eighty - vee one - rotate
- Peter Müller
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eighty - vee one - rotate
Ich habe ein Video im Internet herausgesucht, welches bei 13 Flugzeugstarts wenigstens 11 Mal den Übergang vom rollenden zum fliegenden Flugzeug ganz gut erkennen lässt:
Draufklicken, um das Video zu starten
Das Video wurde von der Düsseldorfer Besucherterasse aus aufgenommen. Das entspricht zwar nicht ganz der Sicht der Miniatur-Wunderland-Besucher, sie werden die Flugzeuge mehr mit Blick von hinten abheben sehen. Aber ich hoffe, jeder kann sich so ungefähr die Szene vorstellen.
Kurz zum Ablauf im Cockpit: während ein Pilot das Flugzeug steuert und seine Augen hauptsächlich nach draußen gerichtet sind, beobachtet der zweite Pilot die Instrumente und ruft das Erreichen bestimmter Geschwindigkeiten aus. Üblich sind dabei die Ausrufe "eighty" für einen Vergleich der Fahrtmesser, "vee one" für das Durchschreiten der Entscheidungsgeschwindigkeit (von nun an ist Bremsen auf dem verbliebenen Teil der Startbahn nicht mehr möglich) und "rotate", wenn der steuernde Pilot beginnen muss, den Flugzeugbug nach oben zu ziehen.
Die Bewegung, die dann folgt, ist eine Rotation um die Querachse (Bugrad hebt ab) mit üblicher Weise 2° bis 3° pro Sekunde. Bei 6° bis 8° (also nach ca. 150 bis 200 Metern) federt das Hauptfahrwerk aus und hebt ebenfalls ab. Der Bug wird noch ein bisschen weiter in den Himmel gezogen, so dass der Flugzeugrumpf schließlich einen Winkel von ungefähr 15° zum Horizont einnimmt (in englischer Sprache, aber mit Skizze, beschrieben auf dieser *Website*).
Das nun folgende Einfahren des Fahrwerks liegt im Miniatur Wunderland außerhalb des dargestellten Bereiches.
Zieht der Pilot zu wenig, kann die Startrollstrecke unangenehm lang werden. Zieht er zu hektisch, fabriziert er einen Tail Strike, das Flugzeugheck schrammt über den Boden und Funken sprühen.
Starten kleinere Flugzeuge auf sehr langen Pisten, wird manchmal erst bei recht hoher Geschwindigkeit rotiert. Dann rollt das Flugzeug nur eine sehr kurze Strecke mit dem erhobenen Bugrad. Große Flugzeuge hingegen kommen fast nie in die Gelegenheit, eine üppige Pistenlänge zur Verfügung zu haben. Sie verbringen immer ein gut erkennbares Stück ihres Startlaufes mit bereits fliegendem Bugrad und noch rollendem Hauptfahrwerk.
Ich halte die Darstellung dieser Phase beim Startlauf für wesentlich für eine gelungene Simulation und die angedachte 2-Stab-Lösung ist ja auch unter anderem vorgesehen, um diese Bewegungen um die Querachse verwirklichen zu können.
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Das Video wurde von der Düsseldorfer Besucherterasse aus aufgenommen. Das entspricht zwar nicht ganz der Sicht der Miniatur-Wunderland-Besucher, sie werden die Flugzeuge mehr mit Blick von hinten abheben sehen. Aber ich hoffe, jeder kann sich so ungefähr die Szene vorstellen.
Kurz zum Ablauf im Cockpit: während ein Pilot das Flugzeug steuert und seine Augen hauptsächlich nach draußen gerichtet sind, beobachtet der zweite Pilot die Instrumente und ruft das Erreichen bestimmter Geschwindigkeiten aus. Üblich sind dabei die Ausrufe "eighty" für einen Vergleich der Fahrtmesser, "vee one" für das Durchschreiten der Entscheidungsgeschwindigkeit (von nun an ist Bremsen auf dem verbliebenen Teil der Startbahn nicht mehr möglich) und "rotate", wenn der steuernde Pilot beginnen muss, den Flugzeugbug nach oben zu ziehen.
Die Bewegung, die dann folgt, ist eine Rotation um die Querachse (Bugrad hebt ab) mit üblicher Weise 2° bis 3° pro Sekunde. Bei 6° bis 8° (also nach ca. 150 bis 200 Metern) federt das Hauptfahrwerk aus und hebt ebenfalls ab. Der Bug wird noch ein bisschen weiter in den Himmel gezogen, so dass der Flugzeugrumpf schließlich einen Winkel von ungefähr 15° zum Horizont einnimmt (in englischer Sprache, aber mit Skizze, beschrieben auf dieser *Website*).
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Zieht der Pilot zu wenig, kann die Startrollstrecke unangenehm lang werden. Zieht er zu hektisch, fabriziert er einen Tail Strike, das Flugzeugheck schrammt über den Boden und Funken sprühen.
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Grüße, Peter
Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.
Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
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- Gerrit Braun
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- Peter Müller
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Mit meiner kleinen Digital-Kamera habe ich heute vier Starts von der Besucherterasse am Fernbahnhof aus aufgenommen. Die Qualität ist schlecht, aber der Blick ist in der entscheidenden Phase ähnlich wie die Perspektive der MiWuLa-Besucher (ich hätte nur noch auf einem 100 Meter hohem Turm stehen sollen, dann wäre der Blickwinkel perfekt gewesen ). Und der Zeitablauf in Sekunden ist angemessen, denn heute war spürbarer Gegenwind und die Flugzeuge sind recht früh abgehoben, was besser zu der verkürzten Piste im Miniatur Wunderland passt.
