Piko ICE 3 (Beschreibung und Umbauvorschlag für Märklin)

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Stephan D.
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Piko ICE 3 (Beschreibung und Umbauvorschlag für Märklin)

Beitrag von Stephan D. » Donnerstag 1. September 2005, 18:06

Hallo MoBahner, speziell die Märklinfreunde!

Gestern sind nun endlich die lange erwarteten ICE 3 Startsets (analog und digtal) bei meinem
Händler eingetroffen. Natürlich habe ich den Triebzug sofort in Augenschein genommen und ihn
ausprobiert (die Digitalversion). Ich war vom ersten Eindruck her sehr positiv überrascht. Die
Verarbeitung ist gut, ebenso die Bedruckung. Der Antrieb sitzt in einem Mittelwagen (wie beim
Märklinzug). Er besitzt eine mit der Fahrtrichtung wechselnde Stirnbeleuchtung in (leider) gelb/rot.
Eine Innenbeleuchtung ist nicht vorhanden, dürfte aber mit Nachrüstsätzen der gängigen
Hersteller (z.B. Viessmann oder Mayerhofer) recht einfach selbst einzubauen sein. Der Zug
verfügt über eine durchgehende 5-polige stromführende Kurzkupplung, welche der des
Märklinpendants sehr ähnlich ist (zu etwa 95%). Es lassen sich im Vergleich mit dem
Märklintriebzug viele Gemeinsamkeiten entdecken. Man könnte denken, Piko hätte den
Märklinzug zum Vorbild genommen. Die Längen der einzelnen Wagen ist genau gleich,
ebenso die Anordnung div. Versteifungsstreben. Auch weisen die Unterseiten der Drehgestelle
eine gewisse Ähnlichkeit auf. Auch das Antriebskonzept ist das Gleiche (Mittelmotor mit
Antrieb auf zwei Achsen des "Motorwagens", alle vier Räder mit Haftreifen). Die Stromabnahme
erfolgt leider nur über die acht Räder eines "Steuerwagens", obwohl, wie schon geschrieben,
die Stromverbindungen durchgängig sind. Dies dürfte im Anlagenbetrieb bei Rückwärtsfahrt
an "Halt" zeigenden Signalen Probleme machen. Für einen MoBahner, der mit Schraubendreher
und Lötkolben umgehen kann, dürfte es jedoch kein Problem darstellen, sich mich
Radschleifern versehene Drehgestelle als Ersatzteil zu besorgen und an den zweiten
"Steuerwagen" zu montieren. Die Spurkränze sind übrigens für ein derart preiswertes
Serienmodell erfreulich niedrig. Ob sie RP25-Profil besitzen kann nicht sagen. Eine
NEM-Schnittstelle ist auch vorhanden. Zu den Fahreigenschaften kann ich nur folgendes sagen:
er läuft leise und lässt sich gut steuern. Der Decoder ist geregelt.

Nun zu den Umbauhinweisen.

Für viele MoBahner ist der Kauf einer neuen Lok oder gar eines neuen Treibwagens auf Grund
der immer weiter steigenden Preise ein echtes Problem. Für die Gleichstrom- und DCC-Freunde
gibt es nun ja diese günstige Alternative. Wie aber sieht es für die Märklinbahner aus? Piko
sagte bisher, daß von diesem Zug keine Wechselstrom- bzw. MM-Variante geplant ist. Dies
ist natürlich schade. Aber auch hier kann der Märklinbahner mit recht einfachen Mitteln
Abhilfe schaffen. Glücklicherweise sind alle Drehgestelle schon für eine Aufnahme
eines Skischleifers vorbereitet. Es gibt eine Bohrung zur Befestigung und dahinter eine
Bohrung zur Durchführung des Anschlußkabels. Ist doch fein, oder?

Jetzt ist folgendes zu tun:

- Alle Radschleifer auf einen Pol zusammenlegen
- Skischleifer montieren (Passprobe ergab, daß der kurze Rocoschleifer 40002 passt),
ggf. mit einer Mutter auf der Drehgestelloberseite fixieren
- Anschlußkabel des Schleifers an den nun freien Pol zum "Motorwagen" anschliessen
- NEM-Brückenstecker entfernen und MM-Decoder (ESU, Uhlenbrock, Tams, usw.) einstecken


Weitere zusätzliche Umbaumöglichkeiten:

- am zweiten "Steuerwagen" ebenfalls einen Schleifer anbringen
- im Motorwagen die Zuleitungen vom ersten und zweiten Schleifer trennen
- Decoder mit Schleiferumschaltung ein bauen (z.B ESU)


- LED-Innenbeleuchtung einbauen (z.B. Viessmann, Mayerhofer, usw.)

