Leimholzplatte

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officer2012

Leimholzplatte

Beitrag von officer2012 » Donnerstag 23. Januar 2014, 17:01

Liebe Leute!

In aller Kürze: in einem Baumarkt gibt es eine Eigenmarke ("OK"), die stellt "Leimholzplatten" (18x400x2000mm Massivholz aus Fichte) sehr günstig her. (8,50€ pro 0,80m2)

Meine Frage lautet: wißt ihr, ob sich diese Platte als Gleistrassenholz für HO eignet, ob sie sich verziehen kann mit der Zeit ect. oder durchhängen?

Mein Problem ist, habe bei der Unterkonstruktion (siehe Foto)doch recht große Abstände gemacht,...und mir wurde von einfachem Sperrholz aus diesem Grunde abgeraten.

Danke für Eure Hilfe!

Uli
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Hellas-Express
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Re: Leimholzplatte

Beitrag von Hellas-Express » Donnerstag 23. Januar 2014, 18:52

Hallo Uli,

erst einmal möchte ich dir zu deiner sehr stabilen Unterkonstruktion gratulieren. Wie ich sehe, hast du kein quadratisches Raster, sondern ein eher längliches Rechteckraster. Setz lieber noch eine Strebe in die Mitte der Rechtecke.
Denn: Von Leimholzbrettern als Trassenbretter kann ich dir nur abraten. Die hören nie auf zu arbeiten. Sie quellen während der feuchten Jahreszeiten und schrumpfen wieder im trockenen und heißen Sommer. Und dort wo größere Äste liegen verbiegen und verdrehen sich diese Hölzer sehr gerne. So superdicht kann man als Laie keinen Raum von der Witterung abdichten, als dass ein ständiges Arbeiten dieser Hölzer verhindert werden könnte. Außerdem lassen sich Übergangsradien von der horizontalen Geraden in eine Steigung mit dem Material nur sehr schwer erstellen. Dafür ist es zu steif.

Ich hoffe, ich konnte helfen, Michi

officer2012

Re: Leimholzplatte

Beitrag von officer2012 » Donnerstag 23. Januar 2014, 20:19

Hallo Michi!

Hey..ich danke dir echt für diesen Vorschlag,...ich finde die Idee super und relativ einfach ist ea auch!! Auf alle Fälle leichter, als alles was ich so machen wollte....komisch, dass ich daran nicht gedacht habe,...naja bin in diesem Bereich nicht so bewandert.....leider.

Und dann würdest du die "normale", recht dünnen (aus meiner Sicht) Sperrholzplatten verwenden?

Kannst du mir auch noch genauere Infos dazu geben? Welche Holzart, wie dick und wieviel diese Sperrholzplatten normalerweise pro m2 kosten?

Und bitte noch etwas: wie verbindet man diese Trassen dann am Besten mit der Unterkonstruktion? Einfach anschrauben?

UND DANKE FÜRS LOB..sowas baut echt auf!

Uli

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Re: Leimholzplatte

Beitrag von Stefan mit F » Donnerstag 23. Januar 2014, 21:10

Moin Uli,

Sperrholz ist ja in verschiedenen Stärken erhältlich.
4mm - für Trassenbretter (in H0) in jedem Fall zu dünn
6mm - für Trassenbretter oft verwendet - bei kleinem Raster ausreichend
8mm - für Trassenbretter auch noch geeignet und noch etwas verwindungssteifer
10mm - für Trassenbretter schon nicht mehr ganz so gut geeignet, da es sich kaum noch biegen lässt

In jedem Fall ist bis zu 10mm dickes Sperrholz aufgrund der Schichtverleimung für Trassen bestens geeignet und jeder Form von Massivholz vorzuziehen (wie Michi schon sagte...).

Wenn Du deine Trassen nicht gerade in der Luft hängen lässt (→ Negativbeispiel) sondern längere Stücke ggf. von unten verstärkst (→ Positivbeispiel, Hölzchen dürfen auch ruhig etwas länger sein) dann genügt auch 6mm-8mm-Sperrholz. Wer unbedingt viel Geld ausgeben möchte, kann die noch stabilere Multiplex-Platte verwenden - ist aber sehr viel teurer. Sinnvoll ist es allerdings - wenn man schon im Baumarkt ist - mal nach kostenlosen Resten (Zuschnittabfällen) von Sperrholz und Multiplex zu fragen.

Nach meiner letzten Kenntnis liegt der Quadratmeterpreis von Sperrholz so bei 15-20€, Multplex beginnt bei 25€.
Es ist natürlich wesentlich teurer als Leimholz oder Pressspanplatte, aber diese beiden sind auch nicht für den Trassenbau geeignet (Presspan verformt sich auch mit der Zeit und ist schwer zu bearbeiten, und es wiegt viel).

