. Juli 2004, 10:54

Schönen guten Morgen an alle,
ich bin momentan beim Bau meines Bahnbetriebswerkes im Maßstab 1:22,5 (LGB). Ich habe mich an den Bau einer Drehscheibe herangewagt. Der Durchmesser beträgt stolze 80cm! Die Grube ist aus V2A-Blech hergestellt (mein Vater hat das in seiner Firma, wo er arbeitet, machen lassen, hat einen ganzen Kasten Bier gekostet! :lol: ). Die Bühne läuft in einem Kugellager, alles sehr präzise. Ich habe einen max. seitlichen Versatz von 0,5mm! Der Antrieb ist unter der Bühne angebracht und treibt über Kardanwellen die äußeren Räder an! So weit ist alles gut! Eine Elektronik bremst die Drehbewegung kurz vor dem Gleis bis fast auf Null herunter. Und genau hier kommt meine Frage:
Ich brauche jetzt einen Kontakt, der die Drehbewegung stoppt. Ein Reedkontakt ist zu ungenau, schließlich muss das Gleis haargenau übereinstimmen. Ich habe an IR-Lichtschranken gedacht, habe aber in dieser Beziehung keinerlei Erfahrung. Kennt vielleicht jemand fertige, preiswerte Lichtschranken? Bei Conrad habe ich mir eine Experimentier-IR-Lichtschranke bestellt, aber die funktioniert bei mir überhaupt nicht. Kann mir jemand helfen?
Ich bedanke mich im Voraus für alle Antworten.

MfG Tobi

Tobi18201

Beitrag von Tobi18201 » Sonntag 18. Juli 2004, 10:56

Das oben ist von mir, ich hab vergessen, mich einzuloggen! :oops:

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der jüngere Andreas
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Beitrag von der jüngere Andreas » Sonntag 18. Juli 2004, 11:10

Ein Reed-Kontakt ist nicht unbedingt zu ungenau. Wenn du diesen zum Anhalten verwendest und dann noch einen sich selbst zentrierenden Bolzen (also so ein Kegel) in eine dafür vorgesehene Kerbe drückst, so ist das dann bei guter Montage doch sehr genau. Außerdem ist dann die Drehbühne gegen versehentliches Stoßen gesichert. Das ganze muss aber dann wieder entriegelt werden.
Es lebe die Waldtraut 6196!!!

Tobi18201

Beitrag von Tobi18201 » Sonntag 18. Juli 2004, 11:36

@Andreas:
Danke für die Antwort! Die Verriegelung ist so ähnlich auch geplant:
Ein Böhler-Weichenantrieb schiebt einen Bolzen in eine Halterung am entsprechenden Gleis (auf der Oberseite der Bühne, wie in echt eben). Unter der Grube läuft eine zweite Scheibe mit 50cm Durchmesser. Auf ihr sind die Schleifbahnen zur Stromübertragung untergebracht sowie dann der Magnet. Dieser muss aber sehr schmal sein, oder? Die Bühne muss ja von beiden Seiten am genau gleichen Punkt stehen bleiben. Daher meine ich ja, ob nicht vielleicht doch eine IR-Lichtschranke besser geeignet wäre?!?

