Umbau von US-DC Waggons auf Märklin?

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IR Baboon

Umbau von US-DC Waggons auf Märklin?

Beitrag von IR Baboon » Freitag 10. Juni 2005, 19:06

Ich bin dabei, eine Märklin Anlage mit US Szenerie zu bauen. Da der Fuhrpark von Märklin doch recht limitiert auf diesem Gebiet ist, habe ich mir überlegt, ob es möglich ist, US-Waggons anderer Hersteller auf Märklin umzurüsten. Die Anlage wird mit K-Gleis gebaut (falls das wichtig sein sollte).
Ich suche Radsätze, die der *Märklin-Norm* entsprechen (mit der dazugehörigen Achsinnenlänge), aber die Aussenachslänge der amerikanischen Waggons haben (Bachmann, Walthers etc.). Besonders interessieren mich Tauschradsätze für die 1930er Rivarossi 4-Achs-Personenzüge und für die Güterwagen der gängigsten Hersteller.

Ich habe bereits die Seite http://www.luck-feinmechanik.de/ aufgesucht, aber das Richtige habe ich noch nicht gefunden. Möglicherweise muss ich Herrn Luck persönlich anschreiben, ob er so etwas im Sortiment hat, doch vorher würde ich gerne auf diesem Wege eine Antwort bekommen, um Herrn Luck nicht zuviel Zeit durch Anfragen zu klauen.

Gast

Beitrag von Gast » Samstag 11. Juni 2005, 10:21

Da kann ich leider nur ganz entschieden abraten! Obwohl sich der eine oder andere Radsatz sogar finden ließe, ergibt sich ein anderes Problem, die Spurkränze der märklinfreundlichen Radsätze sind zu hoch und streifen am Wagenboden. Konsequenz: Unterlagscheiben einbauen, dann wird der Wagen hochgebockt und die Laufeigenschaften leiden. Die bei US-Fahrzeugen meist am Wagenboden befestigte Kupplung wird dann bei manchen Wagen zu hoch.

Tipp: Probier einfach mal, wie die Wagen mit den Originalradsätzen auf K-Gleisen laufen - ich vermute mal, gar nicht so schlecht. Ältere Rivarossiwagen haben da z.B. überhaupt keine Probleme.

Zusazfrage: Welche Kupplung willst Du verwenden? Bügelkupplungen an Amiwagen anzufrokeln geht nicht oder nur mit irrem Aufwand. Klauenkupplungen z.B. von Kadee sind praktisch, vorbildnah und uneingeschränkt funktionsfähig. Die nach unten hängenden Bügel, die man zum magneteischen Entkuppeln braucht bleiben aber an den Pukos der Weichen hängen.

Fazit: Wenn Du noch nicht allzuviel Märklin US-Material zusammen hast, verticke das Zeug bei ebay und fang mit =-Orignial-US-Material von vorn an. Du wirst es NIE bereuen, zumal die meisten US-Loks nicht auf Gleichstrom umbaubar sind, oder nur mit unakzeptablen Kompromissen.
Gruss
Martin

IR Baboon

Beitrag von IR Baboon » Samstag 11. Juni 2005, 11:31

Das ist natürlich ärgerlich, dass die Radkränze schleifen, aber man kann halt nicht alles haben.
Ich wollte eigentlich schon Kadee-Kupplungen benutzen, allerdings war mir nicht bewusst, dass die Bügel auf den Weichen schleifen. Danke für den Hinweis, das erspart mir ne Menge Geld, um die ganzen Märklin Sachen umzurüsten auf Kadee. Auf der anderen Seite sollten die Züge eh in festen Formationen fahren. Es wird keine *typische an der Wand entlang mit viel Rangierbetrieb US-Anlage*, sondern schon eine *europäische Anlage* mit US-Schema, also auch mit Schattenbahnhöfen und all so was.
Ein kompletter Umstieg auf US Material ist leider nicht möglich, da der Fuhrpark doch schon beträchtlich ist. Somit muss ich mit der limitierten Auswahl leben oder in Kauf nehmen, dass der ein oder andere Wagen schon mal aus der Spur springt. Da Du ja geschrieben hast, dass die alten Rivarossis sich sehr gutmütig verhalten auf Märklin-Gleisen, ist meine Hauptsorge ja auch schon minimiert worden.

Danke für die ausführliche Antwort.

