Rauchgeneratoren

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PetrOs

Rauchgeneratoren

Beitrag von PetrOs » Freitag 21. Juni 2013, 09:19

Hallo,

Ich bin zwar kein aktiver Modellbahner, sondern ein Schiffmodellbauer, aber ich glaube, dass die Modellbahnfreunde hier können mir am besten helfen ;)

Es geht darum, ich will ein Diorama mit einem Schiff vor Anker erstellen. Dabei kam ich auf die Idee, im Dioramabasis einen Rauchgenerator einzubauen und den Rauch mit einem ca. 8mm breitem Messingrohr dann in den Schornstein des Schiffes zu leiten, wo dieses Rohr dann 1-2 cm kürzer als Schornsteintopp endet. Da habe ich einige Fragen, ob so was funktionieren wird:

1) Wie heiß ist der Rauch? Nicht dass mir das obere Ende des Schornstein und die Masten wegschmelzen ;)
2) Wird es überhaupt mit der Verlängerung durch das Messingrohr funktionieren?
3) Bleibt nach dem Rauch Ruß auf den Oberflächen Drumherum?
4) Wäre der Seuthe 117 da ausreichen? Werden auch die Wände des Generators heiß?
5) Wenn man so was von unten ins Rohr einbaut, muss unten auch Luftzufuhr sichergestellt werden, oder kann es einfach luftdicht fest reingesteckt werden?

Vielen Dank
Petr

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Maik Costard
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Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von Maik Costard » Freitag 21. Juni 2013, 15:00

Bei den "Rauchgeneratoren" wird ein Öl verdampft, nicht verbrannt. Deshalb entsteht auch kein Ruß, sondern ein öliger Niederschlag, der in einem Diorama warscheinlich nicht erwünscht ist. Diese kleinen rörenförmigen Teile rauchen auch nicht lange, dafür ist der Inhalt zu klein. Du müsstest dann ein Teil mit Vorratstank nehmen und dann einen entsprechenden Kamin darüber bauen. Für größere Entfernungen baut man dort ein kleines Gebläse, z.B. einen PC-Lüfter, mit ein. Lass dir mal einen Rauchgenerator in einem Fachgeschäft oder auf einer Messe vorführen und entscheide danach, ob so etwas für deinen Zweck geeignet ist.
Schönen Gruß
Maik
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PetrOs

Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von PetrOs » Freitag 21. Juni 2013, 15:47

Aha, ok, danke!

Ich will den Teil ja nicht staendig laufen lassen, sondern auf einer Ausstellung am Stand, usw, fuer eher kuerzere Zeitabschnitte, aber ein Ding mit Vorratsbehalter ist wohl perspektivischer.

Dieser oeliger Niederschlag - wie heftig ist es? Bleiben davon sichtbare Spuren auf der Anlage? Wie laesst es sich reinigen?

Das mit der Geblaese ist interessant! Als Informatiker hab ich ja haufenst die alten Luefter zuhause...

Naja, ich glaub ein Experiment wird wohl die meisten Fragen klaeren... ich hol wohl morgen dann ein kleines Steckteil und versuche damit zu experimentieren, ohne mein Schiff vorerst vorerst umzubauen.

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butz
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Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von butz » Freitag 21. Juni 2013, 15:52

PetrOs hat geschrieben: 2) Wird es überhaupt mit der Verlängerung durch das Messingrohr funktionieren?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber da es sich wie von Maik erwähnt nur um Dampf handelt und nicht um Rauch schätze ich, dass sich ebendieser an den kalten Wänden des Messingrohrs niederschlagen wird und oben nicht mehr viel raus kommt.

Warum willst du den Dampferzeuger nicht direkt in den Kamin des Schiffes einbauen? Die "Hitzeentwicklung" sollte kein Problem sein, die Generatoren können auch in Kamine von Dampflok- und Häusermodellen aus Kunststoff direkt eingebaut werde.

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Stephan D.
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Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von Stephan D. » Freitag 21. Juni 2013, 15:55

Anzumerken wäre noch daß der Öldampf bei zu langen Wegen (z.B. durch ein Messingrohr) wieder kondensiert und zurück in den Rauchgenerator läuft. Dann kommt an der Kaminöffnung (fast) nichts heraus obwohl der Rauchgenerator arbeitet. Hier ist dann ein Gebläseverdampfer nötig, gibt es fertig zum Kaufen oder preiswert zum Selbstbauen.

fertige Gebläseverdampfer: >klick mich<
Selbstbaugebläseverdampfer: >klick mich<

Gruß
Stephan
Zuletzt geändert von Stephan D. am Freitag 21. Juni 2013, 18:51, insgesamt 1-mal geändert.
H0: Wechselstrom + Gleichstrom
G: nur US (D&RGW)

PetrOs

Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von PetrOs » Freitag 21. Juni 2013, 16:22

butz hat geschrieben:

