Zwei Maßstäbe auf der Modellbahn? Meinungen bitte!

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Marius Baum
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Zwei Maßstäbe auf der Modellbahn? Meinungen bitte!

Beitrag von Marius Baum » Mittwoch 28. Juli 2004, 02:19

Da ich mich auf Grund meines letzten Beitrag's in diesem Thread nochmal näher mit dem Thema "realistische Maßstäbe" auf der Modellbahn beschäftigt habe, ist mir folgender Gedanke gekommen:

Warum teilt man eine Modellbahnanlage nicht gleich in zwei Maßstäbe ein? Es liegt ja offen auf der Hand, dass es (symbolisch gesehen) zwei Maßstäbe auf einer Anlage gibt, zumindest auf welchen von Erbauern, die sich etwas mehr um eine gute Anlagengestaltung bemühen.

Z.B. könnte man im Hamburg-Abschnitt mal angeben, in welchem Verhältnis einzelne Dinge (z.B. der Modellhafen, der Hbf, etc.) auf der Anlage zum Vorbild stehen, natürlich hinsichtlich des zweiten Maßstabes! Dann noch das Verhältnis von dem gesamten Anlagenteil - flächenmäßig, oder wenn man es genauer nimmt, auch nach Aspekten wie Anzahl von wichtigen Gebäuden und Darstellungsaufwand- bzw. Genauigkeit von einzelnen Dingen - zur gesamten Stadt Hamburg (Vorbild) bzw. des dargestellten Bereiches / der dargestellten Dinge. Beim Hamburg-Abschnitt geht das noch relativ einfach, in den Fantasie-Anlagenteilen jedoch muss man halt ein gutes Mittelmaß finden und ermitteln, wie groß das Gebirge oder die Stadt, die Entfernung etc. beim Vorbild relativiert ist, also das Mittelmaß / den Mittelwert beim Vorbild von dem betreffenden Aspekt ermitteln und mit dem Modell vergleichen.

Fände ich mal eine interessante Überlegung, nicht nur im MiWuLa-Bereich! (Daher habe ich es auch hier im allgemeinen MoBau-Bereich gepostet)...

Ich nenne "ihn" einfach erstmal den "zweiten Maßstab" - mir ist noch keine geeignete Bezeichnung dazu eingefallen.

Obendrein könnte man auch die Ausmaße der Anlage mal aus einer anderen Perspektive ermitteln, nämlich unmittelbar derer zum Vobild, nicht nur der Modellfläche! Spreche jetzt natürlich vom MiWuLa.

So, nun diskutiert mal schön...*g*

Gute N8 noch,

Qrt
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Beitrag von Qrt » Mittwoch 28. Juli 2004, 02:37

OK. Ich fange an. :wink:
Ein Modellbahn ist, im unterschied zu ein Architechturmodell, ein Kompromiss zwischen viele widerstreitende Willensrichtungen und Wünsche, selbst ob nur ein Person der Chef ist. Wer alles Masstäblich bauen will kann nur der Modell von Kanaltunneleintrittsbereich ansehen. Und das im 1:160.
Wenn alle Kompromisse durch Schildern erklärt wurde dann sehen man keine Anlage mehr. Es handelt sich nicht nur von Wagenlänge oder Stationen und Strecken. Auch die Abstände zwischen Häuser, Flute, Berge etc. Ein gute Illustration dazu ist das CS. Die CS Strassen im Knuffingen sind überraschende weit relativ Strassen ohne CS. Und das eben auf gute grosse Schauanlagen.
Um es kurz zu sagen: Ohne Kompromisse, und eine Menge davon, geht es nicht und erklärungen von jede einzige Kompromiss wird das gesamteindruck verbergen.
Und ein Modell sehen wir von oben .......
(Das überlasse ich ein anderer schriftsteller....)
Ich sage nur Dinky Toys oder Corgi Toys oder Märklin Autos... Viele hersteller von Modellautos sagten das die Autos war in ein Masstab aber mehrere Massen mussen falsch sein um das Model richtig wiedergeben zu können.
Mit freundlichen Grüßen - Qrt
"Wenigstens einmal muss es vorgekommen sein"
PS:Das Q ist der 17. Buchstabe des lateinischen Alphabets.
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Marius Baum
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Beitrag von Marius Baum » Mittwoch 28. Juli 2004, 03:10

Nein, die Kompromisse sollen doch nicht ausgeschildert werden! Es soll einfach nur intern ein Maßstab ermittelt werden, einfach nur, weil es mal für die Betreffenden interessant zu wissen sein könnte! Wenn gewünscht kann das dann natürlich auch der Öffentlichkeit zugetragen werden.

