Fachzeitschrift Architektur / Modellbau / Dioramenbau
Fachzeitschrift Architektur / Modellbau / Dioramenbau
Hallo,
Habe nun mbz, miba, modelleisenbahner und frühr mal Modell Fan gelesen und gekauft.
Alles noch nicht so das was ich suche. Die ersten 3 sind hauptsächlich mit der Eisenbahn beschäftigt (auch wichtig) und Modell Fan mit Militär (kann mir gestohlen bleiben)
Kennt einer eine wirklich Gute Zeitschrift, vielleicht auch Bücher zum Thema Architekturmodellbau bzw. Dioramenbau. Das Thema sollte zu 80 % darin behandelt sein.
Ach noch eins. Bitte in Deutsch. Mein Englisch reicht für die Lektüre noch nicht aus.
Habe nun mbz, miba, modelleisenbahner und frühr mal Modell Fan gelesen und gekauft.
Alles noch nicht so das was ich suche. Die ersten 3 sind hauptsächlich mit der Eisenbahn beschäftigt (auch wichtig) und Modell Fan mit Militär (kann mir gestohlen bleiben)
Kennt einer eine wirklich Gute Zeitschrift, vielleicht auch Bücher zum Thema Architekturmodellbau bzw. Dioramenbau. Das Thema sollte zu 80 % darin behandelt sein.
Ach noch eins. Bitte in Deutsch. Mein Englisch reicht für die Lektüre noch nicht aus.
Architektur-Modellbau-Zeitschriften
Hallo Matthias,
hier sprichst Du ein Gebiet an, in dem es noch sehr viel Nachholbedarf gibt.
Ich selbst hab mir mein Architekturstudium mit dem Bau von Architekturmodellen, für verschiedene Architekturbüros zum großen Teil finanziert.
Später habe ich dann noch rund 10 Jahre lang Workshops für Architektur-Studenten zu diesem Themenkomplex an der hiesigen Uni geleitet.
Leider habe ich bis heute kein vernünftiges deutsches Buch zu diesem Thema gefunden. Auch die Fachzeitschriften machen sich hier sehr rar. Es werden zwar sehr interessante Modelle gezeigt, aber Anleitungen zum Bau wirst Du keine finden.
Aufgrund der immer komplexer werdenden 3-D Darstellungsmöglichkeiten gebe ich darüber hinaus großen detaillierten Modellen keine große Zukunft.
Um wieder zum Ausgangspunkt zurück zu kehren folgendes:
Architekturmodelle unterscheiden sich von typischen Modellbahn-Modellen vor allem durch die Wahl der Materialien. Es kommt nicht auf die realistische Darstellung des Baukörpers an, sondern Proportionen sollen vermittelt werden, es soll das Zusammenspiel z.B. des Projektes in die bestehende Struktur dargestellt werden.
Materialien wir Plexiglas, Styropor, Balsaholz und verschiedene Pappen kommen zu Einsatz.
Aber nie lautet die Prämisse – das Objekt in seiner tatsächlichen Oberflächenstruktur zu zeigen.
Ich kann mich nur an ein einziges Modell erinnern, wo absolute Realitätsnähe gefordert wurde, das war der Anbau an eine „denkmalgeschützte“ Burg aus dem 13. Jahrhundert.
Du wirst vielleicht überrascht sein, aber den Studenten habe ich immer empfohlen neben den einschlägigen Architektur-Magazinen sich Modellbahnzeitschriften anzuschauen, um ein Gefühl für reduzierte Maßstäbe zu bekommen. Und eine meiner ersten Übung mit neuen Studenten war der Zusammenbau eines kleinen „Faller - Hauses“.
Du siehst, es ist genau anders herum, wie Du es Dir vorgestellt hast.
Abschließend möchte ich Dir noch den Tipp geben, auf die Homepage der http://www.detail.de zu gehen. Hier findest Du sehr viele interessante konstruktive Lösungen aus der Architektur.
Beste Grüße
Kruno
hier sprichst Du ein Gebiet an, in dem es noch sehr viel Nachholbedarf gibt.
Ich selbst hab mir mein Architekturstudium mit dem Bau von Architekturmodellen, für verschiedene Architekturbüros zum großen Teil finanziert.
Später habe ich dann noch rund 10 Jahre lang Workshops für Architektur-Studenten zu diesem Themenkomplex an der hiesigen Uni geleitet.
