Amerika-Anlage entdeckt

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peter aus paderborn

Amerika-Anlage entdeckt

Beitrag von peter aus paderborn » Dienstag 27. Mai 2003, 14:56

Hallo zusammen,

bin gerade beim surfen auf eine Ausstellungsanlage in San Francisco gestossen und zwar im Golden State Railroad Museum:

http://www.gsmrm.org/

Das gibt schonmal einen Vorgeschmack auf den amerikateil im Miwula :D

Gunnar

Beitrag von Gunnar » Mittwoch 28. Mai 2003, 17:23

Ist ja ganz interessant.

Habe mir die Bilder mal angeschaut: insgesamt etwas zu steril und wenig Liebe zum Detail, wie ich finde. :(

Peter Heß

Beitrag von Peter Heß » Donnerstag 29. Mai 2003, 10:05

Ich würde Gunnar da übrigens ganz und gar nicht zustimmen: die Aufnahmen strahlen eine sehr gelungene Atmosphäre aus und stecken voll liebevoller Details. In Amerika sieht es eben doch ein wenig anders aus als bei uns, da herrscht eher eine großzügige Weite vor und die ist auf den Anlagenbildern sehr gut nachzuvollziehen, ohne dass die Anlage deswegen leer wirkt. Ich finde, man "spürt" förmlich, wie die Diesel vorbeiwummern....
Tja, so kann es gehen: zwei völlig unterschiedliche Meinungen zu ein und derselben Anlage - und kein Grund, sich deswegen in die Haare zu kriegen... :wink:

Cincinnati-Train

Beitrag von Cincinnati-Train » Donnerstag 29. Mai 2003, 12:14

hallo peter ..

nein peter nein nein nein ...stimme dir nicht zu ...
in america sind modelleisenbahnanlagen sehr unlieb gebaut ..
gegenüber unserem verständnis für modelleisenbahnanlagen .. keine natur- bzw. detailtreue haben die amis ...
sehr wenig liebe zum detail und man hat den eindruck , als wenn es so *hingeklatscht* ist ...
aber america ist nicht das land für modelleisenbahner ..
in Cincinnati findet zweimal im jahr die größte modelleisenbahnausstellung statt und wer diese einmal gesehen hat , wird tief enttäuscht sein ..
dagegen ist MiWuLand das himmelreich ...........

beispiel : an vier ausstellungstagen hat LENZ nur zwei lokdecoder verkauft ....... und LENZ war der einzige anbieter für digitale lokdecoder, obwohl genau diese kleine digitale anlage der hit auf der ausstellung war ... und ich habe mich auch mit dem CEO von Märklin unterhalten und der hat mir bestätigt, daß die amis im modellbau gegenüber den deutschen modellbauern welten auseinander sind....

ich glaube , wenn der americateil bei MiWuLand fertiggestellt ist, kann die Lufthansa zusätzliche flüge von und nach america einrichten um all die amis nach HH zu fliegen ... damit die endlich mal lernen wie eine amerikanische modelleisenbahnanlage gebaut wird ..

ein modelleisenbahnclub aus Cincinnati hatte seine anlage scale HO vorgestellt .... solch eine anlage hat fast jeder modelleisenbahner in old germany im keller oder auf dem dachboden ... so primitiv bauen die amis modelleisenbahnanlagen ...
ich könnte noch viel viel erzählen ..... aber ...

grüße von

Cincnnati - Train

Gunnar

Beitrag von Gunnar » Donnerstag 29. Mai 2003, 12:32

ich wollte lediglich die Diskussion eröffnen und in keiner Weise Peter dafür kritisieren, dass er diesen link reingestellt hat.

Über diese Analge zu diskutieren scheint auch für andere i.O. zu sein.

Wer das MiWuLa kennt, wird nun mal sehr hohe Mßstäbe an Großanlagen setzen, da es für mich einfach eine überwältigende Analge ist (insbesondere was die erwähnte Liebe zum Detail angeht).

Gruß an alle, die dies nachvollziehen können. :D

John

Beitrag von John » Donnerstag 29. Mai 2003, 12:35

Moin moin zusammen,

die Amis haben tatsächlich ein anderes Verstädnis von "Modellbau". Ich hab' die Anlage letzten Jahr sehen können und war trotz allem begeistert - gelungene Landschaftsportionen, realistisch lange Züge, gute Farbgebung. Soweit ich es beurteilen kann (mehrere Fachgeschäfte in Los Angeles und San Francisco besucht), ist das Angebot an modellbahngerechtem Zubehör deutlich geringer als bei uns. Und: wer sich die Bilder genauer anschaut, wird dort z. B. Modellaustos von Wiking und Busch entdecken... Die haben dort offenbar Kult-Status, auch wenn sie ein Vermögen kosten.

Gruß,
John 8)

cmeyer

Beitrag von cmeyer » Donnerstag 29. Mai 2003, 12:44

America ist halt in vielem das Land der Extreme.

Ich habe beim Studieren von US - MoBa-Magazinen sowohl Anlagen gesehen, die nur einfach mit möglichst wenig Aufwand möglichst gross sein sollten, wie auch Anlagen (ebenfalls grosse ) , die von unheimlicher Detailtreue waren - wer da lästert, muss es erst mal besser machen.
Wahrscheinlich ist es halt so, das einige nach dem Motto "Masse statt Klasse" arbeiten, während es auf der anderen Seite wie bei uns auch Freaks gibt, die den Hard-Core Nietenzähler auf dieser Seite des grossen Teiches in nichts nachstehen.