phoenix

Beitrag von phoenix » Sonntag 18. Juli 2004, 13:32

Hallo Tobi,

Ich hätte einen Umsetzungsvorschlag für die Variante mit Lichtschranken, ich hoffe ich bringe die mir grade vorschwebende Umsetzung jetzt verständlich rüber:
Du benötigst einen halbwegs lichtundurchlässigen Unterbau unter der Drehscheibe (also den Bereich in dem die zweite Scheibe läuft wenn ich das richtig verstanden habe). Hier solltest du eine Konstruktion entwerfen die sich parallel zur eigentlichen Bühne bewegt, und an deren Ende entweder die Foto- oder die IR-Diode befindet. Diese Diode läuft entlang einer Konstruktion die jeglichen Lichteinfall auf die Diode verhindert. Nur in dem Bereich, in dem die Gleisanschlüsse liegen bohrst du ein Loch in diese Konstruktion hinter der die entsprechend andere Diode sitzt. Dreht sich die Bühne, und somit auch diese Unterkonstuktion im Nahbereich der Gleisanschlüsse langsam fällt igrendwann durch diese Konstuktion Licht auf die Fotodiode (und das ganze sogar relativ genau da das Loch in der Aussenwand recht klein sein kann) und der Strom kann unterbrochen weden. zusammen mit der Verriegelung sollte sich das ganze umsetzen lassen.
Als zweite Alternative fällt mir eine "Gabellichtschranke" ein:
Du baust eine Art Schiene, die im Bereich der Gleisanschlüsse Aussparungen aufweiste. Eine Gabellichtschranke (gibts bei Reichelt ab 0,68 Euro) fährt diese Schiene wiederum parallel zur Bewegung der Drehbühne lang und stoppt wenn die Lichtschranke durch die Aussparungen nicht mehr unterbrochen wird.


Gruß
christian

Fritz Ganter

Beitrag von Fritz Ganter » Sonntag 18. Juli 2004, 13:41

Hallo phoenix!

In Ösiland nennt man sowas "mit der Kirche ums Kreuz fahren" :-)

Deine Idee ist schon richtig, aber einfacher ist es andersrum:

Also Gabellichtschranke montieren und auf der Drehbühne eine schmale Lasche anbringen. Wenn der Lichtstrahl durch die Lasche unterbrochen wird ist die Position erreicht.
Es gibt auch Reflexlichtschranken, da klebt man dann auf die Lasche einen schmalen Streifen Alufolie. Die Reflexlichtschranke gibt dann ein Signal wenn der Alustreifen vor ihr auftaucht.

Tobi18201

Beitrag von Tobi18201 » Sonntag 18. Juli 2004, 16:04

@phoenix:
Dein Vorschlag ist echt gut! Auch wenn es andersherum etwas einfacher ist, wie der Wurstsemmelmann es bereits beschrieben hat. Die Drehscheibe befindet sich in einer Innenanlage. Unter der Grube (im Untergrund) dreht sich eine Scheibe mit besagten 50cm Durchmesser. Darauf kommt dann ein "irgendetwas", dass die Gabelllichtschranke unterbricht. Unter jeden Gleisabgang schraube ich eine Schranke, die über einen Drehschalter (oder heist das Stufenschalter?) Strom bekommt. Somit unterbricht nur die Schranke den Strom, bei der die Bühne stehen bleiben soll. So weit so gut. Wie sieht es mit der Fremdlichtempfindlichkeit (schönes Wort) aus? Unter der Anlagenplatte ist es schon dunkel, aber nicht stockfinster. Könnte das die Funktion beeinträchtigen?

Fritz Ganter

Beitrag von Fritz Ganter » Sonntag 18. Juli 2004, 16:11

Infrarotlichtschranken haben einen Filter, so dass die bei Tageslicht nicht schalten sollten.
Man kann auf den IR-Sender auch eine Frequenz legen, z.B. 1kHz Rechteck, und beim Empfänger einen Hochpass nehmen, dann kommt auch nix mehr durch.

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günni
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Beitrag von günni » Sonntag 18. Juli 2004, 16:15

Hallo Mobafreunde,
nun mische ich mich auch mal ein. Ich halte die Lösung mit einer Reflexlichtschranke
für praktikabel. Typ: CNY 70
Die IR-Strahlung trifft auf eine weiße Reflexfläche und die gewünschte
Aktion wird von der nach geschalteten Elektonik ausgeführt.

