Gelwachs als Wasserimitat?

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Arne H.
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Gelwachs als Wasserimitat?

Beitrag von Arne H. » Montag 9. Juni 2003, 18:07

Ich habe mich da auf eine Idee verschossen:

Habe mir letzt Giesharzhändler im Internet angeschaut und das dazugehörige Giesharz! Bei den Preisen ist mir ganz schwummerig geworden, teilweise 160 EUr für 2,5 Liter!
Darum wollte ich mal fragen ob jemand schonmal mit Kerzengel (Gelwachs) gearbeitet hat und mir eventuel davon abraten kann oder mirt das zug empfielt! Ich kenne mich damit nicht gut aus, zu denken geben mir die Luftblasen, in manchen Gefäßen sind keine Blasen im Wachs in anderen wiederum schon!
Falls das wirklich nichts ist, kennt jemand einen preiswerten Gieshartz Händler? Ich benötige mindestens 4 Liter! :roll:

Für Tipps und Infos schonmal vielen Dank :wink:

Peter Paulsen

Re: Gelwachs als Wasserimitat?

Beitrag von Peter Paulsen » Montag 9. Juni 2003, 22:21

Arne H. hat geschrieben:Ich habe mich da auf eine Idee verschossen:

Habe mir letzt Giesharzhändler im Internet angeschaut und das dazugehörige Giesharz! Bei den Preisen ist mir ganz schwummerig geworden, teilweise 160 EUr für 2,5 Liter!
Darum wollte ich mal fragen ob jemand schonmal mit Kerzengel (Gelwachs) gearbeitet hat und mir eventuel davon abraten kann oder mirt das zug empfielt! Ich kenne mich damit nicht gut aus, zu denken geben mir die Luftblasen, in manchen Gefäßen sind keine Blasen im Wachs in anderen wiederum schon!
Falls das wirklich nichts ist, kennt jemand einen preiswerten Gieshartz Händler? Ich benötige mindestens 4 Liter! :roll:

Für Tipps und Infos schonmal vielen Dank :wink:
www.modulor.de

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Andi
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Beitrag von Andi » Montag 9. Juni 2003, 22:48

Hallo Arne,

ich glaube nicht, dass das Kerzengel für den Modellbau so gut geeignet ist. Es wird ja nicht wirklich hart und bleibt immer so leicht "schwabbelig" wie Pudding. Die Bläschen kommen bestimmt mal mehr mal weniger durch das Rühren.
Gruß Andi

malte

Beitrag von malte » Dienstag 10. Juni 2003, 08:38

Ich würde es nicht benutzen, wie schon gesagt härtet es nicht vollständig aus. Außerdem setzt sich Staub nach einiger Zeit darauf unlösbar fest. Über die Verarbeitungstemperatur kann ich nichts genaues sagen, sie liegt aber deutlich über dem normaler Kerzen.

Kruno Schmidt

Warum so kompliziert

Beitrag von Kruno Schmidt » Dienstag 10. Juni 2003, 11:46

Hallo Wasserbauer,

schon öfter habe ich die Diskussion wegen des zu teuren Gießharz mitbekommen, und habe immer gefragt: "Wieso muss es denn Gießharz sein?"

Es gibt ja auch günstigere Methoden um Wasser darzustellen.

- ruhige Flussläufe oder kleine Seen habe ich schon oft aus umgekehrt aufgeklebter Raufasertapete angelegt, die ich dann farblich mit normaler Abtönfarbe farblich behandelt habe. Nach dem Trocknen wurde das Ganze dann mit mehreren Schichten Bootklarlack lackiert und man so für sehr wenig Geld große "Wasserflächen" gestalten. Man muss nur daran denken, dass durch die Klarlackschicht die Dispersionsfarbe deutlich dunkler ausfällt. Auch schäumendes Wasser kann man mittels weißer Farbe unter dem Lack andeuten. Will man Sand oder Geröll im Uferbereich feucht erscheinen lassen, streut man diesen einfach in den feuchten Lack und hat sofort eine realistische Wirkung.

