Modellbahn bald nur noch zum UVP ??

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Dieter Papenberg
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Modellbahn bald nur noch zum UVP ??

Beitrag von Dieter Papenberg » Montag 22. Januar 2007, 16:11

Hallo Leute.

beim surfen im Internet war ich gerade auf der Seite von Modellbahn Pürner und habe da folgendes Rundschreiben gefunden.

http://www.puerner.de/aktuell/2007/01.html

Besonders interessant sind für mich die beiden letzten Abschnitte des Rundschreibens.

Was haltet Ihr davon ??

Gruß

Heinz-Dieter Papenberg

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genius
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Beitrag von genius » Montag 22. Januar 2007, 16:48

Ich denke, wenn der Kunde kaufen darf wo er will, ist es wohl nur gerecht, wenn der Hersteller sich ansieht an wen er liefern will.

Es ist nun mal so, daß es eine Handelsspanne gibt, die Geschäftsinhabern erst das wirtschaftliche Überleben möglich macht. Wenn nun Händler ihre Leistungen am Kunden deutlich zurückfahren (kein Geschäftslokal, keine Beratung, kein Lagerbestand) und einen Großteil ihrer Waren weit unter dem UVP verkaufen, geraten die klassischen Geschäftsleute die das bieten wollen immer mehr unter Druck. Die Hersteller selbst wollen den Service nicht leisten (haben sie auch bis jetzt noch nicht, Ausnahmen sind natürlich Kleinbahn und Klein Modellbahn), sie müssen also ihre klassischen Händler schützen, oder langfristig auf diesen Service verzichten.

Nebenbei verdient so mancher Hersteller ein tolles Körberlgeld durch Direktbestellungen die er als UVP mit größerem Gewinn verkaufen kann. Warum soll er darauf verzichten?

genius

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Kai Eichstädt
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Beitrag von Kai Eichstädt » Montag 22. Januar 2007, 23:22

Moin,

du weißt aber schon, daß Pürner ein Ladengeschäft hat und nicht nur ein reiner Versender ist?
Aber vielleicht ist der Grund für die niedrigen Preise dort ja die Tatsache, daß ein bestimmter Hersteller nicht dort zu haben ist...

Gruß
Kai, der der Meinung ist, daß ein Händler seine Preise selber kalkulieren soll und nicht von anderen aufgezwungen werden sollte... :evil:

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Datterich
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UVP

Beitrag von Datterich » Dienstag 23. Januar 2007, 01:48

--> www.internetrecht-rostock.de/uvp.htm

Freundliche Grüße aus Darmstadt
Datterich
_________________
... Google findet da sehr interessante Beiträge ...

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genius
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Beitrag von genius » Dienstag 23. Januar 2007, 03:24

Kai Eichstädt hat geschrieben:Aber vielleicht ist der Grund für die niedrigen Preise dort ja die Tatsache, daß ein bestimmter Hersteller nicht dort zu haben ist...
Vielleicht ist es auch umgekehrt...
Kai Eichstädt hat geschrieben:Kai, der der Meinung ist, daß ein Händler seine Preise selber kalkulieren soll und nicht von anderen aufgezwungen werden sollte... :evil:
Der Meinung kannst Du schon sein, Du bist aber kein Hersteller.

Aus dem von Datterich verlinkten Beitrag geht sogar hervor, daß es dem Hersteller nicht egal sein darf, wenn die meisten Händler deutlich unter dem UVP verkaufen. Dann muß er anscheinend sogar von sich aus die UVP Preise nach unten revidieren. Oder eben Händler die deutlich unter dem UVP verkaufen nicht mehr beliefern.

genius

H0-Holger
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Beitrag von H0-Holger » Dienstag 23. Januar 2007, 15:52

genius hat geschrieben:[...]Dann muß er anscheinend sogar von sich aus die UVP Preise nach unten revidieren. Oder eben Händler die deutlich unter dem UVP verkaufen nicht mehr beliefern.[...]
Wer sagt das? Was bedeutet denn das "unverbindlich" in "unverbindliche Preisempfehlung"? Naaaaa, 'ne Idee? Eben. ;-)

Fragen wir uns mal, wie so ein Endpreis grob zustandekommt:

Nettopreis des Herstellers
+ Marge des Händlers
+ Mehrwertsteuer
= Endpreis

Den Herstellerpreis legt der Hersteller fest. Ob und in welchem Umfang er Rabatte (z.B. Mengenrabatt, Skonto) einräumt oder an dem Nettopreis festhält, ist sein Bier.

