Blümchen giessen :-) (mB)

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schienenwolf

Blümchen giessen :-) (mB)

Beitrag von schienenwolf » Samstag 23. Mai 2009, 16:38

23.Mai 2009 Angertalbahn Ratingen-Wülfrath

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Nicht "Blümchen giessen" sondern chemische Vegetationskontrolle.

In Höhe der ehemaligen Abzweigstelle Anger auf der Fahrt Richtung Flandersbach:
225 029 führende Lok

60 80 0923 847-8 Wohnwerkstattwagen
60 80 0923 881-7 G-Wagen
60 80 0923 019-4 der eigentliche Spritzwagen
60 80 0924 541-6 Kesselwagen 2-achs
60 80 0924 545-7 Kesselwagen 4-achs
60 80 0924 544-0 Kesselwagen 4-achs
allesamt Privatwagen versehen mit der Anschrift:
Bayer Crop Science Deutschland GmbH

und 225 150 mitgeführt


Gruss Bernd

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Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Samstag 23. Mai 2009, 16:50

Hallo Bernd,
es könnte der ehemalige Spritzzug der Frima Aventis / Agervo sein.
Der 2 achsige Kesselwagen ist in der Regel mit dem Produkt gefüllt und die beiden anderen mit Wasser.
Die kämpfen gegen das Unkraut im Schotterbett. :wink:

MFG
Thomas
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locomotive-boy

Beitrag von locomotive-boy » Samstag 23. Mai 2009, 17:58

Guten Abend miteinander,

Warum ist Grünzeug im Schotter so gefährlich?
Wenn die Strecke oft genug befahren wird, fahren die Züge das Gras doch um, oder?

Fragende Grüße

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günni
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Beitrag von günni » Samstag 23. Mai 2009, 18:12

Moin,
Pflanzenreste und Wurzeln verhindern, dass das Regenwasser im Schotter ablaufen kann. (Bernd und Thomas werden mich ggf. korregieren)

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Peter Müller
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Beitrag von Peter Müller » Samstag 23. Mai 2009, 18:51

Auf der Strecke von Dorsten nach Dortmund war das Grünzeug schon so hoch gewachsen, dass man die Gleise und Schwellen nicht mehr sehen konnte. Die Räder reichten einfach durch die Pflanzen hindurch zu den Gleisen, aber dieser schmale Spalt schloss sich sofort nach der Passage wieder. Oberleitung war eh schon längst abgeschaltet, weil Äste immer dagegen kamen und Kurzschlüsse hätten auslösen können. Zumindest hat es so der Triebwagenführer erklärt.

Aber Gift gegen Pflanzen, ist das nicht verboten worden?
Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

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Mehdornsbaggerfahrer No.1
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Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Samstag 23. Mai 2009, 19:45

Hallo Peter,
Peter Müller hat geschrieben:Auf der Strecke von Dorsten nach Dortmund war das Grünzeug schon so hoch gewachsen, dass man die Gleise und Schwellen nicht mehr sehen konnte. Die Räder reichten einfach durch die Pflanzen hindurch zu den Gleisen, aber dieser schmale Spalt schloss sich sofort nach der Passage wieder. Oberleitung war eh schon längst abgeschaltet, weil Äste immer dagegen kamen und Kurzschlüsse hätten auslösen können. Zumindest hat es so der Triebwagenführer erklärt.?
Da wird sicher eher der Unmiog durch fahren Peter, geht schneller und man blockiert die Strecke nicht wie mit einem Zug, der irgendwann ja auch Kopf machen muss.
Peter Müller hat geschrieben:Aber Gift gegen Pflanzen, ist das nicht verboten worden?
Die Medallie hat immer zwei Seiten.
In dem folgenden Fall nicht :!: :wink:
Von der Rechtlichen Seite her darf nur auf Flächen, die Landwirtschaftlich, Forstwirtschaftlich, Gartenbauerisch genutzt werden die Chemische Keule eingesetzt werden.

Es gibt aber auch die Ausnahme.
Um die Erhaltung des Verkehrweges Schiene in einem Finanziellen Vertrettbaren Aufwand zu ermöglichen, ist der Einsatz von Herbiziden gestattet.
Der Einsatz wird von der unteren Landschaftbehörde genehmigt. Diese ist auch gleichzeitig Überwachungsorgan, und kann jederzeit auftauchen und Proben zunehmen, und sich über den ordnungsgemässen Einsatz zu überzeugen.

Als Alternative stehen folgende Möglichkeiten der Vegetationskontrolle:
1. Entfernen von Hand. Was gleichzeitig mit einer
Sperrung der Strecke oder Bf Gleis bedeutet. Kein Schienenverkehr.
Teuerste Variante 3 - 4 Durchgänge pro Jahr.

2. Abflämmen der Wildkräuter. Eine der teuersten
technischen Versionen. Die aber auch erhebliche Nachteile für das EVU
bedeutet und eine Logistische Vorlaufzeit von min. einem Halben Jahr
bedeutet. Beschädigung der Infrastruktur. Arbeitsgeschwingkeit 2-3 Km/h
Kosten pro Km Gleis rund 3.000 €

3. Ultraschall / Heißdampf. Mit der gleichen Vorlaufzeit. Beschädigung der
Infrastruktur.Arbeitsgeschwingkeit 2-3 Km/h Kosten pro Km
Gleis rund 3.000 €


4. Chemische Kontrolle mit dem Unimog. Kurzzeitige
Strecken / Gleissperrung. Vorlaufzeit des EVU ca. 6 - 8 Wochen. Keine
Schäden an der Infrastruktur. Arbeitsgeschwindigkeit Unimog - 20 Km/h der
Sprizzug um die 40 Km/h.
Unimog: Kosten pro Km Gleis rund 250 €
Spritzug: etwas 1200 € pro Km Gleis


Ich hoffe damit habe ich alle Fragen beantwortet.

MFG
Vegetationskiller
Zuletzt geändert von Mehdornsbaggerfahrer No.1 am Samstag 23. Mai 2009, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
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schienenwolf

Spritzzug

Beitrag von schienenwolf » Samstag 23. Mai 2009, 20:19

Danke Thomas für die Erläuterungen

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Hier nochmal der Spritzwagen in Lintorf

Gruss Bernd

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locomotive-boy

Beitrag von locomotive-boy » Sonntag 24. Mai 2009, 12:36

Ah, danke für die Erklärungen.

Man lernt eben nie aus...

Schönen Tag noch.

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Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Sonntag 24. Mai 2009, 19:44

Hallo zusammen,
Bei dem Unimog hängt die Reichweite des Spritzen von der größe des Fasses ab. Auch mit welcher Aufwandmenge (L / Km Gleis) an das Herbizid aus bringt. Den Unimog, den ich vor Jahren mal durch das Gleis geschoben habe, waren bis zu 20 Km möglich.

Vor allem ist das Spritzen im Bahnhof einfacher, da man flexibeller ist.
Zum Teil wurde auf nicht Bundeseigenen EUV´s zwischen den regulären Zügen gefahren.

MFG
Thomas
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