Moin,
stimmt, wir brauchen viel härtere Strafen. So wie in den USA, inklusive Todesstrafe. Darum sind die USA ja auch so ein friedliches Land, in dem es kaum Verbrechen gibt. Und der designierte Präsident will sich ja auch besonders gegen Belästigungen von Frauen einsetzen... das Begrabschen soll zukünftig
den Milliardären vorbehalten bleiben.
Und ja,
rechtsfreie Räume sind ein gesamtgesellschaftliches Problem. Da kann auch der Staat nicht helfen, wenn die Gesellschaft sich von Populisten Angst machen lässt.
Angst - das war ja das Ursprungsthema dieses Threads: Ich finde es irrational, sich Angst machen zu lassen, weil es auf der Welt ein paar Terroristen gibt, denen unsere Art zu leben nicht gefällt.
Jedes Jahr sterben über 9000 Menschen im Haushalt, über 3000 Menschen im Straßenverkehr, fast 1000 bei der Arbeit und viele weitere eines anderen, unnötigen und unnatürlichen Todes.
Mit anderen Worten:
Im Jahr 2016 war - trotz Terror - die Wahrscheinlichkeit, bei einem Haushalts-, Arbeits- oder Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, mehr als 1000 Mal so hoch wie die Wahrscheinlichkeit, von einem als Flüchtling getarnten Terroristen getötet zu werden.
Das ist meine sachliche Analyse der Panikmache.
Im Jahr 2001 gab es die schrecklichen Anschläge auf das World-Trade-Center. Attentäter haben es damals geschafft, legal nach Deutschland und in die USA einzureisen, Flugschulen zu besuchen und für viele tausend Dollar die teuersten Flugtickets zu kaufen, um beinahe simultan 4 Flugzeuge zu entführen. Aber nun soll es 15 Jahre und eine Flüchtlingswelle gebraucht haben, damit ein Terrorist einen LKW stehlen und damit in eine Menschenmenge fahren konnte? Habe ich irgendetwas verpasst? Waren die Grenzen zwischen 2001 und 2014 mit Mauern und Stacheldraht gesichert und alle LKW mit schusssicheren Türen und Einlasskontrollen wie an Flughäfen ausgestattet?
Bernd, natürlich kann man Hunderttausende ehrenamtliche Helfer beschuldigen, eine Willkommenskultur zu schaffen. Hunderttausende, die - wahrscheinlich im Gegensatz zu dir - ihre Freizeit opfern, um Menschen, deren Heimat zerstört ist, zeitweilig so etwas wie ein zu Hause zu geben. Natürlich kann man diesen Helfern vorwerfen, ihr Geld in Spenden stat in Silvesterfeuerwerk und Flugreisen zu investieren.
Vielleicht wären ein paar weniger Menschen gekommen, wenn es keine Teddybären gegeben hätte. Wahrscheinlich ist den Menschen, die vor Krieg ("Kriegsflüchtlinge") oder vor Hunger ("Wirtschaftsflüchtlinge") fliehen, in ihrer großen Mehrheit ganz egal, ob sie einen Teddybären bekommen.
Und es sind sicher keine Terroristen gekommen, weil sie einen Teddybär bekommen konnten.
Ich bleibe bei meinem Standpunkt: Ein Klima der Angst hilft niemandem.