Leider habe ich bis heute kein vernünftiges deutsches Buch zu diesem Thema gefunden. Auch die Fachzeitschriften machen sich hier sehr rar. Es werden zwar sehr interessante Modelle gezeigt, aber Anleitungen zum Bau wirst Du keine finden.
Aufgrund der immer komplexer werdenden 3-D Darstellungsmöglichkeiten gebe ich darüber hinaus großen detaillierten Modellen keine große Zukunft.
Um wieder zum Ausgangspunkt zurück zu kehren folgendes:
Architekturmodelle unterscheiden sich von typischen Modellbahn-Modellen vor allem durch die Wahl der Materialien. Es kommt nicht auf die realistische Darstellung des Baukörpers an, sondern Proportionen sollen vermittelt werden, es soll das Zusammenspiel z.B. des Projektes in die bestehende Struktur dargestellt werden.
Materialien wir Plexiglas, Styropor, Balsaholz und verschiedene Pappen kommen zu Einsatz.
Aber nie lautet die Prämisse – das Objekt in seiner tatsächlichen Oberflächenstruktur zu zeigen.
Ich kann mich nur an ein einziges Modell erinnern, wo absolute Realitätsnähe gefordert wurde, das war der Anbau an eine „denkmalgeschützte“ Burg aus dem 13. Jahrhundert.
Du wirst vielleicht überrascht sein, aber den Studenten habe ich immer empfohlen neben den einschlägigen Architektur-Magazinen sich Modellbahnzeitschriften anzuschauen, um ein Gefühl für reduzierte Maßstäbe zu bekommen. Und eine meiner ersten Übung mit neuen Studenten war der Zusammenbau eines kleinen „Faller - Hauses“.
Du siehst, es ist genau anders herum, wie Du es Dir vorgestellt hast.
Abschließend möchte ich Dir noch den Tipp geben, auf die Homepage der http://www.detail.de zu gehen. Hier findest Du sehr viele interessante konstruktive Lösungen aus der Architektur.
Beste Grüße
Kruno
Was ihr hier angesprochen habt, kann ich nur bestätigen. Losgelöst von der Modellbahn als tragendem Element in diesem Hobby kann der Gebäude- und Dioramenbau kein Eigenleben mit nennenswertem Stellenwert führen. Warum wohl haben sich Faller und Vollmer in die Kirmesecke begeben und Kibri die LKW-Bausätze forciert ? Nur mit Häuschen allein kann der Laden nicht überleben. Die Suche nach Marktnischen beherrscht das Programm, dahin geht es auch mit den Schienenfahrzeugen bei Kibri.
@Kruno: Ich freue mich, hier einen Kollegen getroffen zu haben und besonders angenehm sind mir derart sachliche und fundierte Kommentare.
Die Zielsetzungen im Architekturmodellbau und in unserem Hobbybereich könnten tatsächlich nicht unterschiedlicher sein. Gerade durch die berufliche "Einsicht" erfolgt eine gewisse Desillusionierung im Blick auf das Bausatzangebot und dessen "Vorbildtreue". Die sogenannte "selective compression" (wie die Amis das gerne nennen, nämlich das Hervorheben bzw. Zurücknehmen bestimmter Eigenschaften oder Merkmale) zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Modellbahnhobby. Nicht ein einziges Element ist konsequent maßstäblich ausgeführt - man denke nur an die Dampflloks, wo wegen der Spurkränze der Raddurchmesser reduziert werden muß, oder an die Kurvenradien, Steigungen und Gefälle im Streckenverlauf, etc. pp.
Da sind die Quetschungen, die ein Gebäudemodell hinnehmen muß, um hier stimmig zu wirken, nur eine weitere Folge dieses Prozesses. Eigentlich hilft nur die Flucht in immer kleinere Baugrössen, um z.B. das Verhältnis von Eisenbahn und Landschaft einigermaßen in den Griff zu bekommen, dies würde aber in der Konsequenz eine weitere Stufe der Abstraktion bedeuten. Das läuft aber wiederum dem Interesse der Kundschaft, möglichst viel auf die Platte zu häufen (vom Car-System zum Fernsehturm und zur Bergbahn, Lokschuppen, Drehscheibe, usw.) zuwider,
und ebenso dem Interesse der Hersteller, möglichst viele Wünsche zu wecken und entsprechenden Absatz zu erzielen.
Also finden wir uns auf dem bekannten, kitschigen Mittelweg wieder. Daraus kann man sich nur mit Eigeniniatitive befreien, d.h. Um- und Eigenbauten. Weitermachen !
