Fragen zur Spantenbauweise bzw. Alternativen hierzu

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N-Carsten

Fragen zur Spantenbauweise bzw. Alternativen hierzu

Beitrag von N-Carsten » Sonntag 21. Dezember 2003, 12:05

Hallo liebe Modellbahnfreunde,

ich habe eine Frage zur Spantenbauweise. Ich baue zur Zeit eine Modellbahn in Spur N. Die Form der Anlage wird ein U mit einer Größe von 4 mal 4 Metern sein und die Gleise werden in drei Ebenen verlaufen.
Nun liest man - auch hier im Forum - viel über die Spantenbauweise, die ich von der Sache her sehr interessant finde. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob ich das mit den Spanten wirklich hinbekomme. Denn es müssen ja zum einen die Lage und Höhe der Gleistrassen feststehen, wie auch der spätere Geländeverlauf. Die Lage der Gleistrassen sollte bei mir nicht unbedingt das Problem sein, da ich zur Gleisplanung Software einsetze, mit derer man ja die genaue Lage der Gleise bestimmen kann. Was mir jedoch schwer fällt, sind meine Vorstellungen vom Gelände gleich in Form von Spanten umzusetzen. Außerdem bin ich mir an einigen Stellen auch noch nicht ganz sicher, wie das Gelände später einmal aussehen soll; man kann sagen, das das Gelände bislang nur grob geplant ist.

Ist es denn bei einer eher Flachen Anlage überhaupt ratsam in der Spantenbauweise zu arbeiten und nicht statt dessen einfach die Gleistrassen auf Stützen aufzubringen und die Geländeform nachträglich mit ausgesägten Formen zu gestalten?

Falls Ihr die Spantenbauweise favourisiert, wie habt Ihr Eure Geländeplanung in Spanten "transformiert"? Könnt Ihr mir dazu Tipps geben?

Vielen Dank für Eure Mühe

Gruß aus Braunschweig

Carsten

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Marius Baum
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Beitrag von Marius Baum » Sonntag 21. Dezember 2003, 12:59

Hallo Carsten,

ich favourisiere auf jeden Fall die Spantenbauweise.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, weißt du nicht ganz genau, wie du deinen Plan umsetzen kannst. Dazu kannst du dir ja mal Das angucken.

Heutzutage gibt es Software, mit der man sowohl die Gleise, als auch den Geländeverlauf, Gebäude, Straßen, ja sogar Trennstellen(Isolierte Gleisabschnitte) für die Steuerung, den Unterbau mit dem Raster(womit wir wieder bei den Spanten wären) usw. planen kann. Kurz um: Es gibt heutzutage Software mit der man sehr komfortabel die gesamte Anlage planen kann. Mein Favorit ist hierfür WinRail.

Man kann nicht festlegen, was "besser" oder "schlechter" ist(Spanten oder Stützen für die Gleistrassen). Der eine macht es so, der andere so. Letztendlich musst du entscheiden, was für dich die bessere Variante ist. Vielleicht könntest du mir ja mal sagen, was für Höhenunterschiede bei Gleistrassen und Gelände auf deiner Anlage entstehen sollen. An diesem Kriterium könnte ich dir vielleicht etwas empfehlen :D . Aber wie gesagt, mein persönlicher Favorit ist die Spantenbauweise, da man mit ihr meiner Meinung nach am einfachsten arbeiten kann. Kurzum, man hat ein und das selbe Mittel zur Gestaltung von Trassen und Gelände. Mit Stützen kann man wiederrum nur die Gleistrassen gestalten, jedoch nicht die Landschaft.

Also, lange Rede, kurzer Sinn:
Mit Spanten bekommt man alles unter einen Hut!

Da du erwähnt hast, dass du das Gelände erst grob geplant hast, kann ich dich beruhigen: Die Spanten dienen nur zum Tragen des Geländes und mit ihnen wird nur die ganz grobe Form der Landschaft bestimmt. Alles andere wird mit Fliegengitter und Gips (und/oder FallerSpachtelmasse etc.) gemacht, Gipsschichten mit Stärken von 0,5-7cm sind durchaus denkbar :wink: ...

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen...

N-Carsten

Beitrag von N-Carsten » Montag 22. Dezember 2003, 18:34

Hallo Marius,

erst mal vielen Dank für Deine schnellen Antworten.

Dass ich mir nicht Winrail besorgt habe, darüber habe ich mich auch schon geärgert, gerade wegen der Spanten. Aber dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt, wusste ich zum damaligen Zeitpunkt nicht. Und deshalb habe ich mir Raily 4.0 besorgt (ich hatte die 2.0er Version schon vorher und war bezügliche Genauigkeit ganz zufrieden).