- gelbe LED der Stirnbeleuchung gegen weiße LED tauschen

Gruß
Stephan
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Beitrag von Eisenbahnfan Dominik » Freitag 2. September 2005, 17:12

Wie gesagt: Tausend Dank :clap:

Nun noch 3 Fragen speziell zur Analogversion, da ich mir nicht die Digitale kaufe und dann den Rest rumliegen habe:
- ist auch da die Ausführung (abgesehen vom Digitaldecoder) gleich?
- Mindestradius 360 mm?
- sind nun die Originalradsätze C- und K-Gleis tauglich?

Danke und Ciao

Dominik
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Beitrag von Stephan D. » Samstag 3. September 2005, 11:15

Dank eines Hinweises folgende Ergänzungen:

Der Zug verfügt über eingesetzte Fensterbänder und Inneneinrichtung.
Da keine Einschränkung auf einen Minimalradius angegeben ist, dürfte
der Zug auch durch einen 360mm-Radius fahren (was aber sicher nicht
besonders schön aussieht).
Die Ausführungen der Analog- und Digitalvariante sind bis auf den Decoder gleich.
Da RP25-Radsätze auch auf C- bzw. K-Gleis laufen (nur bei Weichen muß
man es testen), dürfte dieser ICE 3 auch darauf laufen. Überprüft habe ich
dies bisher aber nicht.


Gruß
Stephan
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Beitrag von Eisenbahnfan Dominik » Samstag 3. September 2005, 11:21

OK, klar sieht es auf 36 cm nicht toll aus, aber auf 10 Quadratmetern kann ich keine Hochgeschwindigkeitsstrecke bauen :wink: Ich habe aber nochmal ne Mail zu Piko gepostet, dann weiß ich sicher, wo der läuft. Falls der Zug nicht läuft (bei den Weichen, schau ich halt mit den Radsätzen mal weiter. Es dürfte eigentlich nciht so schwer gehen, speziell bei en Laufachsen, einen Achstausch vorzunehmen.

Ciao

Dominik
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Beitrag von Stephan D. » Samstag 3. September 2005, 11:33

Nur eine Gedanke jetzt:
Da der Zug in einigen Bereichen dem Märklinzug sehr ähnlich ist, passen vielleicht die
Radsätze von Märklin rein?! Müßte ich mal überprüfen.

Gruß
Stephan
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CRaSH

Beitrag von CRaSH » Sonntag 11. September 2005, 19:24

wird es eigentlich weitere Wagen von Piko geben? Oder passen Wagen von anderen Herstellern?

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Beitrag von Eisenbahnfan Dominik » Sonntag 11. September 2005, 19:25

2 gibt es schon:
Trafowagen 1. Klasse
und Mittelwagen 2. Klasse
Die beiden Stromrichterwagen müssten dann evtl. auch noch folgen, wobei es wahrscheinlich wenige geben wird (wo wie ich), die einen vorbildgerechten 8-teiligen Zug vom Platz her nachbilden können. Bei mir geht gerade so 5-teilig von den Bahnhöfen her.
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Beitrag von Stephan D. » Sonntag 11. September 2005, 19:40

Eisenbahnfan Dominik hat geschrieben:2 gibt es schon:
Trafowagen 1. Klasse
und Mittelwagen 2. Klasse
Nicht ganz. Die kommen nächstes Jahr, sind aber schon angekündigt.

Gruß
Stephan
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Beitrag von Eisenbahnfan Dominik » Montag 12. September 2005, 07:53

:pray:

Ciao

Dominik
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Beitrag von Stephan D. » Mittwoch 14. September 2005, 20:21

Hallo!

Wie die ersten Tests zeigten, kommt es beim Befahren von Märklin C-Gleis und K-Gleis
Bogenweichen und schlanken Weichen zum Entgleisen des Zuges. In einem solchen Fall
(wenn man diese Weichentypen verbaut hat), ist also ein Tausch der Achsen notwendig.