MS
@Kruno: Ich freue mich, hier einen Kollegen getroffen zu haben und besonders angenehm sind mir derart sachliche und fundierte Kommentare.
Die Zielsetzungen im Architekturmodellbau und in unserem Hobbybereich könnten tatsächlich nicht unterschiedlicher sein. Gerade durch die berufliche "Einsicht" erfolgt eine gewisse Desillusionierung im Blick auf das Bausatzangebot und dessen "Vorbildtreue". Die sogenannte "selective compression" (wie die Amis das gerne nennen, nämlich das Hervorheben bzw. Zurücknehmen bestimmter Eigenschaften oder Merkmale) zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Modellbahnhobby. Nicht ein einziges Element ist konsequent maßstäblich ausgeführt - man denke nur an die Dampflloks, wo wegen der Spurkränze der Raddurchmesser reduziert werden muß, oder an die Kurvenradien, Steigungen und Gefälle im Streckenverlauf, etc. pp.
Da sind die Quetschungen, die ein Gebäudemodell hinnehmen muß, um hier stimmig zu wirken, nur eine weitere Folge dieses Prozesses. Eigentlich hilft nur die Flucht in immer kleinere Baugrössen, um z.B. das Verhältnis von Eisenbahn und Landschaft einigermaßen in den Griff zu bekommen, dies würde aber in der Konsequenz eine weitere Stufe der Abstraktion bedeuten. Das läuft aber wiederum dem Interesse der Kundschaft, möglichst viel auf die Platte zu häufen (vom Car-System zum Fernsehturm und zur Bergbahn, Lokschuppen, Drehscheibe, usw.) zuwider,
und ebenso dem Interesse der Hersteller, möglichst viele Wünsche zu wecken und entsprechenden Absatz zu erzielen.
Also finden wir uns auf dem bekannten, kitschigen Mittelweg wieder. Daraus kann man sich nur mit Eigeniniatitive befreien, d.h. Um- und Eigenbauten. Weitermachen !
MS
- Uli
- Forenurgestein
- Beiträge: 1765
- Registriert: Dienstag 7. Januar 2003, 10:30
- Wohnort: Bad Ems
- Kontaktdaten:
Re: Architektur-Modellbau-Zeitschriften
Hallo KollegenKruno Schmidt hat geschrieben:...
Aufgrund der immer komplexer werdenden 3-D Darstellungsmöglichkeiten
gebe ich darüber hinaus großen detaillierten Modellen keine große Zukunft.
...
Das Problem des Abstraktiongrades hat man übrigens auch in der 3D-Architekturvisualisierung.
Nur daß man hier die Darstellungs- und Oberflächenqualität stufenlos wählen kann.
Beispiele gibts auf meiner Website http://www.henn-kutting.de
Während meines Studiums habe ich oft Modelle aus unteschiedlich strukturierten,
naturbraunen Pappen erstellt. Komerzielle Modelle hingegen waren aus weissen Architekurpappen
oder Compound-Materialien. Den Bedarf hieran (und an entsprechenden Profilen) deckte ich
hier in Rhein/Main übrigens bei Firmen wie "Farbton" oder "Listmann".
Ausserdem bitte nicht vergessen: Die Profile und Halbzeuge für den Architekturmodellbau
sind (fast) alle auf die gängigen Masstäbe 1:100, 1:50 etc. abgestimmt.
Uli
Danke für die schönen und umfangreichen Beiträge von gleich 3 Architekten. Da ich kein Architekt bin und mit meinen 47 Jahren auch nicht vorhabe, Architetkur zu studieren, ist es für mich vielleicht zu umfangreich.
Anders gesagt. Da ich meine Modellhäuser selber bauen möchte. Liegt mein Interesse einfach die Grundlagen der Architektur kennenzulernen. Zwar werde ich und habe ich auch schon einige Originalbaupläne (mein Geburtshaus). Doch habe ich auch Fantasien von Industriegebäuden aus vergangenen Jahren. Dabei möchte ich nicht ein Modell darstellen, das so eigentlich gar nicht gebaut werden kann oder die Materialien viel zu fein sind. Damit dies im Original gar nicht so gebaut werden kann.
Aber ich freue mich trotzdem über diese ausführlichen Aussagen.
