jetzt habe ich mir eine Weile überlegt, wo dieser Beitrag hingehört:
ein ANALOGES Lichtsignal in Alt-Bauweise wird ELEKTRONISCH modernisiert und letztlich noch MODELLBAUerisch verfeinert. Aber ich denke, die Elektronik ist der springende Punkt.__________________
Das formschöne Lichtsignal 7188 von Märklin ist den Älteren unter uns sicher noch gut im Gedächtnis, vor allem, wie es die halbe Anlage, je nach Signalbild, in rotes oder grünes Licht tauchte. Dazu gab es noch ein Schwestermodell mit dem gleichen Mast, das aber fest an einem halben geraden Gleis angelötet war und das nur mit einem Schiebeschalter von Hand gestellt werden konnte. So eines hatte ich jetzt in den Fingern, und mir war klar, dass das niemals irgendwo auf meine Anlage kommen könnte.
Aber zum Wegwerfen doch zu schade. Zunächst mal die beiden Patronen-Birnchen bergen. Die Bohrungen im Signal messen ziemlich genau 5 mm. Hmmm. Irgendwo habe ich doch diesen Versuchsaufbau… da ist er.
Zwei LED (5mm-Kaliber), eine in Rot, die andere in Grün, tun so, als wären sie der Signalschirm. Sie sind auf ein Stückchen Veroboard gelötet, von dem nur zwei Kabel zu einer trickreichen Schaltung führen. (Die Kabel stellen nämlich bei diesem Signal das Problem dar: Zwei hauchfeine Adern (eine für jede Glühlampe), mehr passt durch die Bohrung am Signalkorb nicht durch. Rückleitung (Masse) war der Mast selber.)
Die Schaltung besteht im Wesentlichen aus zwei Dioden, einem Widerstand, einem Kippschalter (1xUm) und, zur Verfeinerung, 2 ElKos. Sinn der Sache ist, dass der eingespeiste Wechselstrom (16 V ~, Lichtausgang) vom Kippschalter entweder über die eine oder die andere Diode fließt und somit immer eine der beiden LED am Signalschirm (die antiparallel eingelötet sind) erreicht und zum Leuchten bringt. Die beiden ElKos liegen zwischen den Leitungen, ebenfalls gegensinnig eingebaut, und sorgen dafür, dass die LEDs etwas „nachglimmen“, also bei Polwechsel nicht schlagartig ausgehen.
(Der Schaltplan liegt mir auf Papier vor, aber es steht dummerweise keine Web-Adresse drauf. Außerdem meine ich, dass mir auch Günni da noch behilflich gewesen ist.)
Technisches Vorgehen:
Die 5mm-LEDs sind einen Hauch zu fett, also werden sie ringsum etwas befeilt, bis sie stramm in die Bohrungen passen. Ein Stückchen Veroboard (2x6 Löcher) wird zugesägt und an einem Ende abgerundet. Von einem PC-Flachbandkabel leihen wir uns zwei Adern, die wir durch die oben erwähnte Bohrung zwängen. Enden abisolieren, vorverzinnen, und so knapp wie möglich zurück ziehen. LEDs einsetzen, darauf achten, dass die Anode einmal rechts, einmal links liegt. Veroboard aufstecken, Kupferseite hinten. Dabei die beiden Kabelenden in die untersten Löcher einschieben.
Löten. Überstehende Drähte abzwicken. Das Ganze sollte so stramm sitzen, dass die alte Befestigungsschraube für die Lichtplatine nicht mehr benötigt wird.
Die beiden Litzen an den Mast schmiegen. Wenn sie dünn genug sind, kann das Abdeckblech wieder in Position gebracht werden. Ansonsten: Mit feinem Draht anrödeln.
Kabel, Platine, Lötstellen und, wichtig, die Ränder der LEDs in mattschwarz anstreichen.
Mastkorb wieder montieren. Von dem ursprünglichen Signal brauchen wir noch den Haltewinkel, der in einem Stück mit der ehemaligen Bodenplatte gefertigt ist. Der Winkel, mit etwas Bodenblech, wird abgeflext.
Von einem anderen Signal aus der M-Serie nehmen wir die vernickelte Bodenplatte. Hier schleifen wir ein Eckchen schön blank, desgleichen die Unterseite unseres Haltewinkels. Mit Hitze und Lot die beiden inniglich verbinden. Jetzt kann das Signal schon nicht mehr so leicht umfallen.
Denn, und dafür war es gedacht, die Platte lässt sich auch unter ein C-Gleis schieben. Und der Junior (9) hat ja noch keine Signale an seiner C-Anlage. Und Weihnachten ist auch schon bald wieder…
Ansteuerung:
Fast vergessen: Oben beschriebene Schaltung findet auf wenigen Zentimetern Veroboard Platz.
Es findet sich noch ein kleines Verteiler-Gehäuse. Ein Loch in den Deckel: Da guckt der Kippschalter raus. Zwei Löcher in die Seite: Da kommen die Kabel raus (gelb/braun), die mit Bananensteckern an den Trafo müssen. Und noch zwei Löcher: Mini-Laborbuchsen werden eingesetzt, die entsprechenden Stecker auf die Litze vom Signal gekrimpt. Hier nehmen wir grau und blau, die Farben gibt es am Trafo nicht, Verwechslung also (hoffentlich) ausgeschlossen. Jetzt stört nur noch das blanke Blech neben dem Schotter des C-Gleises den Gesamteindruck.
In der Restekiste findet sich ein Stück leidlich gelungener Holzimitation. Ein Streifen davon markiert den Fußweg zum Signal. Blech mit reichlich Alleskleber einstreichen, Bretter-Steg aufkleben, den Rest der Fläche mit Schotter einstreuen. Fertig. Das Licht ist nicht mehr so grell wie in den 70er Jahren, dafür sollten die Leuchtmittel etwas länger halten. Und der Lichtwechsel ist weich. Und hier nochmal im Überblick:
1. Das LED-Paar aus dem Versuchsaufbau; 2. Die Schaltung im Kasten; 3. ein halbes, Mittelleiter-loses Gleis fällt beim Zerlegen das Hand-Schalt-Signals ab...; 4. ...sowie die Bodenplatte, Isolierung, ein Stück Blech und der Steg für die Masseverbindung; 5. Mini-Laborstecker; 6. Das zweite Loch im Dosen-Deckel war schon, das brauchen wir hier nicht. So, wieder ein Weihnachtsgeschenk im Sack.

Gruß