Ich habe nun drei Möglichkeiten heraudgefunden (und auch getestet):

1. Tausch aller nicht angetriebenen Radsätze gegen Märklin Art.Nr. 320551.
Nachteil: sie sind im Durchmesser etwas kleiner als die Pikoradsätze.

2. Tausch der nicht angetriebenen Radsätze gegen Märklin Art. Nr. 205785.
Nachteil: die Radsatzlagerungen in den Pikodrehgestellen muß etwas nachgearbeitet werden.

3. Tausch aller Pikodrehgestelle gegen Märklindrehgestelle. nicht angetrieben: Art.Nr. 205777 angetrieben: 217998
Die Märklindrehgestelle passen ohne irgendwelche Arbeiten, auch die Antriebsdrehgestelle (!).
Die Pikokardanwelle passt exakt in die Aufnahme des Märklindrehgestells.

Ich habe die Preise mal bei LokShop nachgeschaut:
205777 € 14,95
205785 € 2,73
217998 € 29,12
320551 € 1,80

Gruß
Stephan
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CRaSH

Beitrag von CRaSH » Donnerstag 15. September 2005, 08:25

Funktionieren denn Lösung 1 und 2 auch problemlos? Für Lösung 3 benötigt man ja 7+1 Drehgestelle womit man ja "fast" an den Originalpreis von M* rankommt.

Martin

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Beitrag von Stephan D. » Donnerstag 15. September 2005, 13:24

CRaSH hat geschrieben:Funktionieren denn Lösung 1 und 2 auch problemlos? Für Lösung 3 benötigt man ja 7+1 Drehgestelle womit man ja "fast" an den Originalpreis von M* rankommt.
Hallo Martin!

Naja, wenn man bedenkt, daß der Märklinzug so um € 400,- kostet, dann wäre ein Preis
von ca. € 70,- für den Pikozug plus € 105,- für die Drehgestelle plus € 30,- für einen LoPi
= Gesamtpreis von ca. € 205,- gerade mal die Hälfte davon. Also ich würde nicht sagen,
daß man da schon an den Märklinpreis rankommt, oder?
Und man hat die Gewissheit, daß der Pikozug dann auch sicher auf allen Märklingleisen läuft.

Bei Punkt 1 ist es eben so, daß diese Märklinradsätze von der Achslänge her perfekt passen,
jedoch der Raddurchmesser etwas geringer ist. Und: man kann die angetriebenen Radsätze
nicht austauschen.
Bei Punkt 2 ist eine kleine Nacharbeit der Lagerstellen der Pikodrehgestelle erforderlich, da die
Lagerbuchsen der Märklin ICE-Radsätze etwas schmälere Nuten haben (ich schätze mal
etwa 2 bis 3 Zehntel mm). Hat man den Kunststoff der Pikodrehgestelle an diesen Stellen etwas
dpünner gemacht, so passen die Märklinradsätze dort rein. Diese haben auch den gleichen
Durchmesser wie die Pikoradsätze. Auch hier kann ich jetzt nicht sagen, ob die Märklin
Antriebsradsätze in die Piko Antriebsdrehgestelle passen.

Gruß
Stephan
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Beitrag von Stephan D. » Donnerstag 15. September 2005, 19:45

Noch eine Ergänzung bzw. Richtigstellung:
Man benötigt 6 + 2 Drehgestelle.

Gruß
Stephan
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Eisenbahnfan Dominik
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Beitrag von Eisenbahnfan Dominik » Freitag 16. September 2005, 12:59

Also der Meister wird dann mal sehen, was sich so machen lässt. Vor allem würde mich mal interessieren warum denn der Zug überhaupt aus den Gleisen springt. Liegt das an den Spurkränzen oder am Radabstand oder oder oder :shock: Muss ich mal selber zu Hause praktisch probieren.

Ciao

Dominik
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Beitrag von Stephan D. » Samstag 17. September 2005, 17:41

Hallo!

