Streugras und statische Aufladung

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Eboreus

Streugras und statische Aufladung

Beitrag von Eboreus » Mittwoch 18. Februar 2004, 09:34

Hallo, ich hoffe, es gab dieses Thema nicht schon. Ich habe es eben nicht gefunden.

Ich habe mir von Conrad eine Dose gekauft (es gibt sowas auch von Noch), mit der man eigentlich Grasfasern statisch aufladen können soll und sie so stehend und nicht liegend auf die Anlage streuen kann.

Leider funktioniert das bei mir gar nicht.

Was für Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Benötige ich dafür evtl. bestimmtes Streugras bzw. Grasfasern? Oder gibt es irgendeinen anderen Trick?

Danke für Antworten Eboreus

Björn
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Beitrag von Björn » Mittwoch 18. Februar 2004, 16:43

Wenn ich dich richtig verstanden habe, benutzt du eine Streudose. Durch schütteln sollen die Grasfasern statisch aufgeladen werden. Somit sollen sie "stehen". Ich habe damit zwar keine Erfahrung doch ob das funktioniert glaube ich kaum.
Hier eine Alternative: es gibt Begrasungsgeräte. Sie sind zwar sehr teuer und für den privaten Gebrauch eigentlich zu aufwendig, doch bestimmt kann man im Fachhandel sich diese Geräte gegen ein geringe Gebühr ausleihen.
Als erstes wird die Fläche eingeleimt, dann kommt ein Pol vom Begrasungsgerät in dieselbige. Die Fasern werden unter Hochspannung vno 70 kV eingebracht. Diese Spannung ist für den Menschen ungefährlich. Mit kreisenden Bewegungen wird das Gras aufgebracht. Überflüssige Gräser werden abgesaugt. Noch bietet so ein Gerät ebenfalls an.

Noch weitere Fragen? Kein Problem!
Gruß Björn
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Eckhard Baer

Streudose für Gras

Beitrag von Eckhard Baer » Mittwoch 18. Februar 2004, 17:22

Habe mir vor geraumer Zeit, in einem Anfall geistiger Umnachtung, auch so eine Streudose gekauft. Sie eignet sich aber nur zur Aufbewahrung irgendwelcher Utensilien; aber nicht zur Begrünung. Schade um das Geld. :evil:

Habe dann folgendes gemacht. Streu in ein kleines Teesieb füllen und dann mit einem Pinsel durch das Teesieb "rühren". Ist natürlich keine Alternative zu einem elektrischen Gerät. Aber bei kleinen Flächen gibt es ganz ordentliche Erfolge. :twisted:

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Beitrag von Laszló » Mittwoch 18. Februar 2004, 19:31

hm, hört sich dumm an, aber hast du drauf geachtet, dass die Dose nur ganz wenig gefüllt sein darf?
Gruß, Laszló

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Kristian
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Beitrag von Kristian » Mittwoch 18. Februar 2004, 20:50

Ich habe versucht, die selber zu bauen und das klappte auch nicht so gut. Ich habe das dann hinterher mit dem Staubsauger abgesaugt. Jetzt steht das Gras.

Gruß
Kristian
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Markus1972

Was dann nehmen?

Beitrag von Markus1972 » Mittwoch 18. Februar 2004, 21:37

Wenn schon diese Dosen nichts taugen sollen, was würdet Ihr dann "Otto-Normal-Begraser" empfehlen um die Grashalme auf die Platte zu bringen?

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JRaeck
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Beitrag von JRaeck » Mittwoch 18. Februar 2004, 22:29

Hier ist ein Link, wo mehrere Selbstbau-Begrasungsgeräte vorgestellt werden:

http://www.sbox.tugraz.at/home/n/nepix/ ... begras.htm
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DerMicha

Beitrag von DerMicha » Donnerstag 19. Februar 2004, 07:39

Für Otto-Normal-Begraser: Die Dose von Noch. Ich hab mir 2 gekauft und damit verschiedene Farben (Sommer/Frühling) gemacht (mit einer farbe vor- und dann die andere als Ergänzung - wird angenehm unregelmäßig).