Spider

Beitrag von Spider » Sonntag 18. Juli 2004, 17:14

Hallo

Hast du mal ein paar Bilder von deiner Drehbühne, würde mich und auch andere bestimmt mal interessiern :D

Gruß Spider

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Beitrag von günni » Sonntag 18. Juli 2004, 18:14

Hallo Spider,
ich gehe davon aus, daß Du mich nicht meinst. Jedoch währe es hilfreich,
wenn Du Deine Frage persönlich stellen würdest, d. h. mit einem @ plus Namen.
Sei mir bitte nicht böse wegen meinem Postings, aber die persönliche Ansprache
erleichtert einiges. An sonsten hätte ich meine Klappe gehalten.
ergo pax.

Spider

Beitrag von Spider » Sonntag 18. Juli 2004, 18:31

Hallo

@ günni war natürlich nicht an dich gerichtet :D

Tobi18201

Beitrag von Tobi18201 » Sonntag 18. Juli 2004, 19:23

@Spider:
Sobald meine Drehscheibe fertig ist, werde ich dir Bilder und eine detailierte Beschreibung bezüglich der Elektronik und Technik per E-Mail schicken! Und natürlich auch jedem, der sich dafür interessiert! Aber bis die Drehscheibe optisch dem entspricht, was ich erreichen will, wird dieses Jahr wahrscheinlich noch vergehen! Aber die Bilder kommen, versprochen! :lol:

phoenix

Beitrag von phoenix » Sonntag 18. Juli 2004, 23:54

@günni

Ich halte die Gabellichtschranke für praktischer (allerdings nur vom theoretischen Wissen her, Erfahrungen hab ich keine): Tritt Licht auf die Fotodiode fliesst Strom, kein Licht (Gleisabgang erreicht) und der Strom wird unterbrochen. Sollte schaltungstechnisch nicht sonderlich aufwendig sein, aber wie gesagt: habe keine Erfahrungen...

@tobi
Bilder würden mich auch interessieren wenn das Projekt fertig ist


Gruß
christian

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Beitrag von günni » Montag 19. Juli 2004, 06:55

@phoenix,
ok, aber ich halte den mechanischen Aufwand bei einer Reflexlichtschranke
für erheblich geringer. Schau Dir mal das Datenblatt an.
http://www.vishay.com/docs/83751/83751.pdf

dormiglione

Beitrag von dormiglione » Montag 19. Juli 2004, 07:10

m2c
Da ich den Aufbau des Antriebes nicht kenne, nur mal Folgendes:
Die genaueste Positionierung ist sicherlich mit einer mechanischen Verriegelung - ausgeführt wie auch immer - zu erreichen. Die Lösung mit Lichtschranken (ob Gabel, Reflex o.ä.) ist schon sehr elegant, auch mit Glasfasern kann man exakt positionieren. Eine IR-LED unter der Brücke mit Glasfasern 125µm an jedes Ende, an jedem Gleisabgang ebenfalls eine Glasfaser . Nun kann man zwei Varianten wählen: Für jeden Abgang einen eigenen oder alle Fasern gesammelt zu einem gemeinsamen Fotodetektor. Dann mit einem µC oder Zähler die Impulse mitzählen, auswerten und die Drehscheibe fährt an die gewünschte Stelle.

Wie immer die Lösung (ohne mechanische Verriegelung) aussieht, ein Schneckengetriebe wäre schon mal hilfreich, da das Schwungmoment der Bühne wirkungsvoll blockiert wird. Weiters sollte der Antriebsmotor, dessen Schwungmoment (gd²) ein unkontrolliertes Auslaufen hervorruft nicht einfach stromlos geschaltet werden, sondern im Moment des Abschaltimpulses an den Motoranschlüsse kurzgeschlossen werden. So bleibt der Motor fast augenblicklich stehen. Mit diesen zwar aufwändigen Massnahmen wird sichergestellt, dass die Positionierung nicht nach "try and error" eingestellt werden muß und auch über lange Betriebszeiten und unter wechselnden Bedingungen erhalten bleibt.

wie gesagt, m2c
dormi

phoenix

Beitrag von phoenix » Montag 19. Juli 2004, 12:27

@günni @tobi & dormi

Wenn ich das Datenblatt richtig interpretiert habe tun sich die Schaltungen vom Aufand her garnichts, lediglich die mechanische Umsetzung differiert etwas. Die mechanische Verriegelung würde ich aber auf alle Fälle auch einbauen. Was am besten umzusetzen ist bleibt dann tobi überlassen...