Nur zur Klarstellung, falls dies Missverstanden wurde:
Ich persönlich habe diese Feststellung nicht getroffen, sondern ein anderer MoBahner,
welcher den Zug schon auf Märklinbetrieb umgebaut hat. Daher kann ich leider auch nichts
dazu sagen, was der Grund für die Entgleisungen ist.
Hier der Link zu dem Thread im DSO: http://s134260722.online.de/drehscheibe ... 76&t=43176

Gruß
Stephan
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Andreas Weise

Beitrag von Andreas Weise » Sonntag 18. September 2005, 00:22

Wo wir gerade beim Thema ICE 3 sind und den auch hier einige haben: Wie hat Piko das mit den Kupplungen gelöst? Im Katalog und im Internet ist zumindest bei den Ergänzungswagen NEM-Schacht und Kurzkupplungskulisse angegeben? Stimmt das wirklich so? Oder hat man, ähnlich wie bei Märklin, eine Sonderkupplung verwendet?

Andreas Weise

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Beitrag von Stephan D. » Montag 3. Oktober 2005, 22:02

Hallo Andreas!

Die Angabe "NEM-Schacht" ist definitiv falsch. Piko hat eine fünfpolige Kupplung, sehr ähnlich der Mäklinkupplung,
verwendet. Beide Kupplungen (Piko und Mäklin) lassen sich sogar ineinanderstecken. Nur die Rasten sind um
ca. 1mm versetzt.


So, hier nun mein Umbaubericht:

Ich habe meinem Piko ICE 3 den "Luxusumbau" gegönnt. Sprich, Pikodrehgestelle gegen Märklindrehgestelle
getauscht, ESU-Decoder mit Schleiferumschaltplatine eingebaut, Zug für schaltbare Innenbeleuchtung
vorbereitet (die weißen LED habe ich noch nicht). Aus dem gleichen Grund wurden die gelben LED
der Stirnbeleuchtung noch nicht getauscht. Pikopantograph gegen Märklinpantograph getauscht.

Zur besseren Verständnis:
EW1 Endwagen 1 (mit TFZ-Führer)
EW2 Endwagen 2
MW/P Mittelwagen mit Pantograph
BR(A) Bordrestaurant (Antriebswagen)

