Steilkurve

[pats]

Nachdem ich mir heuer ein Haus gekauft habe kann ich mir endlich wieder eine H0-Anlage bauen.

Ich habe lange hin und her überlegt und bin mir jetzt über das Layout der Anlage im Klaren. Ich möchte sie nicht überladen und will realistisch bauen.

Dazu meine Frage: Beim Vorbild haben (nicht nur enge) Kurven eine leichte Neigung. Ich glaube nicht, das schon einmal auf einer Anlage gesehen zu haben.

Sind Kurvenneigungen so schwer zu bauen? Sieht das auf der Anlage nicht gut aus? Kippen die Modelle um?

Danke für Eure Hilfe

[Datterich]

Ich möchte sie nicht überladen und will realistisch bauen. [...] Dazu meine Frage: Beim Vorbild haben (nicht nur enge) Kurven eine leichte Neigung. [...] Sind Kurvenneigungen so schwer zu bauen? Sieht das auf der Anlage nicht gut aus? Kippen die Modelle um?

Hallo pats - wenn Du wirklich realistisch bauen willst, wird wohl nie ein Fahrzeug umkippen, selbst ein LKW nicht, denn "Steilkurven" kommen so gut wie nie vor (AVUS Nordkurve oder 'Karussell' Nürburgring-Nordschleife). Kurvenneigungen sind nicht schwer zu bauen, nur ist beim Maßstab H0 eine realistische Neigung dieser Art kaum zu erkennen, selbst wenn Du sie baust. Und "Regenwasser abfliessen" werden Deine Straßen ja hoffentlich nicht brauchen - oder hat Dein neu gekauftes Haus solche Neigung?

Freundliche Grüße aus Darmstadt
Datterich
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... der es mal mit einer Carrera-Rennbahn versuchen würde (anderer Maßstab)

[Peter Müller]

Die Radien sind meist so eng und die Reibung der Waggons ist so groß, dass die Züge in den Kurven eher dazu neigen, nach innen zu kippen denn durch die Fliehkraft nach außen gedrückt zu werden. Deshalb gibt es auf H0-Anlagen wohl nicht diese Neigung der Gleise.

Wenn Du Kinder fahren läßt und einzelne Loks mit höchster Fahrstufe über die Anlage jagen, könntst Du vielleicht etwas Neigung gebrauchen. Aber nicht, wenn anschließend der lange Personenzug mit Beleuchtung (Schleifer!) in jedem Wagen in der Kurve anhalten und wieder losfahren können soll.

Außerdem benötigen solche engen Kurven mit erhöhtem äußeren Gleis auch einen allmählichen Übergang vom geraden auf das gebogene Gleis.

[Kai Eichstädt]

Kippen die Modelle um?

Moin,

wenn du die Neigung zu stark und zur falschen Seite hin machst, durchaus.
Aber, wie du selber schon festgestellt hast: biem Vorbild wird es so gemacht und ich habe noch von keinem Unfall gehört, bei dem der Zug in einer Kurve umgekippt ist...

Gruß
Kai

[Jettaheizer]

Hallo pats,

diese Überhöhung im Gleisbogen (so der korrekte Ausdruck) kann im Modell sehr gut nachgebildet werden. Allerdings sollte dabei der Höhenunterschied von innerem Gleis zu äußerem Gleis der Kurve angepaßt sein und bei Spurweite H0 nicht mehr als 1mm (G/15) betragen. Siehe dazu NEM 114, zu berücksichtigen wäre dabei auch NEM 113 (Übergangsbogen).
Zu beachten ist weiterhin, daß der Böschungswinkel des Oberbaus dabei nicht verändert werden darf, d.h. er muß weiterhin auf beiden Seiten das Verhältnis 1:1,25 einhalten (siehe NEM 122 f, Querschnitt des Bahnkörpers).

Gruß,
Franz

[Marsupilami]

Der Bau einer solchen Überhöhung wird schon im Buch "Märklin Bahn mit Pfiff" von Bernd Schmid beschrieben - und das ist über 20 Jahre alt

Dabei wird vor dem Einschottern eine 1mm starke Kunstoffleiste unter die Aussenkante der Schiene genagelt.

[Da Baya]

also ich hab das auf meienr Anlage ebenfalls gemacht, auch das Anfahren mit einem langen Zug aus der Kurve heraus klappt einwandfrei. Wenn Bedarf an Bildern besteht, kann ich ja mal welche bei einem der Anbieter raufladen.

[pats]

Danke für Eure hilfreichen Antworten. Auf die Idee mit der "Überhöhung" bin ich erst gestern gekommen als ich einen Bahnübergang überquert habe. Dort war diese Überhöhung ganz deutlich (4-spuriges Geleis).

Wenn man bedenkt, dass meine Anlage nicht besonders groß wird, ist das mit den Übergängen von Kurve zu Gerade wohl auch nicht besonders leicht. Darüber hinaus frage ich mich, ob sich der Aufwand wirklich lohnt.

Bilder wären natürlich sehr hilfreich.

Ciao

Patrick

[Brueni]

Hallo Pats

Vor einiger Zeit war im "Loki" (Schweizer Modellbahnzeitschrift) ein Artikel drin über die Klubanlage der Eisenbahn Amateure Oberengstringen. Dieser Klub hat auf seiner Anlage Kurvenüberhöhungen eingebaut, allerdings laut Artikel erst ab Radien von 1.2m, also deutlich grösser als es wohl normalerweise auf einer Heim-Anlage zu finden ist. Die Überhöhung wurde mit 1mm Kartonstreifen gemacht. Mehr sollte es nicht sein, laut Artikel gab es bereits bei 2mm grosse Probleme mit Entgleisungen.
Ich habe dir zwei Fotos aus dem Artikel eingescannt auf denen die Kurven zu sehen sind. Die Qualität ist leider nicht super, mein Scanner wollte nicht so wie ich wollte .
http://web246.jota.ibone.ch/diverses/loki_01.jpg (ca. 100kb)
http://web246.jota.ibone.ch/diverses/loki_02.jpg (ca. 100kb)

[Mehdornsbaggerfahrer No.1]

Hallo zusammen,
bei unserem Großen Vorbild ist die größte Gleisüberhöhung 180 mm. Da die mit Hoher geschwindigkeit durch fahren werden, wird dies, so denke ich im Modell kaum umzusetzten sein.

Übrigens bei einem ZW Fahrzeug (Bagger ist bei 155 mm Schluss 20Km/h) bei einem Unimog geht es bis 180 mm 50 Km/h. Grund ist halt die Endgeschwingkeit.

[pats]

Danke für die Bilder - vor allem beim ersten sieht man, dass das nicht schlecht aussieht. Werde das mal probieren.

Danke

Patrick

[Gast]

So, ich greif das Thema nochmal auf und zwar ist auf meiner neuen Anlage eine gebogene Brücke geplant, Radius 800mm.

Weiss jemand ob es eine Überhöhung im Gleisbogen auch auf Brücken gibt?