Gruß
christian

Gast

Beitrag von Gast » Montag 19. Juli 2004, 13:40

@alle, die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen:
Mehrfach viel jetzt die Frage, wie denn der Antrieb aufgebaut ist. Nach mehreren Tests habe ich mich für folgende Variante entschieden:
Ein starker und ruhig laufender Motor (aus der LGB-Zahnradlok, einfach bärenstark!) sitzt genau in der Mitte der Drehscheibe, unter der Bühne. Über zwei Kardanwellen (aus dem Truckmodellbau) und zwei Zwischengetrieben werden jeweils links und rechts der Bühne zwei von vier Lagerrädern angetrieben. Diese äußeren Räder sind kugelgelagert und pendelnd aufgehängt. Somit habe ich immer eine volle Auflagefläche auf der in der Grube am Rand verlaufenden Schiene. Der neue LGB-Trafo mit 5A besitzt zwei Taster:
Wird der Rote gedrückt, bremst die Lok mit einer einstellbaren Verzögerung auf Null herunter. Lässt man den Taster wieder los, beschleunigt sie mit derselben Verzögerung wieder bis auf die eingestellte Geschwindigkeit. Ich habe diesen Taster durch ein Relais ersetzt. Auf der unter der Grube angebrachten Scheibe mit den Schleifbahnen dient eine Bahn dazu, das Relais im richtigen Moment anziehen zu lassen (jeder dieser Abschnitte wírd über den Drehschalter angesteuert). Der Motor wird vor Erreichen des Gleises langsamer und würde irgendwann anhalten. Der Motor bekommt jedoch eine Minimalspannung, die gerade so hoch ist, dass der Motor rund läuft, und man erst auf den zweiten Blick erkennt, dass sich die Bühne noch dreht. Mit der Gabellichtschranke wird jetzt ein weiteres Relais angesteuert, welches den Motor komplett abschaltet. Über eine Zeitverzögerung von ca. fünf Sekunden wird automatisch die Verriegelung aktiviert. Die Bühne ist verriegelt. Wird jetzt der Drehschalter auf ein anderes Gleis gedreht, öffnet als erstes die Verriegelung. Ist diese geöffnet, beschleunigt der Trafo die Büne mit der eingestellten Verzögerung wieder auf die eingestellte Gechwindigkeit. Nun beginnt der Vorgang von neuem. Die Zeitverzögerung bekommt man bei Conrad, diese ganze automatische Steuerung habe ich mir dieses Jahr im Skiurlaub einfallen lassen, als das Wetter mal zu schlecht war, um Ski zu fahren :D Die Bühne beschleunigt und bremst somit richtig langsam und es löst jedes Mal erstaunte Blicke aus, wenn sich die Bühne in Bewegung setzt und die Verriegelung einrastet (befindet sich auf der Oberseite, wie in echt). Ich hoffe, dass das Pinzip des Antriebs nun klarer ist. Ursprünglich wollte ich unter der Grube die Bühne über ein ca. 60cm-großes Zahnrad und einem Motor mit Schnecke antreiben, aber das Zahnrad hätte ich anfertigen lassen müssen und das hätte mich fast 2700€ gekoste! Aber auch mit "meinem" Antrieb bin ich sehr zufrieden! :lol:

VlG Tobi

Tobi18201

Beitrag von Tobi18201 » Montag 19. Juli 2004, 13:42

Hab wieder vergessen, mich einzuloggen! :oops: :oops: :oops: Das oben ist von mir, dürfte aber klar sein!

VlG Tobi

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