Sperrspannung bei modernen LEDs

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Christian Schoenwitz
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Sperrspannung bei modernen LEDs

Beitrag von Christian Schoenwitz » Freitag 6. April 2007, 08:48

Hallo,

ist der Einbau von Schutz bzw. Sperrdioden bei heutigen LEDs im Betrieb mit Wechselspannung immernoch von nöten?
Ich habe einen Test aufgebaut mit dem ich eine LED in Sperrrichtung betreiben wollte. Ich habe auf einen längeren Zeitraum eine Gleichspannung über 300V in Sperrrichtung an die LED gelegt.

Die LED hat dadurch anscheinend keinen Schaden vorgenommen. Oder ist es was anderes wenn eine Wechselspannung "oft" mit einer kleineren Spannung gegenschlägt?

Die Frage Beschäftigt mich jetzt, da man so ja einige Sperrdioden weglassen "könnte"


Liebe Grüße
Christian

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franz
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Beitrag von franz » Freitag 6. April 2007, 11:03

Lt. Datenblatt beliebiger Kingbright-LED: max. 5V Sperrspannung.

Der Rest ist rauschen...
Grüße, Franz

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Christian Schoenwitz
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Beitrag von Christian Schoenwitz » Freitag 6. April 2007, 13:45

Finde ich alles sehr seltsam, eventuell kann ja jemand anderes mich/ uns aufklären

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franz
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Beitrag von franz » Freitag 6. April 2007, 16:57

Ok, also etwas weniger Wortkarg. Ich meinte, daß man nur bei den spezifizierten Werten von einer garantierten Funktion der LED ausgehen kann. Und da sind die Sperrspannungen nur bis 5V spezifiziert.

"Rauschen" bedeutet, daß man jedes Bauteil auch außerhalb der Spezifikationen betreiben kann. Nur eben dort undefiniert.

Rein technisch/physikalisch haben LEDs keine hohen Druchbruchspannungen, da auf besondere Weise gefertigt sind, um hohe Lichtausbeuten zu erreichen, sehr dünne Schichten z.B., die Photonen sollen ja auch rauskommen.

Dein "Experiment" ist aber auch etwas unvollständig beschrieben, z.B. welcher Strom fließt denn bei den rückwärts angelegten 300V?

Man darf nicht denken, daß eine Diode, die in Durchbruch betrieben wird, automatisch kaputt ist, im Gegenteil: Bei Zenerdioden wird das ja verwendet. Der Durchbruch ist erstmal reversibel. Jetzt hängt es eher von der Leistung oder Wärme in der Diode ab, ob sie stirbt. Kann also gut sein, daß einfach Deine 300V Quelle einen hohen Innenwidersatand hat und dann nur ein paar µA geflossen sind, also kein Schade entstanden ist bzw. entstehen konnte.

300V gemessen mit einem normalen Multimeter an der Diode? Welcher Strom fließt?

PS: 300V Gleichspannung sind recht gefährlich, bitte daran denken!
Grüße, Franz

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Christian Schoenwitz
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Beitrag von Christian Schoenwitz » Freitag 6. April 2007, 17:23

Ja die 300V wurden mit einem Multimeter gemessen. Und ein Strom floss auch nicht. daher bin ich ja auf den Gedanken gekommen, dass man bei LEDs im Wechselspannungsbetrieb auf die Sperrdiode verzichten kann.

Natürlich wurde das mit den 300V Gleichspannung vorsichtig gehandhabt. Gleichspannung können schon ab 60V Lebensgefählich sein!

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Beitrag von wzimmermann » Freitag 6. April 2007, 18:26

Hallo Kollege,
wenn Du schon die Dioden einsparen willst, dann schalte doch zwei Leuchtdioden antiparallel zusammen und schalte davor den Vorwiderstand.
So mache ich es bei meinen Conrad-Bausatzleuchten. Da habe ich je eine weisse LED eingebaut. Auf der Anlage werden dann immer zwei wie oben beschrieben zusammengeschaltet und dann mit Wechselspannung betrieben.
Aber den Widerstand mit der Scheitelspannung berechnen - entspricht 1,41 mal WS! In die Lampen baue ich generell keine Widerstände oder Dioden ein, das mache ich unter der Anlage.
Gruß
Wolfgang Z.

Christian Schoenwitz
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Beitrag von Christian Schoenwitz » Freitag 6. April 2007, 18:45

Es geht mir nicht wirklich ums Einsparen. Platz ist eigendlich immer da, und kosten enstehen dadurch auch nicht. Mich macht der Gedanke nur spitzt, denn früher hieß es immer vergiss bloß die Sperrdiode nicht, die LED wird sonst zerstört!

wzimmermann
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Beitrag von wzimmermann » Samstag 7. April 2007, 22:08

Hallo Christian,
da gibt es nur eins: Datenblatt runterladen und da steht es drin. Eine LED muss ja eine ganz dünne Sperrschicht haben, damit das Licht noch austreten kann. Und die verträgt keine hohe Sperrspannung! Es gibt zig verschiedene Typen von Dioden. Je nach Einsatz haben die auch verschiedenes Verhalten. Eine Z-Diode ist so gemacht, damit sie in Sperrrichtung betrieben wird. Eine LED wird in Durchlassrichtung mit einer Strombegrenzung oder einer Stromquelle, die nur den LED fließen läßt, betrieben.
Aber wenn man LED's antiparallel betreibt, dann nutzt man bei WS die andere Halbwelle des Trafos auch. Ist schon was dran.
Gruß
Wolfgang Z.

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