Begonnen habe ich mit dem EW2. Zuerst wurden die beiden Schrauben gelöst und das Gehäuse abgenommen.
Dies muß zuerst hinten etwas angehoben und dann in Richtung Führerstand geschoben werden.
Macht man dies nicht, bricht man die beiden Lichtleiter ab.
Dann wurde der "Spoiler" unter dem Chassis auf der Führerstandseite abgeklipst. Darunter befindet
sich die Schraube, welche die Stirnbeleuchtungseinheit incl. der Inneneinrichtung vorne fixiert. Hinten ist
die Inneneinrichtung nur mit zwei Rastnasen seitlich eingehängt. Die Inneneinrichtung nun abheben
und etwas zur Seite schwenken. Dabei beachten, daß die drei Kabel nicht abgerissen werden.
Diese Kabel sind in der Mitte des Wagens geteilt (zusammengelötet und jeweils mit einem Schrumpfschlauch
überzogen). Den Schrupfschlauch nun auf eine Seite schieben und die Kabel auseinanderlöten.
Die Zuordung der Kabel: weiß = Stirnbeleuchtung gelb, gelb = Schlußlicht rot, blau = gemeinsamer Pluspol.
Gelb und weiß sind hier gegenüber der normalen Zuordung vertauscht, da es sich hier um den "Schlußwagen" handelt.
Unter der Inneneinrichtung sieht man eine Vertiefung (Wanne) in welcher sich zur Beschwerung ein Metallstück
befindet. Dort ist noch genug Platz zum Einbau weiterer Teile. Nun benötigt man ein monostabiles Miniaturrelais
mit einem Wechsler für 24V, einen kleinen Brückengleichrichter, zwei Märklindrehgestelle und einen Märklinschleifer.
Die Pikodrehgestelle werden durch Zusammendrücken der Rastnasen nach unten entfernt und die Märklindrehgestelle
eingesetzt. Diese haben schon ab Werk eine Radschleiferfeder (mit Kabel). Auch sind sie für das problemlose
anklipsen der Märklinschleifer vorbereitet. Am Schleifer wird noch ein Kabel angelötet und durch die mittige
Bohrung in das Drehgestell und dort nach oben in den Wagen geführt. Mittig auf die Metallbeschwerung
wird ein etwa gleich langer zweipoliger Streifen einer Lochstreifenplatine geklebt. Dieser dient als Verteiler und Verbinder.
Der Schleifer kommt natürlich ans Führerstandende. Schleifer- und Radschleiferkabel werden an diesen
Platinenstreifen angelötet. Das Gleiche macht man mit dem Radschleiferkabel des zweiten Drehgestells (natürlich an den
gleichen Pol wie das erste Drehgestell :wink: ).
An das Relais wird zwischen den Spulenanschlüssen eine Diode angelötet. An den Anschluß an welchem die
Kathode der Diode liegt (der Strich), kommt das blaue Kabel von der Kupplung. An den anderen Anschluß
das gelbe Kabel von der Kupplung. An den Mittenanschluß des Schaltkontaktes kommt ein Kabel, welches mit dem
Minusanschluß des Gleichrichters verbunden wird.
An den Anschluß des Schaltkontaktes, welcher im Ruhezustand des Relais stromt führt (also wenn es ausgeschaltet ist),
kommt das gelbe Kabel der Stirnbeleuchtung, an den anderen Schaltkontaktanschluß das weiße Kabel der Stirnbeleuchtung.
Das blaue Kabel der Stirnbeleuchtung kommt an dem Plusanschluß des Gleichrichters. Die beiden Wechselstromanschlüsse
kommen an den Platinenstreifen an Schleifer und Radschleifer. Das weiße Kabel der Kupplung bleibt (vorerst noch) frei.
Daran wird dann die Innenbeleuchtung angeschlossen. Man sollte jedoch das blanke Ende isolieren oder abschneiden.
nun müssen noch zwei dünne Kabel von dem Platinenstreifen zu den beiden freien Lötanschlüssen der Kupplung
verlegt werden. Schleifer auf rot und Radschleifer auf schwarz (am besten mit MW/P vergleichen).
Das Miniaturrelais und der Gleichrichter können in die Wanne vor die Metallbeschwerung geklebt werden.
Bitte darauf achten, daß kein Kontakt zwischen den Relais- bzw. Gleichrichterkontakten und dem Metallteil besteht.
Wenn der Fahrgestell nun auf die Gleise gesetzt wird, muß das rote Schlußlicht leuchten (analog und digital).
Ist dies der Fall, kann der Wagen wieder zusammengesetzt werden. Also zuerst die Inneneinrichtung befestigen
(Schraube vorne und Rasten hinten), dann das Gehäuse aufsetzen. Hierzu sollte man zuerst den Lichtleiter der
Stirnbeleuchtung aus dem Gehäuse ziehen und auf die zwei Lichtleiterstifte der Beleuchtungseinheit an der
Inneneinrichtung stecken (bis zum Anschlag aufschieben). Jetzt das Gehäuse von der Führerstandseite her schräg
aufsetzen und nach hinten schieben. Dabei darauf achten, daß die Lichtleiter in die Öffnungen rutschen.
Das Gehäuse absenken und auf das Chassis aufsetzen. Nun die Befestigungsschrauben eindrehen.
Das war EW2.

Bei EW1 wird genauso verfahren. Nur kann man sich dort das Einlöten des roten und schwarzen Kabels zwischen
dem Platinenstreifen und der Kupplung sparen, da die Kabel schon ab Werk vorhanden sind und nur an dem
Platinenstreifen angelötet werden müssen. Ausserdem müssen das gelbe und das weiße Kabel von der Beleuchtungseinheit
am Relais getauscht werden, da hier die Kabelfarben korrekt sind.

MW/P verursacht die wenigste Arbeit. Neben dem Tausch der Drehgestelle, wird diesem Wagen auch ein Metallgewicht
eingesetzt, denn dies hat er ab Werk nicht. Ebenso wird der Kunststoffpantograph gegen ein Metallpatograph
von Märklin getauscht. Wegen der noch einzubauenden Innenbeleuchtung wird auch hier der zweipolige Streifen
der Lochstreifenplatine zur Anwendung gebracht. Als Beschwerung wurde ein Streifen Walzblei (aus dem Modellbau)
verwendet. Dieser wurde in die leere Wanne geklebt. Es wurden (vorerst) nur das rote und schwarze Kabel getrennt
und an den Platinenstreifen angelötet, ebenso die beiden Kabel zu den Radschleifern. Der Pantograph wurde
entfernt und gegen den Märklinpantograph samt Unterbau getauscht. Hierzu mussten die Bohrungen für die
Befestigungszapfen des Unterbaues etwas versetzt werden. Auch mußte der Ansatz der Schraubendurchführung
etwas gekürzt werden. Nach dieser Arbeit kann der MW/P wieder montiert werden.