Und doch muss ich cincinnati insofern recht geben, dass ich in den USA eigentlich in allen Lebensbereichen eine vorherschende Mentalität des "mehr schein als seins" beobachte.
Wie etwas "verkauft" wird ist oft wichtiger als was es dann wirklich ist, so auch die Worte, mit denen etwas beschrieben wird: Sie stehen oft in keinem Verhältniss zur Wirklichkeit, sei es ein Menu oder eine MoBa.
Ich denke, man kann die Amis nicht so einfach über einen Leisten scheren, sie hatten und haben gute Modellbauer.

Nicht zuletzt denke ich da auch an den verstorbenen Altmeiser, John Allen.

Gast

Beitrag von Gast » Donnerstag 29. Mai 2003, 20:32

Freunde, ich muß mich überwinden, zu diesem Thread etwas zu schreiben - einerseits weil ich es für überflüssig halte, die Vorzüge amerikanischer Anlagenbauer und -betreiber herauszustellen, andererseits weil ich mich über Cincinnatis Post so geärgert habe, daß ich mich hier eigentlich total verabschieden wollte.

Aber - dem allem zum Trotz: Die Modellbahnphilosophie in den USA ist eine ganz andere als hier. Die gepflegten Tugenden sind:

- Vorbildgetreuer Betrieb BETRIEB BETRIEB

- Anlagen mit Konzept (wozu ist diese Bahn denn da?)

- Kitbashing und Scratchbuilding (Um - und Selbstbau)

- Verfeinern von Serienmodellen

- Offenheit nach aussen, jeden November ist National Model Railroad
Month, wo Modellbahner ihre Anlagen Gästen an bestimmten Abenden
vorführen. Sowas gibt es hier nicht, alle vergraben sich im Keller - wo
hoffentlich niemand sieht daß man Eisenbahn spielt...

Was es in den USA nicht gibt:

- Großserienproduktion von Plastikmodellen (mit wenigen Ausnahmen
haben die dortigen Hersteller keine hundertjährige Firmentradition...)
Das heißt: Automodelle und Gebäudebausätze kommen zu 90% aus
Deutschland oder von Heljan, Cornerstone von Walthers kommt fast
vollständig von Heljan und zu kleinen Teilen von KIBRI.

- Vor 30 Jahren gab es unter dem Kürzel AHM Modelle von Roco, Liliput,
Rivarossi, etc., unter Model Power Produkte von Roco, FAller, Pola,...
also in punkto Modellbahn ein klassisches Importland. Später kam
auch KATO dazu, bzw. Stewart und Atlas ließen dort fertigen.

Das Händlernetz ist sehr sehr dünn, nur im Umfeld großer Städte gibt es namhafte Modellbahngeschäfte, viel wird über den Versand abgewickelt.

@ Cincinnati: Nur wenig nördlich von Cincy, in West Carollton existierte fast 40 Jahre Allen Mc Clellands "Virginian & Ohio", eine Konzeptanlage
der Sonderklasse. Hast Du je davon gehört ?

Eines muß ich allerdings zugeben: Mir fiel oft auf, daß unsere Kollegen jenseits des Teiches die Autos immer unbehandelt auf die Anlage neben einen handgealterten Holzbausatz gestellt haben. Soweit ging die Liebe zum Detail meist nicht, erklären konnte es keiner. Zu dumm, wenn es sich auch noch um ein Hot-Wheels-Auto gehandelt hat. Aber: Wo sollen die schönen Wikingautos denn herkommen, ohne Läden ?? Bei K-Mart gibts Hot Wheels zu 99 Cents...

Kropf geleert, Ärger weg, Verwunderung hält sich jedoch hartnäckig...

MS

DC

Beitrag von DC » Donnerstag 29. Mai 2003, 22:09

Danke Mainstreet für Deine Antwort.
Es gibt überall auf der Welt tolle oder eben unprofessionelle Anlagen.
Hier zu pauschalisieren ist einfach nur ignorant.


@Cincinatti
Schade, Du müsstest es doch auch wissen !??

@Peter
Danke für den Link - sehr interessant

Gast

Beitrag von Gast » Sonntag 1. Juni 2003, 08:43

Cincinnati-Train hat geschrieben:...
ein modelleisenbahnclub aus Cincinnati hatte seine anlage scale HO vorgestellt .... solch eine anlage hat fast jeder modelleisenbahner in old germany im keller oder auf dem dachboden ... so primitiv bauen die amis modelleisenbahnanlagen ...
...
Moin,
was mich nervt, sind Verallgemeinerungen, oder willst du damit sagen, daß "die Deutschen" keine _Modell_eisenbahnen bauen können, weil fast jeder so eine Anlage im Keller hat.

Gruß
Kai, der nicht glaubt, daß man von ein paar Fotos eine Anlage oder gar alle Modellbahnen eines Landes beurteilen kann

peter aus paderborn

Beitrag von peter aus paderborn » Donnerstag 5. Juni 2003, 12:00

ich hätte nicht gedacht, daß mein link fast zu einem glaubenskrieg über modellbau-philosopie zwischen usa und old europe führt

ich schliesse mich aber der meinung an, daß man anhand von bildern einer anlage keinen bezug auf ein land zurückführen kann. ich finde es hauptsächlich interessant, weil es zwar auch ein modell ist, man aber nicht die typischen deutschen fachwerkhäuschen und auch anderes rollmaterial sieht.

Cincinnati-Train

Beitrag von Cincinnati-Train » Freitag 6. Juni 2003, 15:43

hi freunde
endlich mal eine discussion über modelleisenbahnanlagen hier im forum über "modelleisenbahner" in den USA ........

man .. finde ich doch toll mal andere meinungen zu lesen ....

aber außer main street
haben doch viele die USA wohl noch nie gesehen bzw. dort gewohnt oder gelebt , oder sich mal modelleisenbahnanlagen angesehen und so können sich diese leute doch auch kein urteil erlauben über die "amis"

grüße
Cincinnati-Train

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