An der Mehrwertsteuer kann nur die Regierung drehen.

Die Händlermarge rechnet sich jeder Händler selbst aus, indem er seine Kosten (Kredite, Ladenmiete, Gehälter etc.) auf die erwartete Warenmenge umlegt. Wenn also ein Händler geringere Kosten hat als ein anderer, kann er selbst entscheiden, ob er diesen Vorteil an den Kunden weitergibt, indem er eine geringere Marge ansetzt, oder dies als Gewinn für sich einheimst.

Sollte ein Händler allerdings unter dem Nettopreis verkaufen, fiele das unter "Dumping" - inwiefern der Hersteller oder Konkurrenten des Händlers gerichtlich dagegen vorgehen wollen, steht auf einem anderen Blatt (wo kein Kläger, da kein Richter), erlaubt wäre das jedenfalls nicht.

Es steht dem Hersteller natürlich frei, ob er einem unter UVP verkaufenden Händler nicht mehr beliefert, die UVP verändert, ob er bestimmten Händlern die Ware zu höherem/niedrigeren Nettopreis verhökert, oder ob er einfach den Kräften des Marktes freien Lauf läßt. "Müssen" muß er gar nichts, und der Händler ebensowenig.
Gruß
Holger
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genius
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Beitrag von genius » Dienstag 23. Januar 2007, 16:33

H0-Holger hat geschrieben:Es steht dem Hersteller natürlich frei, ob er einem unter UVP verkaufenden Händler nicht mehr beliefert, ...[...]
Das habe ich geschrieben, und zusätzlich im 1. und im 2. Posting Gründe genannt was die Hintergründe dieser Geschäftspolitik sein könnten.


Der möglicherweise rechtlich interessante Grund aus dem 2. Posting nocheinmal explizit:

Wenn die unverbindliche Preisempfehlung im Handel durchweg oder durch eine Mehrzahl von Händlern nennenswert unterschritten wird spricht man in der Rechtssprechung von "Mondpreisen".

Sinken die Straßenpreise zu tief kann sich der Hersteller aussuchen, ob er die UVP Preise anpaßt und damit die Händlermargen kürzt (die Herstellungskosten werden dadurch ja nicht kleiner) wodurch einige Händler in den Konkurs getrieben würden, oder eben die zu billig verkaufenden Händler nicht mehr beliefert (bzw mit der Angst davor zur Rückkehr nahe den UVP Preisen bekehrt). Bei internationalen Konzernen klappt diese UVP Kontrolle häufig nicht, weil es zwischen Hersteller und den Händlern noch nationale Distributoren gibt, die man durch Import von einem ausländischen Distributor umgehen kann. Aber die Modelleisebahnhersteller sind nahe genug an den Händlern um ihnen direkt in den Nacken greifen zu können.


Daß das einigen Händlern und Kunden sauer aufstößt ist natürlich klar. Je weiter die Preise unter dem UVP liegen, desto mehr verkauft der jeweilige Händler. Wenn das allerdings die Mehrzahl der Händler macht kürzen sie sich nur selber die Händlerspanne weg bis nur noch die mit den schlankesten Strukturen und die mit dem größten Kundenkreis überbleiben. Gerade die klassischen Modellbahnhändler würden dabei auf der Strecke bleiben.

genius

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Beitrag von genius » Dienstag 23. Januar 2007, 21:23