Zurück zum Spantenthema: Also wenn man die Landschaft an sich noch nicht 100%ig geplant haben muss, scheint dass ja doch unproblematischer zu sein als ich dachte, zumal ja Höhen und Lage der Gleise relativ genau vorliegen.
Die Anlage besteht aus 3 Ebenen, die jeweils etwa 8 cm übereinander liegen (also nicht unbedingt so hoch). Mein Hauptbahnhof liegt in der mittleren Ebene und benötigt in der Länge gut 2,70 Meter, so dass im Hintergrund auch noch die entsprechende Stadt entstehen wird. Hier kann ich wahrscheinlich sowieso auf die Spantenbauweise verzichten, da die Stadt keine großartigen Erhebungen aufweisen soll. Da wird dann einfach ein Platte über den Schattenbahnhof mit der Stadt aufgesetzt und evtl. Gelädeerhebungen nachträglich auf dieser Platte aufgebracht.
Der andere Schenkel hingegen soll etwas bergiger werden, ich dachte an Erhebungen von ca. 30-50 cm überm Nullniveau (was bei mir Ebene 2 ist). Aber da in diesem Bereich sowieso nicht sehr viel Gleis verlegt wird, sollte das mit den Spanten doch nicht so problematisch sein. Respekt habe ich hier nur vor der Verlegung der Strassen auf den Spanten, die z.B. Serpentinen talwärts führen. Die muss ich wohl dann auch noch sehr genau planen.

Aber erst mal vielen Dank,

wäre nett, wenn ich nochmal auf Dich zurückkommen könnte, sollten sich weitere Probleme ergeben.


Gruß und frohe Weihnachten

Carsten

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Marius Baum
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Beitrag von Marius Baum » Montag 22. Dezember 2003, 22:08

Hallo Carsten,

ich möchte dir vorab mitteilen, dass es noch viieele andere Leute hier im Forum gibt, die sich mit dieser Problematik auskennen, oft besser als ich. :wink: Trotzdem werde ich mich natürlich bemühen, dir zu helfen.

Ich möchte auf die Genauigkeit noch ein wenig mehr eingehen:
Im allgemeinen versucht man schon die Planung in jeder Hinsicht so genau wie möglich zu machen. D.h., dass man die Landschaft, an Stellen die wichtig sind, cm-genau(oder noch genauer, bei N wäre das sinnvoll) plant. Nun sägt man die Spanten nicht unbedingt bei Gelände cm-genau aus, das wäre unsinnig(an den meisten Stellen zumindest). Nein, seine genauen Vorstellungen verwirklicht man letztendlich mit Gips. Es ist schwierig, das Ganze mit Worten rüberzubringen. Schau dir einfach mal ein paar Wochenberichte von der ersten Bauphase des MiWuLa's(da gibts die meisten Fotos vom Rohbau) an. Du kannst gewisse Stellen auf der Anlage anhand von Fotos vom Rohbau bis zur Begrünung verfolgen. Die Wochenberichte sind wirklich toll, macht immer wieder Spaß sie zu lesen bzw. anzuschauen.

Das wichtigste, das du zunächst entscheiden müsstest, wäre meiner Meinung nach, wie genau du planen willst und demnach vielleicht deinen Plan noch einmal überarbeiten müsstest. Also ob du nur die Spanten im Gelände "nach Lust und Laune" aussägst(und demnach auch ein gewisses Risiko eingehst), oder ob du die Oberfläche genau planst. Ich weiß nun nicht, wie genau du das schon geplant hast, also ob deine Planung der Oberfläche nur gerade Linien von Ebene zu Ebene bilden(sehr extrem ausgedrückt) oder halt genauer, z.B. mit Einplanung von kleinen ebenen Flächen mit Blockhütten auf deinem Gebirge, oder kleinen Hügeln mit Denkmälern usw...

Ich würde dir empfehlen, das ganze an einem Diorama(natürlich auch in N) zu testen, kann ja beim Gipsauftrag bleiben, ohne Begrünung etc... So bekommst du eine praktische Vorstellung davon und kannst später aus Erfahrung entscheiden, wo du die Spantenbauweise wirklich brauchst, und wo nicht. Oder wo du sehr genau vorgehen musst, und wo nicht usw.

Allerdings verstehe ich nicht genaz genau, was du hiermit meinst:
N-Carsten hat geschrieben:...Da wird dann einfach ein Platte über den Schattenbahnhof mit der Stadt aufgesetzt...
Denn wo willst du diese Platte denn über dem Schattenbahnhof aufbringen? Ich meine nämlich, dass hierbei die Spantenbauweise genauso sinnvoll wäre. Hier mal ein gutes Beispielbild. Auf diesem Bild liegt der Schattenbahnhof auch unmittelbar auf dem Rahmen und ist von Spanten umgeben(links, rechts, oben), welche auch die darüber liegende Autobahn tragen werden. Genauso könntest du es bei deiner Stadt machen. Das ist auch ein gutes Beispiel um die Vorteile, z.B. der Vereinigung aller Bereiche der Anlage in ein System, der Spantenbauweise, zu verdeutlichen.