Gast

Beitrag von Gast » Samstag 11. Juni 2005, 14:17

Auf der anderen Seite sollten die Züge eh in festen Formationen fahren.
In diesem Fall könntest Du Kadee verwenden, und einfach die "Bremsschläuche" unten abkneifen. Das sieht sogar noch vorbildgerechter aus.... Das Entkuppeln geschieht dann durch "Fummeln" mit einem Schaschlikspiess, mit dem man zwischen die Klauen hineinfährt. Das geht aber nur, wenn die Personenwagen nicht mit Faltenbälgen verbunden sind. Bei Güterwagen macht sich das aber recht bequem.
Tipp: Ältere Model Power-, Atlas- und Walthers-Fahrzeuge aus Roco-Produktion laufen bei mir auch auf dem C-Gleis einwandfrei. Ich habe die Aussenschienen beim C-Gleis getrennt und auch die Weichen entsprechend versägt und verdrahtet, sodass ich auch 2-LeiterLoks laufen lassen kann. Bei K-Gleis geht das auch ! Dort sind meines Wissens sogar die Aussenschienen bereits getrent (mach mal einen Versuch) und DU musst halt die Weichen nacharbeiten. Wie das (C-Gleis ändern) geht stand mal in einer MIBA, ich meine es war im Frühjahr 2002.
Für weitere US-Auskünfte kannst Du Dich stets gerne an mich wenden.
Gruß
Martin

Andreas Weise

Beitrag von Andreas Weise » Samstag 11. Juni 2005, 20:54

Ich baue zwar nicht nach US-Vorbild, habe aber noch einen Tipp: Mehano hat eine Auswahl aktueller US-Dieselloks auch in Wechselstromausführung, darunter auch die berühmte SD40. Diese haben NEM-Kupplungsschächte, also sind normale Bügelkupplungen ohne Probleme montierbar.

Andreas Weise

Gast

Beitrag von Gast » Samstag 11. Juni 2005, 21:28

Aua, A.W. !

Die Mehano SD 40 und die anderen US-Dieselloks dieses Herstellers sind ja nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Eine GP 30 in ~ von Brawa würde ich trotz des Preises vorziehen. Aber von Mehano US-Dieselloks würde ich die Finger lassen, für diese primitive Ausführung ist auch wenig Geld noch zu schade. Nicht jeder findet das Niveau der Aldi-Startpackungen toll. Wer die neueren Mätrix-US-Artikel gekauft hat, möchte nicht gerne auf Kaugummi-Automaten-Niveau herabsinken. Die Ausführung der PA, der Mikado und der Güterwagen ist (bis auf die völlig überflüssige KK-Kulisse) über alle Zweifel erhaben.
Die Mehano-Dampfer sind von den Fahreigenschaften aber durchaus akzeptabel, auch die gibt es in Wechselstrom.

Gruß
Martin

P.S.: Und "aktuell" kann man die Vorbilder der Mehano-Dieselloks beim besten Willen nicht nennen, die sind fast so historisch wie die Dampfer...

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Beitrag von Stephan D. » Sonntag 12. Juni 2005, 09:57

Die Mehano-Dampfer sind aber umgebaute DC-Modelle (Schleifer, Umschaltelektronik).
Die Radsätze sind nicht AC-spezifisch und daher nicht 100% Märklin-tauglich.

Habe selbst die AT&SF-Pacific "Valley Flyer" in AC und weis es daher.

Gruß

Stephan
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Gast

Beitrag von Gast » Sonntag 12. Juni 2005, 10:30

Richtig. Stephan. Ich hab wohl etwas den Faden verloren. Ich gehe aber davon aus, dass es bei K-Gleisen einigermassen sauber funktioniert. Meine Gleichstrom-Mehano-Dampfloks laufen auf C-Gleisen jedenfalls problemlos.

Aber unserem Fragesteller ging es ja sowieso mehr um die Wagen...

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Beitrag von Stephan D. » Sonntag 12. Juni 2005, 11:06

So ist es. Ich wollte ja auch keine Kritik üben, sondern diese Tatsache nur erwähnen.

Bei mir läuft die Pacific auch (auf K-Gleis).

Übrigens bin ich für meine "Unterm-Weihnachtsbaum"-Anlage (US-Modelle) auch auf DC gegangen,
wie Du oben schon richtigerweise gesagt hast. Ich würde für die US-Modelle auch nur DC empfehlen.
Märklin mit seinem Mini-US-Programm sollte man da besser "vergessen" (zu teuer, zu wenig Auswahl).

Gruß

Stephan
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