H0-Holger hat geschrieben:Den Herstellerpreis legt der Hersteller fest. Ob und in welchem Umfang er Rabatte (z.B. Mengenrabatt, Skonto) einräumt oder an dem Nettopreis festhält, ist sein Bier.
Ja, stimmt, über Rabatte lenken ist die übliche Methode. Ich hab gerade bemerkt, daß in dem Rundschreiben gar nicht konkret drinnensteht, was die Hersteller mit unter UVP verkaufenden Händlern machen. Aber auch weniger Rabatt wird kein Händler wollen, denn dann geht seine Rechnung "mehr verkaufte Ware = geringerer Fixkostenanteil" nicht mehr auf. Er muß auf einmal Preise wie die Mitbewerber verlangen und wird auch entsprechend weniger verkaufen. Mit verkleinerter Händlermarge als Klotz am Bein.


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Ludger
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Beitrag von Ludger » Mittwoch 24. Januar 2007, 07:22

Interessant, was hier so geschrieben wird; Fakt ist, dass die Händler bzgl. Märklin es wohl in Zukunft "schwerer haben", Ihr Material via Internet an den Mann zu bringen ...

Für diejenigen, denen's nicht schmeckt: Es bleibt doch jedem Händler selbst überlassen, diese Firma auszulisten oder nicht. Wer wollte Märklin verdenken, sich selbst ein (großes) Stück vom Kuchen abzuschneiden?

Bevor jetzt wieder Kommenatare kommen wie "die schneiden sich doch ins eigene Fleisch" sei gesagt, dass Märklin es sich wohl lange überlegt haben wird, so oder so vorzugehen - keiner von uns kennt doch die Interna dieses schwäbischen Herstellers - auch wenn manche selbsternannte Experten diesen Eindruck erwecken wollen.

Ich persönlich fand die in unserem Lande ausufernde "Basar-Mentalität" der "Kunden" schon immer zum Kotzen.

Liebe Grüße :P Ludger

H0-Holger
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Beitrag von H0-Holger » Mittwoch 24. Januar 2007, 11:06

genius hat geschrieben:[...]Gerade die klassischen Modellbahnhändler würden dabei auf der Strecke bleiben.[...]
Genau das ist das Problem.
In Zeiten von "Geiz ist g..." will der Durchschnittskunde Champagner zum Bierpreis haben, ohne darüber nachzudenken, daß alle Arbeitsprozesse, die zum Endprodukt führen, irgendwie bezahlt werden müssen. Um dauerhaft niedrige Preise zu bekommen, muß irgendetwas weggelassen werden im Produktionsablauf - z.B. bei der Konstruktion, der Endkontrolle oder der Beratung. Nun ja, wer auf Bananenprodukte steht (reifen beim Kunden), ist damit sicherlich bestens bedient.
Ich persönlich (um den Kreis zur Modellbahn zu schließen) rüste neugekaufte Modelle lieber selbst zu, als teurere fertig zugerüstete Modelle zu kaufen - aber für eine vernünftige Modellkonstruktion, Funktionsfähigkeit und nicht zuletzt auch den Service des Händlers bin ich durchaus bereit, den einen oder anderen Euro auf den Tisch des Hauses zu legen. Nun ja, jeder muß selbst wissen, an welchem Ende er sparen will. So lange ich Zufriedenheit in gewissem Umfang mit Geld kaufen kann, werde ich dies auch tun.
Gruß
Holger
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Teufel1

Beitrag von Teufel1 » Mittwoch 24. Januar 2007, 17:50

:shock: So gannz kann ich da nicht zu stimmen.Das die Mod,Händler es nicht leicht haben steht auser Zweifel.

Aber ich muss es aus Sicht des Kunden sehen.Leute schaut Euch doch mal im Lohngefüge der Bevölkerung um.

Hier sind doch 1000 Euronen und weniger keine Seltenheit.

Wo bitte sollen da um die 300 Euros und mehr für eine Dampflok her-
kommen.( Kommt jezt nicht mit Sparen)

Für die Leute sind und waren doch das Net"ein Segen.Auch ich habe mir so einiges Leisten können.

Wenn es Firmen giebt,die sich sperren,geht der Schuss nach hinten los.

