Weichen mit Schalter schalten...

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Nero
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Weichen mit Schalter schalten...

Beitrag von Nero » Donnerstag 18. September 2008, 20:02

Hallo,
ich möchte gerne ein Gleisstellbild für meine Anlage erstellen. Zum Schalten der Weichen möchte ich gerne Kippschalter (1xUM) verwenden, da kompakt und durch die Stellung die Weichenlage erkennbar ist. Zum Schalten der Weichen wird jedoch nur ein Impuls benötigt, ein Kippschalter mit Tastfunktion springt jedoch immer wieder in die Neutralstellung zurück und ich kann die Weichenlage auf dem Pult nicht mehr erkennen.

Gibt es eine kleine Schaltung die trotz gesetztem Schalter sich nach einem Moment (0,5-1S) zurücksetzt? Vielleicht sogar mit dem NE555? Die Standardbeschaltung als monostabile Kippstufe schaltet leider bei durchgehend gesetztem Eingang nicht zurück.

Vielen Dank im Voraus

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Maik Costard
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Beitrag von Maik Costard » Donnerstag 18. September 2008, 21:12

Hallo Nero, was für Weichenantriebe verwendest Du?
fragt
Maik
Die blaue Schrift sind Links zum draufklicken

Nero
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Beitrag von Nero » Donnerstag 18. September 2008, 21:26

Hallo Maik,

ich habe eine Märklin HO- M-Gleis Anlage. Loks teilweise digitalisiert, der Rest folgt später wenn die Anlage sich digital fahren läßt.

Ansonsten habe ich wohl zwischenzeitlich doch schon eine Lösung:

NE555. am Eingang einen Widerstand 100k gegen Vcc, ein weiterer Widerstand 100k in Reihe mit einem 100nF Kondensator gegen Vcc, Am Verbindungspunkt von Kondensator und Widerstand den Schalter gegen Masse.

Ergebnis:

Beim Einschalten gibt es einen Impuls an den NE555, der dann aber über den Kondensator geblockt wird und sich nach der Ablaufzeit wieder zurücksetzt.

Wenn ich falsch liege bitte ich um Korrektur, da bisher alles nur Theorie ist. Muss leider erst noch Teile bestellen um Testen zu können.


Der Nero

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Kai Eichstädt
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Beitrag von Kai Eichstädt » Donnerstag 18. September 2008, 22:19

Moin,

warum kompliziert mit dem NE555, wenn es auch mit einem ganz nomalen Taster geht?

Gruß
Kai

Nero
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Beitrag von Nero » Donnerstag 18. September 2008, 22:23

Hi Kai,

weil ich dann im Gleisstellbild keine Schalterstellung habe an der ich ohne weiteres die Weichenstellung erkennen kann...




der Nero

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Beitrag von Stephan D. » Freitag 19. September 2008, 06:44

Hallo Nero!

Das hast Du schon völlig richtig erkannt. Da die M-Weichen keine Endabschaltung haben,
kann man sie auch nicht direkt an einen Schalter anschliessen, da dann die Spule dauernd
unter Spannung stehen, sich erwärmen und dann irgendwann durchbrennen würde.

Gruß
Stephan
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Kai Eichstädt
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Beitrag von Kai Eichstädt » Freitag 19. September 2008, 21:53

Moin,

ich meinte den Taster anstelle der Schaltung mit dem NE555.
Also: du baust dein Stellpult mit den Schaltern und hängst in die Leitung vom Trafo zu den Schaltern einen Taster. Dann kannst du mit den Schaltern die Weichenstellung vorwählen und wenn dann der Taster betätigt wird, schalten diese entsprechend.
Einen Haken hat dieses allerdings, wenn die Antriebe keine Endabschaltung haben: da die Weichen alle Strom ziehen (egal, ob sie nun gestellt werden oder nicht), muß der Taster den Strom schon aushalten können. All zuviele Weichen dürften es aber nicht sein, da sonst wohl auch der Trafo an seine Grenze stößt.