- bei spiegelnden glatten "Wasserflächen" gieße ich eine sehr dünne Schicht Lack direkt auf die farblich vorbehandelte Fläche. Nach dem trocknen der ersten Schicht gieße ich je nach gewünschtem Glanz noch zwei bis drei Schichten nach. Feine Wellenmuster kann ich erzielen, wenn ich die Schichten mit dem Fön oberflächlich antrockne und dann auf die angetrockneten Lackschichten dünn neuen Lack gieße oder mit einem Pinsel wellenförmig aufstreiche.

- größere Wellen kann man darstellen, in dem man stark verdünnten Gips auf die zu gestaltende Fläche aufgießt und vor den Abbinden mit einer weichen Bürste die gewünschten Strukturen einwischt und dann wieder nach dem beschriebenen Muster s.o. farblich anlegt.

Ich denke, dass ein Quadratmeter Wasser nicht mehr als 10 Euro kosten muss, vorausgesetzt man investiert etwas Zeit und macht vorher einige Versuche.

Gruß Kruno
Zuletzt geändert von Kruno Schmidt am Dienstag 10. Juni 2003, 15:08, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Re: Warum so kompliziert

Beitrag von Gast » Dienstag 10. Juni 2003, 12:46

Hallo Kruno,

die Idee gefällt mir. Ich werde sie in demnächst ausprobieren.

Gruß

GüNNi

Kruno Schmidt

Gelwachs als Wasserimitat - nach dem Versuch

Beitrag von Kruno Schmidt » Mittwoch 11. Juni 2003, 19:06

Hallo,

ich habe gestern mal einen Versuch mit klarem Gelwachs gemacht, für den ich zuvor 5 kleine Gelwachskerzen vorsichtig eingeschmolzen habe.

Das verflüssigte Wachs habe ich auf eine vorbereitete und farblich behandelte Fläche gegossen.

Beim Erkalten bildeten sich unterschiedlich große Blasen, die sehr störend wirken. Auch lässt sich die Oberfläche, anders als bei normalem Wachs, während der Erkaltungsphase kaum in eine wellenähnliche Form modellieren. Das liegt sicher an der gallertartigen Konsistenz dieser Masse. Mir scheint, dieses Wachs hat gar keinen klaren Erstarrungspunkt.

Die fertige Fläche sieht sehr künstlich aus. Der Wasserfläche fehlt die Tiefe, da sie sehr transparent wirkt. Ganz anders als ein normales Gewässer.

Abschließend habe ich in meinem Keller ein wenig Staub gesucht (und reichlich gefunden) und diesen über die "Wasserfläche" geblasen. Die Fläche war anschließend nicht mehr klar zu bekommen, da sich der Staub mit der Oberfläche verbunden hat.

Mein Urteil: Diese Methode ist ungeeignet. Ich bleibe bei meinem Bootslack.

Gruß Kruno

Michael Sommer
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Re: Warum so kompliziert

Beitrag von Michael Sommer » Donnerstag 12. Juni 2003, 07:18

Kruno Schmidt hat geschrieben:Hallo Wasserbauer,

Es gibt ja auch günstigere Methoden um Wasser darzustellen.

- ruhige Flussläufe oder kleine Seen habe ich schon oft aus umgekehrt aufgeklebter Raufasertapete angelegt, die ich dann farblich mit normaler Abtönfarbe farblich behandelt habe. .........................

Ich denke, dass ein Quadratmeter Wasser nicht mehr als 10 Euro kosten muss, vorausgesetzt man investiert etwas Zeit und macht vorher einige Versuche.

Gruß Kruno
Hallo miteinander,

ich habe diese Methode bereits mehrfach verwendet. Ist einfach durchzuführen und sieht wirklich ordentlich aus. Ich verwende jedoch anstatt Raufaser eine weiße Strukturtapete (Tapetenreste aus Wohnungsrenovierung). Die Vertiefungen können dann zusätzlich noch separat (Farbe und Sand) nachbearbeitet werden, um eine gewisse Tiefenwirkung darzustellen. Wichtig ist noch, dass man den Klarlack (Bootslack) in mehreren Schichten aufbringt. Ich verwende ausschlieslich Bootslack, weil andere Klarlacke teilweise nach dem austrocknen einen "Gelbstich" bekommen können. Aber man braucht ja nur geringe Lackmengen.