Diese Händler machen es halt durch Masse,muss sichdoch lohnen,sonst gäbe es die gar nicht mehr!

Wo ist dann die freihe Marktwirtschaft, nur durchs" Net ist so mancher
Händler von seinen hohen Roß gestiegen und ist überhaupt zum Handeln bereit.

Und he,von Den mir hier bekannten H........... nagt keiner am Hungerstuch,wenn ich so die Imobilien und den Fuhrpark sehe. :twisted:

Gast

Beitrag von Gast » Sonntag 28. Januar 2007, 08:46

Bei aller Debatte darf man vielleicht eines nicht übersehen:
Die Modellbahnindustrie hat sich in der Perfektionsfalle gefangen.
Die Modelle werden immer besser im Detail und der Technik, was sich in Preisen niederschlägt, die nicht mehr von jedermann bezahlbar sind.
Gleichzeitig hat sich in den letzten zehn Jahren das Preisniveau bei unveränderten Modelln um 100 Prozent erhöht, was damals in DM verlangt wurde ist derzeit weitestgehend in Euro fällig.
Preiswerte Einsteigermodelle fehlen, was sich u.a. daran erkennen lässt, dass heute Modelle für 139 Euro als preiswertes Segment bezeichnet werden. Wir sprechen hier in DM von rund 270,--. Preiswert war lange das Segment unter DM 100,-- als ca. 50 Euro.
Auch im Modellautobereich schlägt sich dieser Trend nieder, erinnern wir uns doch bitte an Wiking- und Herpa-Preise von DM 3,90 alias 2 Euro, während heute mal eben 8 Euro und mehr für ein HO-PKW-Modell zu Buche schlagen.
Hier hat allerdings vor allem Schuco die Lücke erkannt und schafft Marktanteile durch ein optimales Preis-Leistungsverhältnis.
Für die Modellbahn fehlt dies, wobei sich die Frage stellt, ob es nicht Sinn machen würde, beispielsweise Loks modulweise aufrüstbar zu gestalten. Das würde eine sehr preiswerte Grundversion ermöglichen, die schrittweise über Modulzukäufe aufgerüstet werden kann.
So lange aber die Modellbahnindustrie und vor allem der Fachhandel mit exorbitanten Preisen droht, wird sich an Rabattschlachten nichts ändern.
Und dass in vielen Fachgeschäften eher Kunden über 40 als etwa Jugendliche und Kinder zu finden sind, das verwundert zwar nicht, lässt aber für die Zukunft uneseres Hobbys nur noch Böses ahnen.

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Peter Müller
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Beitrag von Peter Müller » Sonntag 28. Januar 2007, 09:17

Vor Weihnachten habe ich eine Märklin BR 185 für unter 80.- EUR inklusive Versand als "sofort & neu" bei ebay bekommen und das war ein gängiges Angebot. Einen neuen Piko ICE 3 gab es für 129.- EUR ohne zu Handeln zum Mitnehmen beim Moba-Händler um die Ecke. Letzte Woche hätte ich mehrere Märklin BR 146 für 70.- plus Versand als "sofort & neu" bei ebay haben können. Wenn ich auch zukünftig für diese Preise einkaufen kann, wäre ich zufrieden.

Ein Meter C-Gleis kostete in der Stadt vor dem Jahreswechsel 9.- EUR, im Moment ist er allerdings teurer. Aber ich hoffe, in den Sommermonaten gibt es wieder eine solche Verkaufsaktion, dann werde ich weitere Meter kaufen (schon für Weihnachten :wink:).

Wenn Märklin das preiswerte Segment nicht mehr bedienen wollte, so werden es die Mitbewerber sicherlich gerne für sich in Anspruch nehmen. Es gibt doch keine bessere Möglichkeit, auf dem AC-Markt Fuß zu fassen und die Moba-Interessierten zu den eigenen Kunden zu machen. Nur, wer als großer Hersteller nicht weiter als fünf Jahre denkt, zieht sich als Spielbahn-Anbieter zurück.