Welche Holzart: Das billigste ist Pappel-Sperrholz. Hier ein Bild in 4mm, 6mm, 8mm und 10mm.
Ich kenne kein Argument welches dagegen spricht - hat jemand Argumente für anderes Sperrholz?
Befestigung: Wenn es "für die Ewigkeit" sein soll: Kleben (Holzleim) + Schrauben.
Wenn Teile zerlegbar sein sollen, dann natürlich an den Übergängen nur schrauben.
Generell tragen ein paar Tropfen Leim zwischen den Auflageflächen sehr zur Stabilität bei.
Gruß aus 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa
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Re: Leimholzplatte

Beitrag von Hellas-Express » Freitag 24. Januar 2014, 00:15

Hallo Uli,

Stefans Ausführungen gibt es kaum etwas hinzuzufügen.
Pappelsperrholz ist die kostengünstigste Variante. Jetzt mal von H0 ausgehend, solltest du bei dem Material die 10mm Platte nehmen und die Spannweite deiner Trassenaufständerung nicht größer als 50cm ausführen.

In Einem muss ich allerdings Stefan widersprechen: Bitte verleime deine Trassenführung nicht, sondern benutze nur Schrauben. Schnell schleicht sich beim Aufbau ein Fehler ein der berichtigt werden muss. Oder dir gefällt eine Gleisführung nicht und willst dies ändern. Mit Schrauben geht dies alles zerstörungsfrei. Leim ist eine endgültige Sache, und Änderungen sind so immer mit großen Materialverlusten verbunden.

Michi der Schrauber wünscht allen ein gutes Nächtle

officer2012

Re: Leimholzplatte

Beitrag von officer2012 » Freitag 24. Januar 2014, 15:03

Ich danke Euch allen sehr!!!
Gut, dass es dieses Forum hier gibt!

Uli

officer2012

Re: Leimholzplatte

Beitrag von officer2012 » Sonntag 26. Januar 2014, 12:55

Mir fällt da grad noch etwas ein: kann ich dann diese billige Leimholzplatte als "Gerüst" für die Berge verwenden?

bzw. was nimmt man da?

VIELEN DANK!

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Re: Leimholzplatte

Beitrag von HahNullMuehr » Sonntag 26. Januar 2014, 14:27

Moin Uli,

auch als "Gerüst" (=Spanten) empfehle ich Tischlerplatte:
Leichter als Massivholz, (vom Gewicht als von der Bearbeitung her).
Als Stärke halte ich 16 - 19 mm für ausreichend, bei kleineren Hilfsspanten reicht auch weniger.

In Leimholzplatten würde ich ohne Vorbohren KEINE Schrauben eindrehen, das platzt zu leicht weg.

Gruß
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Re: Leimholzplatte

Beitrag von Stefan mit F » Sonntag 26. Januar 2014, 18:01

Moin,

dass 18mm Tischlerplatte fühlbar leichter sein soll als 18mm Leimholz, wage ich zu bezweifeln. Das tut sich nicht viel.
Aber man bekommt bei der Tischlerplatte - und da schließe ich mich Michas Empfehlung zu 100% an - wesentlich mehr Stabilität für gleiches Gewicht.

Du solltest allerdings darauf achten, die Spanten mit senkrecht (nach oben) zeigender Maserung zuzuschneiden, damit der Hauptbestandteil der Platte (das was zwischen den beiden Furnieren ist) waagerecht liegt und so die Last gut verteilt.
Hier auf dem Foto erkennt man es ganz gut: Bei den Tischlerplatten-Spanten mit Faserrichtung senkrecht, damit die Stäbe im "Inneren" waagerecht verlaufen - im Gegensatz zu den Sperrholz-Trassen.

Bei Sperrholz kommt es auf die Faserrichtung so gut wie gar nicht an, weil es (ab 8mm) sowieso aus mehr als 3 Schichten besteht.
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Re: Leimholzplatte

Beitrag von HahNullMuehr » Sonntag 26. Januar 2014, 18:32

Moin Stefan,

gerade habe ich mal zwei gut abgelagerte Reststücke nachgemessen und -gewogen.
Für Leimholz (Kiefer) ergab sich ein Gewicht von 434 g / dm³,
Tischlerplatte kam auf 396 g / dm³.
Also doch satte 9 % leichter (oder 10 % schwerer, je nach Sichtweise).

Gruß
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Re: Leimholzplatte

Beitrag von Stefan mit F » Sonntag 26. Januar 2014, 19:30

Moin Micha,

Wikipedia (eine mit Vorsicht zu genießende Informationsquelle) gibt die Dichte von Tischlerplatte mit 450kg/m³ an und mittels der auch nicht überprüfbaren Werte einer Firmenhomepage errechne ich für das dort erhältliche Fichten-Leimholz 500kg/m³. Das sind interessanterweise auch ~10% Unterschied - obgleich beide Werte ca. 25% über deinen Messungen liegen.