Man darf die Dose nur bis zur Hälfte füllen und schütteln. Dann mit viel Druck die Dose zusammenpressen. Damit schießen die Fasern recht ordentlich raus und bleiben auch recht gut stehen. Natürlich liegen auch eine Anzahl da. Das ganze eignet sich aber nur für die kurzen (normalen) Gräser.

Bei mir stellt die Grasbegrünung eh nur die "Grundbegrünung" dar, darauf kommen ja noch Büsche, Bäume, ... so dass insgesamt ein ordentliches Bild entsteht.

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günni
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Beitrag von günni » Donnerstag 19. Februar 2004, 08:19

Björn hat geschrieben: Die Fasern werden unter Hochspannung vno 70 kV eingebracht. Diese Spannung ist für den Menschen ungefährlich.
Hallo Björn,
EINSPRUCH! Die Gefährdung beginnt m. E. bei 48 Volt.
Auch wenn die 70 KV bei Berührung zusammenbrechen mag, so verleitet
Deine Aussage einige Laien zum sorglosen Umgang mit der
elektrischen Energie.

Michael K.
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Beitrag von Michael K. » Donnerstag 19. Februar 2004, 08:43

Morgen Zusammen,

das mit den Dosen klappt recht gut, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet:
- höchstens zu einem Drittel füllen
- Grasfasern dürfen nicht alt oder ausgetrocknet sein, dann verlieren sie ihre statische Ladung (beim Kauf auf geschlossene Packung achten!)
- gefüllte Dose an einem Wollpulli reiben
- die Flasche dicht über die Oberfläche halten; je nach Länge der Grasfasern ausprobieren, wie weit ideal ist, das variiert: bei langen Fasern bspw. halte ich die Dose sehr dicht über der Oberfläche
- nicht streuen, sondern mit kurzem, kräftigen Druck die Fasern in den Kleister schießen

Weitere Tricks:
- nach kurzer Antrockenzeit (Leim darf noch nicht durchgetrocknet sein!) drübersaugen; um den Materialverlust gering zu halten, einen Socken oder Nylonstrümpfe über das Rohr ziehen
- für "verfilzte" Wiesen: Foliage unterlegen (das Belaubungsmaterial von Heki oder Faller) weit auseinanderziehen, aufdrücken, Gras in die Foliage schießen; bei der Methode sollte der Leimauftrag (besser und billiger ist dickflüssig angesetzter Tapetenkleister) recht satt ausfallen.

Für gut aussehende Wiesen würde ich folgendes empfehlen: verschiedene Dosen, mit verschiedenen Mischungen bzw. teilweise einfarbigen Fasern; ausserdem Dosen mit kurzen und langen Fasern.
Ich habe jedenfalls mit den langen Fasern bisher keine Probleme gehabt; die Wildgrasmatten setze ich zwischendrin auch ein, so das der Eindruck einer hübsch verwilderten Wiese entsteht.

Viel Erfolg
Michael

Jörg G
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Beitrag von Jörg G » Donnerstag 19. Februar 2004, 09:01

Hab da noch eine Frage an den Kristian.
Was meinst Du hier mit oder wie soll ich das verstehen?
Ich habe das dann hinterher mit dem Staubsauger abgesaugt. Jetzt steht das Gras.

Michael K.
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Beitrag von Michael K. » Donnerstag 19. Februar 2004, 10:58

Jörg G hat geschrieben:Hab da noch eine Frage an den Kristian.
Was meinst Du hier mit oder wie soll ich das verstehen?
Ich habe das dann hinterher mit dem Staubsauger abgesaugt. Jetzt steht das Gras.
Morgen Jörg,

bin zwar nicht Kristian, gehe aber davon aus, das er das gleiche meinte wie ich:
- nach kurzer Antrockenzeit (Leim darf noch nicht durchgetrocknet sein!) drübersaugen; um den Materialverlust gering zu halten, einen Socken oder Nylonstrümpfe über das Sauger-Rohr ziehen

Durch das saugen richten sich die Fasern auf, wenn der Leim etwas angetrocknet ist, bleiben sie auch so stehen.
Bei Staubsaugern mit Kunststoffrohr reicht es oft schon, mit dem Saugerrohr knapp über das Gras zu streichen; die Kunststoffrohre sind oft so *geladen*, das die Fasern sich dadurch auch aufrichten.
Das Rohr darf aber nicht an die Fasern kommen, insofern ist das mit dem Saugen einfacher...

