DB Privatisieren

Alles zum Thema Eisenbahn im Maßstab 1:1

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Soll die DB privatisiert werden?

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Sev
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DB Privatisieren

Beitrag von Sev » Mittwoch 7. Mai 2008, 13:05

Ich wollte mal sehen wieviel Eisenbahner für die Privatisierung sind.

Da ich immer viel schlechtes hört.
Ich bin persönlicher Meinung gegen eine Privatisierung!!
Grüßle Severin

ThomasausBerlin
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Beitrag von ThomasausBerlin » Mittwoch 7. Mai 2008, 13:27

Prinziepiell bin ich dafür - aber eingeschränkt: Das Netz und die Gebäude wurden mit erheblichen Steuermitteln gebaut - die sollen also als Bundesvermögen auch beim Bund bleiben. Die Fahrzeuge können zu hundert Prozent in die AG einfliessen.

Der Bund legt einheitliche Trassenpreise fest, finanziert den Unterhalt und Ausbau der Strecken - muss sein, sonst haben wir nämlich "Amtrak"-Verhältnisse - in den sechziger Jahren zu Beginn der Netztprivatisierung der Ami`s sind reihenweise Amtrak-züge aufgrund des schlechten Oberbau`s aus den Gleisen gehüpft.... Und auch unsere europäischen Nachbarn auf der grössten europäischen Insel haben das Netz ganz schnell wieder in die staatliche Hoheit überführt...macht sich halt nicht so gut, wenn der Vorort-Pendlerzug im Schotter fährt, weil niemand in den Oberbau investiert hat...

Einige Behörden - wie das EBA - müssten umgebaut werden - um weiteren Privaten auch `ne Chance zu geben. Das EBA hat in der Vergangenheit massgeblich zum Konkurs der Kahrsdorfer Eisenbahngesellschaft beigetragen - die Brüder haben auf Druck der DB die Zulassung von rumänischen Dieselloks solange verzögert, bis die KEG ihre Aufträge nicht abarbeiten konnte und Konkurs anmelden musste...

LKW Modell

Beitrag von LKW Modell » Mittwoch 7. Mai 2008, 14:57

ThomasausBerlin hat geschrieben:...muss sein, sonst haben wir nämlich "Amtrak"-Verhältnisse - in den sechziger Jahren zu Beginn der Netztprivatisierung der Ami`s sind reihenweise Amtrak-züge aufgrund des schlechten Oberbau`s aus den Gleisen gehüpft...
Was? Netzprivatisierung in den USA? Das gab es nie! Es gab im Osten zwischen 1976 und Ende der 90er Jahre die Conrail als "Staatsbahn" - Eine Auffanggesellschaft für einige in Konkurs geratene Bahnen, zuallererst die Penncentral.
Die Conrail wurde zwischen CSX und Norfolk Southern aufgeteilt.
Alle anderen Bahnen sind seit ihren Gründungen Privatbahnen. Im Besitz der Amtrak ist eigentlich nur der Korridor von Boston nach Washington.
Das "Amtrak Problem" war eine neue Lokbaureihe die aus nie wirklich geklärten Gründen zum entgleisen neigte, angeblich bevorzugt auf Burlington Northern Strecken. Man nimmt an das die oben im Kasten untergebrachten Wassertanks des Heizkessels schuld waren. Ein direkter Ableger der SD40 für Güterzüge und die hatte auf den gleichen Strecken nicht die Probleme.

Beim privatisieren des Rollmaterials wäre ich vorsichtig. Was mir nicht ist kann ich nicht verkaufen! Eine ziemliche Anzahl ICE, Doppelstockwagen und moderne Loks sind über Leasingfirmen geleast und die DBAG ist nur Besitzer aber nicht Eigentümer. :wink:

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mb-didi
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Beitrag von mb-didi » Mittwoch 7. Mai 2008, 17:30

Ich stimme auch mit JA, aber mit einer Einschränkung.
Das Schienennetz mit den dazugehörigen Bauten muß in Staatseigentum bleiben.

