Moin,
bei dieser Geschichte frage ich mich, was da alles schiefgegangen ist.
Ich meine, wenn man jemandem die Sachen schenkt, dann gibt man damit die volle Verantwortung dafür ab. Das heißt, es sind seine Sachen, und damit darf er machen was er will. Er entscheidet, wie er seinen Besitz behandelt und wenn er es zerstört, wegschmeißt oder verkauft dann ist das seine Entscheidung. Da darf man dann hinterher nicht hergehen und im vorwerfen, er hätte sich falsch verhalten, so verständlich diese Ansicht auch ist. Eine Konsequenz kann nur sein, ihm zukünfig keine wertvollen Märklin-Fahrzeuge mehr zu schenken.
Das ist meine Ansicht zur Sachlage, wenn es sich um eine bedingungslose Schenkung handelt.
Da im obigen Beitrag allerdings nicht das Wort "Schenken" steht sondern es "Auf Betteln der Familie überlassen" heißt, fällt es mir schwer, mir ein eigenes Urteil zu bilden, ohne weitere Hintergründe zu kennen.
Wurden die Sachen quasi nur verliehen, nach dem Motto "So lange Du damit spielen willst darfst Du sie haben, aber es sind immer noch meine Fahrzeuge"?
Wurde explizit darauf hingewiesen, wie man damit umgeht, speziell dass man Kartons aufhebt, und dass man die Sachen nicht bemalt oder gar einfach verkauft?
Wurde besagter Neffe bei seinen "Untaten" durch seine Eltern unterstützt, oder hat er es "auf eigene Faust" getan? Sind die Eltern einsichtig oder gleichgültig?
Je nachdem, was es im Vorfeld für Gespräche gab, würde ich die Schuld kaum oder gar nicht dem Neffen in die Schuhe schieben sondern vermute, dass das Hauptproblem in den unterschiedlichen Wertevorstellungen von Onkel und Eltern liegt. In diesem Fall haben die Eltern des Neffen vielleicht eher eine Lektion verdient als der Neffe selbst.
Keine Frage, genannte Untaten sind ein Frevel.
Aber den Vergleich mit
Micha's Sohn halte ich für etwas an den Haaren herbeigezogen, denn wenn man als Sohn eines Modellbahners jahrelang Sorgfalt und Wertschätzung gegenüber sämtlichem Material lernt dann ist die Ausgangslage eine ganz andere als in einer Familie, in der "uraltes Analogmaterial" noch eine Stufe unter der Playmobileisenbahn steht.
Ich würde jedenfalls den Dialog mit den Eltern suchen und klären, wie es dazu kommen konnte, vor allem, was den Verkauf des Krokodils betrifft. Wenn bei den Eltern des Neffen kein Einsehen vorhanden ist, dann wird man auch bei dem Neffen nicht mehr viel "erziehen" können - und ob die Modelle noch zu retten sind, ist ja sowieso so eine Frage...

Zu diesem Thema fällt mir auch der immerwiederkehrende
Vandalismus im MiWuLa ein, und die Erfahrung, dass eben oft nicht die Kinder die Übeltäter sind, die Figuren ausreißen um sie als Souvenier einzustecken, sondern erwachsene Besucher, die ganz genau wissen was sie falsch machen (finde nur gerade nicht den richtigen Thread).