Nun der der BR(A). Hier müssen foldende Arbeiten ausgeführt werden: Tausch der Drehgestelle, Einbau des ESU-Decoders
mit Schleiferumschaltplatine und Änderung bzw. Ergänzung der Verkabelung.
Nach dem Lösen der Schrauben und Abnahme des Gehäuses sieht man das Metallchassis mit Motor, die Platine mit
NEM-Schnittstelle und die beiden Inneneinrichtungsteile. Zuerst wird der serienmäßige Brückenstecker entfernt.
Danach, nach Herausnahme der Inneneinrichtungen, werden die beiden Antriebsdrehgestelle durch zusammendrücken
der Rasten ausgeklipst und entnommen. Dabei darauf achten, daß die Kardanwellen drin bleiben. Die Aufnahmen
der Kardanwellen bei den Märklindrehgestellen so drehen, daß sie zu den Stellungen der Kardanwellen passen.
Die Kardanwellen nun in die Aufnahmen stecken und die Märklindrehgestelle einklipsen.
Nun folgt die Änderung der Elektrik. Da der ESU-Decoder an der Schleiferumschaltplatine angeschlossen ist und diese
keinen NEM-Stecker besitzt, müssen die Verbindungen selbst hergestellt werden. Diese Platine ist recht groß,
so daß ein geeigneter Platz dafür gefunden werden muß. Ich habe sie auf der Seite der kurzen Inneneinrichtung
platziert, da sich dort ausser einer Trennwand nichts wesentliches befindet. Jedoch müssen, um später
das Gehäuse aufsetzen zu können, folgende Schritte ausgeführt werden: das violette Kabel muß um ca. 3cm verlängert
werden, die schwalbenschwanzförmige Trennwand muß in der Mitte ausgespart werden (für die vierpolige
Buchse auf der Platine) und die Überstände links und rechts oben an der Wand über welche die Kabel zur Kupplung
geführt sind, müssen abgetrennt werden. Ebenso müssen auf dieser Kupplungsseite das hier fehlende rote und
schwarze Kabel ergänzt werden. Foldende Kabelverbindungen werden nun hergestellt: beide blaue Kabel (Kupplung)
zu einem Anschluß "Plus" auf der Schleiferumschaltplatine (SUP), rotes Kabel (Kupplung Richtung EW1) an
Anschlußpunkt "Schleifer vorn" auf der SUP, rotes Kabel (Kupplung Richtung EW2) an Anschlußpunkt
"Schleifer hinten" auf der SUP, beide schwarze Kabel an Anschlüsse "Radschleifer" auf der SUP. Gelbes Kabel
(Kupplung Richtung EW1) an Anschluß "Licht weiß vorn / rot hinten" auf der SUP. Gelbes Kabel (Kupplung Richtung EW2)
an Anschluß "Licht rot vorn / weiß hinten" der SUP. Beide weiße Kabel an das Anschlußbeinchen des NEM-Steckers
für das grüne Kabel auf der SUP. Motoranschlüsse mit den Anschlußpunkten "Motor" auf der SUP verbinden.

Sind diese Arbeiten sorgfältig ausgeführt, kann der Zug (EW1, BR(A) ohne Gehäuse, EW2) gekuppelt und probegefahren
werden. Nach dem Aufgleisen und Einschalten der Digitalgeräte sollte an beiden EW die roten Zugschlußlampen
leuchten. Nach Betätigen von f1 sollte an einem EW die Beleuchtung von rot auf gelb wechseln. Als nächstes
nun die Fahrtrichtung umschalten um zu prüfen, ob dies auch auf der anderen Seite der Fall ist. Wenn ja,
den Regler aufdrehen um die Funktion des Motors und der korrekten Fahrtrichtung zu testen. Fährt der Zug
in die falsche Richtung, sind die Kabel an den Motoranschlüssen zu tauschen. Verläuft Alles zur Zufriedenheit, kann der BR(A)
wieder von den EW abgekuppelt und dann das Gehäuse aufgesetzt werden. Dananch erfolgt nochmals der gleiche
Testlauf. Ist auch dieser in Ordung, kann der Decoder programmiert werden.