Warum willst du den Dampferzeuger nicht direkt in den Kamin des Schiffes einbauen? Die "Hitzeentwicklung" sollte kein Problem sein, die Generatoren können auch in Kamine von Dampflok- und Häusermodellen aus Kunststoff direkt eingebaut werde.
Also von Oben ins Schornstein wird es nicht gehen - bei den Loks gibt es keine aufwaendige Takelage zwischen den Masten, bei einem Kreuzer von 1886 schon. Und im Masstab 1/350 ist die Takelage sehr duenn und leicht kaputtbar. Dazu hat so ein Schiffschornstein ein Gitter (in dem Masstab Photogeaetzt) auf dem Schornsteintopp. Und zwischen der Schornsteinbasis und einem zugreifbarem Platz liegen 2 Decks, komme ja nur von Unten durch.

Danke fuer die ideen mit Geblaese, ich schaue es an!

Andreas Weise

Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von Andreas Weise » Freitag 21. Juni 2013, 21:11

Diese Internetseite enthält eine Anleitung, wie man sich mit wenig Aufwand eine kleine Nebelmaschine bauen kann:
http://www.helpster.de/nebelmaschine-se ... ht-s_41176
Ob es funktioniert, weiß ich nicht, aber anhand der Bescheibung könnte ich mir vorstellen, dass das geht. Für das eingangs genannte Schiff bräuchte man dann nur noch einen Schlauch zur Verbindung zwischen Wasserkessel und dem Schiff-Schornstein.

Eine professionelle Lösung hingegen bieten kleine Kompakt-Nebelmaschinen wie diese:
http://www.conrad.de/ce/de/product/5933 ... ile-Fogger
500 Euro hierfür finde ich allerdings arg happig.

Das größte Problem bei beiden Lösungen sehe ich darin, dass bei einem Test in der Wohnung oder beim Einsatz auf Ausstellungen die Feuerwehr ganz schnell da sein wird. Die ehemalige "Modellbahnwelt Oberhausen" hatte vor, die Kühltürme eines H0-Kraftwerks rauchen zu lassen, und installierten hierfür eigens eine eigentlich für die Disco vorgesehene Nebelmaschine. Zum regulären Betrieb kam es nie, da immer nach wenigen Minuten die Rauchmelder losgingen. Dasselbe Problem wird auch im Miwula kommen, wenn man den Vesuv ausbrechen lassen will.
Soweit ich weiß, gibt es teure Rauchmelder, die gefährlichen Rauch von künstlichem Rauch (Nebelmaschine) und reinem Wasserdampf unterscheiden können. Solche Systeme sind aber nur dort installiert, wo Nebelmaschinen ständig laufen, etwa in Discos. Die "normalen" Rauchmelder hingegen kann man schon im Badezimmer oder in der Küche nicht verwenden, weil sie schon beim Duschen und Nudeln kochen angehen. In der Schweiz gab es vor einigen Jahren einen Zwischenfall, als sich in einem Eisenbahntunnel eine Dampflok mit historischem Sonderzug und ein moderner Interregio begegneten: Im Interregio sprangen Rauchmelder und Sprinkleranlagen an.

Andreas Weise

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Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von wzimmermann » Freitag 21. Juni 2013, 21:38

Hallo Kollege,
das Ideale wäre ein Ultraschallnebler. Damit erzeugt man ganz feinen Nebel, der auch ganz leicht weggeblasen werden kann und keine öligen Rückstände bildet.
Kollegen haben damit schon täuschend echte Wasserfälle für die Moba gebaut.
Gibt es auch als Dokoartikel in einer Glasschale und mit Gesteck und farbigen LEDs.
Die Dinger leben aber nicht so lange, aber für Dein Zweck lang genug.
Schau mal bei Amazon, da kostet so ein Teil 13 Euronen und 16 ohne LEDs.
Da kann man nicht viel verkehrt machen und Versuch macht kluch!
Gruß
Wolfgang Z.

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butz
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Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von butz » Freitag 21. Juni 2013, 22:19

Andreas Weise hat geschrieben:Das größte Problem bei beiden Lösungen sehe ich darin, dass bei einem Test in der Wohnung oder beim Einsatz auf Ausstellungen die Feuerwehr ganz schnell da sein wird.
[...]
In der Schweiz gab es vor einigen Jahren einen Zwischenfall, als sich in einem Eisenbahntunnel eine Dampflok mit historischem Sonderzug und ein moderner Interregio begegneten: Im Interregio sprangen Rauchmelder und Sprinkleranlagen an.
Wenn ein 1/350-Schiff dermaßen Rauch abgibt, dass die Rauchmelder einer Ausstellungshalle anspringen, würde ich mir aber echt Gedanken über die Verhältnismäßigkeit machen... selbst eine kleine Bude zu Hause sollte man mit einem Schiffsmodell nicht so vernebeln können, dass der Rauchmelder los geht, und abgesehen davon sind die Rauchmelder daheim ja auch nicht mit der Feuerwehr verbunden.

