Bahnhof Dammtor patinieren

[Birdland]

Hallo,
ich bräuchte mal einen Rat von jemanden der mit patinieren mehr Erfahrung hat als ich. Ich habe vor 2 Jahren angefangen mich damit zu beschäftigen, einen Teil meiner Gebäude patiniert, und nach ersten "geht so" Ergebnissen wirklich gute Ergebnisse erziehlt. Die Gebäude waren alle normale Backstein-Gebäude - also rötliche Töne. Jetzt möchte ich mich an meinen Dammtorbahnof von Trix wagen, den ich mir vor vielen, vielen Jahren gekauft und zusammen gebaut habe (übrigens: so schlecht finde ich den gar nicht wie in vielen Foren zu lesen ist. Wenn man sorgsam arbeitet kann man den sehr wohl sehr gut zusammen bauen). Aber jetzt meine Frage: mit welchen Farbtönen soll man da arbeiten. Für Hilfe von jemanden der sich mit Farben auskennt wäre ich sehr dankbar. Ich möchte meinen Bahnhof nicht ruinieren.
Vielen Dank für die Hilfe, Thomas Waßkönig

[HahNullMuehr]

Moin Thomas,

Du hast den Bahnhof schon zusammengesetzt? Das macht es etwas schwieriger, da man an den Trennstellen Fenster-Mauerwerk aufpassen sollte, nicht zu kleckern. Das vorab.

Dammtor, das ist doch ein sandfarben-ockerfarbenes Gebäude?
Ich versuche grundsätzlich als erstes, den "Glanz" zu nehmen. In natura gibt es kaum glänzende Teile an Gebäuden, mal von Fenstern, glasierten Dachziegeln oder wirlich neuen Regenrinnen abgesehen. Also eine matte Farbe (leicht verdünnte Wandfarbe/Dispersionsfarbe tut es sehr gut!) in ungefähr dem Ton, den das Mauerwekr hatr, auftragen. Lieber eine Spur ins "schmutzige" gehen. Ich gebe gerne einen Tropfen Airbrush-Farbe "Sepia" dazu, das sieht fast schwarz aus, ist aber in Wirklichkeit braun. Damit grundiert man.

Auf dem Grundanstrich haften alle anderen Farben auch besser. Die richtigen Wetterspuren erzeugt man gut mit Pinselwasser. (Für Anleitung den blauen LINK klicken.) Immer schön senkrecht, wie auch das Regenwasser laufen würde. Lieber drei oder vier mal zu dünn auftragen als mit einem zu starken Strich die Sache verderben.

Auch die Fenster dürfen einen staubigen Überzug erhalten (falls der Fensterpputzer länger nicht da war). Hierzu ins staubgraue Pinselwasser eine Spur Spülmittel geben: ein Tropfen Spüli auf den Finger, den Finger kurz ins Wasser tauchen, reicht schon. Die Farbe verteilt sich dann besser auf den glatten Flächen.

Dachflächen dürfen gerne etwas stärker eingegraut sein, aber dann zum Abschluss noch die "Lichter" aufgranieren. Je nach Dachbelag verstärkt das die plastische Wirkung enorm. Graniertes Dach

Wenn Dein Sinn jetzt noch nach Algenbewuchs und Grünspan steht: Letzterer kommt nur auf Kuferdächern bzw. an Kuferteilen vor. Algen brauchen etwas Ruhe und möglichst stehendes Wasser. Für den Grünschleier also Stellen aussuchen, an denen auch mal eine wasserlache stehen bleibt: Eine Ecke auf einem Flachdach, windgeschützte Innenecken usw.

Taubenplage? Sind da vielleicht exponierte Stellen, die die "Ratten der Lüfte" gerne als Ausguck und Startplatz nutzen? Dort könnten weiße Fleckchen zu sehen sein (und natürlich am Boden, senkrecht darunter).

Aber nie vergessen: analog zur alten Installateursregel: "Dreimal abgeschnitten und immer noch zu kurz!" ---
Die Patina lieber dreimal dünn und noch dünner pinseln als mit einem beherzten Auftrag alles verderben. Lass die Sache zwischendurch richtig trocknen, um die Wirkung zu sehen. Manche Farben wirken nass/feucht sehr anders als im getockneten Zustand.

Ich hoffe das hilft Dir weiter. Gruß

[Birdland]

Hallo Micha,
danke für die Ratschläge. Dann werde ich mich am Wochenende mal ganz langsam und vorsichtig anfangen.
Thomas

[günni]

Lieber drei oder vier mal zu dünn auftragen als mit einem zu starken Strich die Sache verderben.

Moin,
stimmt. So manches Modell wurde durch einen dicken Farbauftrag schon versaut.

[Birdland]

Hallo Günni,
auch dir danke. Übrigens - die Schaltung Wechselstrom auf Gleichstrom funktioniert tadellos. Danke noch mal.
Thomas