Ein Nachteil dieser Methode ist vielleicht, dass die Lack-Wasserfläche Staub magisch anzieht. Die Reinigung ist aber einfach (Tuch, Pinsel). Grundsätzlich kann man bei unansehnlicher Wasseroberfläche eine neue Lackschicht aufbringen und schon sieht alles wieder wie neu aus.

Der Vorteil von Gießharz liegt für mich eigentlich daran, dass man Bachläufe detailliert ausgestalten kann und dadurch eine noch bessere Tiefenwirkung im Modell erreicht.

Gruß
Michael Sommer

Kruno Schmidt

Beitrag von Kruno Schmidt » Donnerstag 12. Juni 2003, 08:20

Hallo Michael,

der Hinweis, dass normale Klarlacke oft gelblich werden ist sehr wichtig. Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht.

Raufasertapete benutze ich, weil ich durch die verschiedenen Arten die der Handel anbietet, die Oberflächen (Wellen) sehr unterschiedlich darstellbar sind. Aber kaufen musste ich auch noch keine, da irgend einer immer ein Stück übrig hatte.

Die Sache mit dem Verstauben habe ich durch einen kleinen Trick ein wenig besser in den Griff bekommen. Ich benutze dazu PKW-Cockpit-Spray, das ich auf einen breiten weichen Pinsel sprühe und mit diesem Pinsel anschließend vorsichtig die "Wasserflächen" reinige. Dieses Spray hat eine antistatische Wirkung, die das Verstauben zumindest etwas bremst.

Gruß Kruno

Michael Sommer
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Beitrag von Michael Sommer » Donnerstag 12. Juni 2003, 11:57

Kruno Schmidt hat geschrieben:Hallo Michael,


Die Sache mit dem Verstauben habe ich durch einen kleinen Trick ein wenig besser in den Griff bekommen. Ich benutze dazu PKW-Cockpit-Spray, das ich auf einen breiten weichen Pinsel sprühe und mit diesem Pinsel anschließend vorsichtig die "Wasserflächen" reinige. Dieses Spray hat eine antistatische Wirkung, die das Verstauben zumindest etwas bremst.

Gruß Kruno
Hallo Kuno,
glänzt das denn nicht zu stark, oder sieht man den Unterschied zur Original-Lackschicht nicht? Zumindest auf PKW-Kunststoffen spiegelt dieses Spray ja stark. Aber dort ist die Dosis ja auch wesentlich höher.

Ich werde es aber mal an einer Ecke ausprobieren.

Gruß Michael Sommer

Kruno Schmidt

Gewässerreinigung

Beitrag von Kruno Schmidt » Donnerstag 12. Juni 2003, 14:41

Hallo Michael,

ich sprühe ein wenig Cockpit-Spray auf einen etwa 5 cm breiten Flachpinsel und reinige damit vorsichtig die Oberfläche. Dies wiederhole ich dann mehrfach, bis meine "Wasserfläche" staubfrei ist. Wie gesagt - ein wenig Spray. Da meine Wasserflächen ohnehin glänzend sind, ändert sich die Oberflächenerscheinung nicht.

Eine positive Randerscheinung ist der frische Geruch im Keller. Und da es diese Sprays in verschiedenen Duftnoten gibt, kann man sich den Geruch sogar aussuchen.

Nein, aber Spaß bei Seite. Da diese Sprays die Oberflächen mit einem feinen Lackfilm versehen, sollte man möglichst sparsam damit umgehen, denn sonst wird auch die eigene Lunge versiegelt. Und das muss nicht sein.