Sicherlich ist der Gedanke ein wenig durchgeknallt und weit hergeholt, aber interessant ist es trotzdem.

Die Entfernungen von Häusern, Bergen etc. - also die Anhaltspunkte auf der Anlage - meine ich natürlich auch, ich habe sie nur nicht erwähnt, da das am Ende wahrscheinlich ein bisschen zu komplex ist und obendrein die wenigsten interessiert (mich schon, aber die Besucher wohl nicht so :roll: )... Längen von Straßen, Gleisen etc. sollten in der Statistik natürlich drin sein, im Prinzip gehören sie ja auch zu den Anhaltspunkte und die müssen bemaßt und mit dem Vorbild verglichen werden.

Dass es ohne Kompromisse nicht geht, habe ich ja nie behauptet. Genau davon rede ich ja die ganze Zeit, diese Kompromisse verkörpert ja der II. Maßstab!

Qrt
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Beitrag von Qrt » Mittwoch 28. Juli 2004, 10:30

Ich möchte auch gerne alles über Masstäbe einzelne Ingredienten (Berge, Kirchen Ablagenflächen, entfernungen, Zuglängen, Zuggewichte....) wissen. Ich glaube aber das es ein zu grosser Arbeit ist. Wenn jemand es als Hobby in der Hobby machen will und dann als .pdf oderxl? uns zustellen, dann prima.
Mit freundlichen Grüßen - Qrt
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Werner

Beitrag von Werner » Mittwoch 28. Juli 2004, 12:29

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Dr. Peter Holbeck
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3 Maßstäbe

Beitrag von Dr. Peter Holbeck » Donnerstag 29. Juli 2004, 20:18

Hallo,

um Tiefe zu gewinnen habe ich mir schon mal überlegt vorne auf einer Anlage in HO zu fahren, weiter hinten in N und ganz hinten in Z, alles mit dazu passenden Gebäuden.
Was haltet Ihr von der Idee?

Gruß

Peter

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Hannes
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Beitrag von Hannes » Donnerstag 29. Juli 2004, 20:42

Hallo,
also die Idee klingt nicht schlecht, aber was ein Problem sein könnte, sind die Maßstabssprünge von 1:87 zu 1:160 zu 1:220. Du bräuchtest also Zwischenmaßstäbe für die Gebäude wie 1:120 (also TT) und vielleicht 1:190. Bei 1:190 müsstest du aber selberbauen, aber ich glaube, damit hast du Erfahrung. Allerdings sollte bei so einem Anlagenkonzept trotzdem eine ordentliche Breite vorhanden sein, sonst wird der Unterschied vom Betrachter schnell bemerkt, was natürlich nicht der Sinn ist. Was noch sein müsste:
Wenn du z. B. eine Bahnlinie darstellen willst, die dann im Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund zu sehen ist, brauchst du exakt die gleichen Züge. Wenn du aber 3 verschiedene Linien zeigst, können diese ja nur parallel führen, du kannst also keinen großen Bahnhof anlegen, indem sich alle Maßstäbe treffen würden, weil das bescheiden aussehen würde.

Aber die Idee finde ich wie gesagt nicht schlecht, nur bei der Umsetzung dürfte es hapern.

Werner

Tiefe

Beitrag von Werner » Donnerstag 29. Juli 2004, 20:51

gelöscht............................
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Beitrag von Marius Baum » Donnerstag 29. Juli 2004, 21:57

Ich persönlich finde die Idee garnicht so toll.

1. Viel zu aufwändig in der Umsetzung

2. Ist eine Modellbahn etwas, wo man was in einem exakten Maßstab nachstellt, der kontinuierlich beibehalten wird (mal ganz davon abgesehen, dass alles andere als ein kontinuierlicher Maßstab sowieso mehr oder weniger durchgeknallt ist - natürlich nur bei dem "1. Maßstab"). Hierbei ist ja gerade der Clou, dass man die Landschaft betrachten kann, wie man will und sie IMMER - aus jeder Perspektive - dem Vorbild entspricht, d.h. komplett ausgestaltet ist! Nennt sich übrigens auch 3D(imensional), aber zur Abwechslung mal nicht in Pixel sondern zum Anfassen. Und warum ist das MiWuLa bis in's hinterste Eck und auch in der tiefsten Mitte (auch von hinten - ja eigentlich garkeinem Standounkt aus - schlecht einzusehen) voll mit Figuren etc. ausgestaltet? Weil es eine VOLLSTÄNDIGE Anlage ist, eine komplette Landschaft. DAS ist Vorbildtreue... Da muss der Kenner der Anlage keine "Angst" haben, dass er auf einmal auf sonstwas für ein Element stößt, welches eigentlich nicht sichtbar sein sollte. Oder besser gesagt, auf garnix stoßt, oder was sonstwas abstraktes. Ein bisschen ungeschickt ausgedrückt, aber ich glaub, man weiß was gemeint ist.