Der einzige Wermutstropfen dabei ist nur, daß die roten Zugschlußlampen nicht abschaltbar sind.
Um dies zu realisieren wäre aber eine sechste Stromverbindung von Wagen zu Wagen nötig, welche die
Kupplung aber nicht besitzt. Ich denke aber, daß der von mir gefundene Kompromiss zu tolerieren ist

Gruß
Stephan
H0: Wechselstrom + Gleichstrom
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Andreas Weise

Beitrag von Andreas Weise » Montag 26. Dezember 2005, 21:43

so... da hole ich einen alten Thread noch mal hoch.

Ich habe den Piko ICE 3 jetzt auch, DC-Version in 5-teiliger Ausführung. Mein Problem: Auf meiner Anlage (analog gesteuert) sind die Signalhalteabschnitte aus Platzgründen nur 50-60 cm lang. Die Trafos für die Hauptstrecke stehen, permanent auf ca. 12 V eingestellt, unter der Anlage. Nun hat der ICE 3 eine extrem hohe Geschwindigkeit (vom Getriebe her) und durch die Schwungmasse einen sehr langen Auslauf. Folge: Der Zug fährt bei jedem roten Signal durch, weil der Triebkopf dann schon wieder Strom kriegt, noch bevor der Zug zum Stehen kommt.

Nun gibt es 2 Möglichkeiten:
1. Schwungmasse entfernen: Da sagte mein Fachhändler mir am Telefon, er könne mal in den Zug reinschauen, ob das prinzipiell geht. Wie hier aber zu lesen ist, scheinen einige den Zug ja schon mal aufgemacht zu haben. Vielleicht weiß ja hier einer was über den Aufbau des Antriebs, dann könnte ich mir den Transport in die Werkstatt sparen.
2. Die betreffenden Trafos auf die Anlage neben das Stellpult stellen, und das Tempo beim Einfahren ins rote Signal manuell drosseln. Da dies aber in meinem Fall mehrere Stunden Verdrahtungsarbeit wäre, wollte ich mal fragen, ob einer zufällig weiß, wie der Antrieb konzipiert ist.

Andreas Weise

ICE3ER

Beitrag von ICE3ER » Montag 13. April 2009, 11:14

Hallo,

ja, ich weiß, der Thread ist schon alt, aber ich habe auch mir auch den Piko ICE 3 insgesamt 8 teilig gekauft für Märklin. Nun hatte ich auch immer das Problem, dass der ICE schon bei geringer Geschwindigkeit auf den Kurvenweichen entgleist ist. ich habe ihn dann an allen Ecken und Enden bechwer, was letzendlich nicht viel half. Nun habe ich auch am gesamten Zug außer am Motorwagen die Piko Radsätzen gegen Märklin Wechselstromradsätze getauscht. Und dann--- ICE läuft PERFEKT über Kurvenweichen bei Langsamfahrt und auch bei Höchstgeschwindigkeit. Schafft es auch über alle anderen C-Gleise, keine Probleme mehr. Wunderbar. Kosten ca. 25 Euro

MfG

TT-Fan
Forumsgast
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Re: Piko ICE 3 (Beschreibung und Umbauvorschlag für Märklin)

Beitrag von TT-Fan » Samstag 25. Januar 2020, 00:55

Wow, der Thread ist mega-alt, aber ich habe mir vor kurzem die TT-variante des ICE3 von Piko gekauft und besonders große Probleme bei Steigungen und Unebenheiten erlebt. Statt grosser Umbauarbeiten habe ich schliesslich im Bereich der Kupplung überall einen Quersteg mit Dremel entfernt, der die Kupplung davon abhielt, mit der Steigung mitzugehen. Danach lief der Zug viel besser und meisterte auch starkes Gefälle mühelos. Das einzige verbliebene Problem liegt darin, dass der Zug immer noch entgleist, wenn die Wagen gegeneinander leicht verdreht werden. Das liegt am starren Design der Kupplungen und kann meines Achtens nur durch Nachbesserungen am Gleis verhindert werden.

Schöne Grüsse, Bye Thomas

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