Der Bau einer Anlage ist wirklich sehr komplex und fordert Wissen in vielen Fachgebieten. Die Erstellung des Rohbaus einer Anlage in einem Thread zusammenzufassen, ist so gut wie unmöglich... Schaue mal auf http://www.der-moba.de, in deren Artikelverzeichnis sind in allen Hinsichten des Modellbaus gute Tips archiviert. Oder, das beste wäre, du erkundigst dich noch ein wenig durch Fachliteratur, wie z.B. der Faller-Reihe "Modellbau leicht gemacht" :wink: .

Also, viel Erfolg und zunächst ebenfalls ein frohes Fest!

Kai Eichstädt

Beitrag von Kai Eichstädt » Montag 22. Dezember 2003, 23:05

Moin,

wie es auch ohne Softwareplanung geht, zeigt uns gerade der Meister :wink:
http://www.meine-n-welt.de/Baubericht/S ... ent_3.html

Aber was mir noch auffiel: Du erwähnt 8 cm Unterschied zwischen den Ebenen. Soll das heißen, über deinem Schattenbahnhof hast du gerade mal Platz, um mit einer Hand hineinzugreifen? Wenn ja, lese das hier
http://www.neunelf.de/fde/murphy.html
und überdenke das noch mal, ich meine, zwanzig Zentimeter dürfen es gerne schon sein...

Gruß
Kai
--
http://www.fehmarnbahn.privat.t-online.de

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Beitrag von Jörg G » Dienstag 23. Dezember 2003, 22:08

Also eine wirklich gute Alternative zur Spantenbauweise gibt es nicht. Aber es stimmt schon, das man da schon etwas genau arbeiten sollte. Länge und Breite kannst Du Dir im Holzfachhandel zuschneiden lassen. Die kriegen das bestimmt genauer hin als Du mit einer Tischkreissäge. Auch ich ärger mich manchmal über ein nicht perfektes Gleisplanprogramm. Hab da auch schon einiges ausprobiert. Arbeite aber selber auch noch mit Raily 4.0. Das geht schon. Wie schon erwähnt, muß man nicht so genau das Gelände planen. Mit etwas Geschick kannst Du aber auch aus dem Gleisplan, den Du mit Raily erstellt hast, im Groben einen Riß für alle 40 cm erstellen. Und mehr ist auch nicht mit einem anderen Gleisplanprogramm drin. Man möge mich korregieren, wenn dem nicht so ist, aber mit anderen Programmen hab ich auch nicht die Erfahrung machen können.

N-Carsten

Beitrag von N-Carsten » Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:54

Frohe Weihnachten @all,

so, ganz schnell, Weihnachten ist ja immer so wenig Zeit.

Ich habe mir die Sache nun doch noch mal überlegt und werde wohl das ganze in Spantenbauweise ausführen. Gleispläne im Maßstab 1:10 Ausdrucken ist ja mit Raily kein Problem und da werde ich die Lage der Spanten dann noch einzeichnen und die Landschaft (Häuser, Strassen) doch ziemlich genau planen; so sollte es doch eigentlich klappen (oder wie plant Ihr so etwas?). Es bewahrheitet sich ja allzuoft, dass eine solide Planung das A und O ist.
Von daher danke ich Euch erst mal, dass Ihr mich da ein wenig in meiner Euphorie gebremst habt. Ich bin wohl ein wenig ungeduldig, da ich schnell die Trassen für die Gleise verlegen wollte damit möglichst bald die Züge rollen.


@Kai:
Das mit den 8cm Höhe für den Schattenbahnhof stimmt, lässt sich allerdings bei meinem Vorhaben nicht anders lösen. Weder mit Gleiswendeln oder ähnlichem. Deshalb ist dieser Schattenbahnhof auch nur 4- bzw. max. 5-gleisig geplant und die Platte darüber, auf der sich die Stadt befindet soll deshalb ja abnehmbar sein, damit von oben evtl Störungen beseitigt werden können.
Ein zweiter 10-gleisiger Schattenbahnhof ist, wie Du schon geshrieben hast, mit genug Luft nach oben (unter einen Höhenzug) geplant.
Nicht dass der Eindruck ensteht, der Gleisplan sei auch nur schnell und unüberlegt entstanden: Also mit der Planung bin ich schon gut ein 3/4 Jahr beschäftigt und geplant wird nach der Devise weniger (Gleis) ist mehr. In der Zeit sind einige Entwürfe entstanden, die ich immer wieder verworfen habe. Nun habe ich allerdings einen Plan, der im wesentliche dem Entspricht worauf ich Wert lege und zudem eine Solide Gleisführung (also z.B. vertretbare Steigungen < 3 %) beinhaltet.


Frohe Weihnachten

Carsten

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