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Beitrag von Dr. Peter Holbeck » Freitag 30. Juli 2004, 14:03

Hallo Marius,

wenn man so viel Fläche wie das MIWULA hat und auch noch Besucher runherum führen möchte hast Du natürlich recht mit nur einem Maßstab.
Ich denke in meinem Gedankenexperiment aber zum Beispiel an eine Anlage auf einem Dachboden, wo der Betrachter nur an der vorderen Anlagenkante stehen kann.
Wenn man hier geschickt zu immer kleineren Maßstäben wechselt, d. h. mit allmählich sich verjüngenden Straßen, kleineren Bäumen und Häusern wird die gewünschte Tiefenwirkung erzeugt.
Dabei habe ich nicht daran gedacht, auf allen 3 Gleissystemen den gleichen Zug fahren zu lassen, sondern im Gegenteil, vorne z. B. ein BW oder einen Bahnhof in HO, in der Mitte eine Nebenbahn in N und ganz hinten eine doppelgleisige Paradestrecke in Z.
Ein Forumane schrieb mir, daß ein Schweitzer diese Idee sogar so verwirklicht hat, daß der vorne LGB, dann HO usw. fährt.

Ich persönlich habe in meinem Anlagenkonzept nur HO, aber das Experiment mit den verschiedenen Maßstäben würde mich für ein Diorama schon reizen.

Schönes Wochenende

Peter

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Re: 3 Maßstäbe

Beitrag von Qrt » Freitag 30. Juli 2004, 14:05

Marius Baum hat geschrieben:Ich persönlich finde die Idee garnicht so toll.
Hierbei ist ja gerade der Clou, dass man die Landschaft betrachten kann, wie man will und sie IMMER - aus jeder Perspektive - dem Vorbild entspricht, .
Aber es gibt VIELE Amateure die in Dachkammer oder Keller fahren und das entlang die Wände. Dann wird nur ein max 180 grad Betrachtungswinkel möglich und es stört nicht sondern verwandelt die zb nur 60 cm grunde Anlage zu eine mit Tiefe.
Man braucht aber nicht unbedingt Material für andere Masstäbe verwenden, nur kleinere Brücken etc hinten sitzen lassen. Das kann auch völlig Vorbildgerecht werden.Nennt sich auch 3D(imensional) und vollständig mit ein komplette Landschaft.
Architekten verleitet immer unsere Augen. Beim Gartenplanen ist das oft vorgekommen, ganz ähnlig zu Modellbahnplanen!
Dr. Peter Holbeck hat geschrieben:Was haltet Ihr von der Idee?
Ich habe irgendwo :devil: von ein ZwergziegeVerwunderungsWelt gelesen wo man in ein alte Gebäude mit ein 1:900 Modellbahn fahren sollten statt der heutige Türkische Teppichshow. :twisted:
Zuletzt geändert von Qrt am Freitag 30. Juli 2004, 14:29, insgesamt 2-mal geändert.
Mit freundlichen Grüßen - Qrt
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Bernd.T
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Beitrag von Bernd.T » Freitag 30. Juli 2004, 14:26

ich finde die Idee mit zwei Maßstäben zu fahren garnicht so abwegig. Im Vordergrund mit HO und im Hintergrund mit N . Das vermittelt den Eindruck der großen Tiefe. Selbstverständlich dürfen die beiden MAßstäbe keine direkten Kontakt zu einander haben. Wenn ma aber die beiden Strecken durch Wald und Wiesen optisch trennt, kann schon der Eindruck der Tiefe enstehen. Das geht natürlich nur auf größerenen Anlagen. Die N Spur könnte zB. oben auf dem Berg fahren.
Bernd grüßt alle aus der Freien und Hansestadt Hamburg,
und ich schreibe nach der Reform, wie ich es gelernt habe.

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