Gruß
Kai

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Beitrag von Nero » Samstag 20. September 2008, 13:45

Hallo Kai,

von der Idee her auch nicht schlecht, aber wenn ich alle (geschäztzten) 60 Weichen auf einmal mit genügend Schaltstrom versorgen will werden alle Weichenlaternen das Flackern anfangen, ausserdem glaube ich ist es nicht sehr schön eine Weichenstellung erst mit einem Taster ausführen zu lassen als unmittelbar zu schalten.

mfG
Nero

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Beitrag von Ferenc » Samstag 20. September 2008, 16:28

Hi Nero,
dann bleibt noch die Möglichkeit jeden Schalter mit einem Taster zu " paaren ". Sieht dann so aus, Schalter umlegen und mit der Taste quittieren. Also wird immer nur eine Weiche mit Strom beaufschlagt. Nachteil ---> jede Menge Schalter und Taster :cry:
Ferenc

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mb-didi
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Beitrag von mb-didi » Samstag 20. September 2008, 17:50

Eine Alternative. Diese Schaltung habe ich früher bei meinen alten M-Gleis-Weichen eingesetzt.
Bild
Diese Schaltung nutze ich heute teilweise auch noch bei den K-Gleis-Weichen, die noch nicht auf Motorantrieb umgerüstet sind. Hier habe ich aber den Kondensator auf 220µF verringert. Der Transistor sollte eine größere Kühlfahne bekommen, da er eigentlich nur kurzzeitig 1A vertragen kann.
Wird der Schalter umgelegt. so wird der Kondensator über die Weichenspule entladen. Nach entladenem Kondensator fließt nur ein kleiner Strom durch die Spulen.
Erst wenn der Schalter zurückgelegt wird, wird der Kondensator wieder geladen.
Die Diode ist wichtig, weil sonst der Transistor durch die Induktionsspannung der Spule zerstört wird.

mfg
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Beitrag von Nero » Sonntag 21. September 2008, 18:08

Hallo Didi,

deine Schaltung gefällt, nur was für einen Transistor hast du genau eingesetzt (Type) und wie hoch ist die Versorgungsspannung? Ich nehme mal stark an du nicht die einfache Wechselspannung eines Märklin-Trafo`s genommen hast.

Und wie schnell kann man die Weiche nach dem Schaltvorgang wieder zurückschalten?


Vielen Dank schon im Voraus


Nero

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mb-didi
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Beitrag von mb-didi » Sonntag 21. September 2008, 19:15

Ich habe einen normalen Märklin-Trafo genommen. Am Lichtausgang einen Brückengleichrichter (60V/3A) angeschlossen. Die Ausgangsspannung liegt bei etwa 18Volt.
Als Transistor habe ich BC548? genommen. Bei einem kurzen Schaltimpuls kann er den Spitzenstrom eigentlich nicht vertragen. Bei mir klappt es aber mit einer Kühlfahne, da nur etwa 50ms hoher Strom fließt. Besser wäre ein BD-Typ.
Für jede Weichenspule habe ich diese Schaltung. Die blauen Drähte kommen an die Transistoren. Die gelben Drähte an das gleiche Potential wie der Schalter, also Masse.
Um die gleiche Weichenspule wieder zum Schalten zu benutzen muß der Schalter vorher mindestens 2s offen sein. Diese Zeit benötigt der Kondensator zum Aufladen, damit die Weiche einwandfrei schaltet.

Didi
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Beitrag von Nero » Montag 22. September 2008, 15:19

Hi Didi,
ich habe gerade mal nachgeschaut:

Der BC548 ist ein NPN Typ und kann max 500mA ab, für den kurzen Stromstoß sollte es aber trotzdem reichen. Ich habe entsprechend deiner Schaltung einen 558 eingesetzt, ist der Komplementärtyp zu dem 548, kann aber nur 100mA ab.

Entweder da stimmt was an dem Schaltbild nicht oder ich habe den Transi gleich ins jenseits befördert. Hatte gestern aber auch keine Zeit mehr weiter zu schauen.

Vielleicht habe ich heute abend nochmal ein paar ruhige Minuten, ansonsten bin ich für weitere Tipps immer dankbar.