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Hallo Peter,
vielen vielen Dank für die tollen Videos; ich sehe die Vögel ja jeden Tag, wenn ich am Flughafen vorbeifahre ...
Da fällt mir doch etwas ein: Es wäre eine tolle Idee, die Sequenz eines startenden Flugzeugs (Canadair-Jet oder Boeing 737 der Lufthansa war ja auch dabei) mit ins MFM-Video einzubeziehen, um zu dokumentieren, wie die Forumanen zum Mekka der Modelleisenbahnen anreisen ...
Klasse Peter - wirklich toll!
Liebe Grüße - Ludger
vielen vielen Dank für die tollen Videos; ich sehe die Vögel ja jeden Tag, wenn ich am Flughafen vorbeifahre ...
Da fällt mir doch etwas ein: Es wäre eine tolle Idee, die Sequenz eines startenden Flugzeugs (Canadair-Jet oder Boeing 737 der Lufthansa war ja auch dabei) mit ins MFM-Video einzubeziehen, um zu dokumentieren, wie die Forumanen zum Mekka der Modelleisenbahnen anreisen ...
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- Peter Müller
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Für einen möglichen Startvorgang im Miniatur Wunderland habe ich mir auch eine Zeitschiene ausgedacht:
"ANU" bedeutet "attitude nose up", was Anstellwinkel oder Winkel, um den der Rumpf nach oben geneigt ist, heißt.
Die letzten sechs Sekunden, wo die Geschwindigkeit wieder stark abnimmt und der Anstellwinkel wieder auf "0" zurückgenommen wird, befindet sich das Flugzeug bereits hinter einer Kulisse und wird möglichst sanft abgebremst. Der sichtbare Teil dieses Startvorganges vom Bremsen lösen bis zum Verschwinden ist demnach 30 Sekunden lang.
"ANU" bedeutet "attitude nose up", was Anstellwinkel oder Winkel, um den der Rumpf nach oben geneigt ist, heißt.
Die letzten sechs Sekunden, wo die Geschwindigkeit wieder stark abnimmt und der Anstellwinkel wieder auf "0" zurückgenommen wird, befindet sich das Flugzeug bereits hinter einer Kulisse und wird möglichst sanft abgebremst. Der sichtbare Teil dieses Startvorganges vom Bremsen lösen bis zum Verschwinden ist demnach 30 Sekunden lang.
Grüße, Peter
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Meiner Meinung nach kann das Flugzeug bis zum Schluss gekippt sein und muss viel schneller abbremsen. Ich denke innerhalb von 2 Sekunden bremsen ist möglich.
Wenn es steht, wird es in gerade Stellung gedreht und auf die Plattform abgesenkt.
Weil - kann man schön im Kopf ausrechnen: 0,44 + 0,28 + 018 + 0,11 + 0,07 + 0,04 = 1,11 Meter (eigentlich sogar noch mehr, weil die erste Sekunde zählt ja auch noch)
Die Frage ist halt nur wegen der mechanischen Belastung.
Mögliche Erweiterung: Man lässt das Flugzeug sozusagen über das Ziel hinausschießen, wir haben uns das ja mal angeschaut, die Schiene hätte da noch fast 50 cm Platz. Das Flugzeug fährt dann nach dem Abbremsen wieder ein Stück zurück...
Wenn es steht, wird es in gerade Stellung gedreht und auf die Plattform abgesenkt.
Weil - kann man schön im Kopf ausrechnen: 0,44 + 0,28 + 018 + 0,11 + 0,07 + 0,04 = 1,11 Meter (eigentlich sogar noch mehr, weil die erste Sekunde zählt ja auch noch)
Die Frage ist halt nur wegen der mechanischen Belastung.
Mögliche Erweiterung: Man lässt das Flugzeug sozusagen über das Ziel hinausschießen, wir haben uns das ja mal angeschaut, die Schiene hätte da noch fast 50 cm Platz. Das Flugzeug fährt dann nach dem Abbremsen wieder ein Stück zurück...
Re: eighty - vee one - rotate
Moin,Peter Müller hat geschrieben:Das nun folgende Einfahren des Fahrwerks liegt im Miniatur Wunderland außerhalb des dargestellten Bereiches.
ich behaupte nicht, daß es leicht ist, aber ich denke mal, daß man das einziehen des Fahrwerks durchaus realisieren könnte. Hierfür gibt es eine einfache und eine komplizierte Methode.
Die einfache Methode: Da die Flugzeuge ja wahrscheinlich mit Positionslichtern, Innenbeleuchtung etc. ausgerüstet werden, muß man eh Strom in den Vogel bekommen. Da könnte man dann auch gleich noch Steuerleitungen für Servomotoren legen, die dann das Fahrwerk Elektrisch einziehen (wie bei selbstfliegenden Modellflugzeugen auch).
Die komplizierte Methode: Wenn die Flugzeuge keine Stromversorgung bekommen und es auch nicht möglich ist ein Kabel über die Stangen-Mechanik in den Vogel zu führen, könnte man das Fahrwerk an einer Wippe befestigen. Sobald der anstellwinkel 12° überschreitet, fährt das Fahrwerk ein. Werden die 12° bei der Landung oder im "Schattenbahnhof" unterschritten, fährt das Fahrwerk wieder aus. D.h. moment, mit welchem Anstellwinkel landet so eine Kiste überhaupt?
Wenn wir mal von den Flugzeugen mit Bugrad-Fahrwerk absehen hab ich da nur noch ein Problem: Der Anstellwinkel bei Flugzeugen mit konventionellem Fahrwerk - also mit einem Sporn (vgl. DC 3)? wie fummelt man das hin? Die zieht das Fahrwerk auch ein.