Ein Vergleich tut sich hier mit unseren Autobahnen auf.
Die Spedition X bekommt die Autobahnen günstig. Speditionen Y und Z müssen bezahlen. Instantsetzung der Autobahn? Warum, kostet Geld, also kaputtgehen lassen. Der Staat wird helfen. Ist nach etwa 10 Jahren die Autobahn nicht mehr befahrbar, so baut der Staat neue Autobahnen.

Aber ich denke, daß ein Schienennetz in Staatseigentum doch eher für die Gleichbehandlung aller Nutzer besser ist. Außerdem wird dann warscheinlich nicht bis zum Letzten das Schienennetz "abgefahren" werden.

Didi
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. (Albert Einstein,1879-1955)
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance. (Winston Spencer Churchill,1874-1965)

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Sev
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Beitrag von Sev » Mittwoch 7. Mai 2008, 18:37

Ach so hier noch meine Gründe die ich vergessen habe.

Man muss nicht alles staatliche privatisieren. Die DB ist eigentlich gar keine Bahn mehr, sondern ein immer größer werdender Logistikriese. Schon jetzt ist die Bahn die größte LKW-Betreiberin in Europa.

Was hat zum Beispiel ein Bahn in England mit uns zu tun, die sie neulich aufgekauft haben.

Das so eine verstaatlichung auch schief gehen kann zeigt das neuseeländer Beispiel nur zu gut.


Deshalb find ich und dabei bleib ich, die Bahn muss staatlich bleiben.
Grüßle Severin

Escaton

Beitrag von Escaton » Montag 12. Mai 2008, 18:16

Ich bin auch für für den weiteren Staatlichen Betrieb.

Die Bahn die wir haben ist denke ich besser als ihr Ruf, und die Probleme die bestehen würden durch eine privatisierung wohl nicht behoben.

Was Privatisierungen bringen, hat man schon bei so manchem Betrieb gesehen, als Beispiel mal aus meinem Gewerbe einige Stadtwerke. Diese wurden privatisiert, dann stiegen die Preise, die Wartung des Netzes wurde vernachlässigt, und jetzt plaght die Gemeinde sich mit maroden Netzen doch wieder selbst damit herum. Privatisierungen werden nicht viel bringen, außer steigenden Preisen, Gewinnmaximierung, Effektivitätssteigerungen (Service streichen, Arbeitsplätze streichen).

Und wenn man die Bahn privatisiert, allerdings soweit einschränkt wie vorgeschlagen, dürfte zum einen vergelcihsweise uninteressant für Investoren sein, und zum andern bleiben die Kosten für den Staat auch da (Untehalt des Netzes und der Gebäude).

Ich möchte zugeben, dass ich mich mit der Privatisierung speziell der Bahn noch nicht so beschäftigt habe, aber das wäre meine Meinung zu dem was der Presse zu entnehmen ist, und was ich aus dem Vergleich zu einigen Kommunal-Betrieben kenne...

Grüße

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günni
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Beitrag von günni » Montag 12. Mai 2008, 19:55

Moin,
in Berlin interessiert man sich nicht dafür, welche Meinung der Bürger hat!
Vor den Wahlen wird aber Interesse geheuchelt!
Hauptsache, die eigenen Taschen sind voll.
Mit der Privatisierung fallen die genau, wie andere Länder auch, auf das Sitzfleisch.
Letzt endlich ist diese Umfrage so überflüssig wie ein Kropf.

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Achim
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Beitrag von Achim » Montag 12. Mai 2008, 22:47

günni hat geschrieben:Moin,
in Berlin interessiert man sich nicht dafür, welche Meinung der Bürger hat!
Vor den Wahlen wird aber Interesse geheuchelt!
Hauptsache, die eigenen Taschen sind voll.
Mit der Privatisierung fallen die genau, wie andere Länder auch, auf das Sitzfleisch.
Letzt endlich ist diese Umfrage so überflüssig wie ein Kropf.
Yep - nur wir werden es bezahlen!!! :evil: :evil: :evil: :evil: :evil:

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