Welche Werte nun die Wahrheit besser treffen, kann ich nicht beurteilen, zumal ich gerade keine Tischlerplattenstückchen zur Hand habe, nur Sperrholz, Multiplex und - in Regalform - etwas Leimholz.

Ich bleibe aber bei meiner Behauptung, dass der Unterschied unwesentlich ist - ob die Anlage nun am Ende 90kg oder 100kg wiegt ist in der Regel unerheblich (solange man sie nicht regelmäßig transportieren will). Fühlbar wird es in meinen Augen erst, wenn man fehlerhafterweise die mit 720-750kg/m³ ca. 50% schwerere Pressspanplatte nimmt. :wink:


Aber bevor mein Beitrag in Off-Topic ausartet und die wichtigste Aussage untergeht:
Nimm unbedingt Tischlerplatte (oder ggf. Sperrholz oder Multiplex, aufsteigens geordnet nach Stabilität, aber auch nach Preis) als Spantenmaterial, nur kein Leimholz - denn das wichtigste Argument gegen Massivholz ist und bleibt die höhere Festigkeit von schichtverleimten Platten.
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Re: Leimholzplatte

Beitrag von Hellas-Express » Montag 27. Januar 2014, 00:31

Moin Leute,

sorry, aber die Gewichtsdebatte hat für den hiesigen Anlagenbauer nicht eine wirklich wichtige Aussage. Der hat eine richtig stabile Unterlage in seinem Keller errichtet.
Leichtbau hat auch einen mächtig großen Nachteil: Leichtbau überträgt ungewollte Geräusche in bester Qualität, wie die Resonanzkästen diverser Saiteninstrumente. Deren Klangkörper werden mit besonders dünnem Holz ausgeführt.
Viel wichtiger ist doch das Quell- und Schrumpfverhalten der Hölzer auf der Anlage.

Michi, der sich dem nächsten Bierchen widmet, Jammas.

Jurgen126

Re: Leimholzplatte

Beitrag von Jurgen126 » Mittwoch 29. Januar 2014, 13:58

Moin,

ich habe heute in meinem Lehrbuch eine Darstellung gefunden die den Aufbau nochmal zeigt.
Vielleicht hilft es :)

http://s7.directupload.net/images/140129/th2dl38o.jpg

Grüße

officer2012

Re: Leimholzplatte

Beitrag von officer2012 » Montag 10. Februar 2014, 17:51

Hallo!
Jetzt schauts so aus. (Foto)

Die Leute im Baumarkt, wollen mir die ganze Zeit eine 10mm "OSB" Platte für meine Trassen einreden. Sie sei billiger und besser. (angeblich nur 4,70 pro qm)

Ich glaube denen aber mittlerweile fast gar nichts mehr,... ua. weil die dort keine Pappel Sperrholzplatte 10mm mehr bekommen, aus welchem Grunde auch immer.

Kann mich da jemand aufklären? Kann man "OSB" dafür verwenden und was ist das? DANKE!!!

Die reden auch immer von einem 10mm "Ceiba" Holz...aber das kostet mir einfach zuviel. (16,90/qm)

So jetzt muss ich rum fahren und Pappelsperrholz suchen.

Schöne Grüße
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Re: Leimholzplatte

Beitrag von günni » Montag 10. Februar 2014, 18:08

officer2012 hat geschrieben: Kann mich da jemand aufklären? Kann man "OSB" dafür verwenden und was ist das?
Moin,
schön schwer. Google fand dieses zu OSB-Platten.
Von mir hätte er gesagt bekommen:"Die kannst Du Dir vor's Knie nageln."

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Re: Leimholzplatte

Beitrag von HahNullMuehr » Montag 10. Februar 2014, 18:36

günni hat geschrieben:[...] vor's Knie nageln."
Neinein, GüNNi,

viel zu schwer. Die muss am Knie ordentlich verdübelt, mit Schwerlastankern gesichert und zusätzlich einzementiert werden.

Gruß
Micha W. Muehr, Rösrath
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Re: Leimholzplatte

Beitrag von günni » Montag 10. Februar 2014, 19:51

Moin Micha,
na und? Das ist das Problem des Verkäufers.

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Re: Leimholzplatte

Beitrag von Hellas-Express » Dienstag 11. Februar 2014, 20:15

Hallo Uli,

bevor du anfängst meterweise Trassenbretter zu schnitzen, da sind mir noch zwei Sachen an deinem Moba-Keller aufgefallen.

Was ist mit deiner Beleuchtung? Falls du da noch was an der Decke machen möchtest, dann mach das zuerst.

Und dann noch ein Tipp, der meistens von Micha kommt: Eventuell die Kellerwände hinter der Anlage und die Decke in Himmelfarbe streichen. Welche Farbtöne? Da weiß bestimmt hier im Forum jemand was zu sagen.

Frohes Schnitzen wünscht dir Michi

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