Gruß Kruno

Arne H.
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Beitrag von Arne H. » Donnerstag 12. Juni 2003, 23:02

HAbe mich nochmal, schon am Mittwoch über das Zeug informiert!
Bei einem Händler im Internet, der hat mir das gleiche gesagt was Kruno herausgefunden hat, (Danke für den Test übrigens) Es sei zu ölig und nich modellierbar!
Also unbrauchbar! :cry:

Ich bin ja immer mehr von der Raufasertapete angetan!
Weis denn jemand konkret einen Hersteller für Klarlak, und wie dick, wie oft man Schichten sprühen sollte? Wenn da eine 5 mm dicke schicht drauf ist, sieht mann dann immernoch Wellenbewegung? :roll:

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N-Jörn
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Beitrag von N-Jörn » Donnerstag 12. Juni 2003, 23:09

hatte ich kürzlich hier schon einmal geschrieben ...

Mein Bruder hat es in unserem Hafenbacken so gemacht:

Rauhfaser zugeschnitten ... eingeklebt ... mit entsprechender Abtönfarbe
angemalt ... so grünlich/bräunlich, wie Hafenbecken halt
so aussehen ... gut trocknen lassen, und anschließend Klarlack drüber
(mit Pinsel) ... das Resultat kann sich durchaus sehen lassen ...
Finde die Pinsellösung deshalb besser, weil man besser definieren kann,
wo lack hin soll, und wo nicht ... bei sprühen wird der Rand entweder
zu dünn, oder das Ufer bekommt was ab ... wenn es nicht abgedeckt wird.
Außerdem ist so eine Dose Klarlack sicher auch günstiger, als eine
gleiche Menge in Sprühdosen ... aber das ist nur ein "angenehmer"
Nebeneffekt ...
N-Jörn

Michael Sommer
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Beitrag von Michael Sommer » Freitag 13. Juni 2003, 08:35

Arne H. hat geschrieben: Ich bin ja immer mehr von der Raufasertapete angetan!
Weis denn jemand konkret einen Hersteller für Klarlak, und wie dick, wie oft man Schichten sprühen sollte? Wenn da eine 5 mm dicke schicht drauf ist, sieht mann dann immernoch Wellenbewegung? :roll:
Hallo,

den Klarlack am besten im Baumarkt kaufen (wichtig Bootslack).

Der Lack wird in mehreren dünnen Schichten aufgebracht. Ich nehme einen Pinsel und lasse den Lack einfach davon ablaufen. Er verteilt sich sehr leicht. Aber auch flächig einsteichen funktioniert. In der Regel habe ich mehrere Schichten (24-48 h Wartezeit je Schicht beachten) aufgebracht. Die Stärke der Wasserimitation beträgt dabei insgesamt höchstens 1-2 mm. Sprühen halte ich jedoch nicht für geeignet.

Ich habe in einem Klärwerkmodell einmal eine ca. 5 mm Schicht (5x5 cm Beckengröße) aufgrund der kleinen Fläche auf einmal aufgebracht. Das trocknet im Bodenbereich eigentlich nie richtig aus. Die Oberfläche trocknet zwar, aber die Lackhaut ist an den Rändern höher als in der Mitte (ähnlich einem nassen gespannten Tuch).

Mit freundlichen Grüßen
Michael Sommer

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N-Frank
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Beitrag von N-Frank » Freitag 13. Juni 2003, 10:40

Moin!

Also ich habe für unser Hafenbecken (siehe auch Beitrag von meinem
Bruder weiter oben) einen einfachen Acryl-Hochglanz-Klarlack benutzt;
für ein Hafenbecken und ähnliche Wasserflächen halte ich den durchaus
für ausreichend, zumal bei der angetrebten "Schnutzbrühe" eine event-
uelle Gelbfärbung des Lackes, die ich bisher alerdings nicht feststellen
konnte, gar nicht störend währe. Außerdem stinkt er beim Trocknen nicht
so sehr wie Bootslack, was ja in geschlossenen Räumen ein durchaus
ernst zu nehmendes Faktum ist.... 8)
Moin Moin aus
(...) Barmstedt
( X ) Schwabach
(...) Sonstwo

N-Frank, der Mittlere der 3 N-Bahnsinnigen, ein Geburstagskind, MdDC

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