Bis denn
Michael

Kristian
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Beitrag von Kristian » Donnerstag 19. Februar 2004, 18:54

Jörg G hat geschrieben:Hab da noch eine Frage an den Kristian.
Was meinst Du hier mit oder wie soll ich das verstehen?
Ich habe das dann hinterher mit dem Staubsauger abgesaugt. Jetzt steht das Gras.
Ich habe zuerst das Gras ziemlich Dick raufgestreut, dann den Leim trocknen lassen und dann mit dem Staubsauger(auf kleiner Stufe) abgesaugt. Eines aber vorweg: das ist ziemlich viel Arbeit und geht ziemlich in den Rücken. Hier ein Bild (Ich weiß, da drauf sehe ich blöd aus)

Gruß
Kristian
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Björn
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Beitrag von Björn » Donnerstag 19. Februar 2004, 19:52

günni hat geschrieben:
Björn hat geschrieben: Die Fasern werden unter Hochspannung vno 70 kV eingebracht. Diese Spannung ist für den Menschen ungefährlich.
Hallo Björn,
EINSPRUCH! Die Gefährdung beginnt m. E. bei 48 Volt.
Auch wenn die 70 KV bei Berührung zusammenbrechen mag, so verleitet
Deine Aussage einige Laien zum sorglosen Umgang mit der
elektrischen Energie.
Ich habe dies aus der MIBA 10/1998 übernommen, Zitat:(..)Die Einbettung der Fasern in den feuchten Kleber erfolgt dabei unter einer Hochspannung von etwas 70 kV. Für den Anwender ist dies jedoch ungefährlich; so habe ich mir beispielsweise während der Arbeit versehentlich den Zeigefinger "miteingegrast" - zu spüren war nichts.(...)
Soweit der Bericht. Ich kann aber dafür keine Gewähr übernehmen! Selber verlege ich ausschließlich Grasmatten.

Liebe Grüße
Björn
Zuletzt geändert von Björn am Freitag 20. Februar 2004, 12:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Michael K. » Freitag 20. Februar 2004, 06:38

Hallo Zusammen,

nur wegen eines Irrtums: Noch bietet zwar ein Begrasungsgerät, das ist aber kein Elektrostat mit 70 KV, sondern ein umgebauter Fön, bei dem die Fasern per Gebläse in den Leim geballert werden (also die elektrische Variante der Dose :wink:).
Einen Elektrostaten hat Heki im Program, der liegt aber meines Wissens nach jenseits der 1000 Euro-Grenze...

Bis denn
Michael

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Beitrag von günni » Freitag 20. Februar 2004, 07:10

Björn hat geschrieben: Die Fasern werden unter Hochspannung vno 70 kV eingebracht. Diese Spannung ist für den Menschen ungefährlich.
Björn hat geschrieben: Zitat:(..)Die Einbettung der Fasern in den feuchten Kleber erfolgt dabei unter einer Hochspannung von etwas 70 kV. Für den Anwender ist dies jedoch ungefährlich;
Hallo Björn,
bitte vergleiche die beiden Sätze und Du wirst verstehen, was ich meine.

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Beitrag von Jörg G » Freitag 20. Februar 2004, 08:50

Danke für den Tip. Genau das wollte ich wissen.

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Beitrag von Björn » Freitag 20. Februar 2004, 12:39

@ günni: Da habe ich mich wohl ein wenig mißverständlich ausgedrückt :oops: .
Zum Thema Begrasungsgeräte: Diese elektrostatschischen Dinger sind teuer und kommen auch nicht für mich in Frage. Der umgebaute Fön von Noch könnte eine Alternative sein. Obwohl, die Methode von Kristian fand ich auch nicht schlecht. :)
Mal ausprobieren!

Gruß Björn
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