Salü Dominik,
Eisenbahnfan Dominik hat geschrieben:Mal ne doofe Frage, was ist eigentlich ein bistabiles bzw. monostabiles Relais? Was heißt das?
Monostabil hat eine Ruhelage. Zieht das Relais an (Spule erregt) schaltet der Kontakt um. Schaltet man die Spannung an der Spule ab, kehrt das Relais wieder in die monostabile Lage (Ruhelage) zurück, d.h. der kontakt schaltet auch wieder zurück.
Ein bistabiles Relais hat zwei Ruhelagen. Das Prinzip ist mit einem einfachen Kugelschreiber zu erklären. Man drücket einmal und die Mine erscheint. Man drückt nochmal, die Mine verschwindet. Bei einem Stromstoß-Relais, wie in vielen Fluren mit Tastern realisiert, drückt man den Taster und erregt eine Spule. Daraufhin steuert der Relaiskontakt in die eine Lage, z. B. er schließt und das Licht geht an. Drückt man den selben Taster daraufhin nochmal, zieht dieselbe Spule nochmal an und der Kontakt geht in die andere Lage. Im Beispiel geht der kontakt auf und das Licht geht aus.
Nun siehst Du schon, daß da ein Relais mit "Kugelschreiber-Mechanik" einen erhöhten Mechanik und Materialaufwand erfordert und alleine schon deshalb mehr kosten wird. Dazu kommt noch, daß 2A bei 15 Volt und 2 A bei 240 V ganz andere Schaltkontakte und Anschlüsse bedarf. Das alleine reicht schon, daß das Relais ein vielfaches an Kosten erfordert. Aber das nur nebenbei.
Aber nun zu dem bistabilen Relais, welches du in dem ersten Posting genannt hast (503398-35). Das ist auch ein bistabiles Relais, denn es hat 2 Ruhelagen des Arbeitskontaktes. Von einem Stromstoßrelais mit einer Spule unterscheidet es sich aber dadurch, das es 2 Spulen hat. Die eine Spule schaltet die eine Ruhelage ein (Arbeitslage). Wird siese Arbeitslagen-Spule erregt, schaltet der Kontakt in die Arbeitslage und somit ein. Die 2. Spule schaltet in die Ruhelage zurück. Erregt man die Ruhelagespule, schalten die Kontakte wieder aus.
Der tiefe Sinn darin ist in der Hauptsache zu sehen, daß der Kontakt in der Arbeitslage bleiben kann, ohne daß in der Erregerspule ein Strom fließt. Oder möchtest Du 2 Stunden zum Schreiben mit dem Kugelschreiber den Kuli-knopf solange gedrückt halten?
Und so wie ich dich jetzt verstanden habe, ist das teurere Relais (das übrigens von Viessmann ist!) besser.
Das ist so, als wenn Du fragst, ich habe mir ein Auto gekauft. Komme ich damit von A nach B?
Meine Antwort zu den ungenauen Angaben: Hast Du in dem Auto Holz- oder Polstersitze eingebaut? Aber das ist ja eigentlich egal. Wenn das ein Relais ist, dann sollte es ja bei Erregung der Spule einen Kontakt schalten.
Ich selber habe schon so eins für 16 T€uronen gekauft und als ich die dann bei Conrad Relais so günstig gesehen habe, habe ich mich geärgert. Aber wenn das jetzt doch so ist, das das Viessmann Relais höhere Qualität hat, is das natürlich OK.
Hat Dein Auto nun ein Motor oder mußt Du es schieben? Ohne daß man genaues zum Relais dazu schreibt, wirst Du darüber keine andere verläßliche Antwort bekommen können. Wer sich das dann noch zutraut, der kann einfach nur Vermutungen anstellen.
Ich denke der hohe Preis wird auch schon dadurch zu stande kommen, da da ja 2 Relais mit je 2 Umschalter mit einbegriffen sind, und würde man nun den Preis durch 2 teilen, kostet ein Relais auch nur 8 € und hat dafür 2 Umschalter.
Siehe oben.
Es gibt Relais mit einem Umschalter für 12 Volt Spulenspannung, für die legst Du 20 EUR hin, für ein anderes bezahlst Du nur 1,50 EUR. Ohne weiteres dazuzuschreiben, versuche nicht, das Billige zum Umsteuern einer Weiche für Modelleisenbahn, einer 220V-Lampe oder gar im Auto zum Ansteueren der Hupe zu verwenden.
Es kommt immer auf die Details an.
Wichtige Detail und Kriterien für Relais: Spulenspannung, Kontaktspannung, Kontaktbelastbarkeit, Ausschaltstrom
A propos Ausschaltstrom. Der ist immer wieder Grund für Verdruß, weil er immer wieder nicht berücksichtigt wird. Ein überlasteter Arbeitskontakt schaltet meist nur einmal ein und nie wieder aus, weil die Kontakte beim Ausschalten verschweißen und somit das Relais kaputtmachen. Grund ist meist das Fehlinterpretieren von Werten. 10 VA pro Kontakt heißt nicht automatisch 1A bei 10 V oder 10 A bei 1 V oder 2 A bei 5 V. Es kann durchaus sein, daß die maximale Kontaktbelastbrakeit bei 0,5 A liegt und in allen genannten Fällen kaputt gehen. Rein theopraktisch sollten hier max. 0,5 A bei max. 20 V die jeweiligen Grenzwerte sein.