Moin zusammen,
das Thema fasziniert mich jetzt. Stefan hat es schon angedeutet: Die exakte Nachbildung des Bahnhofs ist nicht unbedingt notwendig. Wenn die Dimensionen, der Stil der Bauwerke und einige typische Einzelheiten erkennbar sind, muss es nicht die 100%ige Kopie sein. Der "normale" Betrachter wird kaum mit den Original-Plänen begutachten und dann sagen: "Augenblick, da fehlt ein Abstellgleis! Und die Wurstbude da, da gibt es in echt keinen Kaffee..."
Bei den verfügbaren Ausmaßen (m. E. 5,5 x 3,5 Meter) kann man durchaus ein Zechengelände UND noch eine Kokerei glaubhaft in Szene setzen.
Ich würde das etwa so konzipieren: Der Hbf mit seinen Ein-, Aus- und Durchfahrtsgleisen wäre in der oberen Ebene. Unter dem Hbf wird ein entsprechend großer Schattenbahnhof (Sbf) angelegt. Die Fahrstrecken der Reisezüge werden ausreichend lang, um sanft in das Untergeschoss absteigen u können. Außerdem können im Sbf lange Erz- oder Kohlenzüge geparkt werden, die aber hauptsächlich auf der unteren Ebene (sichtbar!) verkehren. Deren Trassen (Zubringer zu den Industrieanlagen und Rangierfeldern) liegen teils in Einschnitten, die von der "Reisezugebene" auf Brücken überquert werden.
Wenn wir ein wenig tüfteln, könnten wir echten Verladebetrieb darstellen: Auf der oberen Ebene werden Kohlewagen (selbstentladende) in der Kokerei etwa entleert, die gebunkerte Kohle kann wieder in andere Wagen auf der unteren Ebene verfrachtet werden. Ein munteres Hin und Her von Leer- und Ganzzügen ist garantiert.
Bei ausgeklügelter Streckenführung müssen die Güter- und Reisezüge nicht notwendig die gleichen Trassen benutzen. Der Reiseverkehr läuft quasi kreuzungsfrei, als bewegte Kulisse sozusagen, während der Güter- und Rangierbetrieb auf den anderen Gleisen stattfindet.
Ein Spezielles Bonbon wäre in dem thematischen Zusammenhang natürlich, das Bergwerk auch unten nachzubilden. Ich erinnere mich an Abbildungen aus Jugendbüchern, in denen Schnittzeichnungen von Kohlezechen mit den Flözen, Streben und Schächten abgebildet waren. Der Oberknaller (oder Obersteiger?) wäre dann die Grubenbahn, die unter Tage die Kumpel versorgt.
Ganz grundsätzlich: Sägt die Platte! Die riesige Fläche ist Unsinn. Man kommt nicht an die Details (weder zum Aufbau noch zur Wartung/Reparatur/Reinigung), und man sieht die Details auch nicht (ohne Fernglas). Bei der verfügbaren Fläche würde ich einige Gänge in die Anlage treiben, was zur sog. Zungenanlage
(zusammenhangloses Beispielbild) führt.
Vorteile:
- - Mehr Anlagenkante, dadurch mehr Details für den Betrachter
- viel mehr verschiedenen Betrachtungswinkel
- bessere Erreichbarkeit aller Anlagenteile bei
- Aufbau
- Reparatur
- Reinigung/Wartung
Ich höre grad (vor dem inneren Auge sozusagen), wie der Junior sich beklagt: "Ich wollte doch einen Tunnel! Wo ist der denn jetzt?"
Entweder legen wir in einer Ecke einen Berg an, den es dann zu untertunneln gilt. Oder einige der o. a. Unterführungen werden eben nicht mit Brücken gemacht, sondern als Kurz-Tunnels. Alleine die Einfahrt in den Sbf kann ich mir gut als ein vielgleisiges
Überwerfungsbauwerk vorstellen. In Betonmanier ausgeführt, lässt sich so etwas ohne große Kosten aus Leisten, Sperrholz und mit etwas Gips und Farbe darstellen.
Soweit meine Phantastereien für heute. Ob das für Frank überhaupt in Frage kommt, oder ob er selber "nache Schicht" von der Zeche nix mehr wissen und sehen will, ist natürlich eine andere Frage.
Gruß