Nero

Olli69

Beitrag von Olli69 » Montag 22. September 2008, 15:31

Der BC548 ist ein NPN Typ und kann max 500mA ab
Äh.. nö. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe hat der einen maximalen Kollektorstrom von 100mA genau wie der 558.
Muss ja auch wenn es komplementärtypen sind. :wink:

Wenn du 500 mA brauchst musst du z.B. auf den 327/337 zurückgreifen.
Die beinden habe ich als Standardtransistoren bei mir liegen. Die kosten glaube ich auch nur einen Cent mehr als die 548/558

Gruß Olli

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Beitrag von Nero » Montag 22. September 2008, 17:55

Hi Olli,
die Daten habe ich vom Datenblatt von Fairchild, dort sind 500mA angegeben. Ein Druckfehler? Andere Hersteller geben in der Tat 100mA an, teilweise Peak von 200mA. Ich denke ich werde mir mal die von dir angegebenen Transistoren anschauen, ich glaub sowas hab ich auch noch in der Bastelkiste liegen.

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mb-didi
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Beitrag von mb-didi » Montag 22. September 2008, 18:18

Ich muß mich für meinen Fehler entschuldigen.
Natürlich ist ein BC327/337 eingebaut. Bei der Menge der Standarttypen, die ich in der Bastelkiste liegen habe, hatte ich nur einen genommen und die Bezeichnung abgelesen. Auch etliche 327/337 liegen dabei. Ich verwende sie fast nur als Schalter für IC-Ausgänge (wegen höherer Leistung).
Ich habe mal den Strom an einer K-Weiche gemessen und bei mir fließen 430mA Spitzenstrom beim Schaltbeginn, der abnimmt mit der Kondensatorentladung.

mfg
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Beitrag von Nero » Montag 22. September 2008, 20:07

Hi Didi,
so, ich habe mal deine kleine Schaltung hier nachgebaut, zum Testen habe ich einfach mal eine alte 3-Wege-Weiche mit in den Keller genommen. Die Schaltung funktioniert, nur leider mit meinem Testkanickel vom Dachboden nicht wirklich zuverlässig. Die etwas schwergängige Weiche lässt sich zwar "normal" angesteuert einwandfrei schalten, mit der Elko-Variante leider nicht. Auch ein verdoppeln des Kondensator Wertes mit enprechend längerer Pause zum nachladen brachte nicht wirklich Erfolg. Transistor ist ein BC327, wie von dir beschrieben. Mit dem einfachen Brückengleichrichter hinter dem Märklin Trafo bin ich übrigens auf 24,9 Volt gekommen.

Könnte es in dieser Anordnung sonst vielleicht sein das der Transistor nicht voll durchgeschaltet hat?


Nero

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Beitrag von mb-didi » Montag 22. September 2008, 21:24

Nero hat geschrieben:Hi Didi,
so, ich habe mal deine kleine Schaltung hier nachgebaut, zum Testen habe ich einfach mal eine alte 3-Wege-Weiche mit in den Keller genommen. Die Schaltung funktioniert, nur leider mit meinem Testkanickel vom Dachboden nicht wirklich zuverlässig. Die etwas schwergängige Weiche lässt sich zwar "normal" angesteuert einwandfrei schalten, mit der Elko-Variante leider nicht. Auch ein verdoppeln des Kondensator Wertes mit enprechend längerer Pause zum nachladen brachte nicht wirklich Erfolg. Transistor ist ein BC327, wie von dir beschrieben. Mit dem einfachen Brückengleichrichter hinter dem Märklin Trafo bin ich übrigens auf 24,9 Volt gekommen.

Könnte es in dieser Anordnung sonst vielleicht sein das der Transistor nicht voll durchgeschaltet hat?


Nero
Eventuell muß der Widerstand am Schalter verkleinert werden, nicht unter 5KOhm. Der Kondensator benötigt auch eine Zeit zum Laden.
Wenn die Weiche schwergängig ist, so kann auch diese Schaltung nicht viel ausrichten. Die Weiche sollte nicht irgendwo klemmen. Immerhin kann der Magnet nur eine gewisse Kraft aufbringen.
Höhere Spannungen als etwa 25Volt sollte man den Weichenspulen nicht zumuten, da sie sonst zerstört werden können.

Didi
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