Wenn Märklin entgegen allen Ankündigungen, auch die Einsteiger weiter mit Produkten versorgen zu wollen, immer weiter zum "Juwelier" schrumpft, bleiben aber die nächsten Jahre die Gebrauchtverkäufe derer, die das Hobby oder das Geschäft aufgeben, bei ebay präsent. Da kann auch eine Märklin-eigene Auktion nichts dran ändern.

Im Moment mache ich mir keine Sorgen und hoffe immer noch auf mit meinen Ansichten gleiche Erkenntnis beim Management von Märklin. Aber auch wenn nicht, muss ich mein Kaufverhalten nicht Richtung teurerer Produkte anpassen, dafür sorgen die Mitbewerber, die zur Zeit erstarken.
Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

Michael Sommer
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Beitrag von Michael Sommer » Sonntag 28. Januar 2007, 11:33

Hallo Freunde,

es ist doch das "Recht des Herstellers" UVP durchzusetzen. Die Rechnung des Herstellers ist doch einfach zu verstehen. Warum soll eine Firma für zwei Artikel z.B. je 110.00 € verlangen, wenn ich die Preise so anziehe, dass ich für ein Teil auch ca. 180,00 € verlangen und auch noch vom Kunden erhalte. Dazu gehört auch, dass ein Hersteller nur Händler beliefert, die nach seiner Pfeife tanzen. Die Interessen eines Händlers sind doch für den Hersteller zweitrangig.

Der Umsatz des Herstellers wird dadurch zwar etwas reduziert, weil viele nur noch das Geld für einen Artikel haben. Der Kunde meckert (i.d.R beim Händler), weil alles zu teuer ist. Die Hersteller jammern, weil der Umsatz insgesamt „zurückgeht“. Aber entscheidend ist doch die Gewinnspanne. Der Gewinn wird größer und warum wohl:
- weniger Personal
- weniger Materialeinsatz,
- weniger Gebäudekosten
- weniger Vertriebsaufwand
- höherer Verkaufspreis des Artikels
- und und und

Nur darum geht es, Gewinnmaximierung, damit die Manager, Aktionäre und sonstige Investoren „Kohle ohne Ende“ abzocken können. Diese Leute interessieren doch nicht der einzelne Mitarbeiter im Betrieb oder das verfügbare Einkommen des kaufenden Kunden. Es interessiert nur das Geld kassiert und dann aus der Firma herausgenommen werden kann. Bei AGs ist das noch schlimmer, da sind Aktionäre, die zusätzlich immer mehr "Kohle" wollen. Die Firma ist doch für die meisten Aktionäre uninteressant. Aber eines Tages rächt sich das Ganze (auch wenn keiner mehr etwas davon hat). Die Arbeitsplätze der Manager, Aktionäre, etc. werden auch wegrationalisiert, weil ja aufgrund der vorgenannten Reduzierungen in den Zuliefer- oder Anlagenerstellerbetrieben, weniger umgesetzt wird. Diese haben dann auch nur noch ein reduziertes bzw. geringfügiges Einkommen. Mit Kaufen ist dann wohl nichts mehr. Wo spart man dann zuerst:
- an den unnötigen Dingen, wie Moba, Luxus, KFZ, Zeitschriften, etc.
- und wenn es immer noch nicht reicht, gibt es ja auch noch den
Tatbestand des „Mundraubes“.

Als Kunde und Händler muss man da aber nicht mitmachen. Ich jedenfalls kaufe meine MOBA-Artikel dort wo ich das beste Preis-Leistungsverhältnis für ein Produkt erhalte. Wenn es zu teuer ist, bleibt es einfach im Regal meines Händlers liegen. Übrigens kaufe ich meistens im Fachgeschäft. Mein bevorzugter Händler schafft es immer wieder akzeptable Preise für ein Produkt zu kalkulieren, auch wenn es im "www" grundsätzlich billigere Angebote gibt. Der Angbotspreis ist nicht alles. Auch Service und Beratung gehört für mich einfach dazu. Wie heißt es so schön: Leben und leben lassen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael

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