Anonymous hat geschrieben:Ich bin sicher, dass in diesem Forum auch einige Feuerwehrleute (freiwillig oder beruflich) mitlesen und -schreiben werden. Diese werden bestätigen können, wie viel Begeisterung bei ihnen solche Einsätze auslösen.
Hallo Roland!
Da kannst Du Dir sicher sein. Ich gehöre zu diesen Menschen (beruflich und freiwillig).
Zumindest Deiner Einschätzung, daß solche Einsätze wirklich keine Begeisterung auslösen,
stimme ich zu. Jedoch ist dies ein Teil unserer Umwelt und Gegenwart und leider aus unserem
Alltag nicht wegzudenken oder gar totzuschweigen. Ich halte eine Nachbildung eines fiktiven
Unfalles in der geschilderten Art für weniger bedenklich, als die Gaffer bei einem Realeinsatz,
welche den Rettungs- und Hilfskräften im Weg herumstehen, sowieso Alles besser wissen
und aus Neugier am liebsten mit in den Unfallwagen reinkriechen würden, nur um möglichst
nahe am Geschehen mit dabei zu sein. Ich habe es selbst miterlebt, wie ein Opa mit seiner
etwa 4-5 Jahre alten Enkelin auf dem Arm die Polizeiabsperrung umgangen hat, um dem
Kind die verunfallten Fahrzeuge zu zeigen. Daß neben dem einen Wagen ein Toter lag und
neben dem zweiten Notarzt und Rettungsassistenten verzweifelt (und leider vergeblich) um das
Leben einer jungen Mutter kämpften, war dem Herrn egal. Ich habe noch heute im Ohr was
er zu dem Mädchen sagte: "
Schau mal, was der Onkel Doktor da mit der Tante macht....".
Auch einer energischen Aufforderung der anwesdenden Polizisten wollte er zuerst keine
Folge leisten. Erst die Androhung einer Anzeige mit nachfolgender Geldstrafe wegen Behinderung
eines Rettungseinsatzes lies ihm zu seinem Fahrzeug zurückkehren. Hoffentlich hat das Kind
durch diese Eindrücke keinen seelischen Schaden genommen.
Bedenklich wäre Svens Vorhaben allenfalls, wenn er einen speziellen Realunfall nachstellen
wollte. Dies könnte eventuell durch den Wiedererkennungseffekt bei den Betroffen ein
"Dèja vu" hervorrufen. Aber dies hat er ja gar nicht vor.
Gruß
Stephan
Hauptberuflicher und freiwilliger Feuerwehrmann