Anders gesagt. Da ich meine Modellhäuser selber bauen möchte. Liegt mein Interesse einfach die Grundlagen der Architektur kennenzulernen. Zwar werde ich und habe ich auch schon einige Originalbaupläne (mein Geburtshaus). Doch habe ich auch Fantasien von Industriegebäuden aus vergangenen Jahren. Dabei möchte ich nicht ein Modell darstellen, das so eigentlich gar nicht gebaut werden kann oder die Materialien viel zu fein sind. Damit dies im Original gar nicht so gebaut werden kann.
Aber ich freue mich trotzdem über diese ausführlichen Aussagen.
Matthias,
was Dein Geburtshaus betrifft, kannst Du Dir einfach mal Kopien von den Plänen machen und die Seitenansichten ausschneiden, die Abmessungen der Dachflächen entnimmst Du den Ansichten und dem Querschnitt. Alles ausschneiden, auf Pappe aufkleben, und zusammensetzen.
So kannst Du schon mal einen Eindruck gewinnen, wie das (später bessere) Modell aussehen wird. Mit Hilfe des Kopierers kannst Du auch gleich zum Maßstab 1:87 (oder was auch immer) gehen, mußt halt vorher entsprechend berechnen, wie viel Du vergrößern mußt. Ich gehe davon aus, daß Deine Pläne im Maßstab 1:100 gehalten sind.
MS
was Dein Geburtshaus betrifft, kannst Du Dir einfach mal Kopien von den Plänen machen und die Seitenansichten ausschneiden, die Abmessungen der Dachflächen entnimmst Du den Ansichten und dem Querschnitt. Alles ausschneiden, auf Pappe aufkleben, und zusammensetzen.
So kannst Du schon mal einen Eindruck gewinnen, wie das (später bessere) Modell aussehen wird. Mit Hilfe des Kopierers kannst Du auch gleich zum Maßstab 1:87 (oder was auch immer) gehen, mußt halt vorher entsprechend berechnen, wie viel Du vergrößern mußt. Ich gehe davon aus, daß Deine Pläne im Maßstab 1:100 gehalten sind.
MS
-
- Forumane
- Beiträge: 214
- Registriert: Mittwoch 9. April 2003, 14:45
- Wohnort: Obersulm
Hallo Martin Sauter,
ich gehöre auch zu denen, die Modellbauten überwiegend selbst herstellen (Epoche 5), oder vorhandene Modelle umbauen. Ich habe mir deshalb das Buch Architektur-Modelle ISBN 3-421-03176-2 vom Julius Hoffmann Verlag gekauft.
Hier finde ich oftmals Hilfe, über Materialien, Werkzeug und Herstellung von Teilen, etc. Nicht alles ist brauchbar, weil da auch spezielle Themen (Typologie von Modellen) angesprochen werden. Aber insgesamt ein Buch, dass verständlich die Vielfalt im Architekturmodellbau beschreibt.
Das Buch hat 1999 ca. 75,00 DM gekosten.
Grüße
Michael Sommer
ich gehöre auch zu denen, die Modellbauten überwiegend selbst herstellen (Epoche 5), oder vorhandene Modelle umbauen. Ich habe mir deshalb das Buch Architektur-Modelle ISBN 3-421-03176-2 vom Julius Hoffmann Verlag gekauft.
Hier finde ich oftmals Hilfe, über Materialien, Werkzeug und Herstellung von Teilen, etc. Nicht alles ist brauchbar, weil da auch spezielle Themen (Typologie von Modellen) angesprochen werden. Aber insgesamt ein Buch, dass verständlich die Vielfalt im Architekturmodellbau beschreibt.
Das Buch hat 1999 ca. 75,00 DM gekosten.
Grüße
Michael Sommer
Hallo,
Danke Michael. Habe mir jetzt das Buch Architektur-Modelle in der Bibliothek ausgeliehen.
Einfach super. Werde mir einige wichtige Seiten daraus herausscannen.
Da ich in Stuttgart bin habe ich nun auch vor, mich mal direkt an die Autoren zu wenden und um deren Hilfe anzufragen.
Also nocheinmal herzlichen Dank an alle für die Beiträge.
Freundlichst Matthias
Danke Michael. Habe mir jetzt das Buch Architektur-Modelle in der Bibliothek ausgeliehen.
Einfach super. Werde mir einige wichtige Seiten daraus herausscannen.
Da ich in Stuttgart bin habe ich nun auch vor, mich mal direkt an die Autoren zu wenden und um deren Hilfe anzufragen.
Also nocheinmal herzlichen Dank an alle für die Beiträge.
Freundlichst Matthias