Eine Sprinkleranlage in einem Zug? Gibt es das wirklich? Wo nimmt die denn das Wasser her? Rauchmelder im Zug habe ich bisher auch nur im Schlafwagen erlebt. In einem normalen Reisezug sind die Leute entweder wach und bemerken einen Brand direkt oder es sind keine Reisenden da, dann kann auch keiner den Rauchmelder hören.
Die üblichen Sprinkleranlagen in Gebäuden reagieren übrigens auf Hitze und nicht auf Rauch.

Grüße
Benjamin

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günni
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Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von günni » Samstag 22. Juni 2013, 16:03

butz hat geschrieben: Eine Sprinkleranlage in einem Zug? Gibt es das wirklich? Wo nimmt die denn das Wasser her?
Moin,
vor dem Tunnel wird der Zug angehalten. Dann wird ein gaaaaaanz langer, unter Druck stehender Schlauch, am letzten Wagen angeschlossen und der Zug zieht den Schlauch mit durch den Tunnel. Der Gegenzug nimmt den Schlauch wieder mit an die andere Seite des Tunnels zurück. :LOLLOL: :LOLLOL: :LOLLOL: :LOLLOL: (Wer hat es erfunden?? Ich nicht!!)

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Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von Jörg Spitz » Sonntag 23. Juni 2013, 16:21

Moin;
Alles Quatsch mit Soße
Das Löschwasser für die Sprinkler wird nach dem neuesten Stand der Technik mittels WLAN in die Züge übertragen. Entsprechende Sender hierfür sind an den Tunneldecken installiert
W-LAN Duschkopf
:LOLLOL:
Viele Grüße aus dem Südschwarzwald
Jörg
Teilnehmer am 6., 7., 8. und 10. Jubi MFM

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Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von writeln » Sonntag 23. Juni 2013, 18:07

Jörg Spitz hat geschrieben:...W-LAN Duschkopf...
Ist das wieder so eine Erfindung von Stefan Raab? :hm?:

Anbei ein Foto aus dem DT5. An der Decke sind 3 Sprinklerdüsen zu erkennen.
Die Anlagen wurden auch schon im Vorgängerzug DT4 installiert.
Damit wären wir schon fast wieder beim Thema Wassernebel...
Dateianhänge
lalülala.jpg

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Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von Nachtfahrt » Dienstag 2. Juli 2013, 11:36

Also ich hatte mal ein Diorama mit einer kleinen Hütte im Winter, aus deren Schornstein Rauch herauskommen sollte. Ich hatte es so ähnlich aufgebaut wie Du, aber leider hat der Rauchgenerator nicht die entsprechende Wirkung gezeigt, also man sah fast nix an Rauch. Ich wollte aber auch nicht groß herumexperimentieren, da die weiße Schneedecke doch recht empfindlich gegenüber Niederschläge war.

PetrOs

Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von PetrOs » Dienstag 2. Juli 2013, 11:58

Also vielen dank an Alle! Ich habe ein Rauchgenerator gekauft, liess eine stunde dann laufen, daneben mehrere plastikteile mit der richtigen farben platziert, und ein stueck vom holzdeck, sowie eine einfache takelage... Die Farbe bekam ein oeliges schein, holzdeck auch, und tackelage hat einen durchhang bekommen... daher muss ich leider sagen dass lasse ich fallen...

Naja, meine Spur TT BR75 kann evtl auch den Rauchgenerator vertragen ;)

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Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von günni » Dienstag 2. Juli 2013, 12:05

Moin,
auch wenn es leider, nicht wie gewünscht, funktioniert hat, danke ich Dir für Deinen Erfahrungsbericht.

PetrOs

Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von PetrOs » Dienstag 2. Juli 2013, 12:20

Gerne!

Haette ich kein aufklebbares lasergraviertes holzdeck verwendet, waere die idee mit dem ultraschallgenerator eigentlich sehr gut, aber wasser ist fuer solche decks toedlich...

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Re: Rauchgeneratoren

Beitrag von wzimmermann » Dienstag 2. Juli 2013, 19:13

Hallo Kollege,
der Nebler ist ja kein Springbrunnen! Also zum Testen würde ich mir schon so ein Teil kaufen. Der Nebel trocknet ja in der Luft und wenn man ihn leicht wegbläst, dann kommt auf das Deck gar nichts.
Außerdem braucht so ein Deck auch einen Anstrich sonst muss man so oft das Deck schruppen, so wie in den alten Filmen.
Also ich werde mir so einen Nebler bestellen und mit einem kleinen Prozessorlüfter da mal meinen Schornstein vom BW rauchen lassen.
Eventuell könnte man auch mit Trockeneis gute Effekte erzielen.
Gruß
Wolfgang Z.

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